Männerbands vs. Frauenbands

Ich werfe dann auch mal Bands in die Runde:

Barb Wire Dolls
Delilahs

Garbage mit Shirley Manson als Frontfrau fand und finde ich auch grandios. Genauso Lush. Und Hole natürlich, die wurden aber schon genannt.

Abgesehen von diesen 3 Beispielen sind in meiner Musiksammlung aber nur "männliche" Bands oder Bands mit männlichem Sänger vertreten.

wenn wir jetzt nur beim aufzählen von bbands landen in denen irgendeine musikerin dabei ist dann wird das eher fad. die eingangsfrage ist ja schon beleuchtet worden. ich weiß nihct ganz genu ob das schlagwort narzissmus schon gefallen ist. der ist unter männern lt. psychologen weier verbreitet als unter frauen. und narzistische tendenzen sind sicherlich durch das auftreten auf der rock-bühne gut bedient.
außerdem die fragen nach frauenbands und wie sie sich länger on tour vertragen können: ich glaube auch dass es da eine gruppe von männern tendenziell besser klarkommen. wie bassonkel auch schon schrieb, die erfahrung bei arbeitsteams kenne ich auch. wenn du die produktivität steigern willst, nimm ne frau ins team. wenn du die sache an die wand fahren willst, nimm eine zweite dazu

also bei der liste fehlt mir dann noch diese hier: einst der traum meiner schlaflosen nächte

Dass die Broilers und das Farin Urlaub Racing Team hier noch nicht genannt wurden, wundert mich etwas - oder hab ich das überlesen?

Was ich noch zur Debatte ergänzen wollte: ich glaube, dass physische Voraussetzungen eine untergeordnete Rolle spielen und es tatsächlich häufig eher Kopfsache ist, dass ein Großteil der Rockmusiklandschaft von Männern geprägt ist. Immerhin sind gerade bei tiefer gestimmten Gitarren hohe Stimmen von Vorteil und da gibt es auch genügend Beispiele. Dexter von The Offspring, Farin, Axl Rose und auch Kevin Russell, dessen Stimme zwar rau, aber dennoch vergleichsweise hoch ist. Michel von Wilde Zeiten singt auch wesentlich höher, als er spricht. Eigentlich müssten Frauen hier also sogar im Vorteil sein.

Zum Narzissmus-Argument: es gab mal eine Studie, die zu dem Ergebnis kam, dass Musiker von den untersuchten Künstlern am wenigsten narzisstisch veranlagt seien, Schauspieler am meisten. Man darf nämlich nicht vergessen, dass viele Positionen in Bands gar nicht "Narzissmus-affin" sind. Drummer, Bassisten und mit Abstrichen Gitarristen sind nicht unbedingt die Menschen, die zwingend im Vordergrund stehen müssen. Mit Narzissmus ließe sich also begründen, warum weniger Frauen Sängerinnen sind, aber das ist faktisch überhaupt nicht so. Im Gegenteil, wir haben ja festgestellt, dass der Gesang noch die am häufigsten von Frauen besetzte Position in Rockbands ist.

@fahne: ich bin kein experte aber ich vermute dass narzissmus und extroversion nicht miteinander einhergehen müssen. drum wären dann auch die instrumente besser für nicht extrovertierte narzisten. eine ähnliche studie zu extroversion habe ich gerade nicht zur hand...

Ein Experte bin ich bei weitem auch nicht, du hast aber natürlich Recht, dass es sowohl introvertierte, als auch extrovertierte Narzissten gibt, dazu gibt es noch als dritten Typ soziale Narzissten. Introvertierte Narzissten zeichnen sich eher dadurch aus, extrem neidisch zu sein und Erfolge anderer auf sich selbst zu projizieren. So könnte es durchaus sein, dass da am Schlagzeug ein introvertierter Narzisst sitzt, der über seinen Sänger denkt: "Alle jubeln dem zu, dabei würde hier ohne mich gar nichts laufen."
Ob in so einem Verhältnis aber eine Band funktionieren kann, weiß ich nicht.

Zu Extrovertiertheit an sich weiß ich leider nicht, inwieweit das mit Narzissmus einhergeht. Was man aber bedenken muss: ein gesunder Mensch ohne Persönlichkeitsstörung hat auch Merkmale eines Narzissten an sich, da die völlige Abwesenheit von Narzissmus der Echoismus wäre, ebenfalls eine Persönlichkeitsstörung, nur eben das genaue Gegenteil. Meine Vermutung ist daher, dass man zwar nicht krankhaft narzisstisch sein muss, wenn man besonders extrovertiert ist, dass dann aber dennoch der Narzisst in uns zum Vorschein kommt. Der letzte Satz ist aber, wie bereits geschrieben, lediglich die Vermutung von mir als Laie.

Zitat von RackerJ

Ist vielleicht genau das, was auf den letzten Seiten hier zu lesen war, der Grund für Ursprungsfrage?

Das war natürlich absichtlich verallgemeinert von mir. Aber mit genau solchen Frauen, die eben nicht so sehr rumzicken, kann ich es mir tatsächlich unkomplizierter in einer Band vorstellen.

Das Männer immer Selbstbewusstsein mit "rumzicken" gleichsetzen

Zitat

das Farin Urlaub Racing Team

Das Racing Team ist doch eigentlich gar keine Band.
Das sind Berufsmusikerinnen die sich FU zusammengestellt hat, ursprgl. um mit seiner Solo-Platte auch touren zu können. Unter einer richtigen Band verstehe ich was anderes.
Es wurde ja auch bereits Auswechslungen vorgenommen (Die Musikerinnen die dem Chef zu sehr Konkurrenz machen und nicht seinen Launen kuschten- meine Vermutung)

fahne: nicht dass du das falsch verstehst: ich meinte mit narzistischen und extrovertierten menschen nicht welche mit krankhaften zügen, auch in der genannten untersuchung ging es nur um die tendenzen. und richtig, im etwas überspitzten sinne ist dein zitat des drummers oder des bassisten genau der punkt. freilich sollte der neid faktor nicht überwiegen, dann kann es ja nicht gehen. wäre ja schlimm.

übrigens noch ne rockband mit hammer-frau: skunk anansie

Wie konnte ich die nur vergessen?! Ne Zeit lang habe ich "Stoosh" und "Post Orgasmic Chill" wirklich rauf und runter gehört. Auch live haben die mich jedes Mal aber so was von abgeholt. Man denke da an den Auftritt bei Rock am See 2010, als sie als eine der Bands vor den Hosen spielten. Ich krieg immer noch Gänsehaut!

Hab völlig die "Bombpops" außer Acht gelassen man möge mir verzeihen. Wer die nicht kennt? sollte mal reinhören:

die hatte auch keiner mehr aufen Schirm oder?

Aber die Neuentdeckung für mich ist "Bad Cop Bad Cop" eine 100% Frauenband mit viel Power! (Produziert von Fat Mike)

Die ersten beiden kannte ich gar nicht, danke für den Tipp.

Bestätigt für mich ein wenig was ich irgendwann vorher schonmal über den Sound der weiblichen Stimme geschrieben hab. Bei der ersten Band klingt mir der ganze Gesang zu sanft und aufgesetzt, bei der dritten hingegen denke ich die ganze Zeit dass da eine Frau klingen möchte wie Fat Mike himself. Auch wenn es beides handwerklich gut gemacht ist.