Corona Virus

  • Wer will überhaupt in der Innenstadt leben?

    Scheinbar so einige die für "Mietdeckel" demonstrieren..


    Ich finds gut das Karlsruhe das den Berlinern um die Ohren gehauen hat

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Wer will überhaupt in der Innenstadt leben?

    Mit Anfang/Mitte 20 bestimmt einige, da hätte ich die kurzen Wege auch super gefunden. Müsste ich inzwischen aber auch definitiv nicht mehr haben.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Beziehen sich eure Aussagen jetzt alle auf Berlin oder bezieht ihr die ganze Republik mit ein?


    Meine Aussage zu kaum bezahlbaren Mieten bezog sich weder auf den Mietdeckel noch auf Berlin, sondern vielmehr auf die Löhne, die bei vielen halt "kaum noch für die Miete reichen". Mit niedrigen und mittleren Löhnen kann man doch noch kaum was reißen, egal wo man wohnt.


    Hoffe, ihr hattet ein ruhigen 1. Mai

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Beziehen sich eure Aussagen jetzt alle auf Berlin oder bezieht ihr die ganze Republik mit ein?

    Meine bezog sich reinweg auf eine direkte Innenstadtlage beim Wohnen. Das hatte in dem Fall keine politische Dimension.



    Mit niedrigen und mittleren Löhnen kann man doch noch kaum was reißen, egal wo man wohnt.

    Die Preisentwicklung bei Immobilien (egal ob Miete oder Kauf) ist der Tat gruselig. Der Kaufvariante stehen immerhin noch niedrige Zinsen gegenüber, bei Miete gibt es diesen ausgleichenden Effekt aber schlicht nicht und das ist zweifelsohne problematisch.

    Wo liegt für dich denn ein "mittlerer" Lohn, nur damit ich das abschätzen kann?

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Wo liegt für dich denn ein "mittlerer" Lohn, nur damit ich das abschätzen kann?

    Bin von EUR 3.500 brutto ausgegangen. Viel zu niedrig, wenn man dem Statistischen Bundesamt Glauben schenken darf: https://www.destatis.de/DE/The…men-Ausgaben/_inhalt.html

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Da es im Link um "Haushaltsbruttoeinkommen" geht und somit auch Haushalte mit mehr als einer Person, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, inbegriffen sind, liegst du vermutlich nicht wirklich weit weg, wenn du auf eine Person gerechnet hast.


    Bei 3.500 brutto spuckt ein Rechner mir knapp 2.300 EUR netto aus. Nach einer Faustformel soll die Miete ja bei etwa 30% des Nettoeinkommens liegen, wären hier also 690 EUR für die Miete. Einen Palast gibt es dafür in den meisten Gegenden nicht. Dafür bleibt gar nicht mal so wenig übrig, wenn man die 30%-Quote wirklich einhält...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Es entbehrt übrigens nicht einer gewissen Ironie, dass gerade Politiker, die dafür sorgen, dass immer noch weniger Netto vom Brutto bleibt und dass sinnlose Zusatzsteuern, Vorschriften und Gesetze selbst ganz triviale Annehmlichkeiten des gewöhnlichen Lebens immer weiter verteuern, nicht nur mit diesem völlig bekloppten Mietpreispopulismus versagen, sondern jetzt natürlich auch noch drastisch an die einzige Möglichkeit, sich davor zu schützen, nämlich Eigentum zu besitzen, ran wollen, damit auch der, der sich selbst was aufgebaut hat (oder dessen Eltern oder Großeltern das getan haben, so ohne weiteres kann sich doch in den Großstädten auch mit gutem Job kaum noch jemand Wohneigentum leisten) so richtig bluten muss. Denn Gesellschaft ist erst fair, wenn sie alle zu Transferleistungsempfängern gemacht haben... Oder so ähnlich.


    Wie auch immer. Hier ging es ja eigentlich um Corona. Großartig, wie dieses unbedingt notwendige, vermutlich nicht-verfassungskonforme Notbremsengesetz, dass nur da war, damit endlich mal zentralisiert alles verboten wird, weil es sich ja so gut anfühlt, nicht nur weiterhin regional unterschiedlich gehandhabt wird, sondern inzwischen stellenweise von genau denen, die es am Lautesten haben wollten, am meisten konterkariert wird....

  • Wir hätten das einfach wie in England machen sollen


    Arbeit, Einkaufen


    sonst zuhause bleiben

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • sondern jetzt natürlich auch noch drastisch an die einzige Möglichkeit, sich davor zu schützen, nämlich Eigentum zu besitzen, ran wollen, damit auch der, der sich selbst was aufgebaut hat (oder dessen Eltern oder Großeltern das getan haben, so ohne weiteres kann sich doch in den Großstädten auch mit gutem Job kaum noch jemand Wohneigentum leisten) so richtig bluten muss.

    Ist zwar offtopic, aber worauf spielst Du da genau drauf an?

  • Genau genommen eine Vielzahl von Faktoren, die teils zu anderen Aspekten gehören als dem Ausschnitt, den du zitiert hast. Daher dürfte jetzt meine Antwort etwas unvollständig bleiben. Aber:

    Die Grünen setzen sich schon seit geraumer Zeit für Regeln ein, die es schwieriger, strenger und in letzter Instanz teurer machen, sich etwas zu bauen - und planen Stand jetzt das auch noch weiter auszubauen - genau so, wie sie sich permanent dafür einsetzen, Nebenkosten drastisch zu erhöhen. Letzteres beeinträchtigt natürlich auch Mieter oder die, die sich die neue Heizung, Wärmepumpe oder Solarplatte im bestehenden Eigentum gerade nicht so ohne weiteres leisten können. Das geplante Steuermodell der Linken könnte jeden Hausbesitzer im Großraum München zum Ziel von zusätzlicher Vermögenssteuer oder weiteren Abgaben machen, die einen Normalohaushalt mit gutem Einkommen locker aushebeln würden - auch wenn da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Vor allem die von beiden Parteien angestrebten Pläne zur Erbschaftssteuer killen aber fast die Möglichkeit von Normalverdienern, vom Hausbau ihrer Eltern oder Großeltern zu profitieren, weil alleine schon die Steuern auf diesen Vermögenswert völlig außerhalb der eigenen Reichweite wären. Im beschaulichen Berlin-Marienfelde, Stadtrand und bürgerlich, aber keine Nobelgegend, kann ein stinknormales Reihenhaus inzwischen ohne Probleme 600.000-800.000€ Verkehrswert haben, freistehende Häuser können durchaus das doppelte erreichen. Das ist ne Menge "Vermögen", dass da auf einmal im Spiel ist und eine Menge Asche, die da künftig an den Staat gehen soll - alleine schon weil die "großzügigen Freibeträge für Wohneigentum" in keinem Verhältnis zur Realität stehen.


    Zusammen mit der SPD sind beide genannten Parteien in Berlin auch ganz groß darin, überhaupt Stimmung gegen Wohneigentum zu machen, als ob das per se was schlechtes sei. Oder die Erschließungsvorhaben von Randbezirken zu torpedieren. Oder eben mit dem Mietendeckel quasi für einen Baustopp zu sorgen. Aber nur um das klarzustellen: Das soll nicht bedeuten, dass die CDU oder die kompletten Freimarktsympathisanten jetzt pauschal bessere Lösungen parat hätten. Ein Phänomen, dass sich aber langsam zeigt, ist die Aushöhlung der Mitte in den großen Städten. Und dass sich auch die CDU/SPD Regierung fleißig dafür einsetzt, dass bei den oft ohnehin schon niedrigen Nettogehältern in Deutschland am Ende noch weniger übrig bleibt, kann man ja auch schon seit einer Weile sehen.


    Keine Ahnung, ob das jetzt zur Klärung beiträgt...

  • Großartig, wie dieses unbedingt notwendige, vermutlich nicht-verfassungskonforme Notbremsengesetz, dass nur da war, damit endlich mal zentralisiert alles verboten wird, weil es sich ja so gut anfühlt, nicht nur weiterhin regional unterschiedlich gehandhabt wird, sondern inzwischen stellenweise von genau denen, die es am Lautesten haben wollten, am meisten konterkariert wird....

    Du bist da einer großen Sache auf der Spur...

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

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