Die Hosen und der Nationalstolz...



  • Die Hosen sind alle gott seidank erwachsen geworden...vllt machts ja für dich kein sinn nationalstolz zu haben aber es macht noch weniger sinn , das Land täglich hassen und alles schlecht reden.

  • Ich frage mich immer, wie lange manche sich noch an der Erbschuld festklammern oder sie den Deutschen vorwerfen wollen.
    Jede, aber auch wirklich jede Nation hat einen gewissen Nationalstolz. Die Franzosen machen immer wunderschöne Events an ihrem Nationalfeiertag. Oder schaut Euch die Engländer an, die Griechen oder auch Amerika...
    Und in Deutschland ist alles verhasst, was auch nur annähernd in Richtung Nationalstolz geht. Die Deutschen en gros schämen sich für ihr Land und jeder, der positiv eingestellt ist oder gar mal die Nationalhymne im Stadion mitsingt, wird schon schief angeschaut. In allen Ländern gibt es Missstände, aber die meisten Länder leben halbwegs nach "Right or wrong - my country" ;)
    Nationalstolz hat rein gar nicht mit Rechtsradikalismus oder braunem Gedankengut zu tun. Aber diese Erkenntnis wird hier wohl nie Einzug erhalten.

    Why should I go where everyone goes? Why should I do what everyone does?

  • Das mit dem Regionalstolz und Nationalstolz ist es eben: Ich mag mein Dorf und das Allgäu alles in allem auch(wobei mich z.B. stört, dass die CSU hier mancherorts 70-80% der Stimmen kriegt^^), aber Deutschland nicht. Eigentlich wollte ich hier gar keine große Diskussion starten, aber ich will nur kurz meine Meinung dazu sagen. Vor einer Woche erst hab ich in nem anderen Forum meinen Standpunkt erläutert, ich kopier das ganze einfach mal hier rein:



    Zum Thema: Ich bin "stolz" auf die Braukultur, das stimmt. Aber
    1. Auf die Bayerische, nicht auf die Deutsche
    2. ist stolz der falsche Begriff! Ich liebe unser bayerisches Bier, aber ich kann nicht stolz darauf sein, weil ich ja nicht selbst dazu beigetragen habe, dass es so gut ist! (Das zeigt auch, dass ich ebenfalls nicht stolz auf Deutschland wäre, WENN mir irgendwas an der Kultur gefiele! Wenn ein sogenannter Deutscher die italienische Kultur mag, dann ist er doch auch nicht "stolz auf Italien", oder?


    Und mit dem Thema Bayern wären wir beim nächsten Punkt: Ich bin - "stolz" in Anführungszeichen, weil es eigentlich wie gesagt der falsche Begriff ist - "stolz"
    auf mein Heimatdorf, weil ich die meisten Leute dort eigentlich mag, auch auf die allgäuer Kultur hier und in Sachen Bayern insofern "stolz", dass ich bayerisches Bier mag und gerne damit "angebe", Bayer zu sein und somit die bayerische Kultur ganz offiziell "vertreten" darf :D
    Was ich damit sagen will ist, dass Deutschland viel zu groß ist! Ich war schon beinahe überall in Bayern, aber in Deutschland war ich noch nicht viel unterwegs. Daher kann man - falls man "stolz" so komisch definiert - wenndann stolz auf sein Dorf oder was überschaubares sein, aber nicht auf ein Riesenland mit 82Mio. Einwohnern!


    Naja, dann zum nächsten Punkt: Hat mich bei meiner Geburt jemand gefragt, ob ich Deutscher sein möchte? Nein! Wäre ich also in Frankreich geboren, sollte ich stolz auf Frankreich sein, und wäre ich in Italien geboren, würde ich jetzt Italien hoch und heilig als Vaterand preisen? Das macht keinen Sinn! Überhaupt habe ich nicht die Grenzen zwischen den Staaten festgelegt, und kann auch nicht nachvollziehen, warum sich Menschen somit freiwillig einschränken? Dass Europa und Amerika nicht ein Staat sein können ist mir schon klar, aber da ist es wenigstens geographisch nachvollziehbar. Aber warum eine Grenze durch die Alpen oder whatever ziehen?


    Mein nächstes Argument: Die Deutsche Wirtschaft hat viel erreicht, aber warum sollte ich stolz darauf sein?
    1. habe ich mir wie gesagt nicht ausgesucht, in Deutschland zu leben
    2. habe ich 0% dazu beigetragen, dass "wir"(wie ich diese Verallgemeinerung "WIR" hasse!) Exportweltmeister sind
    3. ist Deutschland nicht das einzige wirtschaftsstarke Land! Frankreich hat genauso eine starke Wirtschaft, zu der ich ebensoviel(bzw. wenig) beigetragen habe, wie zur Deutschen! Also müsste ich neben Deutschland ja auch noch stolz Frankreich verehren usw... Ergibt keinen Sinn für mich!



    Ich lehne National"stolz" allgemein ab, egal für welches Land, also nicht nur für Deutschland! Allerdings kommt eben noch hinzu, dass ich die deutsche Gesellschaft wenig mag, da mir die meisten Leute zu spießig sind! Ich kenne viele nette Deutsche, keine Frage, aber nicht nur die Medien - die ja so ungefähr die Meinung des Volkes repräsentieren - zeigen mir, dass mir dieser Lifestyle nicht taugt! Allein dass die Bild-Zeitung auflagenstärkste Tages"zeitung" Deutschlands ist(korrigiert mich, falls es nicht stimmt!) und RTL und Sat.1 unter den beliebtesten TV-Sendern sind zeigt mir doch, wie kacke die Mehrheit(wie gesagt, es gibt auch Menschen, die ich mag, ich rede hier von der Mehrheit, die bekanntlich in der überzahl ist ;) ) dieses Landes ist. Am deutlichsten sind die Bundestagswahlergebnisse, die das ganze noch offiziell belegen! Dann stört mich noch folgendes: Man beruft sich auf deutsche Werte und ist sich gleichzeitig zu schade für die Deutsche Sprache! Erst gestern las ich in einer Anwendung oder so auf Facebook: "GO DEUTSCHLAND! I'm person # 55,887 to fly a deutsche Flag on my profile!" Das nenne ich bitter! National"stolz" und Verstoßen der eigenen Sprache in einem Satz!
    Außerdem stört mich: Dass die Deutschen einfach viel zu spießig sind! Menschen rufen eher die Polizei, wenn der Nachbar zu laut Musik hört, als dass sie klingeln und freundlich bitten, leiser zu machen(ist mir zum Glück noch nicht passiert, da ich nette Nachbarn habe, aber ich kenne zuhauf solcher Geschihcten!). Jaja, die gute alte Polizei, Freund und Helfer, unFREUNDliche Helfer. Sind zur Deeskalation da und schlagen gleichzeitig FRIEDLICHE(!) Demonstranten! Natürlich will ich nicht den selben Fehler machen, wie Menschen, die alle Linken über einen Kamm scheren: Es gibt gute Bullen, es gibt schlechte Bullen, daher halte ich auch von ACAB nichts!
    Bereits erwähnt hatte ich ja schon den Beweis dieser Mentaität bei den Bundestagswahlen und an der Auflagenstärke der Bild-Zeitung, die einem alleine schon einen Grund fürs Auswandern geben!



    Joa, jetzt hab ich mich hier über ne halbe Stunde hingesetzt und den Text geschrieben... Jetzt beginnt mal mit dem widerlegen meiner Argumente ;)




    Ganz allgemein würde ich mal gerne Fragen: Nennt mir eine SINNVOLLE Begründung für Nationalstolz? In dem anderen Forum hab ich darauf bisher noch keine VERNÜNFTIGE Antwort gekriegt!

    »Das darf ich nicht zulassen, das werd ich nicht zulassen, und es wird auf gar keinen Fall passieren!« - Homer S.


    Wie verdoppelt man den Wert eines Packard-Bell-Computers? - Man schiebt eine leere Diskette ins Diskettenlaufwerk!



    Besucher des ersten Konzertes der Machmalauter-Tour, auf dem Sascha gespielt wurde! :]

  • Hmm.... ich will jetzt mal nicht alle auseinander nehmen, was du gesagt hast (Zeit- und Konzentrationsproblem gerade) aber eins kann ich nicht nachvollziehen:


    Du bist "stolz", Bayer zu sein (oder sagen wir, du bist gerne Bayer? Irgendwie haben wir in diesem Thread noch kein passenderes Wort für Stolz gefunden). Okay, so weit so gut.
    Du kannst aber nicht stolz auf Deutschland sein, weil du dir nicht ausgesucht hast hier geboren zu werden. Aber: hast du dir denn ausgesucht im Allgäu geboren zu werden??

  • warum darf ich nicht stolz sein eine deutsche zu sein?
    wegen dem was mal war?
    hätte ich bestimmt nicht gewollt-verabscheuung bis zum samtnimmerleinstag!!!!


    aber ich bin stolz hier geboren zu sein,froh und dankbar dafür!!!!
    ich bin auch stolz auf unser bier,unser brot und unsere wurst!!
    ich bin stolz auf unsere "preussische" tugend,auf unsere zuverlässigkeit und manchmal auch auf unsere spiessigkeit-denn das macht uns aus-egal wo wir stehen!


    augen zu und durch!! :daumen:


    "i am proud to be a kraut" ;)

    Die Welt ist Bunt,wie ein verfaulter Fisch in der Abendsonne! :daumen:

  • @ blaukopf: Warum bist du denn "stolz" darauf? Erkläre das mal.


    Ich sehe es nämlich auch so, dass ich nur auf Dinge stolz sein kann, die ich selbst erreicht habe.

    Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft!

    Einmal editiert, zuletzt von Marco ()

  • @ marco ganz einfach-weil ich ein teil des ganzen bin!


    egal ob ich das bier selber braue oder das reinheitsgebot erfunden habe,ob ich brot backen kann oder nicht und die wurst mach ich in der tat dann selbst.aber das sind u.a. dinge für die deutschland berühmt ist.wenn ich im ausland gefragt werde woher ich komme sag ich das nicht hinter vorgehaltener hand!
    es ist doch schön hier zu leben-ich habe ein schönes leben,viel dafür getan,aber auch viel bekommen,ich bin mir nicht sicher ob mir das in einem anderen land auch möglich gemacht worden wäre,sprich bildung und gesundheit!da gibt es viele dinge die mich stolz machen,das würde dann aber doch den rahmen sprengen.

    Die Welt ist Bunt,wie ein verfaulter Fisch in der Abendsonne! :daumen:


  • Da muss ich dir Recht geben...
    Ich bin ja keine Deutsche, sondern Luxemburgerin. Und wir Luxemburger sind ja auch aller verdammt stolz auf unser Land und unsere Nationalität (zumindest di Meisten).
    Und da sagt keiner was...ich musste mir noch nie dumme Sprüche anhören wenn ich gesagt habe ich wäre stolz auf mein land und gerne Luxemburger.


    Und ich verstehe nicht wieso ein Deutscher das nicht auch sein kann, ohne direkt mit der Vergangenheit in Verbindung gebracht zu werden.


    Ich meine, wenn ich sage "ich bin stolze Luxemburgerin" dann sagt keiner "ach, weil ihr damals resistent gegen die Nazis wart und für euer Land und eure Nationalität gekämpft habt?"
    Wieso muss dann jeder sofort bei einem stolzen Deutschen kommen "echt, bei der Vergangenheit?"


    Wir leben im hier und jetzt und wenn einer aus unserer genaration stolz auf sein Land ist, dann ist er das wegen dem Jetzt und nicht wegem dem was war...


    - Es gibt ein Leben vor dem Tod -



    ~ das Gegenteil von gut ist gut gemeint ~

  • Zitat

    Original von You'll never walk alone
    Und ich verstehe nicht wieso ein Deutscher das nicht auch sein kann, ohne direkt mit der Vergangenheit in Verbindung gebracht zu werden.


    Ich meine, wenn ich sage "ich bin stolze Luxemburgerin" dann sagt keiner "ach, weil ihr damals resistent gegen die Nazis wart und für euer Land und eure Nationalität gekämpft habt?"
    Wieso muss dann jeder sofort bei einem stolzen Deutschen kommen "echt, bei der Vergangenheit?"


    Das ist ja der springende Punkt daran: Andere Nationen verstehen das gar nicht. Und es sind zumeist nicht die Menschen aus anderen Ländern, die sagen "Wie kann man nur, da gab's doch mal den Hitler", sondern es sind die Deutschen selber, die sich den Schuh immer wieder anziehen.
    Wobei man ja auch mal beachten müsste, dass Hitler Österreicher war - schämt sich da einer unserer Österreicher für? Nein. Warum auch?



    Zitat

    Original von You'll never walk alone
    Wir leben im hier und jetzt und wenn einer aus unserer genaration stolz auf sein Land ist, dann ist er das wegen dem Jetzt und nicht wegem dem was war...


    Und vielleicht auch wegen dem, was man aus dieser brauchen *** von damals gemacht hat.

    Why should I go where everyone goes? Why should I do what everyone does?

  • Die Vergangenheit auszublenden ist m.E. dümmlich.


    Warum muss ich raus hängen lassen, auf etwas stolz zu sein, wozu ich keinen Beitrag geleistet habe?


    Das gilt in meinen Augen auch für nicht Deutsche.


    Ich finde, es ist einfach nur dumm, zu sagen ich bin stolz Pole, Türke, Amerikaner oder Italiener zu sein.
    Wer braucht das?
    Der, der sonst nichts hat, auf das er stolz sein kann?


    Ich finde, man kann auf kein land uneingeschränkt stolz sein - alle hatten irgendwann ma Drecj am stecken - es gibt nationen, da verdrängen es die meisten oder gar die Regierungen. Geschichte wird gefälscht, Leute die die Wahrheit sagen, landen im gefängnis - darauf kann man doch nicht stolz sein.
    Es sind die geistig armen, die gerne die Parole vom Stolz sein aufgreifen.
    nationalstolt braucht kein Mensch! - nirgendwo!
    Man darf auch nationalstolz nicht mit einer nationalen Identität verwechseln.
    Ich bin Deutscher und da ich nun mal auch kleine anderen Erfahrungen habe, finde ich das auch gut so.
    Was habe ich davon, zu sagen, ich wäre stolz darauf?


    Wenn ich Anhänger eines Fußballrteams bin, ist das das eine, aber nur weil ich Deutscher bin, muss ich doch nicht auch für die DFB-Auswahl sein.


    natürlich will und kann niemand die Schuld unserer Eltern und Großeltern tragen, das verlangt auch niemand (bis auf ein paar versprengte "antideutsche"), man darf aber auch nicht sagen, dass man damit nichts mehr am Hut hat, weil das ja alles vor der eigenen geburt statt fand.
    Es ist verdammt wichtig, die Vergangenheit nicht zu vergessen - man muss sich nicht schuldig fühlen, man muss sich auch nichts vorhalten lassen, aber man darf nicht vergessen.


    Wer sagt, er sei stolz auf Deutschland, der muss auch alle negativ behafteten Dinge mit einschließen.


    Ein aufgeklärter Linker wird niemals sagen, er wäre stolz deutsch zu sein, weil es einfach zu kurz greift.


    Von mir aus kann man ja stolz auf das deutsche Team sein (ok, fällt nach dem letzten Spiel vielleicht schwer) aber stolz auf Deutschland?


    Warum haben die Dichter und Denker sieser nation schon immer ein kritisches verhältnis zur Nation gehabt, auch schon vor den Verbrechen der Nazis?


    Denke ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht
    Heinrich Heine


    Die Kritik am Nationalstolz ist älter als die Demokatie in Deutschen landen.


    Nationalstolz wurde von den Mächtigen immmer dazu benutzt, die Menschen auf den Krieg vorzubereiten. "Kämpfen für das Vaterland"
    Heutzutage läuft das defizieler ab, aber im Grunde dient Nationalstolz immer nur der Festigung der bestehenden Machtverhältnisse, auch um Kritiker mundtod zu machen.


    Wer es braucht, soll sich doch mit der Deutschen Fahne einen runter holen.


    Fan der Deutschen Mannschaft zu sein muss nicht zwangsläufig etwas mit nationalstolz zu tun haben.


    Campino ist für England - wo bleibt da der Nationalstolz?
    Er bleibt in der rechten Schublade, wo er hin gehört.

  • Vielleicht mag ich auch einfach das deutsche Volk im allgemeinen oder bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht. Hier wird immer nur gejammert - obwohl Wohlstand, Bildung,Renten, technischer Fortschritt und das viel beschriebene Gesundheitswesen immer noch auf hohem Niveau sind. Obwohl so toll (Ingenieurs-Wunderland) wie alle immer behaupten sind wir m. E. auch nicht. In Russland bleiben die Züge jedenfalls nicht stehen ober führen zu gleich zu einem Chaos nur weil es mal etwas heftigeren Wind/Sturm gab. Die Bahnstrecke Düsseldorf-Aachen z. B. ist dann gleich immer unpassierbar.


    Naja, gewissen Dinge sind sicherlich gut, aber dieses "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein" erinnert mich halt auch immer an meine Jugendzeit, in der bestimmte Personenkreise dieses als Aufnäher auf ihren Bomberjacken hatten.


    Und ja, auch mir ist diese Modeerscheinung dieses Deutschland-Hypes im Moment auch eindeutig zu viel. Dieser großkotzige Nationalstolz (...wir können alles besser etc.)..., ich könnte k..... Früher hatte ich auch diese Vorurteile, aber regelmäßiges Reisen hat mich Gottseidank kuriert auch über den "deutschen" Tellerrand hinausschauen zu können.


    Lange Rede, kurzer Sinn:


    Ich bin Mensch, und keine Deutscher. Und stolz könnte ich allenfalls auf meine Kinder sein, aber sonst auf gar nichts. Meine Meinung.


    Haut rein

    Einmal editiert, zuletzt von Carsten73 ()

  • ich muss mal eben eingreifen: Heine sagte dieses zwar. Aber dieses wird leider von Linken immer verdreht. Das Gedicht, in dem er dieses schreibt, bezieht er sich auf seine Mutter.
    Heine hatte zwar ein gespaltenes Verhältnis zu Deutschland und war ein großer Kritiker und Spötter, dennoch kam er nie raus aus seiner deutschen Haut. Und das war ihm bewusst. Man muss sogar erkennen, dass Heine patriotisch war -nur unter dem damagen Regime nicht!



    und eins muss man mir erklären, von welchen Dichtern und Denkern sprichst Du? Du weißt schon, dass Goethe Kriegsminister von Weimar war, oder? Was ist mit Freiligrath? Mit Fallersleben- deutscher Patriot, dessen Schundreime nun die deutsche Hymne bilden? Da Du Dich ja so gut mit Heine auskennst, wie schreibt er noch über Fallersleben: dessen Reime sind spottschlecht;... um Philister zu amüsieren-bei Bier und Tabak
    Kritiker und gleichzeitig Patriot sein, schließt sich wahrlich nicht aus.
    Man nehme mal die französische Literatur: Montesquie, Rousseau, Flaubert: alles Kritiker, zugleich aber Patrioten
    englischsprachige Literatur: Hemingway, Miller, oder Denker wie Chomsky

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. BammBamm ()

  • @Mr. BammBamm: Ich schreib einfach nur mal dick und fett DITO unter Dein Posting, denn Du sprichst grade das aus, was ich dachte ;)

    Why should I go where everyone goes? Why should I do what everyone does?

  • dem stimme ich ebenfalls zu.


    Wieso soll man nicht können zeitgleich Kritiker und Patriot sein.
    Man muss ja nicht alles gut finden, kann denoch stolz auf seine Wurzeln sein.
    Es gibt ja nicht immer nur schwarz und weiss...


    - Es gibt ein Leben vor dem Tod -



    ~ das Gegenteil von gut ist gut gemeint ~

  • ich muss sagen, dass ich nicht wirklich über Nationalstolz verfüge.
    Ich guck mir nur die Amis an und denke: O Hilfe. So eine Art des Patriotismus finde ich sehr bedenkenswert. Wenn aber jemand jetzt die Fahne aus dem fenster hängt und Deutschland anfeuert: so what? Ich kann da nichts schlimmes dran finden.


    Auch wenn ich das nicht machen würde. Dafür sind mir die Farben, die Hymne und ihre Geschichte und sehr viel System zu sehr zu wider. Nichtsdestotrotz haben wir Errgungenschaften, auf die man wirklich "stolz" sein kann. Unser Grundgesetz ist in der Welt einmalig und nachahmungswert, unsere Sprache finde ich ebenfalls richtig toll mitsamt ihren Dialekten, unsere Literatur sucht m.E. ihresgleichen in der Welt ebenso wie unsere Philosophie (von Kant über Schopenhauer bis Adorno und Habermas). Auch unsere Bundesliga ist richtig super. Man sieht, in diesem Land gibt es ganz tolle Dinge, aber auch ganz viel Mist. Ebenso wie in England, wie in Frankreich, wie in Südafrika usw. usw. Insofern erübrigt sich die Frage nach dem Nationalstolz.


    Ich habe mal meinen Vater gefragt, der lange in Frankreich gelebt hat und dieses Land über alles liebt, ob er sich denn mehr als Deutscher oder als Franzose sehe. Er entgegenete mir nur knapp: "Ich denke nicht in solchen Kategorien." Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Und ich finde, Kosmopolit zu sein, ist eine sehr erstrebenswerte Denkrichtung.

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