Neue Single - Unter den Wolken

  • So, gerade mal die Stücke auf You Tube angehört:
    - "Unter den Wolken": ein angenehmer, angenehm gelassener Popsong mit Gitarren, die schon lauter sind als bei üblichen Radio-Songs, und der immer noch typisch wie Hosen klingt: zwar schon sehr auf Hit getrimmt von der Produktion und auch vom Text (den Helene Fischer-mäßigen Passagen etc.), aber sicherlich kein Vollausfall. Ich kann damit gut leben. Ich finde ihn tatsächlich fast einen kleinen Hit, der einen euphorisch zurücklässt, perfekt für den Frühling. Ich denke dennoch nicht, dass er so durchstartet wie "Tage wie diese", sicher auch, weil er nicht so beschissen ist wie dieser.
    - "Totes Meer": gefällt mir auf den ersten Eindruck sehr, sehr gut, klingt nach einer B-Seite aus den Neunzigern.
    - "Gegenwind der Zeit": sehr eingängier Punkrocksong, geht sehr gut ins Ohr. Den Text fand ich neulich beim ersten Hören der Dresden-Live-Aufnahme auch grobschlächtig, aber er ist sehr gut. Er macht sich lustig über die sie als ewig Gestrige, anstatt ängstlich vor den bösen Nazis zu wimmern, nach dem Motto: "Wir sind die Zukunft, ihr Vergangenheit." Offensiv, wie ein antifaschistischer Song sein sollte und für solche die Hosen schon immer eine Hausnummer waren.
    Ich finde das wirklich eine starke, runde Sache auf den ersten Eindruck. Freilich ist die Vorab-Single der schwächste und gefälligste Song von allen dreien.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

    Einmal editiert, zuletzt von Karl Arsch ()

  • Ich konnte es gestern Abend nicht mehr abwarten bis die Post mir heute was liefert. Also musste streaming herhalten. Nach den ersten paar Takten kamen mir fast die Tränen und ich hätte fast abgestellt Hab weitergehört, wurde leider nicht besser. Die B Seiten haben es dann noch einigermaßen gerettet, aber Unter den Wolken absolute Enttäuschung. Grade der Anfang, wir mixen coldplay, u2 und packen noch etwas killers rein, und dann noch ne Priese stadiontauglichen Hosen Refrain. Mag sein, dass es das ist, was die Hosen selbst mittlerweile hören und mögen, meins ist es dann irgendwie nicht mehr. und ich hatte keine großen Erwartungen. Für mich ist da zu wenig eigenes drin, vielmehr weichgespültes anbiedern ans Twd Publikum und das leider nicht mal gut hinbekommen. Ich werd, wenn die Single nachher da ist, ihr natürlich mit vernünftiger Soundqualität ne weitere Chance geben. Aber die voreingenommenheit ist nun recht groß.
    Hoffe auf das Album und, dass mir wie bei der bdr zumindest ein paar Lieder zusagen und es ne geile Tour mit eben vielen Klassikern gibt. Dann eben in der Nostalgie verweilen. Immerhin. Gestern Abend hatte ich erstmal gar keinen Bock auf nix von den Hosen....das hat sich wieder etwas gelegt.


    Nachtrag. Gegenwind der Zeit hat sicher auch kleine Schwächen, wäre mir als A Seite aber wesentlich lieber und wäre mal nen Zeichen beim Echo gewesen, aber damit könnte man ja Käufer verlieren...

    "Du bist so lange glaubwürdig, bis dir einer nicht mehr glaubt", sagst du und ich sag "glaub ich nicht".

  • Ich finde es eine Unverschämtheit, Nur zu Besuch in diese Liste aufzunehmen.


    Massenkompatible Hits, genau dadrunter fällt "nur zu besuch" auch. Und passt auch zum Helene Publikum. Da kann ich Hier kommt Alex nicht nehmen, viel zu hart :P


    Das sich ein "Tage wie diese" wiederholt ist auch relativ unwahrscheinlich, Die Ärzte haben auch Männer sind Schweine nie mehr getoppt. (Zum Glück)

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • So, nach mehrmahligen Anhören bin ich mit der Single recht zufrieden. Ich habe so etwas in der Art erwartet und kann damit sehr gut leben. Ich bin ein wenig erschrocken, über die teils harte Kritik an UdW. Konnte man etwas anderes, als einen derartigen Song, erwarten? Die Hosen sind nicht mehr Mitte 30 und polarisieren nicht mehr. War doch klar, dass da nichts à la Opium fürs Volk zu erwarten war. Mit Songs wie Gegenwind der Zeit zeigen sie jedoch immernoch, dass sie den Zeitgeist treffen. Ob B-Seite oder A-Seite spielt für mich da keine die Rolle.

    Wir werden immer laut durch's Leben zieh'n, jeden Tag in jedem Jahr :thumbup:

  • Habe schlimmeres erwartet. Kein Parteitags-Lied, aber für mich auch kein Kracher. Bin gespannt auf den Rest.

    Einmal editiert, zuletzt von D-Fred ()

  • So hab die Single jetzt auch und läuft momentan in Dauerschleife. Also die Lieder muß man defentiv laut,sehr laut spielen, dann gehts so richtig ab. :] Also mir gefallen alle drei Lieder. Von wem sie was geklaut haben und ob sie bewußt geklaut haben, ist bei mir zweitrangig. Es gibt mittlerweile so viele Milliarden Lieder und die Tonleiter ist endlich, das sie zwangsläufig einem anderen Lied ähnlich klingen.


    Unter den Wolken: Das Lied muss man defentiv öfters hören. Ich verstehe es so, dass es um die Leute geht, die gegen die Unsinnigkeiten der Welt kämpfen. Der uneraufhörliche Kampf gegen Rechts, Flüchtlinge, die für ihre Träume kämpfen, für ihre Freiheit. Der Traum so zu leben, wie man will. Bei der Textzeile über das Lichtermeer musste ich an das Lichtermeer vom Konzert Refugees are Welcome in Wien von 2015 denken. Die erste Textzeilen können ein Gruß an die vielen verstorbenen Musiker vom letzten Jahr sein. Ob es wirklich im Radio todgespielt wird, mag ich zu bezweifeln. Es ist auf jedenfall kein Spasssong.


    Gegenwind der Zeit: Über das Lied muss man nichts mehr sagen. Text ist klar.


    Totes Meer: Beim ersten mal hören gestern musste ich unweigerlich an den Tod von Jochen und Wölli denken. Auch nach mehrmaligen hören hab ich das Gefühl das es das Thema thematisiert. Gerade mehr um den Verlust von Jochen. Die Frage wie es nach seinem Tod weitergeht, mit der Firma Jkp und so. Und der Wunsch das es endlich Regen fällt, der die Traurigkeit wegwischt.


    Soundmässig finde ich alle drei Songs klasse. Textlich man muß mehrmals anhören und nachzuvollziehen um was es geht. Es sind meine Interpretationen, kann sein das ich damit vollkommen daneben liege. Ernste, nachdenkliche Songs, sicherlich mit paar Schwächen, aber meilenweit von Tage wie diese entfernt.

  • Soooo...eine etwas ausführlichere Kritik, nachdem ich gestern Nacht nur einmal reingehört habe.


    Ich habe mir heute UdW bestimmt 10x angehört. Und auch wenn ich hier gegen den Strom schwimme. Ich finde ihn ziemlich geil. Ich wills jetzt mal nicht überbewerten, da es das erste neue Hosen-Material nach rund 5 Jahren ist, und man dementsprechend schon ein bisschen danach geletzt hat. Insofern kann sich meine Meinung diesbezüglich auch noch ein wenig ändern. Aber ich find den Song echt klasse.


    Besonders Intro, Zwischenparts und Refrain gefällt mir sehr gut. Die erste Strophe find ich rein musikalisch etwas lahm.
    Aber auch textlich finde ich den Song nach mehrmaligen Hören nicht ohne und keineswegs beliebig. Sehr interessant und spannend finde ich die Anspielungen auf den Reinhard Mey-Klassiker "Über den Wolken" und eben die Betrachtung der Situation unter den Wolken.Die erste Strophe spielt sicher auf Wölli und Jochen an, insgesamgt ist der Song durchaus gesellschaftskritisch, zuweilen gar politisch.


    "Unter den Wolken
    Wird's mit der Freiheit langsam schwer"
    --> Meiner Meinung nach eine Anspielung auf aktuelle politische Entwicklungen in USA, Türkei und Russland, aber auch bezogen auf ein politisches Denken, das hierzulande immer salonfähiger wird.


    "Wenn wir hier und heute
    Alle wie betäubt sind"
    --> Auch das: Brandaktuell! Alle dröhnen sich zu mit Twitter, Instagram usw...Alle betäubt, keiner lebt mehr für seine eigentlichen Ziele und Träume sondern betäubt sich eben mit Social Media.


    Und dann eben die "Kampfansage" im Zweiten Refrain:


    "Unter den Wolken
    Geben wir die Freiheit noch nicht her
    Weil sie uns heute
    Alles beutet"


    Also ich finde den Song textlich richtig stark, die zweite Strophe hinkt da ein bisschen hinterher, aber alles in allem ne Runde Geschichte. Weder belanglos, noch Mist. Im Vergleich zu Tage wie diese hat der Song für mich jedenfall eine gesellschaftskritische, zuweilen politische Aussage. Und vor allem keine super-peinlichen Reime ("Entlang der Gassen, zu den Reinterassen"....gruselig!!!) Also ich finde "Unter den Wolken" echt sehr gelungen.


    Und damit komme ich zu den B-Seiten, über die ich mir kein Fazit erlauben will, da jeweils nur einmal angehört.
    Ich freue mich sehr, dass man mit "Gegenwind der Zeit" voll in die politische Kerbe schlägt, aber das ist textlich zuweilen so billig und schwach, dass es wirklich nach ner Punkkapelle von 15jährigen klingt. Zeilen wie "Sauerkraut und Bier ab jetzt im Grundgesetz, vom Griechen bis zum Dönerstand" oder "
    Braucht man jede Menge Aspirin" klingen für mich einfach sehr billig und unreif. Nichtsdestotrotz. Musikalisch top, politisch wichtig, textlich ausbausfähig.


    Totes Meer muss ich mir noch ein, zweimal anhören...

    04.06.04 Rock im Park/ 11.12.04 FFM/ 27.05.05 Würzburg/ 13.08.05 Open Flair/ 10.09.05 Düsseldorf/ 06.06.08 Rock im Park/ 26.12.08 FFM/ 12.05.09 Bamberg/ 09.08.09 Taubertal/ 23.08.09 Highfield/ 19.12.09 Düsseldorf/ 02.06.12 Rock im Park/ 18.11.12 FFM/ 20.07.13 Schweinfurt/ 12.10.13 Düsseldorf/ 06.06.15 Rock im Park / 02.06.17 Rock im Park/ 09.07.17 Ludwigsburg/ 01.12.17 FFM/ 20.05.18 Braunschweig /25.06.22 Düsseldorf

  • Ich freue mich sehr, dass man mit "Gegenwind der Zeit" voll in die politische Kerbe schlägt, aber das ist textlich zuweilen so billig und schwach, dass es wirklich nach ner Punkkapelle von 15jährigen klingt. Zeilen wie "Sauerkraut und Bier ab jetzt im Grundgesetz, vom Griechen bis zum Dönerstand" oder "
    Braucht man jede Menge Aspirin" klingen für mich einfach sehr billig und unreif.


    Eben nicht: Ein solches plattes, unreifes und billiges Denken unterstellen sie dem rechten Mob. Sie befürchten nicht, dass diese Gefahr bevorsteht. So wie der Gegenwind der Zeit nicht uns, sondern den Faschisten entgegenschlägt.
    Mein erster Eindruck war auch derselbe. Aber hör Dir den Text nochmal an!

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

  • Bei der Ankündigung des Titels hatte ich das Gefühl, dass der Song genau so wird, wie er jetzt letztendlich ist, hatte aber einen Funken Resthoffnung, dass dem nicht so ist. Aber OK, UdW ist hörbar, aber er wird sicherlich in den Reihen der Klassiker landen.


    Die B-Seiten wiederum gefallen mir schon ganz gut, 'Gegenwind der Zeit' macht musikalisch Spaß, textlich könnte das Lied in der Tat ausgefeilter sein.
    'Totes Meer' finde ich dagegen richtig klasse und hätte den lieber als A-Seite gehabt, wenn es auch insofern egal ist, dass man ihn trotzdem hören kann.


    Mein größtes Problem ist der überproduzierte Stadion-Pomp-Sound, der immer pompösen zu werden scheint. Auf IaS war's noch fett und dann wurde es immer glattgebügelter. Das letzte Broilers-Album hat mich in der Hinsicht auch schon arg verschreckt. Die 2-3 Songs darauf, die mir tatsächlich gefallen, könnten mit einem etwas erdigerem Sound eine viel größere Schlagkraft haben ...
    Soundtechnisch ist wohl abzusehen, was auf einen zukommt, hoffe aber, dass die Songs es doch noch irgendwie rausreißen.

  • Da "Himmelhunde" für mich ein eher negativer Begriff ist, wage ich zu behaupten, dass Jochen und Wölli damit nicht gemeint sein können. Ich vermute, dass hier diejenigen angesprochen werden, die die aktuelle Situation auf der Welt (Flüchtlingswelle, Terror, soziale Ungleichheit, Kriege...) ausnutzen, um ihre veralteten politischen Forderungen an den Mann zu bringen (Grenzen dicht, raus aus der EU, Einreisestops). Deshalb dann auch "wir halten hier die Stellung, sind längst nicht abgetaucht", was für mich eine andere Formulierung für "wir halten weiterhin dagegen" ist. Deswegen wird es unter den Wolken (hier auf der Erde, in der Wirklichkeit) mit der Freiheit langsam schwer, bzw. deshalb geben wir die Freiheit noch nicht her (kämpfen wir weiterhin für eine offene, freie Gesellschaft). Von der Denke her also so ein Bisschen in Richtung "Wünsch Dir Was" ("..ich glaube dass die Welt sich nochmal ändern wird und dann gut über böse siegt...."), "Wunder" ("...wenn das Gute das Böse mal besiegt, bleibt die Zeit vielleicht für immer stehen")..., "Dagagen" ("... wir bleiben hier, bleiben stehen, wir werden nicht umdrehen, keiner von uns wird nach Hause gehen...")


    Kann sein, dass das alles sehr weit hergeholt ist, das ist nur meine Interpretation! Wenn ich mir aber Campis Kommentare zum Song anhöre, könnte es sein, dass ich damit nicht ganz falsch liege. Wenn das der Sinn des Liedes sein sollte, gefällt es mir um so besser, auch wenn ich finde, dass der Text zu viel Interpretations-Spielraum lässt und deshalb fälschlicherweise leicht als "Trallala-Song" abgetan werden kann. Die Musik ist natürlich sehr gefällig und es lassen sich kaum noch Punkwurzeln erkennen. Diese konnte ich 1999 bei der Single "Unsterblich" aber auch nicht mehr erkennen, und trotzdem sind seither noch einige geile, punkige Rocksongs entstanden.

  • Der Song gefällt mir mit jedem Mal hören besser. Irgendwie schön, die Mischung aus Melancholie und Euphorie, die rüberkeommt.
    Der Text ist sehr allgemein, kann man viel reininterpretieren. Sicher kann man ihn auch politisch deuten.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

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