Die Bonbon-Marke »Campino« wurde im Jahr 1966 von der Firma Storck auf den Markt gebracht: kleine, ovale Fruchtbonbons in den vier Geschmacksrichtungen Zitrone, Orange, Kirsche und Schwarze Johannisbeere, die in den Siebziger- und Achtzigerjahren zu den beliebtesten Süßigkeiten in Deutschland gehörten. Später jedoch ging die Nachfrage immer weiter zurück, sodass der Konzern im Jahr 2000 eine Korrektur seiner Produktpalette vornahm: Die Bonbons wurden umbenannt in »Paradies Früchte«; unter der Marke »Campino« dagegen firmieren seit 2001 kalorienarme Joghurtbonbons, die vor allem auch bei Zuckerkranken großen Zuspruch finden.
Womöglich lassen sich die Schwierigkeiten, die Andreas Frege, der 46-jährige Sänger der Toten Hosen, mit seinem öffentlichen Bild hat, bereits an seinem Spitznamen ablesen. Seine Zerrissenheit zwischen Rebell und gereiftem Repräsentant, zwischen Punkrocker und Botschafter für Darmkrebsvorsorge, scheint im Anachronismus dieses Namens vorgezeichnet zu sein. »Campino« gibt es längst nicht mehr: Aus einer klebrig-bunten Bonbonmischung ist ein Diabetikerprodukt geworden.
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