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richtig ist die übersetzung "i've got nothing to lose here". sonst würde es heißen "ich habe hier nichts verloren".
zu 1.: ich denke, das sind nun die feinheiten, die ein satz "ich bin komplett im arsch" nicht wirklich her gibt. bezieht sich aber wohl eher auf einen emotionalen zustand. würde also "all fucked up" nehmen.
halte vorbands für wichtig. da werden die leute warm (klar, wenn man eh nur rumsteht und das konzert durch's handy verfolgt ist das natürlich unnötig), wird aufgepeitscht und eingestimmt.
ich fand vorbands bis ich 15 war auch mist; warum eine band, wenn man doch wegen dem headliner gekommen ist? doch dann, am 5. september 1992, waren die damals noch relativ unbekannten MANIC STREET PREACHERS vorband der hosen und sie bliesen mich weg. kurz vor meinem 16. geburtstag lernte ich also eine vorband und deren sinn zu schätzen. aber auch schon davor gab es gute vorbands - grad bei den hosen: the paranoiacs. göttlich! die hosen haben mir dadurch vorallem früher, wo man sich noch nicht so vorab informieren konnte über vorbands und deren musik wie heute dank dem netz, supergeile bands nahe gebracht. jingo de lunch, terrorvision - später dann broilers. langweilig wird es, wenn dann immer und überall dieselben bands auftauchen.. kraftklub, broilers, donots, feine sahne fischfilet, beatsteaks... das ist dann sehr berechenbar....
ich lernte bei vielen hauptbands unzählige newcomer kennen, die noch nicht sonderlich bekannt waren - zuletzt bei the who die grossartigen THE LAST INTERNATIONALE.
das KK vorbands nicht mag wundert mich wenig. es beruhigt mich sogar: so weiss ich mit sicherheit, dass ich nicht ansatzweise so ticke wie sie...
richtig ist die übersetzung "i've got nothing to lose here". sonst würde es heißen "ich habe hier nichts verloren". ja, das hatte ich auch gedacht..
zu 1.: ich denke, das sind nun die feinheiten, die ein satz "ich bin komplett im arsch" nicht wirklich her gibt. bezieht sich aber wohl eher auf einen emotionalen zustand. würde also "all fucked up" nehmen.
Zu 1: das Problem ist entstanden, weil ich den Satz nachgeguckt habe (Unterschied zwischen "im Arsch" und "am Arsch" !) In den Nachschlagwerken (kein Online-Wörterbuch) gibt es halt beide Möglichkeiten (fucked up / screwed) für "Ich bin total im Arsch", die aber zwei ganz unterschiedlichen Bedeutungen im Englischen haben ... Danke für deine Antwort!
Jetzt verstehe ich warum KK auch keine Festivals mag- eine Vorband nach der anderen bis zum Headliner :wall:
So siehts aus! Und das ganz ohne Witz.
Zitat
Man kann ja mal fragen...verstehe einfach nicht,wie man die qualität einer band davon abhängig machen kann,ob sie als erste oder letzte band spielen.du magst doch auch die broilers oder die donots,oder?aber als vorband sind die dann kacke oder was?verstehe diese prinzipienreiterei nicht.
Ich mache die Qualität ja nicht davon abhängig, ob sie an erster oder letzter Stelle spielen. Und es kann natürlich auch mal sein, dass die Vorband richtig gut ist, wie z.B. Toseland letztens bei Deep Purple oder Montreal mal vor Jahren bei den Spittin Vicars, genauso konnte man Glück haben und die Broilers, Donots oder BR als Vorband bei den Hosen zu erwischen, abgesehen davon gab's auch noch Vorbands die für den Moment, ganz akzeptabel waren, keine Frage. Egal bei wem. Es kann aber auch so ausgehen, dass man mit dem Egotripp des Hautacts gestraft ist, (nicht nur) ich erinnere mich mit grauen an den singenden Kuckuck bei der (vor)letzten Grönemeyer Tour oder diese Peaches, wer auch immer das ist, ist bei den kürzlichen Rammstein Konzerten in Berlin auch weitestgehend nicht gut angekommen (was man so im R+ Forum liest).
Ok, man hat mit ner Vorband mehr Abend für sein Geld, dann ist eben um 23h Schicht, statt um 22h, das wars aber auch. Die Vorband hat ja meist nicht mehr wie 45min, in der Zeit mag Stimmung aufkommen, man hat ja eh grad nix anderes zu tun, kann man auch mitmachen. So und dann? Ist erst mal ne halbe Stunde nix mehr, die Leute sortieren sich neu, gehen aufs Klo, holen Getränke, viele, wie auch hier im Forum immer wieder geschrieben, bewegen sich jetzt erst vom Foyer/Getränkestand oder sonst woher nach vorne, sprich, bis die eigentlich ersehnte Band, wegen der die meisten da sind, dann auf die Bühne kommt, ist die Stimmung lange wieder erkaltet. Und da die meisten ohnehin nur wegen der Hauptband da sind, steigt die Stimmung in der Halle ohnehin, wenn die den ersten Ton spielt. Zu dem Zeitpunkt rückt die Vorgruppe längst wieder in den Hintergrund. Und nur um den Abend zu strecken ne Vorband? Danke, ich verzichte. Da lob ich mir dann doch BAP-Konzerte: zu 99% ohne Vorband, Dauer eines Konzerts 2,5-3h und vom ersten Ton an tobt die Halle. Geht also auch.
Ok, dann erklär ich dir halt den Wurtsvergleich, mitdenken ist ja nicht so einfach. Du willst von mir Bands hören, die ich gerne als Vorband hätte. Wie soll ich da als Ablehner dieser Spezies einen Vorschlag machen, wenn ich überhaupt keine (nichtmal DP oder In Ex) will? Das Sprichwort, sich zw. Pest und Cholera entscheiden zu müssen, kennst du aber, oder muss ich das auch erklären?
@Wehende Bayernfahne: Wenn du schon auf Toseland ansprichst, du meine Beiträge also kennst, ist dir ja sicher nicht entgangen, dass ich in den tiefen des Forums Montreal schon immer als Glücksfall in Sachen Vorband erwähnt habe, da ich die genau über eine solche Situation kennen gelernt habe. Und genauso dürftest du auch wissen, dass ich schon mehrmals erwähnt habe, dass man mit Vorbands Glück haben kann, ich auch bei der ein oder anderen in meinen Berichten erwähnt habe, dass sie gar nicht so schlecht waren. Und auch ich als ehemaliger Fleischesser kenne die Unterschiede zwischen roten und weißen Bratwürste, möchte mich aber inzwischen für keine mehr entscheiden.
Ein paar Gedanken. Ein paar laengere Zeilen. Aber sie sind uns mehr als wichtig.
Am Sonntag machten wir beim aufraeumen des Open Air-Gelaendes in Jarmen eine kurze Pause und schauten uns zusammen mit einigen Freunden und Wegbegleitern die Wahlergebnisse fuer Mecklenburg Vorpommern an. Danach raeumten wir weiter auf, grillten weiter, stießen nochmal auf den wunderschoenen Abend in Jarmen an, machten noch eine Arschbombe in der Kieskuhle oder gingen schlafen.
Da war Alles, nur keine Ueberraschung bei Uns.
Schoen, dass die NPD rausgeflogen ist. Erbaermlich, dass die AFD 21 Prozent bekommen hat. Man hat hier fast mit noch Schlimmeren gerechnet…
Es bleibt festzuhalten, dass in unseren kleinen Bundesland ueber 100000 Menschen eine rechtsradikale bzw. rechtspopulistische Partei gewaehlt haben. Ueber 100000 Leute. Muss man sich mal reinziehen.
Dass hier in den letzten Wochen vieles voellig erbaermlich war, brauchen wir nicht nochmal bis auf Kleinste aufschluesseln. Wer in den letzten Wochen mal mit dem Auto oder Rad durch MV gefahren ist, hat genug Eindruck bekommen. Dass war unseres Erachtens nach teilweise symbolisch fuer dass was hier in Mecklenburg Vorpommern abging. Gefuehlt jeder Laternenmast blau, oder NPD-rot. In einigen Doerfern bzw. Kleinstaedten hingen nicht einmal mehr ein paar Alibiplakate der anderen Parteien.
Es ist selbstverstaendlich wichtig sich zu empoeren und nicht abzustumpfen, auch wenn es manchmal schwer faellt...
Was fuer uns als FSF jedoch stehen bleibt ist etwas Anderes, Leute. Wir sind hier grad weder niedergeschlagen noch krass deprimiert.
Was wir hier in den letzten Wochen gemeinsam mit sehr vielen, geilen Leuten aus Mecklenburg Vorpommern auf die Beine gestellt haben, dass war krass. Der Gedanke hinter ,,Noch nicht komplett im Arsch,, war nie der, dass wir behauptet haben, dass wir etwas an den Wahlen veraendern koennen. Unser Gedanke war ganz einfach… Lasst uns unsere Popularitaet, die wir gerade haben, einfach schamlos ausnutzen. Dass machen was wir geil finden, nach vorne gehen, gemeinsam mit den geilen aus MV etwas reissen und zeigen, dass wir hier nicht alleine sind. Hier geht noch was. Zwischen all den besorgten Wichsern und Hetzern gibt es hier auch noch geile Leute. Dass zeigen, denen Kraft und Mut geben, die schon viel Kraft gebraucht haben. Leute ansprechen, die sich unsicher sind, die sich in ihrer Gegend ganz einfach nicht trauen, den Mund aufzumachen, da sie sonst gleich vor die Fresse bekommen oder ausgegrenzt werden etc. Auf irgendeine Partei verlassen wir uns nicht. Wir machen unser eigenes Ding! Wir wollten raus in die Provinz, in die Kleinstaedte, Doerfer etc.
Was schlussendlich daraus geworden ist, ist fuer uns immer noch unglaublich. Was in den letzten Wochen hier mit ,,Noch nicht komplett im Arsch,, abging, fuehlte sich richtig an. Manchmal wirft man mit viel zu viel Superlativen um sich, aber die letzten Wochen waren mehr als besonders. Da spielst du am Wochenende vor tausenden Leuten irgendwelche grossen Festivals, kommst wieder zu Hause an, nimmst deine Sachen und sitzt ein paar Stunden spaeter in der Vereinsgaststaette von Gessin, da die naechste ,,Noch nicht komplett im Arsch,, Aktion ansteht. Ein Dorf in dem 65 Menschen leben. Die Vereinsgaststaette is knueppelvoll und du hast einen wunderschoenen Abend. Mehr Ambivalenz geht nicht. Aber sie ist schoen und sie beschreibt die letzten Wochen sehr gut.
Von West nach Ost, im ganzen Bundesland, ueberall geile Aktionen. In Boizenburg, in Parchim, in Rostock, in Gessin, in Anklam, in Demmin, in Wolgast, in Greifswald, in Burg Stargard, in Ribnitz Damgarten… und einigen anderen kleinen Orten in denen wir waren. Einfach nur fett wie es ablief. Es hoert sich so dumm an, aber jede Veranstaltung uebertraf unsere Erwartungen. Da waren ploetzlich nicht mehr nur die immer gleichen Leute, die sich die immer gleichen Sachen erzaehlen und sich selbst bestaetigen, wie krass reflektiert man ist und die anderen Alle dumm sind. Nein ploetzlich kamen da an allen Orten auf einmal Leute zusammen, die sich nicht kannten, die merkten ,, Eyh, ich bin hier ja doch nich allein,,.
Das gute Gefuehl, dass sich viele Menschen hier nicht einschuechtern lassen. Schon gleich bei unserer ersten Aktion, zuendeten die Nazis das Auto eines Freundes an. In Burg Stargard gab es in der Nacht zuvor einen Buttersaeureanschlag auf den Veranstaltungsort, in Wolgast griffen Faschos die Kneipe an etc. etc. etc. Aber alle Veranstaltungen haben wir gemeinsam durchgezogen. Auch wenn es voellig ok fuer uns gewesen waere, Niemand hat auch nur einmal ,, lasst es uns doch nicht machen,, gesagt… Hoert sich so pathetisch an, war es ja auch. Pathos is manchmal affig, manchmal ist er geil! Es macht uns stolz, dass wir solche Leute in Mecklenburg Vorpommern wissen und dass wir mit Ihnen, dass hier durchziehen durften.
Und was uns dahingehend richtig wichtig ist.
Es ist fuer uns nach den Wahlen umso erbaermlicher von irgendwelchen angeblich halbwegs coolen Leuten lesen zu muessen, dass sie nun einen grossen Bogen um MV machen wollen. Schlagen wir unseren Kopf dreimal gegen die Wand und kotzen im Strahl. Diese Ueberheblickeit ist schaebig und fuer all die geilen Leute in den Doerfern und Kleinstaedten hier mehr als ein Schlag ins Gesicht. Was ist das fuer eine abgefuckte Logik? Was will man damit ausdruecken und sagen? Man holt sich selbst auf sich einen runter...Mehr nicht!
Wir denken, dass man, wenn man so hochpolitisch sein will, genau dort hinzugehen hat und nun nicht solch eine Scheisse wie ,,erstmal keine Reisen mehr nach Vorpommern,, zu transportieren hat. Natuerlich sind die Wahlergebnisse dort mehr als erbaermlich, die Faschos mehr als hart verankert und ein Teil der Gesellschaft. Aber die halbwegs coolen Leute, die sich diesen Rechtsruck noch nicht angeschlossen haben, scheisst man mit so einer Rhetorik nur vor die Tuer. Helfen und sie unterstuetzen tut man damit sicherlich nicht. Aber vielleicht will man das auch gar nicht. Es reicht einen schon, irgendwas schlaues, abgehobenes zu schreiben und so zutun als ob man die Weisheit mit Loeffeln gefressen hat. Kommt nach MV, seid an der Seite der coolen Menschen. Dass ist das was wir euch sagen koennen. Wir haben wenigstens ein wunderschoenes Meer und nicht sonne Tuempel, die ihr Seen nennt. So genug Gekotze, aber musste kurz sein.
Man Leute, dass Wichtigste was wir zu sagen haben.
Wir sind stolz auf euch. Auf unsere Freunde, auf alle Leute die an den ,,Noch nicht komplett im Arsch,, Aktionen beteiligt waren, auf die vielen Bands, KuenstlerInnen die sofort mit am Start waren. Auf die Menschen, die wir neu kennenlernen durften. Die Zeiten sind stuermisch, aber wir bleiben gemeinsam stabil.
Wenn du mit fast 3000 Leuten in Jarmen stehst, oder mit 2000 Menschen in Anklam abfeierst und merkst, dass das hier was bringt(nicht nur einen selber), dann is das krass. Einfach nur der Hammer.
Wir holen jetzt erstmal den Schlaf nach, springen in die Ostsee und machen dass, was wir in den letzten Wochen zu wenig gemacht haben. Unsere Belastungsgrenze ist fuer ein paar Tage erschoepft. Aber Kopf runter gibt es nicht, am 17.9 is auch schon wieder Theater mit uns in Rostock. Aber solange erstmal nur schlafen, essen, lieben, Strand!
Die letzten Wochen haben Kraft gekostet, aber ohne Ende schoene Momente bescherrt!
Wir sagen Danke. Und voller stolz und mit breiter Brust koennen wir sagen
Mecklenburg Vorpommern ist ,,Noch nicht komplett im Arsch,,!
Ich habe kurz überlegt wo ich es poste, hier oder im Serum114 Thread. Glaube aber das es hier "besser" aufgehoben ist.
Grundsätzlich ist das genau das, was mir an FSFF auf´m Sack geht. Sie tuen so als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen und die Moral gepachtet. Nur ihre Sichtweise ist die einzig wahre. Bitte nicht falsch verstehen. Im Ansatz liegen sie vielleicht nicht falsch, aber die Art und Wiese wie sie versuchen es anderen aufzudrücken geht mir gegen den Strich.
Den (geschriebenen) Text von Serum 114 finde ich da zum großen Teil sehr passend. Das Video eher peinlich.
Zitat
Liebe feine Sahne,
dass ihr 2014 nicht auf unsere Anfrage nach einem Feature reagiert habt: geschenkt. Wir waren tatsächlich Fans von euch und eurer aktuellen Single „Komplett im Arsch“. Aber scheinbar hattet ihr keinen Bock drauf, wahrscheinlich wegen unserer Historie mit Frei.Wild. Alles okay. Kein Beinbruch.
2016 waren wir auf dem Schlossgrabenfest in Darmstadt gebucht. Als wir gesehen haben, dass ihr da auch spielen werdet, dachten wir: Cool, vielleicht kann man ja mal ein Bier zusammen trinken und ein paar Sachen richtig stellen. Uns war damals nicht bewusst, wie dogmatisch Ihr tatsächlich seid. Jedenfalls habt ihr über euer Management ausrichten lassen, dass ihr auf dem Festival nicht spielen werdet, wenn wir dort auftreten.
Das hat uns dann doch sehr überrascht. Schließlich habt ihr kein Problem damit, die Festivalbühne mit Bands zu teilen, die enge geschäftliche Beziehungen zu den Onkelz führen. Die Liste mit Bands, die nicht in euer Credo passen, ist lang. Dennoch habt ihr bei Künstlern, die erfolgreicher sind als Ihr, keinerlei charakterfesten Ambitionen. Nach unten treten ist eben viel einfacher. Bravo! Wie dem auch sei, wir dachten damals, es handele sich um ein Missverständnis. Deswegen wollten wir mit euch sprechen, um das Ganze zu klären. Das wolltet ihr aber nicht. Beim Reden (!) miteinander – so eure Begründung – würde man immer so viele Sachen vergessen. Aha! Daher gab es eine Mail von euch. In der habt ihr uns ganz klar diktiert, unter welchen Bedingungen ihr eure Drohung gegenüber dem Festival zurücknehmen würdet: Wir sollten uns von unserer Vergangenheit mit Frei.Wild öffentlich distanzieren, indem wir ein Statement gegen sie veröffentlichen. Außerdem sollten wir unsere alten Alben (trotz bestehender Verträge) nicht mehr bei Rookies&Kings vertreiben bzw. diese freikaufen. Sorry, aber diese Kohle haben wir nicht. Auch nicht, wenn wir unseren rostigen Sprinter verkaufen. Dass wir unsere Platten seit Jahren nicht mehr bei dem Label veröffentlichen, habt ihr zwar zur Kenntnis genommen. Das war euch aber nicht genug.
Uns aber schon. Denn wir lassen uns sicher nicht diktieren, was wir zu tun oder zu lassen haben. Weder von FSFF, noch von irgendjemand anderem. Wir haben nochmal versucht, euch deutlich zu machen, dass wir genau wie Ihr gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit vorgehen und dass dieser Kampf mit Sicherheit nicht nur auf eure Art geführt werden kann. Aber das hat euch nicht weiter interessiert. Ohne öffentliches Statement gegen Frei.Wild müssten die Veranstalter entscheiden: FSFF oder S114. Und da habt ihr wirklich ein feines Druckmittel entdeckt, liebe feine Sahne: Geld. Denn ihr verkauft momentan mehr Tickets als wir. Und der böse Kommerz eignet sich selbst bei eurer antikapitalistischen Kapelle als prima Druckmittel. Herzlichen Glückwunsch. Also kam es wie es kommen musste: Den Veranstaltern blieb keine Wahl, man entschied sich für die kommerziell erfolgreichere Kapelle. Obwohl wir stinksauer waren, schluckten wir die Ansage und wollten auch keine öffentliche Diskussion lostreten. Wie einige andere Bands aus einer Opferrolle Profit zu schlagen, wollten wir nicht. Außerdem war uns das Risiko zu groß, dass sich einige Leute aus der rechten Szene bestätigt fühlen könnten, wenn wir euch öffentlich angreifen.
Im Herbst 2016 stand unsere Tour an. Damit hattet ihr nichts zu tun. Dachten wir zumindest. Doch dann ist euch plötzlich aufgefallen, dass wir im Wizemann spielen werden – einem Club in dem ihr bei eurer Winter-Tour auch gastiert, über einen Monat (!) nach unserem Auftritt. Also habt ihr und/oder euer Management kräftig in die Tasten gehauen und beim Veranstalter die gleiche Nummer nochmal abgezogen: Entweder ihr sagt den Gig mit Serum 114 ab, oder wir spielen nicht bei euch. Wieder hattet ihr mehr Tickets verkauft als wir, wieder das gleiche Ergebnis.
Nun haben wir die Schnauze voll. Ihr könnt nicht jeden, der nicht in euer Dogma passt, als „rechtsoffen“ bezeichnen. Wir positionieren uns seit Beginn unserer Karriere kompromisslos gegen Diskriminierung, Faschismus und Rechtsextremismus. Für so einen Scheiß gab es bei uns nie einen Platz. Logo bekommt ihr für euer ‚Alerta‘ auf euren Konzerten mehr Applaus als wir bei einer Ansage gegen Nationalismus. Aber wisst ihr was? Wir machen das trotzdem. Und jetzt kommt der Clou: Wir machen das, weil wir felsenfest davon überzeugt sind, dass Diskriminierung und Extremismus falsch sind. Und eben nicht, weil uns so ein paar Jungs aus dem hohen Norden erklären, was falsch und was richtig ist.
Auf unserem Konzert in Köln haben sich Fans in Shirts von FSFF und Frei.Wild feiernd in den Armen gelegen. Während ihr bei dem Gedanken daran wahrscheinlich Pickel bekommt, sind wir uns sicher, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist. Nämlich für mehr Toleranz. Begeht besser nicht den Fehler, jeden der ein T-Shirt einer Band trägt, die euch nicht gefällt, in die selbe, rechte Schublade zu stecken. Das wäre diskriminierend und intolerant.
Unsere Positionen gegen Diskriminierung und Extremismus hören auf Konzerten auch Leute, die noch keine hundertprozentig gefestigte politische Meinung haben. Wenn uns Fans fragen, warum wir von der Stadt die wir lieben singen, gleichzeitig aber vor maßlosem Nationalismus warnen, dann merken wir, dass wir Diskussionen anstoßen und zum Nachdenken anregen. Und wenn sich tatsächlich mal ein paar Leute auf unser Konzert verirren, die rechtsoffenen Ideen nicht abgeneigt sind, können wir sie mit deutlichen Ansagen gegen Rechtsextremismus wenigstens ins Grübeln bringen. Vielleicht schreien sie dann noch nicht direkt ‚Alerta‘, aber bestenfalls denken sie nochmal darüber nach, bevor sie ihre Stimme irgendwelchen Rechtspopulisten geben. Dass stramme Nazis bei uns keinen Zutritt haben, versteht sich von selbst.
Wir sind im Laufe unserer zehnjährigen Karriere in so ziemlich jedes Fettnäpfchen getreten, was wir finden konnten und haben wirklich eine ganze Menge Mist gemacht. Aber eins, liebe feine Sahne, lassen wir uns wirklich nicht vorwerfen: Dass wir mit irgendwelchen braunen Gedanken sympathisieren oder mit Rechtsradikalen Geschäfte machen. Ob ihr das genauso seht wie wir, ist uns mittlerweile herzlich egal. Wir haben es langsam kapiert: Leute von links meckern, weil wir mal was mit Frei.Wild gemacht haben. Leute von rechts meckern, weil wir uns in unseren Texten und Aktionen klar gegen Nationalismus positionieren. Macht was ihr wollt und denkt. Wir werden auch weiterhin unseren Weg gehen. Ob euch das gefällt oder nicht.
PS: Für alle braunen Stammtischtrolle: Glaubt nicht, dass euch dieser Brief in die Karten spielt und spart euch dumme Kommentare. Wir scheißen auf Applaus von rechtsaußen. Weil wir uns von FSFF nicht erpressen lassen, heißt das nicht, dass wir euch an unserer Seite dulden.
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Das wundert mich jetzt schon, sollte das so abgelaufen sein. Kann mir kaum vorstellen, dass sie nichtmal zu einem Gespräch bereit sind und dass es da Erpressungen gegeben haben soll. Aber gut ich kenn die Jungs ja nicht persönlich.
EDIT: DLeute vom im Wizemann haben das auf den Post von Serum 114 geantwortet: "Also wir als Venue wurden nicht erpresst. So weit kommts noch. Wir sind selber groß. FSFF haben uns nie mit Absage gedroht, geschweige denn angesprochen - auch wenn deren Veranstalter selbst das befürchtete. Wir haben die Reservierung zurückgezogen, weil uns die Kollegen eines anderen Clubs (die euch den Auftritt auch verwährten) "aufmerksam" gemacht haben. Wir haben die Entscheidung dann auf Grund der Vergangenheit mit Frei.Wild und u. A. eurem Auftritt beim "Ehrlich & Laut", wo ja auch div. Grauzone Bands wie die Krawallbrüder gespielt haben getroffen. Damit war das für uns durch. Grüße aus Stuttgart"
Oh Gott .. das ist ja nur peinlich vom Serum. Billiger gehts gar nicht. Sie haben "Geld" entdeckt weil sie mehr Tickets verkaufen?? Vielleicht verkaufen sie mehr Tickets weil sie besser sind?
Ich hoffe Feine Sahne stehen drüber und antworten auf den Kindergarten nicht auch noch!
Oh krass, davon hab ich ja null mitbekommen... Ich frag mal ne Freundin dazu, die zum engen Freundeskreid von einem Bandmitglied von Serum gehört (der eigentlich n ganz cooler und entspannter Typ is, hmm... ), was da wie und wo dran is. Bin verwirrt.
Ich kann weder mit FSFF noch mit Serum was anfangen. Finde den Beef aber sehr unterhaltsam. Hab neulich mal das Rockpalast Feature mit FSFF gesehen, war ganz nett, eine gewisse Arroganz von Monschi (so heißt der Frontman doch oder?) kann ich mir aber durchaus vorstellen. Kann mir auch vorstellen das die nicht mehr so drauf sind wie zu Beginn ihrer Karriere. Mittlerweile sind die ja schon recht Mainstream. Die Sache, für die sie sich einsetzten, ist auf jeden Fall top! Und in dem Post von Serum mag vielleicht auch ein Stück weit was Wahres drin stehen, aber insgesamt finde ich das schon sehr "merkwürdig". Ich hab die früher nie für voll genommen, weil die, wie bekannt, ja mit den Hanseln aus Südtirol "rumgemacht" haben. Sollten sie sich da komplett von verabschiedet haben, dann ist das ne gute Sache. Trotzdem sind sie für mich nicht relevant.