• Mich hat eigentlich gar nicht so sehr die Aussage gestört, ob denn nun Vereine mit Ausländern mehr Krawalle verursachen, sondern die Wortwahl. Wenn ein deutscher Verein normal ist und ein türkischer demzufolge unnormal, dann finde ich diese Aussage schon sehr rassistisch. In beiden Vereinen spielen Menschen Fußball und das finde ich in beiden Fällen normal.

  • :rolleyes: Mein Thesaurus hat gerade Osterferien... und die Zeit, während des postens im Büro, solche lange Wörter/Sätze wie "Vereine mit Migrationshintergrund" oder "Vereine, mit osteuropäischem/balkanesischem/südeuropäischem Hintergrund" etc. zu schreiben, habe ich nicht. :P


    Aber wenn schon das Wort "Heimat" ausreicht, um Schnappatmung zu verursachen, wundert mich (fast) gar nix mehr.

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    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Eigentlich ist mein Beitrag eher Off-topic, denn ich wollte nur auf das gesellschaftliche Problem, Gewalt als probates Mittel und Antwort auf Probleme und die mediale Darstellung eingehen sowie den von medialer Berichterstattung geprägten, latenten Rassismus- nur anhand des Beispiels Fußball.


    Zitat

    Ich finde generell die Erforschung des Fußballs auch auf wissenschaftlicher Ebene und mittels anerkannter Forschungsmethoden sehr, sehr spannend. Tausend Mal besser als die ständigen Stammtischparolen


    Ich wollte niemanden den Stammtisch wegnehmen, im Gegenteil, das liegt mir fern. Außerdem macht das auch Spaß, völlig irrational, ohne wissenschaftlichen Hintergrund, manchmal auch ohne wirkliche Ahnung sich über das "gemurkse" da aufm Platz aufzuregen, wie all die anderen Millionen Trainer ... ;)
    Meine Frage war, ob die Darstellung wirklich so stimmt oder ob dies nur ein medial gut zu verwertendes Thema ist, was die meisten Leute anspricht, deren Vorurteile bestätigt und so latenten Rassismus im Alltag schürt- auch wenn man das vlt. garnicht wollte.


    Eben; auch versuche im TV, dies zu widerlegen bzw. besser auszudrücken, scheitern oft an einzelnen Worten- Bsp.: im WDR lief mal eine Doku, wo anhand eines im Kölner Raum ansässigen, "ausländergeprägten" Vereins gesagt wurde: "es gibt AUCH Vereine, die nicht so sind ....". Das "Auch" macht doch alles kaputt. Frei nach dem Motto: die Ausnahme bestätigt die Regel. Vlt. lege ich das ja auch zu sehr auf die Goldwaage, aber so denken doch Viele ... Die Wortwahl, insbesondere im geschriebenen Wort kann dann doch manchmal entscheidend sein ...
    Im Bezug auf die Gewalt im Fußball, würde mich halt die Überprüfung dieser weit verbreiteten Annahme "ausländergeprägte" Vereine sind eher gewaltbereit als "deutschgeprägte" interessieren. In Fällen von Gewalt während eines Fußballspiels gibt es danach doch den ganz normalen Gang, daß die "Angegriffenen" gegen dieses Spiel Einspruch einlegen, insofern dies verloren wurde. Das geht zum Obmann und zum Sportgericht und dort werden auch Strafen gegen Gewalttäter bzw. Vereine verhängt- die sollten doch dann wissen Wer und in welcher Menge ... Wir sind doch sonst die Statistikweltmeister, warum denn darin nicht, oder wäre die Wahrheit schlecht oder nicht wünschenswert ?

    Zitat

    Darunter waren auch zwei "türkische" Vereine, beziehungsweise Vereine mit türkischen Namen, die eben auch zum großen Teil aus Spielern mit türkischen Wurzeln bestanden. In Spielen mit deren Beteiligung kam es nicht zu mehr oder weniger Platzverweisen als in anderen Parteien. Das ist jetzt nur ein ganz kleiner Bruchteil aus einer begrenzten Region und kann sicher nicht als repräsentativ verstanden


    Persönliche und/oder regionale Eindrücke helfen leider nicht bei der Klärung der allgemeinen Frage. Im Übrigen kenne ich regionale, schlechte Gegenbeispiele bis hin zur Vereinsauflösung bedingt durch Liga-Ausschluss ... Das nützt aber auch nichts und hilft ebenso wenig.

    Zitat

    dass nicht jeder von Migranten gegründete Fußballclub eine Versammlung von streitsüchtigen Hau-draufs ist

    Ich habe auch nie behauptet, daß "ausländergeprägte" Vereine "Hau-draufs" sind. Ich habe lediglich festgestellt, daß es von Vielen behauptet wird und von Vielen als standardisierte Erklärung akzeptiert ist- manchmal als einzige gilt.

    Zitat

    Und eine der beiden Mannschaften hat wirklich alles andere als erfolgreich gespielt und hätte bei so manchem Spiel wirklich Grund gehabt, frustriert zu sein.


    Es geht dabei ja auch nicht um Erfolg oder Mißerfolg, sondern um das Phänomen, daß kleinste Unstimmigkeiten gleich in Katastrophen (hier: Prügelei) enden. Woher kommt das und wieso wird es anscheinend oft im Fußball ausgelebt?

  • Es geht dabei ja auch nicht um Erfolg oder Mißerfolg, sondern um das Phänomen, daß kleinste Unstimmigkeiten gleich in Katastrophen (hier: Prügelei) enden. Woher kommt das und wieso wird es anscheinend oft im Fußball ausgelebt?


    Das frag ich mich seit Jahr und Tag. Es gibt Sportarten, da wird sich selbst auf dem Spielfeld geprügelt (Eishockey z.B., jaaha, ich weiß, dass das keine echte Schlägereien sind) oder bei denen es ziemlich handfest zugeht (Handball z.B.), aber nirgends artet es wenn, dann so aus wie beim Fußball.

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  • weil fußball einfach in jeder gesellschaftsschicht gespielt und geschaut wird. reicht schon als erklärung völlig aus. jemand aus einem stadtteil in dessen umfeld gewalt struturell zum alltag gehört, fängt eher selten mit eishockey oder handball an.

  • Das mit der Gesellschaftsschicht wollte ich zwar dazu schreiben, glaube es aber nicht als (alleinigen) Grund, daher reicht es mMn eben nicht völlig aus. Es soll ja auch Akademiker unter Fußball-Hooligans geben, da dürfte das Umfeld (inzw.) ein anderes sein, und trotzdem sind sie noch dabei.
    Andererseits stehen auch nicht nur "Intelektuelle" in den Hallen.


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  • das stimmt, aber weils halt der sport nummer 1 ist und sich über lange jahre eine enorme identifikation mit den vereinen entwickelt hat (die nur durch die gesellschaftliche weite verbreitung möglich war), ist es halt auch gelegenheit und motiv nummer 1 sich dort gewalttätig zu betätigen, für alle jene die ein verlangen danach haben. wonbei man bei den hools ja dazu sagen muss, dass viele im klassichen sinne das eher als sport untereinander gesehen haben, ohne unbeteiligte oder das spiel selbst damit reinzuziehen.

  • Danke für den Link zu den Paul Ripke Fotos! Die sind wirklich toll - auch ohne den Düsseldorfer Sänger. ;)


    Wie passend wär´s, wenn Liverpool den Titel holen würde... wäre doch ne faire Geste von Chelsea und ManCity den Rest auf Sparflamme zu spielen... :whistling:



    Bei der Gegend muss ich ja ständig an das Schild denken:

    Das Schild hängt wirklich dort an nem Pub, hab ich auch schon fotografiert.

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  • Hurra, der nächste Schiri pfeift für Bayern, Kroos nicht vom Platz gestellt und den BVB Sieg nach 90 min geklaut. Was für ein Glück, dass es Real gab, moment, da hätte Ribery ja auch mit Rot gehen müssen und trotzdem hat Real so gut die Bayern besiegt. Also was wollen wir eigentlich: Schenken wir doch Bayern alle Titel von Anfang an und nehmen nicht nur dort die letzte Spannung in der Bundesliga. Und alle Stars zum FCB mit dem Schweizer Konto!
    :s_thanks::s_thanks::s_thanks::s_thanks::s_thanks::s_thanks:

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