Echo 2017 mit DTH

  • Man kann Böhmermann nicht mögen, wegen vieler Dinge. Aber mit seiner Echo-Kritik hatte er einfach Recht. Es ist eine Kommerz-Veranstaltung, da hat auch die Reform rein gar nichts dran verändert. Um künstlerische Aspekte wie bei anderen großen Musikpreisen weltweit geht es kein bisschen. Aber was soll Campi auch sagen? DTH gewinnen dort regelmäßig oder dürfen auftreten, Broilers kassieren dieses Jahr einen Echo und die Antilopen-Gang war zumindest für den Kritiker-Preis nominiert. Alle JKP-Schäfchen im Trockenen. Aber immerhin hat Campi mal wieder ordentlich seine Meinung gesagt, auch okay. Nur hier kann ich im einfach nicht zustimmen.

  • den wortlaut von campino habe ich ja noch nicht gehört aber die zitierten aussagen auf diesem tz liveblog klingen für mich nach gekränkter eitelkeit.


    Zitat

    „Lieber uncool sein, als ein cooles Arschloch, das sich nicht konstruktiv einbringen kann“, findet er. Das Motto „Alle haben sich lieb“ war eben noch nie Campinos Ding.


    quelle


    da sind ja zwei dinge die überhaupt nicht passen.


    das erste ist letztlich ein fehlendes verständnis für satire. und dabei kommt es nicht darauf an ob satire übers ziel hinaus schießt oder mal jemanden zu unrecht aufs korn nimmt oder ob man selbst mal betroffen ist. da kann man dem böhmermann vielleicht manche aktion ankreiden die ziemlich daneben ist aber nachdem ich mittlerweile mehr von ihm gesehen habe finde ich dass er den finger oft genug in die richtigen wunden legt. dass campino also immer noch gekränkt ist und nun sich wieder voll im zentrum des spotts sieht zeigt doch dass böhmermann hier absolut richtig liegt. und gut dass er es so sagt, wäre es nicht als satire ausgesprochen würde es doch keiner vom echo apparat zur kenntnis nehmen. ja, die hosen sind jetzt schön dabei, mittendrin im big fat musik business.


    und dann der zweite zitierte satz, da hab bei der tz aber jemand irgendwie gar nix verstanden. spätestens seit tagen wie diesen haben sich doch wirklich alle lieb, danke campino :thumbdown:

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • [...]

    2 Mal editiert, zuletzt von dummy ()

  • Zitat

    Hab den Böhermann Kram zwar nicht gesehen, aber es gibt wohl verdammt gute Grüne den Echo zu verarschen. Wer sich davon beleidigt fühlt, sollte schon mal ein bisschen in sich gehen, insbesondere wenn man früher solche Preisverleihungen noch selbst verarscht hat.


    Aaaabeer jetzt kommt das aber: Böhmermann ist das perfekte Beispiel für armseliges Kabarett. Immer gegen etwas, aber nie für etwas. Immer von oben herab, aber nie mal unten nachgefragt. Groß mit Verurteilungen, aber selber ohne Gegenkonzept. Charity und Mainstream wegen Heuchlerei verarschen, aber mit geklauter Agenda von anderen Satireformaten sich dann hinter der Bundesregierung verstecken wenn es schief geht. Würde er dabei in alle Richungen austeilen und selbst einstecken können, wäre das noch ein akzeptables Konzept. Ist aber nicht so. Der Mann ist für mich ein salonlinkes Arschloch wie es im Buche steht. Ich könnte mir vorstellen dass es insbesondere das ist, was da eine gewisse Rhetorik seitens eines Menschens befeuert hat, der lieber ein peinliches Hilfprojekt machen wollte, als sich immer nur das Maul über andere zu zerreißen.


    Ganz genauso sehe ich das auch. Gut auf den Punkt gebracht conse.
    Ich will Böhmermann nicht absprechen dass er manchmal echt gute Treffer landet und es auch im deutschen Fernsehen weitaus schlechtere als ihn gibt, aber ich nehme ihm das einfach nicht ab, wenn er ständig die Richtung wechselt.

  • Noch dazu stehen beide politisch auf der selben Seite, äußern sich beide regelmäßig gegen Pegida, die AfD und alle anderen Inkarnationen der Rechten, da muss es doch möglich sein sich irgendwann mal zusammenzuraufen und professionell miteinander umzugehen


    Das war noch nie Campinos Stärke - wenn er was gegen jemadnen hat, dann ist es schwierig, dass er offen denkt. Das war lange Zeit bei den Ärzten so, dann bei Stephan Weidner/Onkelz, mit dem er schon 1993 in einer Sendung sass mit gleichem Ziel ("Free your mind" - MTV, gegen Ausländerfeindlichkeiten und entsprechende Musik) und jetzt ist es eben Böhmermann... Dazwischen gab es sicher noch den Einen oder Anderen.
    Findet er jedoch jemanden gut, zeigt er das auch umso deutlicher... Eine Zeit lang war es der Basketballer Kretzschmar, dann war es Bob Geldof, als Vom neu in der Band war hat er ihn über den grünen, fast schon goldenen Klee gelobt - und heute ist es Marteria.
    Objektiv in öffentlichen Äusserungen war Campino selten.


    So ist er halt - kann man ihm das grossartig vorwerfen?


    Ich bin allerdings auch kein Böhmermann-Fan und es ist für mich einfach nur billig, wenn man sich selber immer wieder in Szene setzt, indem man Anderen ihre Sache vermiest, sich dauernd auf Kosten anderer profiliert, dazu überheblich und herablassend agiert. Da kann er auch mal recht haben - macht ihn dadurch noch mehr zu einem "coolen Arschloch". Verstehe da Campino sehr genau. Ob er sich da nun drüber auslassen muss oder drüber stehen sollte - Geschmacksache.


    Was Böhmermann angeht, teile ich die Meinung von Conse zu 100%!

  • es ist für mich einfach nur billig, wenn man sich selber immer wieder in Szene setzt, indem man Anderen ihre Sache vermiest, sich dauernd auf Kosten anderer profiliert, dazu überheblich und herablassend agiert. Da kann er auch mal recht haben - macht ihn dadurch noch mehr zu einem "coolen Arschloch". Verstehe da Campino sehr genau. Ob er sich da nun drüber auslassen muss oder drüber stehen sollte - Geschmacksache.


    Was Böhmermann angeht, teile ich die Meinung von Conse zu 100%!


    naja, aber das ist doch das was satire macht. und offensichtlich trifft böhmermann hier ins schwarze. die toten hosen haben sich gemein gemacht mit dem echo musik biz, jetzt heult der getroffene auf.


    stilistisch finde ich böhmermann auch alles andere als sympathisch. da führt er den trend fort, den harald schmitt bei seinem latenight kram gebracht hat. aber handwerklich als satiriker ist das oft gut. nicht immer, klar. und es ist doch genau nicht die sache des satirikers selbst was auf die beine zu stellen. sonst wäre man etwas anderes. aber es ist die sache des satirikers die dinge beim namen zu nennen die vielleicht kritisierenswert sind. und das nicht als anonymer forumsposter wie wir welche sind sondern mit der vollen front in der öffentlichkeit. also den kopf hinhalten für die ohrfeigen die immer dann kommen wenn man einen guten beitrag gemacht hat.


    es ist immer ein schmaler grad. und es gehört ganz schön was dazu nicht nur billigen klamauk zu produzieren, guck dir mal ein titanic heft an. und es ist auch schwer nicht auf jeder seite extrem zu provozieren, guck dir charlie hebdo an.

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  • Und der Song den Böhmi Produziert hat, ist besser als Tage wie Diese :D


    Charlie Hedbo ist ja auch so eine Sache, erst sind alle Charlie und als Hedbo dann eine Satire mit dem ertrunkenen Flüchtlingskind hatte waren die die am lautesten "Wir sind Charlie" riefen kurz davor in die Redaktion da einzumarschieren und alle zu erschießen. Perfekte Satire

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Ich verstehe die Diskussion um diesen scheiß Echo gar nicht. Natürlich ist das eine Kommerzveranslatung mit gegenseiter Beweihräucherung, aber das war schon immer so und außer dem Grimmepreis fällt mir erst einmal keine größere Preisverleihung ein wo das anders wäre. Man feiert sich selbst und fertig. Wer das blöd findet, der kann es ja ignorieren, klappt wunderbar.


    Der Böhmermann macht teilweise ganz gute Sachen, trotzdem ist er für mich ein völlig arrogantes Arschloch.

  • Wer sagt eigentlich, dass Campino seine Äußerungen auf Böhmermanns (völlig gerechtfertigte)Echo-Kritik bezogen hat? Das fände ich in der Tat recht dumm, sich als Verteidiger eines Industrie-Preises zu betätigen, der Kunst mit Erfolg gleichsetzt.Ich glaube (oder hoffe) vielmehr, dass der alte Beef bei Campino noch im Hinterkopf ist und er, gerade als Laudator für eine wohltätige Sache, die von Böhmermann ja so in den Schmutz gezogen wurde, ne Breitseite verpassen wollte. Contra Zynismus und destruktives Kritisieren, Pro Einsatz und wohltätige Hilfe für Schwächere.Der Echo ist Campino doch auch scheißegal, der wird eben wegen seiner Sendungsweite mitgenommen.Ich finds gut, dass die hosen auf ihr cooles Image seit Jahren scheißen, sondern da helfen und unterstützen, wo sie es für nötig halten.Böhmermann ist in seinem pupertären und narzistischen Gehabe für mich nicht ernst zu nehmen, selbst wenn er oft die richtigen Feindbilder hat.

  • naja, aber das ist doch das was satire macht. und offensichtlich trifft böhmermann hier ins schwarze. die toten hosen haben sich gemein gemacht mit dem echo musik biz, jetzt heult der getroffene auf


    stilistisch finde ich böhmermann auch alles andere als sympathisch. da führt er den trend fort, den harald schmitt bei seinem latenight kram gebracht hat.


    Eben... Ich fand Schmidt in den 90ern lustig - da war ich vielleicht 17 oder so... Da kommt doch nichts Neues mehr, immer dieselbe aufgewärmte Scheisse, einfach immer auf einen anderen Typen ausgerichtet. Schmidt war im Gegensatz zu Böhmermännchen nicht so gestelzt arrogant - er war selbstsicher, überlegen, was er mitunter damals auch mit seiner Intelligenz gut verkaufen konnte. Das fehlt böhmermann alles... Der tut arrogant um seine bescheidene Persönlichkeit zu kaschieren.


    Was Satire angeht... 99,99% ist nicht lustig nach meinem Empfinden. Das kann nicht jeder. Titanic, der Postillon, Charlie Hebdo - finde ich alles 0 lustig, zumindest das was ich davon kenne. Vieles ist so extrem vorhersehbar und platt... Und wenn man nur noch provoziert um anderen weh zu tun oder sie zu verletzen, dann ist das Ziel gescheitert.


    Was den Echo angeht: Völlig überflüssige Scheisse.

  • Es ist nicht die Aufgabe des Satirikers, allen zu gefallen. Es ist nicht die Aufgabe des Satirikers, einen konstruktiven Beitrag zu leisten. Die Aufgabe des Satirikers ist es, den Finger in die Wunde zu drücken, um die Absurdität der Verhältnisse offenkundig zu machen. Klar, dass Campino da nichts gegen zu halten hat, als jemand, der hierzulande wie kaum ein Anderer ein Vertreter des kulturindustriellen Establishments gelten darf. Böhmermann ist so schlecht nicht. Ich habe mir noch nicht so viel von ihm angeschaut, aber, was ich kenne, ist meist sehr intelligent. Die Reaktionen auf seinen Output - ich meine jetzt nicht Campino, ich meine vielmehr verrückte Staatspräsidenten - beweisen ja, dass er was von seinem Handwerk versteht.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

  • Nunja, die Sendung ist ja auch für Junge und Hipster konzipiert. und besser die gucken das als Schwiegerfake gesucht

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  • Fernsehn macht blöd sagt Herr Walulis und hat damit recht. (übrigens einer der wenigen für den man gerne GEZ bezahlen würde)

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