07.11.18 - Berlin - SO36

  • Ich war gestern auch vor Ort.


    Setlist war natürlich überragend, die Hosen hatten auch sichtlich Spaß.


    Die Gästeliste muss ewig lang gewesen sein, ich glaube es waren 4-5 vollgeschrieben Seiten. Extern wurden vorm SO für Freunde/Familie Pässe verteilt. Da wird schon gut was zusammen gekommen.


    Geiler Abend und gute Stimmung vorne :).


  • Und wieder geht diese Scheisse los, wir waren nicht dabei, selber Schuld. Bin immer noch am grinsen und gönne es jedem der das erleben durfte. Vielleicht wird das tatsächlich mal irgendwie veröffentlicht. Könnten wenigstens 'nen Soundboardmitschnitt als MP3 rausbringen wie der Boss oder Pearl Jam es regelmässig machen. Total begeistert, obwohl ich nur die Songs lese. Wow.

    Ach, das ist jetzt aber auch nicht fair. Hat doch jetzt nicht unbedingt was mit Neid zu tun und heißt ja auch nicht, dass man den Leuten vor Ort den geilen Abend nicht gönnt. Finde mopsepunk hat hier schon auch nicht unrecht - die 500 Leute, die gestern Abend da abgefeiert haben, sind doch im Stadion höchstwahrscheinlich auch anwesend. Und wahrscheinlich sind noch wenigsten (!) 7500 - 15000 Leute in den Stadien, die genauso ticken und sich auch über ältere Stücke freuen und sie textsicher abfeiern würden. Die Rede war ja "nur" von 2-3 Ausreißern am Abend, nicht von einem kompletten Raritäten-Set. Eigtl sollten solche denkwürdigen Abende wie gestern den Hosen (Campino?) ja auch zeigen, dass sie sich auch während Touren durchaus mehr trauen dürfen (ich sagen nur: Hinrunde! Mehr brauchs ja gar nicht), Ich verstehe schon, dass man sich fragt, warum dass nicht in der Schaltzentrale ankommen will (bzw. warum man dann doch wieder davon abgerückt ist). Würde doch jeden hier freuen, oder ;)?!

    Und trotzdem freue ich mich für jeden der diesen grandiose Konzert erleben durfte! Großes Kino auf jeden :)!

  • Einfach geniessen und kein: hätte, wäre, wenn, sollte, könnte usw. Seid froh dass sowas wie gestern passiert und nicht immer noch ein Haar in der Suppe finden. Ich hoffe jetzt auf ne Raritäten-Clubtour für uns alle. Und ich glaube dran!!!!
    Edit: Mir ging's hauptsächlich um das: "Ich könnte kotzen". Gönnen können :D


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
    Und wir haben keine Zeit für Schlaf

  • Könnten wenigstens 'nen Soundboardmitschnitt als MP3 rausbringen wie der Boss oder Pearl Jam es regelmässig machen.


    Gute Idee. So eine Art "Vorab-Download" bevor das dann irgendwann mal als reguläre CD erscheint. Gern auch gegen eine Spende für einen guten Zweck. Bei guter Qualität würde ich mich da nicht lumpen lassen.-


    ie Gästeliste muss ewig lang gewesen sein, ich glaube es waren 4-5 vollgeschrieben Seiten.


    Ich hatte ja vorab eine Gästeliste von 200 Leuten prognostiziert. Da lag ich dann wohl nicht ganz so falsch :baeee:

  • Das war wie Weihnachten mit 8. Noch ein Geschenk. Und noch eins. Alle gut. Und keines davon so richtig erwartet.
    Ein echter Ritt, ohne Pause. Wie ein richtig guter F*ck, den man nach langer Beziehung so gar nicht mehr erwartet hätte, bei dem all deine Wünsche in Erfüllung gehen.
    Ich hatte einfach ständig ein Grinsen auf dem Gesicht und es gab mit "Oberhausen" wirklich für mich persönlich nur ein einziges Lied, bei dem man Gelegenheit hatte, mal ein Bier zu tanken. Und wie wunderbar, dass ich dieses wunderbare Dauerfeuer mit einigen aus dem Forum vor Ort teilen konnte. Das macht den Abend noch wertvoller. Das hatte etwas von Maskenball, wenn man plötzlich Gesichter zu den Namen bekommt. Wunderbar.
    Dieser enge Laden, überall Schweiß, Bier fliegt durch die Luft, die Band eine Armlänge entfernt auf der Bühne und ein Auftritt, der die Essenz der Band mit großer Leidenschaft Leidenschaft auf den Punkt bringt. Das war schnörkellos (verhältnismäßig sehr wenige Ansagen zwischen den Stücken, oft gab's ganze Packen von drei, vier Songs ohne Einleitung), überraschend und genau das, was die Fans verdient haben, die all den Aufwand betrieben haben, um dabei zu sein. Ich habe vorher kein Standard-Set erwartet, das hätte einfach nicht gepasst zu dem Rahmen und wäre unangemessen gewesen, aber diese Setlist hätte ich im Leben nicht erträumt.
    Danke, liebe Hosen, für diesen bezaubernden Abend. Mit diesem Konzert ist mein Live-Erlebnis mit dieser Band komplett und ich bin so dankbar dafür. Und bin gerade mehr denn je verknallt in diese Band.

  • Auf der Setlist stand unter optional übrigens:


    Heute hier, morgen dort


    Ein Witz, oder?



    Und trotzdem freue ich mich für jeden der diesen grandiose Konzert erleben durfte! Großes Kino auf jeden


    Nun ist aber mal gut. Mit etwas Abstand muss man sagen: Keine Pyro, keine Fahnen, keine Choreo, kein DidM und keine Konfettikanone.... soooo toll kann es auch nicht gewesen sein :D

  • War wirklich ein verdammt geiler Abend. Die totale Power und knallhart durchgezogen. Vielen Dank dafür!


    Lustig fand ich die Ansage zu Opel-Gang, die m.M.n. immer vor Tage wie diese kommt (Song wird oft gecovert etc.) Ging das nur mir so?


    Ich oute mich jetzt mal als jemand der einiges nicht kannte (Frühstückskorn, Streichholzmann, Geht aus dem Weg und ein paar Cover). Ist mir aber völlig egal, ich kann auch Lieder feiern die ich nicht kenne.

  • noch meine 5 cent...
    was meijel da schreibt kann ich 100% unterschreiben. ein treibender geiler abend. und grandios wenn man vorne auf dem tanzboden immer wieder bekannte gesichter sieht. die stimmung grandios. im vorfeld schon hatte ich das gefühl dass das ein außergewöhnlicher, einmaliger abend wird, und das wurde es, von der ersten sekunde: das intro mit fluch der karibik ließ sofort darauf schließen dass etwas besonderes anmarschiert und dann kam dieses unfassbar intensive "nun irrten die halbtoten hosen vom durst geplagt schon seit wochen auf den sieben weltmeeren herum...", wumm, adrenalin pur! und mit urknall ging es sofort ohne ansage weiter, und es folgte ein traumsong auf den anderen. für mich noch ganz groß: caliornia, oberhausen, warum werde ich nicht satt... ach schwierig hier einzelne songs rauszupicken. es war echt wie aus einem guss. die opelgang ansage: unser meistgespielter radio song, politiker etc. - auch gestern war dieser gag passend.
    klar hat man die eine oder andere rarität die man gerne noch gehört hätte aber das sind marginalien. ich frage mich ob so ein konzert überhaupt noch zu toppen ist, es hätte nur noch schöner sein können wenn noch mehr der foren-säulen mit dabei gewesen wären. alle die da waren: top sympathisch! ich hoffe, wir laufen uns alle wieder mal über den weg!

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • Disclaimer: Einige Sachen habe ich vorher schon geschrieben. Ich möchte aber hier einen für mich vollständigen Bericht schreiben. Deswegen bitte ich um Nachsicht bei etwaigen Wiederholungen


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    Prolog:
    Ich erinnere mich genau an den Moment damals. 2009. Als mich der Blitz traf und ich lernte, was es hieß, unterinformiert zu sein. Ich bin sicher, dass das der Moment war, als ich hier im Forum zum regelmäßigen (damals vorerst) stillen Mitleser wurde. Nie wieder sollte mir soetwas grob Fahrlässiges passieren:


    Ich hatte nicht nur das SO36 Konzert verpasst - ich wusste nicht einmal davon! Erst zwei Tage später hatte ich davon erfahren.


    Seitdem stand diese Schmach über mir. Das musste ausgebügelt werden. Sollte sich jemals die Möglichkeit dazu ergeben ...





    Kapitel 1, der Ticketkauf:


    Es gab im Vorfeld Gerüchte über ein mögliches SO36 Konzert. Ich hatte schon einige Monate vorher davon gehört. Aber was sind schon Gerüchte? Wenn ich allen Gerüchten um die Hosen auch nur einen Hauch ernsthafter Beachtung schenken würde, käme ich aus aufgeregtem Rotieren nicht mehr heraus.


    Ich buchte erstmal Argentinien. Ein Wunsch, der mir sehr lange auf der Seele brannte. Vorletztes Mal wollte ich schon mit, da war es finanziell einfach nicht machbar. Letztes Mal war ich noch mitten in einem unbestimmt teuer werdenden Scheidungsverfahren. Dieses Jahr war alles abgeschlossen. Ich durfte mich belohnen. Mendoza und Buenos Aires also. Zwei Konzerte der Band dieses Jahr noch.


    Oder drei? Sollte an den Gerüchten doch etwas dran sein? Die Vorgeschichte von vor fast zehn Jahren packte mich im Innersten. Sollte es tatsächlich die Chance geben, diese Schmach auszubügeln? Abwarten. Dezember wurde spekuliert.


    Als ich den Abflug nach Argentinien buchte, stellte ich schnell fest: Das wird eine Hammerwoche. Aus mir unerfindlichen Gründen, ist es mir dieses Jahr immer so ergangen, dass Events stets geballt auftraten, dafür aber lange Lücken existierten. Und auch hier war es so. Ich hattte den Abflug am Samstag gebucht. Mit einem Konzert am Freitag davor. Das könnte interessant werden. Außerdem hatte ich eine Konzertkarte am Montag der gleichen Woche. Auch nicht schlecht: Zwei Konzerte in der Woche direkt vor Argentinien. Meine bessere Hälfte wurde mir etwas böse: Nicht nur, dass ich ohne sie ans andere Ende der Welt reisen würde, ich verbrachte quasi auch noch die gesamte Woche davor ohne sie und amüsierte mich.


    Und dann kam der SO36 Termin rein. Wahrlich! Er existierte also doch! Und er lag nicht im Dezember, sondern in der Hammerwoche. F**K!!!


    Aber das war egal. Ich wusste zwar, dass sie mir böse sein würde, aber deshalb machte ich einen Kompromiss: Wenn ich für den Mittwoch Karten kriegen würde, dann bleibe ich Freitag zu Hause.


    Doch dazu sollte es nicht kommen. Ich habe vier Freunde rangesetzt, mir eine Karte zu klicken. Keine Chance. Irgendwie war ich sogar ein bisschen froh. Es wäre rein konditionell echt hart für mich geworden. Und außerdem war da ja noch dieses Versprechen. Ich durfte also Freitag noch rocken gehen. Und sowieso, ich würde ja sicherlich eh ein großartiges Clubkonzert eine Woche später sehen. Sollten ruhig die hingehen, die sich den Weltreise-Trip nicht einrichten können. Und überhaupt. Und und und...


    Heuchelei. Ausreden. Zur Selbstberuhigung. Nichts anderes.


    Es gab ja noch diese winzige Chance - eigentlich war es sogar ganz einfach: Einfach nur rechtzeitig anstellen. Aber nein. Hier war ich vernünftig. Ich bin viel zu schnell erkältet. Ich würde Argentinien ziemlich sicher aufs Spiel setzen, würde ich da eine Nacht in der Kälte verbringen. SO36 oder der gesamte Argentinien-Trip. Die Wahl war klar.


    Ich verfolgte die Standmeldungen hier im Forum. Am Abend vorher wurden schon zwischen 60 und 100 Leute gemeldet. Ja, damit war das klar. Ich ging ins Bett. Um fünf Uhr morgens war ich kurz wach. Ich hatte mit einem halben Gedanken daran gedacht, aufzustehen. Doch bei hundert Leuten vor Mitternacht würde dort die Hölle los sein.
    Der Wecker klingelte um sieben Uhr. Ich schaute nach. Standmeldung 7:10Uhr: 165 Leute.


    165 Leute. Bei möglichen 200 Tickets. (Ehrlich gesagt, hatte ich keine Ahnung, woher ich diese Zahl nahm, aber ich hielt mich an ihr fest.) Das erschien irgendwie machbar. Ich stürzte los - nur ein kleiner zusätzlicher Schlenker durch Kreuzberg auf dem Weg zur Arbeit. Nur mal gucken. Kostet ja nichts. Im Zweifel den Helden auf den ersten Plätzen applaudieren.


    Leider ist Berlin immer nicht so klein, wie man es manchmal gern hätte. Schon gar nicht im Berufsverkehr. So dauerte es noch eine geschlagene Stunde, bis ich vor Ort war. Rein von der Optik sah die Schlange gar nicht sooo lang aus. Und deswegen verlängerte ich sie. Plus eins. Punkt 8:10Uhr. Die beiden Mädels, die zwei Minuten nach mir kamen, und die drei netten Typen vor mir. Wir feixten. Einfach mal anstellen um des Anstellens willen. Wenn es klappt, dann wäre es toll, wenn nicht - nur gerecht. Wie könnte man sich auch erdreisten, sich keine 50 Minuten vor VVK-Beginn anzustellen und dann noch auf Erfolg zu hoffen? Blödsinn.


    Wir hatten eine tolle (natürlich im Vergleich zu den Leuten vorne, eine sehr kurze) Zeit. Dann gingen die Türen auf. Zuerst tat sich hinten rein gar nichts. Sicherlich hatten auch die Drängler dazu einen Beitrag geleistet. Die waren ärgerlich, das tolle Nummerierungskonzept der Ewigwartenden ging weiter hinten nicht mehr wirklich auf. Aber hey, wie groß war die Chance denn wirklich - ob mit oder ohne Drängler? Andererseits spukte diese Zahl im Kopf. 200. Die letzte für mich sichtbare Nummerierung war die 186. Ich zählte nach. So etwa fünfzehn Leute trennten uns. Das könnte haarscharf werden. Aber war diese Zahl überhaupt realistisch?


    Und dann ging es vorwärts. Eigentlich die ganze Zeit unbemerkt. Genau genommen kann ich mich nicht erinnern, aktiv weiter gelaufen zu sein. Außer in den Momenten, als die Schlange sich einfach nur verdichtete. Aber irgendwann unterquerten wir diese Markise. Und dann vorbei an jenem Laden. Wir waren echt vorgerückt. Und noch wurden Karten verkauft. Unsere kleine Sechsergruppe hörte langsam auf zu feixen. Sollte es tatsächlich..., also echt jetzt? Unsere Nervosität stiegt umgekehrt proportional zur Länge der Schlange vor uns: Je kürzer sie wurde, umso näher war ich dem Herzanfall.


    Wir konnten den Einlasser sehen. Immer und immer wieder drehte er sich um und erkundigte sich nach der Anzahl der Restkarten. Die Mimik war beängstigend. Wir befanden uns inzwischen in der "Zone der Ärgernis": Zu nah dran, um es noch gelassen zu nehmen, würde jetzt dicht gemacht. Selbst für so Unverschämte wie uns. Wir konnten rein schauen in den Laden. Die Bändchen wurden bereits förmlich aus irgendwelchen Ecken gekratzt. Noch zwei Leute vor uns. Und dann waren die ersten beiden von uns drin. Und sie brauchten zu lange. Ich brach fast zusammen. Wie heftig war das denn bitte? Würden sie die letzten sein?


    Nein. Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal. Die zwei nächsten. Wir waren drin! Ich sank erst einmal vor dem Tresen zusammen! Und dann sah ich: Es gab noch genau fünf Bändchen. Zwei für uns beide. Eines für den Kiffertypen, den wir für einen Straßenpenner hielten, der uns aber die ganze Zeit irgendwie begleitete und uns Gras verkaufen wollte. Und den keiner von uns ersthaft als Teil der Schlange ansah, obwohl er immer neben uns ausharrte. Und die beiden Mädels.


    Wir kamen raus. Durften uns aber nichts anmerken lassen. Aus Fairness auch derer gegenüber, bei denen wir wussten, dass sie es nicht mehr schaffen würden. Die Mädels wurden reingelassen - und der Rest nach Hause geschickt. Unsere Sechsergruppe (und der Kiffertyp, der tatsächlich eine Karte kaufte!) war buchstäblich das absolute Ende.


    Schnell weg. Die Tränen flossen hinter uns. Nachvollziehbar. Wir wollten unser unverschämtes Glück nicht vor denen auskosten, die leider leer ausgegangen waren. Ich hatte Bändchen 217 von 220 am Arm. Ich hätte keinen einzigen Bus später besteigen dürfen.





    Kapitel 2 - Das Konzert:


    Ich konnte mein Glück den ganzen Tag lang nicht fassen. Nie im Leben hätte ich daran geglaubt, tatsächlich im SO36 stehen zu dürfen an diesem Abend. Ich hatte auch immernoch dieses Unrechtsgefühl. Dieses: Alle standen ewig für an und haben ihr Ticket hart erarbeitet. Und wir Glückspiraten waren einfach so drin. Irgendwie. Hammer! An Arbeit war an dem Tag nicht mehr zu denken. Ich habe sehr schnell kapituliert. Zu spät erschienen, zu früh gegangen. Wofür gibt es denn schließlich Überstunden? Ich zitterte noch Stunden später. Aber das Grinsen ging nicht aus dem Kopf.


    Auf TV Smith war ich durchaus gespannt. Schon viel Positives gehört. Und dann diese Legende. Das SO36. Die Hosen. Und ich mitten drin.


    Vor der Tür konnte ich noch ein paar Kontakte schließen für Argentinien. Drinnen fanden sich vier unserer kleinen Gruppe und ein nettes Mädel von ein paar Plätzen vor uns (Ihr seid echt noch reingekommen?!) zusammen. Und wir feierten. Erstmal eine Runde Bier! Auf die Schlange! Auf die Punktlandung!


    Tja und dann trat TV auf. Es war wirklich toll. Ich mag den Mann irgendwie. Ich denke, ich kaufe mal ne Platte von ihm. Punkt.


    Was soll ich groß von dem eigentlichen Konzert schreiben? Ich habe das Gefühl, dass Nichts dem gerecht werden könnte, was real dort geschah. Es war eine Wucht. Intro mit Pirates of the Caribbean. BÄM. Eröffnung mit einer Rarität. BÄÄM. Urknall. BÄÄÄM. Rarität. Rarität. Rarität. BÄÄÄÄM. BÄÄÄÄÄÄÄM. BÄÄÄÄÄÄÄÄM. Was passierte hier gerade? Was war hier los? Und wie zur Hölle soll ich das hier überleben? Wo bleiben die Stinker wenn man sie mal brauchte? Wie sollte man denn hier verschnaufen? Wo blieb TWD?


    Ich schwankte zwischen Euphorie und schnell einsetzender Konditionsschwäche. Der Saal war ein Hexenkessel. Die Temperatur unerträglich. Die Masse in positiver Panik. Immer wieder flog ich an bekannten Gesichtern vorbei. Alle hatten dieses beängstigende Joker-Grinsen im Gesicht. Stets und immer. Es war der Hosen-Himmel. Wir mussten alle tot sein. Es gab keine andere Erklärung. Und es ging immer weiter. BÄÄÄM. BÄÄÄM. BÄÄÄM.


    Es ist schwer zu beschreiben. Jede Rarität schraubte die Erwartungen noch höher. Songs, die man irgendwann schon einmal live gehört hatte, waren gefühlt irgendwie schon die Ausnahme. Mir fehlen wirklich die Worte, dies treffend zu beschreiben - aber Songs wie "Reisefieber" oder "Verschwende deine Zeit" waren plötzlich auf einer total irren Skala von High-Level-Meckern die Langweiler! Was könnte noch alles passieren? Wie lange würde es so weiter gehen? Und wann kommt endlich TWD?


    Ich bin mir sicher, dass ich meine Euphorie irgendwann nicht mehr steigern konnte. All die Großartigkeiten der Setlist konnte ich irgendwann gar nicht mehr im Einzelnen erfassen. Ich befand mich in einem Zustand, den ich mangels Begrifflichkeit als "Raritäts-Trance" bezeichnen möchte. Es hörte nicht mehr auf. Nur die einzelnen Stücke, in denen ich überrascht feststellte, nicht textsicher zu sein, weckten mich ein Stück weit auf und gaben mir die Chance, durchzuatmen.


    Die T-Shirts waren allenthalber nur noch Wasserhalter. Jedes einzelne Kleidungsstück in diesem Saal konnte ausgewrungen werden - Schweiß und Bier! Und endlich kam YNWA. Traurig, dass der Abend "schon" zu Ende sein sollte. Aber glücklich, endlich verschnaufen zu können.


    Und dann noch eine Zugabe. Geil. Und noch eine. Auch danach war die Menge unersättlich. Voller Inbrunst wurde "Keinen Grund zur Traurigkeit" mitgesungen. Und die Zugabe-Rufe endeten nicht. Immer wieder ging ein Chor los. Immer wieder brandete Applaus auf.


    Es war der perfekte Hosen-Abend. Leute, wenn jetzt das Flugzeug nach Buenos Aires abstürzt: Ich habe gestern mein Leben gelebt!






    Epilog:


    Dieses Konzert in seiner Größe zu begreifen, dürfte mir noch recht schwer fallen. Es war wie ein Traum. Und selbst jetzt, eine Nacht später, erscheint es mir wie ein solcher, aus dem man einfach nicht erwacht.


    Wenn man eine Sache bemängeln kann, dann ist es die, dass diese Setlist, diese Power, diese absolut großartige Zeit, nur einer handvoll Privilegierten und Glückspiraten zugänglich gemacht wurde. Ich kann jeden verstehen, der sich jetzt ärgert. Und so böse es aus meiner Position heraus auch klingt: Ich hätte mir jetzt ebenso in den Arsch gebissen, dass ich nicht mehr riskiert hätte.


    Es wird für immer ein unvergessener Augenblick meines Lebens bleiben. Ähnlich wie das Huxley's-Konzert vor fünf Jahren. Ja ich hatte Glück. Ja ich schäme mich ein wenig dafür. Aber ich werde ewig davon zehren.


    Und dann ist es das auch Wert, dass ich die Konzertkarte für morgen bereits verkauft habe und mir einen gemütlichen Abend im Kreis der Liebsten machen werde. Irgendwo zwischen Erinnerung an Mittwoch und Vorfreude auf das andere Ende der Welt.

    36 (+2)
    Narf.

    11 Mal editiert, zuletzt von S-Man ()

  • Was war das nur für ein viel zu kurzer Abend... Mein Trip nach Berlin verlief schön stressig. Mit allen Umständen, die man sich für einen Flug nur wünschen kann. 10.min bevor die Gate schließt, kam ich dann auch am Flughafen an. obwohl ich zwischendurch dachte, den Flug verpass ich.
    Von da an verlief der Tag aber reibungslos. Mit Sveti, Hubsi und verschwende deine Zeit (was für geile typen) getroffen, ging es zum Burgeramt. Empfehlenswert!


    Irgendwie war die Wegbeschreibung nicht so ganz verständlich für Hubsi und mich, die uns da Sveti erzählt hat. Nach wenigen Metern waren wir schon planlos. Um den Weg zum Ramones-Museum ganz easy hinzukriegen, Bote sich ein Taxi an.
    So verlief der Tag mit ein paar Getränken und das Kennenlernen einiger Leute aus diesen Forum im Museum. Wahnsinn wer alles dabei war. Und wer alles noch im Verlauf des Abends so vor mir stand.


    Und eines habe ich bis dorthin auch gelernt und beherrsche es mittlerweile perfekt:
    F***DICH, MIKE! ;-*


    Als wir: Sveti, Hubsi, vdz, Badnerin, Batschkapp, Breiti 92,Racker, Campi95, Johno, RJDJ, Maulde....ich hoffe, ich hab jetzt keinen vergessen....??


    rein gegangen sind, war mir nich klar wie klein der Laden wirklich ist. Perfekter Club!Drinnen habe ich dann auch meijel kennengelernt. Auch Andy durften wir uns vorstellen. Allein um die meisten mal im realen Leben zu begegnen, hat sich die weite Anreise absolut gelohnt.


    Zu den Hosen: wir waren natürlich gespannt wie sie das eröffnen, und ganz ehrlich: besser hätten sie nicht anfangen können. Es folgte ein Perle und eine Rarität nach dem anderen. Es gab wenig Unterbrechung zwischen den Songs, und es steigerte sich brachial. „Geh aus dem Weg“ fand ich Granaten Stark. Und allein der Sound, war perfekt. Ich konnte es auch nicht glauben... „Streichholzmann“ kam. Übrigens mit dieser Ansage die Campi vor „Alles passiert“ immer erzählt.


    Ein wahres Punk-Rock Konzert!Eigentlich gab es für mich nur ein verschnauf-bierhol-song und zwar „Oberhausen“. Und ich war froh darüber. Und besonders schön, wenn man in all die glücklichen Gesichter sehen kann, und sich dabei Abklatscht.


    Auch das mal kein: „Pushed Again,“ B&C, Alex usw kam, war mal sehr erfrischend. Ich behaupte mal, ohne die zurufe für „Wünsch dir was“ wäre der auch nicht gekommen. Hat aber auch sau geil zum Rahmen gepasst.


    Ein Grandioses Konzert erlebniss ging zu schnell rum, wo es einfach nix zu kritisieren gibt.
    Ich Grüße alle die ich kennengelernt habe. Und Danke meijel für die Gastfreundliche Aufnahme ins Hostel oder wo auch immer das war, bis es um 4:30 wieder hieß; Abflug.


    Wie ich das viele tippen auf dem Handy liebe

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