Ökodiktatur - CO2 Kompensation

  • Was haltet ihr eigentlich von der CO2 Kompensation, die man mit jedem Ticket zwangsweise mitzahlt?


    Anscheinend brauchen wir diese Ökodiktatur damit die Leute eine gemeinnützige Gesellschaft wie atmosfair unterstützen. Ich kannte das bisher nur als optionale Gebühr bei Reisen. Aber anscheinend sind die Leute nicht bereit freiwillig einen Euro für solche Projekte zu zahlen und man muss ihnen das aufzwingen. So wird das ja aktuell mit den Tickets gemacht. Mich wundert es, dass sich darüber noch niemand aufgeregt hat.

  • Ökodiktatur - hehe, dem Begriff find ich gut :thumbup:


    Doch, ich hatte mich dazu schon i-wo mal kritisch geäußert, weil ich wie beim Flug buchen, selbst bestimmen will, ob ich ein schlechtes gewissen habe, das bereinigt werden muss.
    Ich habe nix gegen Klima- und Umweltschutz, lasse mir aber ungern unter diesem Deckmantel was zwangsabknöpfen, wo's nicht hingehört.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Also ich finds gut. Die paar Cents oder Euro tun keinem weh und es bringt die Leute zum Nachdenken vielleicht auch aus eigenem Antrieb was zu spenden. Man kann es ja als "Ausgleichsabgeba" dafür sehen, was an C02 fürs Konzert in die Luft gepustet wurde (Strom, PKW/LKW-Abgase, ....). Von daher geht es in Ordnung.



    Nebenbei ist "Öko-Dikatur" ein ähnlich ekelhaftes Unwort wie "Gutmensch".

  • Naja, genau das ist das was mich stört: Konzertrucks die von A nach B fahren oder Strom der vebraucht wird oder Konzertkarten die gedruckt werden, sind nicht die einzigen Dinge die transportiert/hergestellt werden (müssen). ALLES wird i-wann/i-wo hergestellt und transportiert.
    Und wo fängts dann an, bzw. wo hörts auf: zahle ich dann künftig zu den 1,50€ Pfand für den 6er Träger Wasser auch noch 1,87€ Co2-Abgabe zusätzlich? Kommen zu den 1,50€ für 3 Brezel noch 0,68€ Abgabe dazu?
    Ok, man weiß nicht wirklich, wie sich die Preise für Artikel im einzelnen zusammen setzen, aber wer sich ein schlechtes Gewissen machen lässt, kann ja gerne zahlen.
    Wie gesagt, beim Flug buchen oder Online-Frankieren kann man die Abgabe freiwillig wählen. Und nur weil die Hosen das initiieren, muss man bzw. ich das noch lange nicht automatisch gut finden.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Naja, sie hättens ja auch so machen können: Keinen Co2-Kompensationsbeitrag, Tickets zum selben Preis anbieten und entsprechenden Betrag dann ohne dass es jemand öffentlich mitbekommt an atmosfair spenden... Nur weil es explizit ausgewiesen wird, wissen wir überhaupt davon. Und das ist sicherlich gewollt, dass die Ticketkäufer ein bisschen mit der Nase drauf gestoßen werden, dass man sich für soetwas einsetzen kann.


    Und was war denn mit der Sascha-Single, als von Single-Verkauf Geld an Pro-Asyl gegangen ist? Genauso "verwerflich"?
    Oder die Tour Ende der 80er als sie den Fortuna-Spieler mitfinanziert haben durch 1 Mark extra für die Tickets?


    Mit Lebensmitteltransporten und ähnlichem lässt sich dies CO2-Kompensation auch nicht wirklich vergleichen. Konzerte sind im Gegensatz zu Lebensmitteln verzichtbar und zur Bespaßung da. Man kann es doch einfach als eine Art Vergnügungssteuer ansehen, die die Band sich und den Fans auferlegt hat. Und das ist, wie ich finde, auch eine gute Wahl gewesen, denn viele würden es nicht freiwillig zahlen, weil sie nicht einsehen warum und auch kein Intresse haben, sich für die Antwort auf das "warum" näher mit dem Thema zu beschäftigen.

  • Es ist ja auch mal interessant über welche Beträge wir hier sprechen, oder?
    Wenn ich die Konzertdaten für z.B. Hamburg mal durch den Rechner von atmosfair jage, dann komme ich auf ca. 6 Cent pro Person.
    Btw: pro Konzert werden dannach ungefähr 33.000 kg C02 in die Luft gepustet. Das gilt es mal zu überdenken. Die paar cent dürften da keinem wehtun.

  • Naja, ich muss da Katastrophenkommando zustimmen, denn das ist "Friss oder Stirb" wörtlich genommen. Was wäre denn passiert, wenn die Tickets 38 EUR gekostet hätten und man optional 1 EUR für atmosfair hätte spenden können (in dem man zusätzlich zur Bestellung ein Häkchen hätte setzen müssen)???


    Es ist bei sogenannten Benefiz-Aktionen, wie der "Sascha" Veröffentlichung, m. E. was völlig anderes. Allerdings ist die Tour keine Benefiz-Veranstaltung. Hätten die Tickets 38 EUR gekostet und die Hosen hätten von ihrer erwirtschafteten Marge etwas an atmosfair abgedrückt wäre das was Anderes. Aber so wird das jedem übergezwungen und zynisch betrachtet ist das eine Ökodiktatur.


    Es geht mir hierbei nicht darum zu sagen, dass die CO2 Kompensation Schwachsinn ist. Ganz im Gegenteil: ich finde dass atmosfair eine sinnvolle Institution ist und wenn ich das Bedürfniss habe, dann bin ich auch gerne bereit dafür was zu geben. Hier geht es nur darum ob es legitim ist den Leuten das einfach aufzuzwingen.


    Noch mal... die Frage ist: Brauchen wir das so oder wären wir auch bereit diese Gebühr optional und freiwillig zu bezahlen?

  • Noch mal... die Frage ist: Brauchen wir das so oder wären wir auch bereit diese Gebühr optional und freiwillig zu bezahlen?

    Meiner Meinung nach brauchen wir das, da leider nur ein verschwindend geringer Prozentsatz freiwillig was spenden würde. Ich finde es ne gute Sache.

    Shut up, you talk too loud
    You don't fit in with the crowd

  • Ich finde, dass es ne gute Sache ist. Wer behauptet, dass er es gerne selbst entscheiden würde, stellt sich schon eine Frage zu viel. Ich bin froh, dass es nicht optional ist, obwohl ich die Option dennoch genutzt hätte. So werden die Leute per Gesetz von meiner Meinung "überzeugt" :daumen:


    Das Wort "Ökodiktatur" kann man zwar als zutreffend bezeichnen, da einem in dem Moment wirklich die freie Entscheidung abgenommen und ein bestimmtes Handeln aufgezwungen wird, aber der Unterschied der dadurch entsteht ist erstens zu niemands Nachteil und zweitens so gering, dass sich jemand, der 40 Euro für die Karte an sich ausgibt nicht darüber beschweren kann. Wer sein freies Denken und Handeln durch so eine Kleinigkeit in Gefahr sieht, lebt entweder komplett autonom als Obdachloser bzw. auf einem herrenlosen Grundstück oder er hat keine Ahnung darüber, wie sehr er bereites anderweitig fremdbestimmt ist.

    Wir sind übrig.

  • Und was war denn mit der Sascha-Single, als von Single-Verkauf Geld an Pro-Asyl gegangen ist? Genauso "verwerflich"?
    Oder die Tour Ende der 80er als sie den Fortuna-Spieler mitfinanziert haben durch 1 Mark extra für die Tickets?


    Im Prinzip das gleiche, wobei ich den Erlös der Sascha-Single noch akzeptiere, während ich froh bin, wsl keine der Fortuna-Mark "gespendet" zu haben. Was interessiert mich F95? Warum soll ich mich dort an nem Spielerkauf beteiligen müssen?


    @ Wehende Bayernfahnen:
    ich sehe mein freies Denken und Handeln durch so eine Kleinigkeit nicht in Gefahr, bin nur immer wieder erstaunt, wie einfach i-was akzeptiert wird, wenn´s i-was mit den Hosen zu tun hat: erhöhte Ticketpreise, überhöhtes Porto, Co2-Gebühr, etc.
    Wird aber i-wo Pyro "verboten", fühlt sich der Fußballfan in seiner Entfaltungsmöglichkeit beschnitten und es wird groß palavert, diskutiert und gestreikt.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • @ Katastrophenkommando: Ich akzeptiere das garantiert nicht aus dem Grund, dass es von den Hosen kommt. Das ist eine Unterstellung, die ich als beleidigend emfpinde. Falls es in meinem ersten Post nicht deutlich genug rausgekommen ist: Ich halte das für eine gute Sache, weil es um die Umwelt geht. Bei der Fortuna-Mark gebe ich dir Recht, da wäre eine optionale Spende besser gewesen, weil die Fortuna manchen Menschen einfach am Arsch vorbeigeht, was auch legitim ist. Die Umwelt wiederum geht zwar auch vielen am Arsch vorbei, betrifft uns aber trotzdem alle, folglich ist es auch in Ordnung, dafür Geld zu nehmen. Natürlich bin ich für mehr Protest und Eigeninitiative, aber wenn diese darin besteht, bei einer guten Sache die Möglichkeit zu erhalten "Nein, Danke!" zu sagen, dann wäre das einer der wenigen Punkte, wo ich sage: Nehmt den Leuten lieber das Geld weg, statt sie danach zu fragen!

  • Die Tour, mit der ein Spieler für die Fortuna verpflichtet wurde teilweise hätte ich zu 100000% boykottiert. Sowas unterstütze ich nicht. Also ich mein diesen unsympathischen Verein mit noch unsympathischeren Spielern und Verantwortlichen ^^ PFUI!!!!
    Aber die CO2 Abgabe da finde ich vollkommen in Ordnung. Ich glaube bei den Ärzten gab es das 2007 auch schon und irgendwann hatten die auf der Homepage ne Erklärung, wo dieses Geld hingegangen ist und was daraus geworden ist. Finde ich ne gute Sache.
    Wobei ich mich frage, warum einen Euro draufschlagen und nicht einen Euro vom normalen Preis nehmen und den spenden? Aber an und für sich finde ich die Aktion in Ordnung :)
    Der Euro tut mir auch nicht mehr weh... Obwohl... Wenn ich das in Dosenbier umrechne, sind das 2 Dosen Bier... Hmm... Da komme ich dann doch ins grübeln ;)

    Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
    Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.

  • Warum sprecht ihr denn immer von einem Euro? Wo steht denn, dass diese Abgabe einen Euro beträgt? Habe ich da was überlesen.


    Und auch wenn es so wäre: Wie hier schon erwähnt wurde, wem tut das weh, der eh bereit ist, pro Karte 40 Euro auszugeben???
    Als optionale Abgabe wäre das für viele Leute nur ein zusätzlicher Kostenfaktor und selbst mit einem Link direkt auf der Ticketseite würden sich die meisten darüber nicht informieren und diesen Button NICHT drücken. Deshalb JA, wir brauchen das.
    Wenn ich in einigen Punkten mit den Entscheidungen der Hosen übereinstimme, dann liegt es nicht daran, dass ich den Jungs nach dem Mund rede, sondern weil sich meine Einstellung zu den Dingen deckt. Ich habe sehr früh gelernt mir über sämtliche politische und soziale Themen ein eigenes Urteil zu bilden.
    Aber Wehende Bayernfahne hat ja eigentlich schon fast alles gesagt.

    Oh ohohoh, it's my first time. Oh ohohoh, please be kind
    Oh ohohoh, it's my first time - again :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Nisilein ()

  • ich finds unverschämt das seit ca. 20 jahren die öpnv gebühren mit dem ticket abgedeckt werden ; ))))))))))))))))))))))))))))))



    echt ey...ick glob das nich.....da wird ein beschissener euro quasi als umweltabgabe eingezogen und manche hier haben wieder nix besseres zu tun als auch da das haar in der suppe zu suchen...je länger ich hier im forum bin um so mehr amüsiere ich mich über all die jenigen denen es auf den sack geht wenn die sonne zu hell scheint ; ))))

    Samstags nachmittags um halb vier,
    Fußballreportage und ein Bier.

  • Für einen Dipl. Ing. wie Dich biszumbitterenende1978 ist "ein beschissener Euro" offensichtlich nicht so viel wert. Das ist doch auch OK, weil ich von jedem einzelnen wissen wollte, was er von dieser Zwangsabgabe hält.


    Eine Frage muss sich eh jeder selbst beantworten: Hätte ich den Euro auch bezahlt wenn das eine freiwillige Gebühr, wie bei Flügen und Reisen, wäre? Und bezahlt man diese freiwillige Gebühr wenn man seinen Flug oder seine Reise bucht?


    Und man sollte mal daran denken was in Deutschland los wäre wenn man pro Bahnfahrkarte oder pro Liter Benzin jetzt zwangsweise noch eine CO2 Kompensations Gebühr zahlen müsste. Dann gäbe es aber einen Aufschrei.

    3 Mal editiert, zuletzt von dummy ()

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