Polizeigewalt

  • Die beiden folgenden Zitate aus dem Bochum-Thema brachten mich zu diesem Thread:

    im zweifelsfall glaube ich eher der Polizei als irgendwelchen besoffenen


    Doch war ich, und die Polizei war immer freundlich und hilfsbereit. Kommt halt drauf an wie man denen gegenüber sich verhält, wenn man Rumpöbelt isses klar das es nen knüppel in die Fresse gibt...

    Ich bin etwas überrascht, so blinde (?) Beiträge eines erfahrenen Mitgliedes lesen zu müssen.


    Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Polizei bei Demos, Konzerten, Fußball oder anderen Veranstaltungen gemacht?

    NEIN :!:

  • Ein schwieriges Thema, das man aus vielen Blickwinkeln betrachten muss, wenn man der ganzen Sache gerecht werden möchte.
    Zunächst aber mal eine Sache vorweg: Wenn man an den Falschen gerät, hat man die Arschkarte gezogen. Das kann auch bei korrektem Umgang mit Polizisten passieren. Einige von denen sind Arschlöcher, selbst nur auf Krawall aus und auf der Suche nach Gelegenheiten. Um die geht es mir aber nicht.


    Jetzt nehmen wir zunächst mal das Beispiel Fußball:
    Wir haben hier in Deutschland ja leider die Situation, dass man als Auswärtsfan zu einem nicht zu verachtenden Teil beim Besuch von Spielen durch die Polizeipräsenz massiv in seinen Grundrechten beschnitten wird. Wie kommt das? Die Polizei beruft sich darauf, dass die Leute


    a) geschützt werden müssen
    b) am Randalieren gehindert werden müssen


    An beiden Argumenten ist zunächst mal grundsätzlich ein wenig was dran. Dabei erwischt es dann leider auch Leute, die kein Problem darstellen, keine Probleme machen wollen. Das ist ärgerlich, jetzt habe ich ein wenig überspitzt gesagt 2 Optionen:


    a) Ich fange an zu pöbeln, mache den Ärger. Oder solidarisiere mich einfach mit Leuten die Ärger machen, singe "Alle Bullen sind Schweine", beschimpfe die Polizisten vor Ort. Damit hab ich dann meinen Standpunkt klargemacht. Gewonnen hab ich dabei nix. Dafür hab ich einen Haufen Leute, die einfach nur ihren Job machen beleidigt.


    b) Ich akzeptiere das für den Moment, suche mir vielleicht nicht den wildesten Mob in dem ich mich positioniere und verhalte mich einfach nur halbwegs freundlich gegenüber dem Personal in Grün.


    Die Wahrscheinlichkeit, dass ich persönlich mit b besser fahre, ist relativ hoch. Mache ich a, oder umgebe mich direkt mit Leuten die a machen, ist es wahrscheinlicher dass mir "Polizeigewalt" widerfährt.


    Bei Demonstationen verhält sich das ganze ein wenig ähnlich. Da will einerseits die Normalbevölkerung geschützt werden bzw. der normale Gang der Dinge gesichert werden, andererseits haben im Rahmen der Demonstrationsfreiheit die Leute das Recht zu demonstrieren, insbesondere wenn es eine angemeldete und genehmigte Demo ist.


    Jetzr haben wir aber sehr wahrscheinlich auch hier Leute, die Remmidemmi machen wollen oder ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen wollen, ob nun politisch motiviert oder nicht. Vermumme ich mich auf so einer Demo (und begehe damit nebenbei einen Rechtsverstoß), rufe ich zwangsweise die Assoziation hervor dass ich meine Identität verbergen muss, weil ich was im Schilde führe. Stelle ich mich nahe an oder in den sogenannten schwarzen Block bzw. solidarisiere mich mit ihm, werde ich wohl wesentlich leichter als Krawallmacher identifiziert, auch wenn ich gerade gar nix gemacht habe. Genau so gerate ich auch leichter in den Radius von Maßnahmen, die gegen andere aus dem Trupp vollzogen werden. Dass ich als ganz normaler Demonstrant, der einfach nur irgendwo gemäß den Spielregeln mitgemacht hat, eins auf die Fresse kriege, eingeknastet werde oder mit Tränengas beschossen werde ist zunächst einmal wesentlich unwahrscheinlicher.


    Nehmen wir nun noch das Beispiel Sitzblockade gegen Nazidemo. Da kommt dann noch ein weiterer Faktor dazu.
    Sofern die Demo genehmigt ist, ist es auch das verfassungsmäßige Recht von Faschos, Nazis, Vollidioten und weiß ich nicht was, ihre Meinung zu äußern und zu demonstrieren. Die Polizei muss nun auch diese Holzköppe oder Extremisten vor möglichen Gegenreaktionen schützen und hat gleichzeitig die Verpflichtung, den Ablauf der Demo zu gewährleisten. Das heißt, sie hat auch die Pflicht Sitzblockaden wegzuräumen. Ich respektiere Gegendemonstranten und schätze auch den Widerstand gegen Rechts, so lange er nicht zum Selbstzweck geschieht und sich pauschalisierend gegen Alles was dem eigenen linken Weltbild auch nur ansatzweise widerspricht richtet.


    So- worauf will ich mit der ganzen Sache hinaus?
    Ich möchte nicht jedes Polizeivorgehen rechtfertigen. Auf keinen Fall.
    Es gäbe da viel Sachen die durchaus anders gehandhabt werden könnten, viellicht sogar müssten.
    Auch gibt es viele Polizisten die ihre Macht missbrauchen. Auch dagegen sollte man vorgehen.
    Es gibt aber eben auch oft bzw. immer eine andere Seite der Medallie.


    1. "Wir sind friedlich, was seid ihr?" nützt auch nix, wenn dahinter der Mob ist und Flaschen/Steine wirft oder eben wer anders in seinen Grundrechten beschnitten wird. Das führt zwangsläufig zu einem Interessenkonflikt.


    2. Nicht alles ist immer gleich einen Aufstand wert. Ich bin mal versehentlich in eine Demo geraten wo ich gar nicht hinwollte. Man hat mich aber vor seitens der Behelmten für einen Demonstranten gehalten und wollte mich daher nicht zu meinem eigentlichen Ziel durchlassen. (Gegen das sich die Demo richtete). Jetzt hätte ich pöbeln, meckern, ausrasten können. Oder ich konnte sagen: "Ok, alles klar. Danke. (Leck mich)." Was in Klammern steht nur gedacht, nicht ausgesprochen. Umgedreht, weggegangen, nächste Querstraße genommen und mit leichtem Umweg zu meinem Ziel gekommen. Blutdruck gesenkt, Energie gespart, unnötigen Ärger vermieden. Man muss nicht immer ein Fass aufmachen, auch wenn man das Recht dazu hätte.


    3. Nicht jeder Einsatz ist Gewalt. Wenn nicht jeder, der mal abgeführt oder weggeräumt wurde so tun würde als ob er schwerstverletzt worden wäre, wäre es einfacher den wirkliche Machtmissbrauch von Polizisten im Dienst aufzudecken. Das gilt natürlich erstrecht für Leute, die wirklich irgendwas angestellt haben. Da fehlt dann leider oft auch ein gewisses Maß an Selbstreflexion.


    Hui, ist schon ein Roman geworden. Und noch bei weitem nicht so ausführlich wie ich das gerne genauer äußern wollen würde.
    Ich wollte das nur von vornherein hier in den Raum schmeißen, bevor die Einzeilerparolen losgehen ;)

  • Ich glaub des ist ganz schwierig ich habe relativ viel mit der Polizei zu tun
    Aber es hängt viel davon ab wie die Launen der Beteitigten ist oder was für Erfahrungen gemacht wurden


    Ich muß da jetzt aus dem privaten Leben plaudern damit man die Zusammenhänge versteht


    Ich bin ja selber nicht immer gelassen und freundlich unterwegs und stehe einer Motzkuh in nichts nach.
    Da ich nichts zu verlieren habe kann ich schon mal vom Leder ziehen oder mir Dinge erlauben was man sich sonst verkneift.
    Als ich noch jünger war bin ich nächstens private Autorennen gefahren nur das noch als Info.
    Ich bin ja am Oskar Maria Graf Ring / Neuperlach / München aufgewachsen Das wurde mehr als 20 Jahre von keiner Funkstreife angefahren weil die Mieter dort richtige Treibjagten auf Polizisten ( Frauen gab es damals noch nicht) veranstalteten.


    Polizei ist schlecht ist Feind und gehört vernichtet
    jetzt habe ich größere Bruder gehabt die sich regelmäßige Ärger mit ihnen einfingen
    Und unter anderen habe ich mal mit meinen Brüdern an anderen Bruder gerächt meine Eltern waren beim missionieren in dem wir ihnen alle Reifen mit uhakerl daschossen haben so das alle Reifen hinüberwaren. Samma a da wischt worden .
    Und mei selber kein Auto also das vom Nachbaren kurz geschlossen wenn ich wut gehabt habe wollte ich immer abhauen für immer bin dann bis Berlin gefahren dort ist die Einsicht gekommen alles nicht so schlimm und kannst eigentlich wieder heimfahren und des war ein Mercedes rot 240 E . Ich fahre die Ständler stadteinwärts als mir mit 140km einfällt ich muß abbiegen in die Schwanseestr. Reis das Lenkrad rum und boshafte Leute behaupten ich bin in die Straßenbahn gefahren ich schwöre die böse Straßenbahn ist vor mein Auto gesprungen und dann zurück in ihre Schinen .Habe ich erwähnt das der Nachbar Polizist war und gerade einsatz hatte und als er sein zerknautschtes Auto sah verlor der seine Beherrschung und Schrie rum sein Kollege rettete mich sogar von ihm weil er mich töten wollte.


    Da meine Eltern kein Geld hatten und nicht versichern waren und er auf seinen Schaden sitzen blieb war zwischen uns eine "Freundschaft" geboren.
    Er war nicht viel Älter wie meine Brüder und irgendwann dürfte ich dann offiziell Autofahren mein erstes Auto ein NSU Audi Goggomobil 4 Takt spitze 60 km/h laut wie ein Düsenjet der Rasenmähermotor mehr war des nicht war in dem Auto hinten und der Kofferraum vorn.
    Im Kofferraum alles mögliche Wild durcheinander geworfen Kabel Blech Spielzeug Baurohre Katzensand alles was sich so ansammelt und nicht weis wohin damit schmeißt man in den Kofferraum
    Strömender Regen ich fahre vom Söllnerkonzert Richtung Heimat
    Verkehrskontrolle mein Spezial Freund immer noch trauert um sein Auto (Jahre später)
    Ich wollte ihm noch sagen das der Motor mit Nummer hinten ist aber er war so motzig also habe ich ihn mit seiner Fussel von Taschenlampe im Regen erst mal vorne nach Seriennummer suchen lassen. 1 Stunde später ist ihm dann auch aufgefallen das da was nicht stimmen kann ist ich wollte ihn aber nicht zustätzlich Reizen und habe erst mal geschwiegen
    Am end daschießt er mich noch weil er so ein Kolleriger ist das wollte ich nicht riskieren .
    Patschnass hat er dann mal Nachgefragt und ich ihm freundlich gesagt das bei diesem Auto der Motor hinten drin ist.
    Muß man der Ehrenrettung sagen des Auto war damals schon ein Oldi und nicht mehr auf der Straße anzutreffen für gewöhnlich.
    Kurz nach mir ist mein Bruder in die Kontrolle Gefahren der ist damals aus einem Splin raus mit dem Traktor in München rumgefahren .
    Zu dem war er dann sowas von unfreundlich


    Wir hatten also eine Länge Vorgeschichte und noch mehr ähnliches Vorgefallen


    Als dann bei einer Demo ein nicht zielsicherer Steinewerfer mich darf anstatt die Scheibe von RiegerPelz war genau das der Polizist der Mich aus dem Pulk rausgeholt getragen hat ,erstversorgung durchführte und mit ins Krankenhaus fuhr.
    In dem Moment war für ihn alles davor vergessen und nur wichtig mich gut zu versorgen.


    Mittlerweile ist er ausgezogen wir sehen uns abundzu auf den Motagsdemos sprechen ganz normal miteinander lachen auch über das was wir so alles angestellt haben.
    --------------------------------------------------------


    Ich kann sagen wenn ich ich freundlich bin mich nicht aggressiv anlege dann sind die auch freudlich zu mir Ausnahmen gibt es immer mal
    Aber dann Sage ich mir ich weis nicht welcher Laus ihm über die Leber gelaufen ist zb die Frau ihn verlassen hat weil er wegen seinen Job wochenende und Schichtdienst zu einem Hunger Lohn arbeiten muß. Oder oder und ich seh dann auch mal drüber hin weg


    Bin ich selber schlecht drauf und motz und Pöbel rum wird es mir genauso gegeschallen.
    Weil sie fühlen sich dann in der Ehre gekränkt bzw führen sie ja einen Beruf aus wo sie damit rechnen müßen das sie eines Tages nicht mehr Nachhause kommen. Ich glaub das die Nerven dann mal plank liegen .
    Ich denke das Polizisten durchaus aus pura Angst um ihr eigenes bisschen Leben zum Schutz Reflexartig dann aggressive Handlungen zeigen wenn sie sich bedroht fühlen oder Glauben bedroht zu werden.


    Man darf nie vergessen die gehen ja nicht zur Polizei mit dem Vorhaben das sie dann Gewalt an anderen ausüben dürfen
    Sondern in der Hoffnung oder mit dem Idealgedanken die Stadt sicherer zu machen und die Menschen zu beschützen vor Gefahr
    Das mache Polizisten ihren eigenen Angstreflex nicht unter Kontrolle haben kommt vor sie sind halt ja auch nur einfache Menschen

  • Ein schwieriges Thema in der Tat, denn gewaltbereite Idioten gibt es halt in allen Bereichen. Leider. Mit Streifenpolizisten verstehe ich mich z.B. sehr gut.


    Zu der Fußballsituation kann/will ich mich nicht äußern, da ich selber kein großartiger Sportfan bin und daher auch nie ins Stadion gehe.


    Zur Polizei bei Demos kann man sicherlich unendlich viel schreiben. Sofern es sich um eine von Verdi (o.Ä.) angemeldete Demo handelt wird da auch das Aufgebot eher minimal sein und es herrscht Volksfeststimmung. Bei Demos aus dem linken Spektrum verhält sich die Polizei leider komplett anders und setzt z.B. in Berlin gerne mal die 21. und 23. Hundertschaft ein (also jene die gezielt zum auseinanderknüppeln von Demos ausgebildet werden und dementsprechend gewaltbereit auffallen). Ich will hier nur ein Beispiel bringen, wie regelmäßig Grundrechte eingeschnitten werden und mit welcher Absurdität die Polizei vorgeht:


    01.05.2013 Gemeinsam gegen Nazis - 300-400 Nazis wollen auf einer 2,5 km lagen Strecke in Schöneweide demonstrieren. ca. 4000 friedliche Gegendemonstranten (und friedlich meine ich hier nich als platitüde sondern wirklich so). Allein diese Zahlen sollten der Polizei jedenfalls verdeutlichen, dass es keinen Sinn macht die Demo durchzuführen und diese im Sinne der öffentlichen Sicherheit abzubrechen. nicht zuletzt da bereits am vorabend mehrere tausend menschen in schöneweide gegen die Nazis demonstriert haben. Dem ist aber nicht so, stattdessesn fährt die Polizei ein komplett aberwitziges und martialisches Gebot auf und riegelt die Nazidemo weitläufig ab. Und zwar mit richtig schwerem Geschütz. Tausende Polizisten, angestachelte Hundestaffeln, Videoüberwachung, Hubschrauber, gepanzerte Räumungsfahrzeuge(!), mehrere Wasserwerfer des Typs 9000 (die normalen) und 10.000 (die neuen modernen riesenteile!). Die B96 (wohl die wichtigste Hauptstraße in der Gegend) bleibt den ganzen Tag gesperrt.
    Die Polizei lässt die Gegendemonstranten nicht in die Nähe der Nazis, das gesetzlich verbriefte Recht auf Proteste in Ruf- und Sichtweite spielte an diesem Tag anscheinend keine Rolle. Dort wo man in Rufreichweite war, setzte die Polizei Pfefferspray und Wasserwerfer ein.


    Übrigens: Bereits bei der Ankunft wurden teilweise Jacken und Taschen von Gegendemonstranten kontrolliert, obwohl man den Orgas der Gegendemonstranten im vornererin verkündet hatte dies nicht zu tun.
    Auch gab es von Seiten der Polizei schon vor der Demo am Bahnhof ein "viel spaß ihr scheiß zecken" zu hören. Deeskalation sieht anders aus.
    Nach der Demo schränkte man die Bewegungsfreiheit der Gegendemonstranten ein und ließ sie zum mehrere Kilometer entfernten S-Bahnhof Karlshorst laufen, nachdem sie schon beinahe wieder am Ausgangspunkt (S-BHf Schöneweide) waren. Auch den Lauti stoppte man unter fadenscheinigen Gründen.


    Und das alles damit 350 Nazis laufen dürfen. Was ne Geldverschwendung von Seiten der Polizei.


    Das Beispiel weißt vielleicht kaum physische Gewalt auf, aber der Tenor der hier von der Staatsgewalt vorgegeben wird ist eindeutig. Ist es da ein Wunder, wenn der gesamte Zug an Gegendemonstranten (auch Familien, Grüne, SPDler also nicht gerade die radikale linke) nach einem Tag voller unnötiger Provokationen sich lautstark gegen die Berliner Polizei wendet?


    Und was gerade bei Blockupy passiert ist passt genau in dieses Schema...
    Vom Verhalten der Polizei in Istanbul will ich mal gar nicht reden ;)


    Zitat

    1. "Wir sind friedlich, was seid ihr?" nützt auch nix, wenn dahinter der Mob ist und Flaschen/Steine wirft


    Das ist in der Tat dämlich, mir aber so noch nicht untergekommen. Hast du das selbst erlebt? Vielleicht stand ich bei den Demos auch bis jetzt einfach nur richtig.
    Soweit ich weiß rufen Leute die Stein schmeißen ganz andere Sachen...


    Zitat

    2. Nicht alles ist immer gleich einen Aufstand wert. Ich bin mal versehentlich in eine Demo geraten wo ich gar nicht hinwollte. Man hat mich aber vor seitens der Behelmten für einen Demonstranten gehalten und wollte mich daher nicht zu meinem eigentlichen Ziel durchlassen. (Gegen das sich die Demo richtete). Jetzt hätte ich pöbeln, meckern, ausrasten können. Oder ich konnte sagen: "Ok, alles klar. Danke. (Leck mich)." Was in Klammern steht nur gedacht, nicht ausgesprochen. Umgedreht, weggegangen, nächste Querstraße genommen und mit leichtem Umweg zu meinem Ziel gekommen. Blutdruck gesenkt, Energie gespart, unnötigen Ärger vermieden. Man muss nicht immer ein Fass aufmachen, auch wenn man das Recht dazu hätte.


    Seh ich genauso :)


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    2015.08.24 Leipzig, 2015.08.12 Kempten, 2015.06.02 Frankfurt/O, 2015.05.12 Dresden, 2014.12.02 Wiesbaden, 2013.10.12/11 Düsseldorf, 2013.08.24 Neu Ulm, 2012.04.10 Bremen - 30 Jahre DTH - Magazinkeller

    2 Mal editiert, zuletzt von Mungomunk ()

  • Zitat

    Am Wochenende waren Blockupy Aktionstage in Frankfurt, was am Freitag recht bunt und friedlich in der Innenstadt begann, wurde Samstag zu einem großen Polizeifest, die Piñatas waren die Demonstranten. Die Demonstration ist gute 800-900 Meter gekommen, da greift die Polizei den vorderen antikapitalistischen Block mit massiver Brutalität an und kesselt an die 1000 Menschen 9 (!) Std lang ein. Es gibt ca. 200 Verletzte, mehrere Schwerverletzte, Ohnmächtige werden rausgetragen. Um mich herum waren die Sanitäter im Dauereinsatz.
    Begründung: es hätte "Passivbewaffnung" unter den Demonstranten gegeben. Hört sich hart an! Gemeint ist damit allerdings, dass Demonstranten Sonnenbrillen aufhatten, Regenschirme dabei hatten und "Schilder" aus Styropor und Pappe. Boris Rhein aus dem Amt, keiner will dich, keiner braucht dich. Die ganze Welt hasst die Polizei!! (dennis)


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  • Auch was zu Blockupy am Samstag in Frankfurt. Ich lasse das einfach mal so für sich stehen, Quelle ist die Frankfurter Rundschau und das will schon was heißen:


    Zitat


    Sowie der Aufzug gestoppt ist, wird die Stimmung auch bei den Demonstranten aggressiv. Parolen wie „Haut ab“ und „All Cops Are Bastards“ schallen den Beamten entgegen, vier oder fünf Farbbeutel fliegen in die Polizeiketten. Es gibt Gerangel, am Rande reißen Beamte Demonstranten zu Boden, um sie zu verhaften. Polizisten und Demonstranten brüllen aufeinander ein, es spielen sich schier unglaubliche Szenen ab. Ein Beamter im Polohemd, mit silbernen Sternen auf den blauen Schulterklappen, schreit einen jungen Mann an: „Wissen Sie eigentlich, was die letztes Jahr bei der M31-Demo mit einem meiner Kollegen gemacht haben? Die haben den so zusammengeschlagen, dass er drei Tage im Koma lag!“ Ob der Polizist denn Angst vor ihm habe, will der junge Mann wissen. „Nein, wenn Sie mich angreifen, erschieße ich Sie“, blafft der Beamte. „Eine Kugel zwischen die Augen, und gut is‘.“


    Das Ende des Rechtstaats?


    Hier der ganze Artikel.

    Campi: "Jetzt muss ich mal von Amateur zu Amateur fragen: Wollen wir hier stimmen an dieser Stelle? Breiti muss die Gitarre wechseln! Das hätten wir uns früher nicht erlaubt so ne Scheiße!"
    Andi: "Früher hatte Breiti nur eine Gitarre!"


    S036, 2. September 2009

  • Du meintest den hier, stimmts BammBamm?

    Zitat

    Ich weiß, dass bei brisanten Großdemos Beamte als vermummte Steinewerfer fungieren.
    - Ein Polizist


    Gutes teil BammBamm, aber ab dem Mittelteil hat aber auch jemand wieder schön verallgemeinert. Toll wie Neonazis mit anderen Gruppen gleichgesetzt weden und Gewalt legitimiert wird.

    Zitat


    Rücken die Hundertschaften zu Fußballspielen aus, zu Aufmärschen von Neonazis oder zu Demonstrationen und Krawallen von Linksautonomen, sind die Fronten noch klar. Hooligans, Rechte, schwarze Blöcke und die sogenannten Berufsdemonstranten müssen in Schach gehalten werden.


    DEN schwarzen Block gibt es nicht. Schwarz ist seit jeher eine Farbe der Linken und ist in den letzten Jahren auch immer mehr zu einer Mode geworden. Das hat zunächst einmal nichts mit Gewaltbereitschaft zu tun, sondern ist Ausdruck politischer Überzeugung. Warum die Fronten da so klar sind ist mir ein Rätsel.


    Vermummung geschieht nicht zwingend um sich anschließend gewalttätig zu äußern. Es gibt genügend Leute, die es sich aus beruflichen Gründen nicht leisten können/wollen ihr Gesicht öffentlich bei solch einer Aktion zu zeigen. Lehrer, Beamte etc. etc. Wenn die Polizei Tränengas einsetzt ist es außerdem komplett logisch sich das Gesicht zu verdecken - wer will das Zeug schon einahtmen?


    zum Thema Autonome: Der Begriff wird mitlerweile von vielen komplett falsch verwendet (leider auch innerhalb der linken Szene). Autonom zu sein bedeutet nur sich selbst gegenüber in der Pflicht zu stehen und nicht einer einzigen anderen Person/Organisation. Ab dem Moment wo sich sogenannte "Autonome" also organisieren und zum Krawall verabreden wären Sie nicht mehr autonom. Gäbe es wirklich diese große Anzahl an Autonomen dann gäbe es - gerade in Großstädten auch Abseits des 1. Mai regelmäßige Aktionen. Gibt es aber nicht. Aber die Springerpresse hat in den 70/80ern den Begriff halt mit gewaltbereitem Linksextremismus gleichgesetzt und das ist nun in der Gesellschaft so angekommen.


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    2015.08.24 Leipzig, 2015.08.12 Kempten, 2015.06.02 Frankfurt/O, 2015.05.12 Dresden, 2014.12.02 Wiesbaden, 2013.10.12/11 Düsseldorf, 2013.08.24 Neu Ulm, 2012.04.10 Bremen - 30 Jahre DTH - Magazinkeller

  • Zitat

    01.05.2013 Gemeinsam gegen Nazis - 300-400 Nazis wollen auf einer 2,5 km lagen Strecke in Schöneweide demonstrieren. ca. 4000 friedliche Gegendemonstranten (und friedlich meine ich hier nich als platitüde sondern wirklich so). Allein diese Zahlen sollten der Polizei jedenfalls verdeutlichen, dass es keinen Sinn macht die Demo durchzuführen und diese im Sinne der öffentlichen Sicherheit abzubrechen. nicht zuletzt da bereits am vorabend mehrere tausend menschen in schöneweide gegen die Nazis demonstriert haben. Dem ist aber nicht so, stattdessesn fährt die Polizei ein komplett aberwitziges und martialisches Gebot auf und riegelt die Nazidemo weitläufig ab. Und zwar mit richtig schwerem Geschütz. Tausende Polizisten, angestachelte Hundestaffeln, Videoüberwachung, Hubschrauber, gepanzerte Räumungsfahrzeuge(!), mehrere Wasserwerfer des Typs 9000 (die normalen) und 10.000 (die neuen modernen riesenteile!). Die B96 (wohl die wichtigste Hauptstraße in der Gegend) bleibt den ganzen Tag gesperrt.
    Die Polizei lässt die Gegendemonstranten nicht in die Nähe der Nazis, das gesetzlich verbriefte Recht auf Proteste in Ruf- und Sichtweite spielte an diesem Tag anscheinend keine Rolle. Dort wo man in Rufreichweite war, setzte die Polizei Pfefferspray und Wasserwerfer ein.


    Übrigens: Bereits bei der Ankunft wurden teilweise Jacken und Taschen von Gegendemonstranten kontrolliert, obwohl man den Orgas der Gegendemonstranten im vornererin verkündet hatte dies nicht zu tun.
    Auch gab es von Seiten der Polizei schon vor der Demo am Bahnhof ein "viel spaß ihr scheiß zecken" zu hören. Deeskalation sieht anders aus.
    Nach der Demo schränkte man die Bewegungsfreiheit der Gegendemonstranten ein und ließ sie zum mehrere Kilometer entfernten S-Bahnhof Karlshorst laufen, nachdem sie schon beinahe wieder am Ausgangspunkt (S-BHf Schöneweide) waren. Auch den Lauti stoppte man unter fadenscheinigen Gründen.


    Des hört sich jetzt witzig an aber unser Grungesetz unterscheidet nicht Nazi, Linker , friedlicher Mensch laut diesem sind alle Menschen gleich und müßen gleich behandelt werden ( ob das real so ist lassen wir dahingestellt)
    Es ist Aufgabe der Polizei als neutrale Gruppe den nötigen Schutz sicherzustellen und zu gewähren für alle Menschen und es dürfen dabei kein unterschied gemacht werden. Auch wenn es von den Kosten her unrealistisch ist ,ist es ihre Pflicht !


    Wenn das jetzt eine Nazikundgebung war und diese bewilligt worden ist dann übernimmt der Staat die Verantwortung das keinem von ihnen was passiert und muß für den Schutz einzelener sorgen
    Kommt jetzt eine Gegendemo's dazu ist die zweitrangig zu sehen wird sie genehmigt gilt das obrige aber als untere Priorität .
    Erste Priorität hätte die kleine Gruppe Nazi und egal welche Private Meinung der Polizist hat sobald er im Dienst ist hat er dem ganzen Neutral gegenüber zu stehen.
    Das Poliziten ausrasten wegen Kleinigkeiten die sich in ihnen hochschaukeln oder angestaut haben kommen nicht selten vor .
    Man darf aber auch nie vergessen welcher Hass ihnen manchmal entgegen schlägt weil sie ihren Job ausüben zb Nazi bewachen auf Demo.
    Viele Gegendemonstranten vergessen einfach das des ihr Beruf ist und behandeln sie sie selber wie Nazi Beschimpfungen sind oft das kleinste übel .
    Der Mensch ist ein Herdetiere und wenn einer aus der Herde angegriffen wird wissen wir was die Herde dann macht.


    Ich denke auch das viele Polizisten denken wie alle was für eine Geldverschwendung und ihren Ärger darüber Luft machen und die Wut dann an den Leuten auslassen.


    Aber wenn es dann mal dazu kommt muß man erst mal alle Hintergründe aufklären was und wie und warum ist es soweit gekommen was ist schon im Vorfeld wirklich passiert .
    Man muß auch sagen bis jetzt hat noch jeder Vorfall dazu geführt das die Ausbildungen von Polizeianwärtern geändert und immer weiter verbessert wurde.


    Ihr dürft nicht vergessen es ist ja schon ein riesiger Fortschritt das wir in einem Land leben wo sowas nicht vertuscht werden kann .
    Das man damit öffentlich umgeht das Konzeqenzen gefordert werden das eine Art " Aufklärung" stattfindet.
    Das offen darüber gesprochen und geschrieben werden kann
    Es ist noch gar nicht solange her das es in einem Teil unseren Landes nicht möglich war und in vielen Ländern heute noch nicht möglich ist.

  • Dass Neonazidemos erlaubt werden ist ein anderes Thema. Es geht einfach einmal um die verhältnismäßigkeiten von Polizeieinsätzen. Ich war z.B. in Schöneweide und was die Polizei da von vornerein geplant hat ist einfach nicht verhältnismäßig und geht ganz klar in Richtung Polizeistaat - auch wenn sich das Wort scheiße anhört. Wenn eine Demo (egal aus welcher Motivation heraus) mit dem 10fachen an Gegendemonstranten überschattet wird und diese von der Polizei als angeblich gewaltbereit eingestuft werden - warum die Demo dann nicht absagen. Das wäre die Pflicht eines Rechtstaates um die Öffentlichkeit zu schützen.
    Systemkritischen Demos, etwa Blockupy, werden doch auch mit schöner Regelmäßigkeit für mehrer Stunden eingekesselt und anschließend abgebrochen.


    Zitat

    ( ob das real so ist lassen wir dahingestellt)


    nein, das darf man nicht einfach so mal dahinstellen und ignorieren


    Zitat

    Ihr dürft nicht vergessen es ist ja schon ein riesiger Fortschritt das wir in einem Land leben wo sowas nicht vertuscht werden kann .


    Strafanzeigen gegen Polizisten, welche unnötig Gewalt anwenden, verlaufen aber immer mehr mit schöner Regelmäßigkeit im Sand.


    Zitat

    Ich denke auch das viele Polizisten denken wie alle was für eine Geldverschwendung und ihren Ärger darüber Luft machen und die Wut dann an den Leuten auslassen.


    Was für ein komplett sinnloses Argument. Du sagst das manche Polizisten gewisse Einsätze für falsch halten, dann aber doch beim Knüppeln voll dabei sind?
    Außerdem, kann man sich auch als Polizist beurlauben lassen, oder den Einsatz verweigern. Man muss dann mit sicher selber ausmachen, wenn man sich auf die Seite einer menchenverachtende Gruppe stellen will.


    Zitat

    Das Poliziten ausrasten wegen Kleinigkeiten die sich in ihnen hochschaukeln oder angestaut haben kommen nicht selten vor


    Klassischer Fall von falscher Job gewählt. Wie ich außerdem mit der Beschimpfung durch einen Polizisten verdeutlichen wollte, fand dies VOR der Demo/Gegendemo statt - d.h. da kommt so manch einer schon voll aufgeladen hin.


    Zitat

    Das offen darüber gesprochen und geschrieben werden kann


    dazu mal kurz die Ärzte:
    "Lass uns diskutieren, denn in unserem schönen Land,
    sind zumindest theoretisch alle furchtbar tolerant.
    Worte wollen nichts bewegen, Worte tun niemandem weh.
    Darum lass uns drüber reden. Diskussionen sind ok."


    Suche:

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  • oO ... Wenn schon zitieren, dann alles und nich nur 'n Teil :)


    "Lass uns diskutieren, denn in unserem schönen Land,
    sind zumindest theoretisch alle furchtbar tolerant.
    Worte wollen nichts bewegen, Worte tun niemandem weh.
    Darum lass uns drüber reden. Diskussionen sind ok.
    NEIN - Geh mal wieder auf die Strasse, geh mal wieder demonstrieren
    Denn wer nicht versucht zu kämpfen kann nur verlieren
    Die dich verarschen, die hast du selbst gewählt
    Darum lass sie deine Stimme hörn, weil jede Stimme zählt"


    ("Deine Schuld" von den Ärzten)



    Hier noch 'n Artikel: Grundgesetzänderung: Neufassung Artikel 8 seit 1.6.2013 in Kraft!

  • :rolleyes: och sascha, nu sei ma nich so pingellig. mir haben halt schon die finger vom tippen weh getan :D


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