Kritik an O2 Halle in Berlin

Bisher gabs keine "echte" Konzerthalle in Berlin - und Berlin will eine Weltstadt sein. Fassungsvermögen oder Akustik schlecht. Das was Fakt!

Das Velodrom zB wird von Berlin unterstützt wie diverse kulturelle Einrichtungen.
Die O2-World wird sich finanziell selbst tragen können.
ALBA und die Eisbären werden dort ihre Heimspiele austragen

Den Gewinn für Berlin durch die O2-World - und auch vom ganzen Mediaspree-Projekt - muss auch von beiden Seiten gesehen werden. Nur die linke Sichtweise bringt da nix, also immer auf dem Kapitalismus zu schimpfen.

Und die ziemlich radikalen Demos & Aktionen gehen mir zu weit.

Ich sehe das ganze auch mit gemischten Gefühlen..

wahrscheinlich werde ich dennoch hingehen..
(auch, wenn mein schlechtes Gewissen mich wahrscheinlich
auffressen wird.... :think: )

LG
Stephie

Danke andy, endlich mal halbwegs objektiv beobachtet.

Der einzige negative Aspekt ist, dass weit und breit die Werbe-Leinwände mit den O2-Logos rumstehen.

Der einzige Negativaspekt?

O² und MediaSpree sowie auch andere Projekte führen in Berlin langsam eine Gentrifizierung ein. In Stadtteilen die früher als alternativ bekannt waren oder Orte wo Menschen für wenig Geld leben konnte, steigen die Mietpreise und es kommt zur sozialen Vertreibung.

Zu einer linken Opposition gehört eine radikale Linke. Keine Aktion gegen MediaSpree bringt etwas wenn es nicht nebenbei militante oder radikale Aktionen gibt, genauso wie es andersherum auch nicht funktioniert. Freundlicher, bürgerlich-er Protest zeigt die Unzufriedenheit der Masse. Radikaler Widerstand baut Druck auf. Anders funkioniert es nicht.

Zitat

Original von blacblocer
Am liebsten würde ich im Namen von den Hosenfans die so eine Halle scheiße finden (davon gibts nicht wenige... vor allem Berliner) einen Protestbrief an die Hosen schreiben das diese die Halle wechseln. Ein finanzieller Genickbruch wär dies sicherlich nicht

Hm...erklärst du das dann den Fans, wenn die ihr Ticket zurückgeben müssen, weil in die Halle in die gewechselt wird nicht alle reinpassen?

Mir persönlich ist es ziemlich egal, wem die Hallen gehören, in denen ich mir Konzerte angucke. Auch wenn es mich schon was anpisst, dass die Kölnarena nun nach einer leverkusener Firma (Lanxess) benannt wurde.. :down:

Zitat

Original von Kalimshen
Auch wenn es mich schon was anpisst, dass die Kölnarena nun nach einer leverkusener Firma (Lanxess) benannt wurde.. :down:

,
das ist doch mittlerweile überall so...siehe fußball bundesliga:

Allianz Arena (Bayern München) | AWD-Arena (Hannover 96) | BayArena (Bayer 04 Leverkusen) | Stadion im Borussia-Park (Borussia Mönchengladbach) | Carl-Benz-Stadion (1899 Hoffenheim) | Commerzbank-Arena (Eintracht Frankfurt) | HSH Nordbank Arena (Hamburger SV) | Mercedes-Benz Arena (VfB Stuttgart) | Olympiastadion (Hertha BSC) | Rewirpowerstadion (VfL Bochum) | RheinEnergieStadion (1. FC Köln) | SchücoArena (Arminia Bielefeld) | Signal Iduna Park (Borussia Dortmund) | Stadion der Freundschaft (Energie Cottbus) | Veltins-Arena (FC Schalke 04) | Volkswagen-Arena (VfL Wolfsburg) | Weserstadion (Werder Bremen) | Wildparkstadion (Karlsruher SC)

gladbach, berlin, cottbus, bremen und karlsruhe sind die einzigen, die noch nicht verkauft sind. wenn man überlegt das im jahre 2000 das erste mal ein stadionname verkauft wurde, finde ich das ziemlich viel das 2008 schon 13 stück nicht mehr ihren ursprünglichen namen tragen....

aber back to topic:

also ich hab mich da nicht wirklich mit befasst mit der o2 world, ich kenne die hintergrundinformationen nicht, daher möchte ich an dieser stelle nicht meinen senf dazu geben....

@ hose92:

Bisschen voreillig: wo issen da das Produkt Olympiastadion (Hertha BSC), Stadion im Borussia-Park (Borussia Mönchengladbach), Stadion der Freundschaft (Energie Cottbus), Weserstadion (Werder Bremen).

Es ging doch um den bösen Kapitalismus, der ist bei diesen Stadionnamen aber nicht gegeben.

Erinnert mich glatt wieder an die Reaktion von Johannes Rau auf den Vorschlag Fußballstadien nach Frauen zu benennen: „Wie soll das denn dann heißen? Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadion?”

Zum bösen Kapitalismus: Wieviel besser ginge es uns denn ohne ihn? Geht es überhaupt komplett ohne Kapitalismus? Der reine Sozialismus ist ja eigentlich gar nicht schlecht, aber auf Grund der Natur des Menschen wird es ihn nie geben, es wird immer so laufen wie in der DDR, China oder Kuba.

Würden wir ohne Kapitalismus (versteht mich nicht falsch, ich möchte dem Kapitalismus jetz keine positiven Errungenschaften unterschieben) überhaupt die Möglichkeit haben im Internet über unsere Lieblingsband und deren Konzerte reden zu können? Wäre es nicht eher so, dass im Sozialismus von den Usern hier vllt. 2 Prozent überhaupt einen PC hätten?

edit: Rechtsprechung & Grammatik korrigiert

Zitat

Original von Katastrophenkommando
Bisschen voreillig: wo issen da das Produkt Olympiastadion (Hertha BSC), Stadion im Borussia-Park (Borussia Mönchengladbach), Stadion der Freundschaft (Energie Cottbus), Weserstadion (Werder Bremen).

Zitat

Original von hose92
gladbach, berlin, cottbus, bremen und karlsruhe sind die einzigen, die noch nicht verkauft sind.

hab die nicht daraus gefiltert

Zitat

Original von blacblocer
Der einzige Negativaspekt?

O² und MediaSpree sowie auch andere Projekte führen in Berlin langsam eine Gentrifizierung ein. In Stadtteilen die früher als alternativ bekannt waren oder Orte wo Menschen für wenig Geld leben konnte, steigen die Mietpreise und es kommt zur sozialen Vertreibung.

Zu einer linken Opposition gehört eine radikale Linke. Keine Aktion gegen MediaSpree bringt etwas wenn es nicht nebenbei militante oder radikale Aktionen gibt, genauso wie es andersherum auch nicht funktioniert. Freundlicher, bürgerlich-er Protest zeigt die Unzufriedenheit der Masse. Radikaler Widerstand baut Druck auf. Anders funkioniert es nicht.

O2 Arena ist nicht gleich Mediaspree. Ich bezog mich ausschließlich auf die O2 Arena, und dass diese Schrüppelfläche zwischen Warschauer und Ostbahnhof jetzt "gentrifiziert" wurde, wie weite Teile der Protestler es nennen, stört mich herzlich wenig.

Anders sieht es da bei Projekten des Vorhabens "MediaSpree" aus!
Wenn Kultureinrichtungen weichen müssen, wie es dem Cassiopeia usw. droht, dann ist das eine ganz andere Sache als der Bau einer Arena auf eine hässliche - und kulturell definitiv ungenutzte! - Fläche.

Habe die abdriftende Diskussion mal etwas aufgeräumt:

Hier O2World und da der Kapitalismus

Hallo
ich glaube DTH sehen das nicht so eng. Für die ist O2 eine neue Halle. Eine Halle für Konzerte. Glechgestellt mit AWD Dome in Bremen oder anderen grossen Hallen. Außerdem ist das ja keine Entscheidung der Band wo gespielt wird sondern der Plattenfirmer oder das Management, soweit ich weiß. Campino bucht die Hallen ja nicht.

sie haben
1. ihre eigene plattenfirma
2. managen sie sich mehr oder weniger alleine, bzw. sind nicht von irgend welchen verträgen abhängig
3. ich bin ein klugscheißer 8)
4. tut die halle berlin eigentlich recht gut. war vorher halt eine brachliegende fläche die jetzt optimal genutzt wird. was jetzt aber nicht für das ganze spreeufer gilt

Hmmm, ich sehe es auch eine zweischneidige Angelegenheit.
Ich war einmal in der O2-Arena drin bei einem Eisbärenspiel und es ist schon bombastisch, wie das Ganze da aufgezogen ist.
Die Halle wurde halt eben genau für solche Veranstaltungen konzipiert und gebaut. Eine perfekte Soundanlage, Lichtshows und und und. Das passt einfach.

Trotzdem finde ich diese Bonzenloge schon ein wenig dekadent und daneben. Zumal bei den Eisbären die meisten dieser Logen leer sind, ob sie denn je gefüllt werden? Wer kann und will sich in Berlin denn bitte so ein Ding leisten wollen?

Und auch so ist mir die Arena irgendwie ein wenig unsympathisch.

Die Sitzplätze sind eng, sehr übergewichtig sollte man jedenfalls nicht sein, denn dann findet das Hinterteil keinen Platz mehr bzw. wirds vorne an den Beinen schon eng. Kommt mir vor wie bei einem Economy-Flug

Und gefühlt gibt es dort mehr Security als Besucher. Sicherheit ja, aber das ist "ein wenig" überzogen.

Da muss man wie am Flughafen am Eingang sein halbes Hab und Gut wegwerfen, Getränke-Plastikflaschen müssen in den Müll, sonst darf man die Halle nicht betreten.
Dann fährt man die Rolltreppen hoch und siehe da... die selben Flaschen werden dort für knapp 4 Euro an die Leute wieder verscherbelt. Reine Geldschneiderei, mit Sicherheitsaspekt hat das also wenig zu tun.

Die Preise sind jedenfalls unverschämt, wir haben einmal laut gelacht, haben das Geld stecken lassen und sind danach zum Mäcces am Ostbahnhof. Fürs gleiche Geld wurde dann anstatt einer Person auch drei Personen satt.

Man kann die Betreiber viel mehr schädigen, wenn man zwar hingeht, aber deren Verkaufsstände links liegen lässt. Würde das jeder machen, dann müssten sich auch die Betreiber der O2-Arena auf Dauer etwas überlegen, aber vermutlich würden die eher die Verkaufsstände dichtmachen, als die Preise auch nur einen Cent zu senken.

Die O2-Arena ist und bleibt eine Geldfabrik, darüber sind wir uns wohl alle einig. Aber letztlich stellt sie für Berlin eben eine Bereicherung dar.

Wobei das mit den Preisen ja ein Phänomen in allen Veranstaltungsorten ist... Ob man nun 3,80 € für 0,4l Becks bzw. 3,60€ für ein Hasseröder gleicher Größe in der o2-World zahlt, oder 2,80€ für 0,3l Kindl-Plörre in der Wuhlheide, ist da auch kein wirklicher Unterschied mehr. Ist halt alles zu teuer. Die Bratwurst mit 2,90 ist zwar etwas teurer als anderswo, soll dafür aber keine Geschmacksverstärker enthalten und aus vernünftiger Viehzucht kommen. WENN das so ist, zahle ich gerne dafür die 40 Cent mehr. VIP-Logen und so n Zeug gibts ja auch in vielen anderen Locations. Ist mir ehrlich gesagt wurscht, sollen die doch da hocken, das tut mir keinen Abbruch. Ich persönlich bleibe also PRO o2-world