Die Hosen und der Nationalstolz...

Patriotismus ist nicht gleich Nationalstolz!

Patriotismus ist die emotionale Verbundenheit mit seiner Nation - davon kann und will ich mich nicht frei sprechen, trotz aller Kritik.
Nationalstolz brauche ich dagegen überhaupt nicht.

Patriotismus ist an sich für mich nicht negativ belegt.
Allerdings sind die Leute, die ihr politisches Denken und Handeln mit Patriotismus begründen, meist doch eher suspekt, da diese ihr chouvinistisches Denken mit Patriotismus begründen und das ist in meinen Augen alles andere als gesund.

Heine reflektiert in dem Gedicht nicht seine Beziehung zu seiner Mutter, sondern die Rolle der Mutter in der damaligen Zeit.

Mir sind Kant und Mann lieber als Freiligrath und von Fallersleben, aber das schießt jetzt über das Ziel hinaus.

Was ich eigentlich meinte:
Kritik am Nationalstolz ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts, sondern hat eine lange Tradition - mit Recht!

Patriotismus und Kritik schließen sich tatsächlich nicht einander aus.
Bei Nationalstolz sieht dioe Sache anders aus.
Die, die vorgeben stolz Deutscher zu sein, haben meist große Schwierigkeiten mit Kritik.
Es wird eine Menge Mist gebaut und (verletzter) "Stolz" wird gerne als Begründung angeführt.
Natürlich darf man nicht alle über einen Kamm scheren, aber ich frage mich, warum den Leuten Nationalstolz so wichtig ist - nicht nur in Deutschland.

Wenn ich nach Polen schaue, wird mir auch übel, weil dort unter dem Deckmantel von Nationalstolz Andersdenkende verfolgt werden. In Ungarn nehmen diese Tendenzen auch zu. Wo soll das hin führen?

In einer globalisierten Gesellschaft haben Menschen Angst vor dem unbekannten - was bleibt einem da anderes übrig, als sich auf die eigene Nation zu beghrenzen???
Das ist halt einfacher, als sich mit der globalisierten Welt auseinander zu setzen.
Abgrenzung umnd Ausgrenzung sind aber nicht die Antworten auf die Probleme, die die Globalisierung mit sich bring, im Gegenteil: Bildung und Partizipation können in einer Globalisierten Welt auch dazu beitragen, dass diese Welt etwas gerechter und lebenswerter wird.

Zitat

Original von Mr. BammBamm
Ich habe mal meinen Vater gefragt, der lange in Frankreich gelebt hat und dieses Land über alles liebt, ob er sich denn mehr als Deutscher oder als Franzose sehe. Er entgegenete mir nur knapp: "Ich denke nicht in solchen Kategorien." Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Und ich finde, Kosmopolit zu sein, ist eine sehr erstrebenswerte Denkrichtung.

100%ige Zustimmung!

Nationalismus und Nationalstolz bringen uns nicht weiter und sind rückwärtsgewandt.

Patriotismus ist ein Gefühl - gefährlich wird es, wenn er politisch instrumentalisiert wird.

Ich schließe mich dieser Meinung auch an und die FußballNATIONALmannschaft ist doch das beste Beispiel wie selbstverständlich Menschen mit internationalen Wurzeln sich auf einen gemeinsamen Weg machen.

http://www.calameo.com/read/0003126108f513231a7d5

Informationen in Comic und Textform zu Nationalismus Patriotismus und WM

Ich schließ mich da ma voll Mr. Bamm Bamm an.

Vielleicht wäre ich auf Deutschland stolz wenn wir aus der Vergangenheit gelernt hätte. Aber kommt doch ma in den Osten Deutschlands, hier prügelt man immer noch Ausländer tot oder rechtsextreme Parteien erhalten zweistellige Zustimmung. Ich glaub es bestand bei mir eine kleine Chance stolz auf dieses Land zu sein, aber wenn man einmal Auschwitz besucht und die deutsche Schrift in den Resten des KZ liest, findet man es einfach nur abscheulich. Ein Regime das in Russland auf Millionen Menschen jagt gemacht hat, ein Terror den die Welt noch nie gesehen hat. Darauf bin ich niemals stolz. Den wer A sagt muss auch B sagen.

Wenn man seine Nationalelf beim Fußball unterstütz ist das doch ok, aber meistens endet es doch mit Saufbilder des Senders RTL von Mallorca. Ganz toll. Für alle andere die sich wegen eines Sieges freuen und trotzdem sich nicht wie die letzten Assis benehmen find ich´s cool. Also Patriotismus bei solchen Dingen ist ok, alles andere ist nicht mein Fall.

passend zum thema. genial!

Um das alte Thema noch einmal aufzugreifen, hier meine Ansicht:

Kein Land auf dieser Welt ist es Wert, darauf Stolz zu sein. Das Schlaraffenland gibt es leider nicht
Ich bin nicht besser als ein Mensch aus einem anderen Land und kein Mensch aus einem anderen Land ist besser als ich - nur wegen seiner Herkunft.

Nationalstolz ist ja seit der WM 2006 wieder total in. Aus meiner Sicht eine eher gefährliche Wendung. Heute Fußballhysterie, morgen begeistert in den Krieg. Afghanistan und so, ne?

Und es gibt immer noch Idioten die zu stolz darauf sind deutsch zu sein, die fühlen sich damit auch noch bestätigt.

Zitat

Original von explosiver
Ich bin nicht besser als ein Mensch aus einem anderen Land und kein Mensch aus einem anderen Land ist besser als ich - nur wegen seiner Herkunft.

Eben. Ich bin zwar froh, hier geboren zu sein, mag Land, Leute und Möglichkeiten, wenn ich in was-weiß-ich-wo geboren wäre, wärs wahrscheinlich auch nicht anders.

Wobei ich sagen muß, es bereitet mir schon ein komisches Gefühl, wenn bei/nach der WM überall schwarz-rot-goldene Fahnen gehisst sind. Keine Ahnung warum, ich halte es zwar nicht für gefährlich und bewundere andere Länder (England, Schweden, etc.), die ganz normal das ganze Jahr über ihre Nationalflagge in priv. Gärten hängen haben, aber bei uns muß ich das nicht haben.
Liegt vermutlich eher daran, dass ich mit Deutschland als Sport-/Fußballnation nichts anfangen kann.

Zitat

Original von Katastrophenkommando

Wobei ich sagen muß, es bereitet mir schon ein komisches Gefühl, wenn bei/nach der WM überall schwarz-rot-goldene Fahnen gehisst sind. Keine Ahnung warum, ich halte es zwar nicht für gefährlich und bewundere andere Länder (England, Schweden, etc.), die ganz normal das ganze Jahr über ihre Nationalflagge in priv. Gärten hängen haben, aber bei uns muß ich das nicht haben.
Liegt vermutlich eher daran, dass ich mit Deutschland als Sport-/Fußballnation nichts anfangen kann.

Ich habe mir den Spaß gemacht und auch eine Fahne am Auto befestigt. Nur habe ich das Gelb abgetrennt. Ein Schelm, der böses dabei denkt.
Du hast schon recht, man kann froh sein, dass man hier leben darf und nicht z.Bsp. in einem Bürgerkriegsland.

schon bei "willkommen in deutschland" war dieses "es ist mein land, es ist dein land, sein ruf ist sowieso schon ruiniert" so schrecklich. die sind halt einfach etwas unreflektiert und ham sich erst viel zu spät für gesellschaftliche themen interessiert.

Zitat

Original von vampyrella
Nationalstolz ist ja seit der WM 2006 wieder total in. Aus meiner Sicht eine eher gefährliche Wendung. Heute Fußballhysterie, morgen begeistert in den Krieg. Afghanistan und so, ne?

Man kann es auch übertreiben, ne?
Oder wie Campino es mal sinngemäß formulierte: Wenn man als Rassist gilt, weil man einen Ostfriesenwitz erzählt, dann stimmt irgendwas nicht mehr.

Wir sind mit das einzige Land in Europa und in der ganzen Welt, die nicht zu ihr Land stehen dürfen... ich finde, dass das langsam mal ein Ende haben muss, ansonsten zerbricht dieses Land in immer mehr kleine Teile. Wir haben keine Schuld mehr an das, was 1933-1945 passiert ist. Die WM 2006 hat gezeigt, dass Deutschland ein souveränes und sicheres Land ist und dass wir nach 70 Jahren wieder Flagge zeigen können. Zieht euch mal rein in eurem Frankreich-Urlaub, wie die Franzosen mit ihrem Nationalstolz umgehen.....
Ach so, und nein, ich wähle nicht die NPD!