1000 gute Gründe ist natürlich eins super klasse Song, aber ich finde 5 vor 12 ist noch verständlicher, aber das kann ja jeder sehen wie er will.
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1000 gute gründe ist überhaupt ein Song der viel zu selten gespielt wird aber das ist ja auch ein Song der zum nachdenken anregen könnte und sowas will man doch nicht auf einem Hosen Konzert haben!
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Der Text ist auch heute noch sehr gut.
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Anlässlich der Dresden-Nachbesprechung: Der Song wird in dem
Thread ja durchaus in seiner Aussage kritisch bzw. differenziert diskutiert. Was
ich spannend finde, aber nicht so ganz nachvollziehen kann; freue mich aber auf
gegenteilige Sichtweisen!In einem Post habe ich die Zeile „Es ist auch mein Land…“
als Anstoß gelesen – ich weiß nicht, ob sich die anderen kritischen Stimmen
auch darauf beziehen, möchte aber dazu gerne sagen: Ich kann an dieser Zeile
und dem Song absolut nichts Zweideutiges erkennen, was in irgendeiner Form zu
Patriotismus aufrufen – bzw. als solcher verstanden werden KÖNNTE. „Dies ist
auch mein Zuhaus, selbst wenn’s ein Zufall ist“ – darum geht es doch: Wir leben
nun mal in diesem Land, in diesem Land gibt es Fremdenhass und deshalb geht es
auch uns etwas an, weil es eben auch unser Land ist, wir sind ja nun mal
Deutsche. Und dieser Song ist in meinen Augen eine sehr unmissverständliche
Aufforderung, diese Anfeindungen und diese Ressentiments nicht auf sich beruhen
zu lassen – weil es eben auch „mein Land“ ist, in dem ich lebe und in dem ich
auch im Bereich meines Möglichen eine Verantwortung dafür trage. Von daher
finde ich hat der Song auch heute noch eine sehr starke und mutige Aussage, die
ganz klar Flagge zeigt. Umso schöner, dass die Hosen den Song immer noch
öffentlich unterschreiben – und in einem solch „kleinen“ Rahmen finde ich es
fast noch besser als im Stadion, wo es schnell als erhobener Zeigefinger daherkommt
und die breite Masse mit solch „schweren Themen“ nicht belästigt werden will.
Ob man gerade da ansetzen muss, finde ich fraglich, ist aber wieder eine andere
Diskussion -
Ich kann diese Sichtweise total nachvollziehen, ich weiß auch wie es gemeint ist. Vielleicht stört mich diese Formulierung in dem Song, weil für mich immer hindurchschimmert, dass es darum geht, den Ruf Deutschlands zu verteidigen ("Komm wir zeigen, es leben auch andere Menschen hier"). "Mein Land" impliziert halt immer auch: "Nicht dein Land". Wenn es auf Nazis bezogen ist, kann ich es sogar noch nachvollziehen, was damit gemeint ist.
Was mich stört ist, dass zu der Kategorie "Mein Land" zwangsläufig auch der ausschließende Begriff "Ausländer" gehört. Den ich nicht benutzen würde. Und dann folgt daraus ganz fix eine Textzeile wie diese: "Kein Ausländer, der uns dabei helfen kann". Was ich nicht nur inhaltlich ganz anders sehe, sondern fast schon unerträglich finde.Ich hab mich vor längerer Zeit auch schon mal ähnlich zu dem Song geäußert.
Nachsatz: Ich weiß genau, mit welcher Motivation dieser Song geschrieben wurde und es geht mir nicht mal im Ansatz darum, den Hosen Rassismus zu unterstellen. Ich finde es auch gut, dass die Hosen zu der Zeit ein Zeichen setzen wollten und viele Textstellen finde ich richtig gut ("Dies ist das Land, in dem so viele schweigen, wenn Verrückte auf die Straße gehen, um der ganzen Welt und sich selbst zu beweisen, dass die Deutschen wieder die Deutschen sind"). Trotzdem finde ich viele Formulierungen oder Kategorien aus diesem Song mehr als unglücklich und die eine Textstelle ("Kein Ausländer...") widersprüchlich zu dem, was ich mir unter dem Kampf gegen Rassismus vorstelle.
Oder verstehe ich die Stelle bzw. den Song falsch? Gibt es andere Einschätzungen, gerade zu der Textstelle?
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Ich mag den song sehr,textlich wie musikalisch.die stelle,an der ich mich immer noch etwas stoße,ist folgende:"kein ausländer der uns dabei helfen kann,dieses problem geht nur uns allein was an."
was soll das heißen? Natürlich geht es auch die opfer,ggfalls eben ausländer,an. habe die beiden sätze immer als falsch und unglücklich empfunden.vermute,campi wollte damit sagen,dass wir als deutsche in der verantwortung stehen,was in meinen augen aber leider schief gegangen ist.ansonsten:wichtiger und guter song!
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Als die Zeile "Kein Ausländer..." entstand, war Deutschland noch weit davon entfernt, die Themen "Integration" und "Einwanderung" weltoffen zu diskutieren. (Was wir ja bis heute ausbaden.) Auch wenn heute sicher nach wie vor vieles schief läuft und es auch immer noch einen Teil in der Bevölkerung gibt, die Vorbehalte gegen Zuwanderung hat (was auch immer so bleiben wird, wenn es innerhalb einer Gesellschaft "Zurückgebliebene" gibt, die sich benachteiligt fühlen, weil "der Ausländer" ein Dach über dem Kopf hat, er selbst aber keinen Flachbildfernseher - Ausländer sind da eine dankbare Projektionsfläche), aber grundsätzlich würde ich schon sagen, dass sich das Land und die Bewohner in der Zwischenzeit gewandelt haben. Was ich damit sagen will: Früher also gab es diese offene Diskussion nicht in der Öffentlichkeit - ergo war der Fingerzeig ja richtig zusagen, wir müssen das selber hinkriegen, es sind die deutschen Köpfe, die diesen Hass entwickeln, WIR müssen unser Denken verändern, wir müssen offener werden und zulassen, dass Integration eine Chance hat. Heute wäre diese Textzeile vielleicht nicht nötig und natürlich geht dieses Problem auch "Ausländer" an, denn Integration ist keine Einbahnstraße - aber die Intention, dass "die Deutschen" in ihren eigenen Köpfen einen Wandel vollziehen müssen, ehe es einen offenen Dialog mit "den Ausländern" geben kann, finde ich richtig.
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Eine fixe Idee, die ich gerade zu der Textstelle hatte:
Es sind nicht die Ausländer, die sich integrieren müssen, damit Rechte Arschlöcher die Faust nicht heben. Sondern WIR müssen denen das Maul stopfen und dieses Problem lösen. Die Argumentation der (verkappt) Rechten ist ja oftmals die: "Ich hab nichts gegen Ausländer, solange die sich integrieren." Das ist aber eben genau die falsche Sichtweise. WIR müssen Fremden zeigen, dass sie hier willkommen sind. Und nicht ausgrenzend auf Abwehrhaltung gehen, bis die sich irgendwie von alleine integrieren.
Davon ab finde ich, dass meijels Erklärung Hand und Fuß hat, sehr treffend. Meine Erklärung gerade war, wie gesagt, nur eine fixe Idee.
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das ist mir grad beim nachdenken in den kopf gekommen, was evtl etwas weit her geholt ist... denn da so einen doppelten boden in einem lied mit derart klarer aussage zu verstecken, würde ich jetzt nicht für 100% wahrscheinlich halten.
aber es könnte doch so gemeint sein:
"ich will nicht das ein viertes reich draus wird"
"kein ausländer der uns dabei helfen kann"die beiden aussagen könnte man zur interpretation miteinander verbinden. wen betrachten die hosen hier als ausländer? vielleicht nicht die mit anderer herkunft, die in deutschland leben und opfer fremdenfeindlicher agressionen sind, sondern die, die einst eine nazi herrschaft in deutschland beendet haben? sprich: andere staaten? nach dem motto: deutschland muss spätestens nach der wiedervereinigung mit seinen problemen alleine fertig werde und gerade mit rassismus. die deutschen müssen vo sich aus zeigen, dass sie soetwas nicht dulden.
für wahrscheinlicher halte ich allerdings einen ansatz von "positivem patriotismus", wie er bspw. in den usa gang und gäbe ist. bis ins linke politische spektrum hinein. selbst systemkritiker argumentieren dort (bspw. edward snowden) aus einer patriotischen überzeugung heraus. diese argumentation und auffassung von patriotismus ist für mich nachvollziehbar, auch wenn ich sie nicht teile.
ich meine aber auch, dass campino sicherlich kein patriot ist. aber vielleicht hat er den text bewusst so verfasst, dass er wirklich was verändern will. ein song für die mehrheitsgesellschaft gegen fremdenfeindlichkeit quasi. denn agitationspotential haben die lyrics. und vielleicht war das das ziel. leute, die nicht sowieso schon links stehen, zu überzeugen endlich auch aufzustehen.
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aber es könnte doch so gemeint sein:
"ich will nicht das ein viertes reich draus wird"
"kein ausländer der uns dabei helfen kann"
die beiden aussagen könnte man zur interpretation miteinander verbinden. wen betrachten die hosen hier als ausländer? vielleicht nicht die mit anderer herkunft, die in deutschland leben und opfer fremdenfeindlicher agressionen sind, sondern die, die einst eine nazi herrschaft in deutschland beendet haben? sprich: andere staaten? nach dem motto: deutschland muss spätestens nach der wiedervereinigung mit seinen problemen alleine fertig werde und gerade mit rassismus. die deutschen müssen vo sich aus zeigen, dass sie soetwas nicht dulden.Ganz ehrlich, hab ich die Textzeile noch gar nie anders verstanden, als so wie du es beschreibst.. Dass mit Ausländer nicht die Menschen mit anderer Herkunft in Deutschland gemeint sind, sondern die Leute aus andern Staaten, die ein Umdenken bewirken sollen, bzw. wie hier im Song geschrieben, uns dabei auch nicht helfen können, solang das nicht aus den Köpfen raus ist. Und ich habe mich immer gefragt, warum viele an dieser Textstelle hängen bleiben. Hatte ehrlich nie drüber nachgedacht, dass man es auch anders verstehen könnte, da es für mich so klar war. Also danke für das Posting, das hat mich wieder mal neu über den Text nachdenken lassen. Würde mich jetzt sehr interessieren, wie es denn genau gemeint ist.
Hoffe auch sehr, dass es im Set bleibt. :thumbup:
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Ich verstehe einfach nicht wie Campino beaupten kann, wie er den Text des Liedes hilflos findet, wie er bei Entartete Musik sagt. Ich persönlich finde den Text sehr stark und genau richtig, wodurch "Willkommen in Deutschland" für mich der beste Anti-Nazi-Song der Hosen ist und auch auf jeden Konzert gespielt werden sollte.
Natürlich sorgt folgende Textzeile für etwas Verwirrung:
"kein ausländer der uns dabei helfen kann"
Ich persönlich interpretiere die so, dass die Ausländer es nicht ändern können, dass sie hier auf Haas stoßen. Sondern das die rechtsdenkenden Personen mal umdenken sollten. -
Insbesondere die Zeile "Es ist auch mein Land..." dürfte vielen - vielleicht auch dem Texter selbst - damals und evtl. auch heute bitter aufgestoßen sein.
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Ich denke auch dass da einige Zeilen etwas unglücklich gewählt sind und das Campino damit eben auch sagen wollte.
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Meine Güte, was ist denn an dieser Zeile falsch? Sind wir denn in den Debatten mittlerweile so sensibel, dass man Deutschland nicht mal mehr als "mein Land" bezeichnen darf? Das beinhaltet doch keine Form der Wertung!? Es ist doch jedem selbst überlassen, ob er sich als Deutscher, Europäer oder was auch immer versteht, ohne, dass das gleich mit einer Wertung behaftet ist. Außerdem kann man die Zeile nicht aus dem Zusammenhang heraus einfach so hinstellen:
"Es ist auch mein Land/Und ich kann nicht so tun, als ob es mich nichts angeht" - da wird der erste Teil dieses Satzes doch viel weniger zum Statement selbst als vielmehr die Grundlage dafür, mit die Verantwortung dafür zu tragen, dass es nicht noch schlimmer wird. Und das hat bis heute Gültigkeit. -
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