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@DerFan123 Ich kann das Spanisch leider auch net übersetzen.... Aber vielleicht gibts ja jemanden im Forum der mehr versteht als aleman, rapido und musica..
Nachdem man sich nach dem Befinden des anderen erkundigt und sich dann gegenseitig versichert hat, dass es einem gut geht, kommt die erste Frage.
F: Was ist das Besondere an ARG?
A: Die Leute kannten die Lieder schon bevor die Hosen zu Gast waren, die Energie der Leute in ARG ist was ganz Besonderes, die Hosen wurden gleich als eine lokale Band empfangen und nicht wie Fremde, die Freundschaft mit Pil und Pilsen, die Liebe der Argentinier*innen zum Punk, die Verbindung zu den Ramones, also ein ganzer Haufen an Sachen. Die Hosen haben auch sehr schnell Freundschaften vor Ort geschlossen. Aus diesen Gründen spielen die Hosen halt sehr gerne in ARG und sind auch gerne vor Ort.
F: Wie ist das denn mit der Sprachbarriere, wenn ihr fast alles auf Deutsch singt?
A: Auch schon vor den Zeiten des Internet wussten die Argentinier*innen, was wir in Interviews gesagt haben, von was unsere Lieder handelten. Das ist wirklich interessant. Ernsthaft, die Argentinier*innen sind das am besten informierte Volk der Welt, auch was den Sport, die Politik, die Musik im allgemeinen betrifft. Unsere Lieder - in Englisch gesungen - gefielen den Leuten vor Ort auch nicht. Sie waren an den Klang der Lieder in Deutsch gewöhnt, auch wenn sie nicht alles verstanden haben. Einige haben dann tatsächlich damit angefangen, Deutsch zu lernen.
F: Breiti, du spricht Spanisch ja nahezu perfekt!
A: Danke, aber nicht perfekt. Der einzige Weg die Sprache zu verbessern ist, in einem spanischsprachigen Land zu leben und/oder zu arbeiten. Aber wenn man nur ab und an Spanisch während einer Reise spricht, hilft es doch auch; einige Freundschaften und Begegnungen wären sonst nicht möglich gewesen.
F: Ihr seid das erste Mal in Tandil. Wie seid ihr auf uns gekommen?
A: Wir reisen sehr gerne rum. Wir waren schon in Bariloche, Mendoza etc. pp. Das waren immer schöne Erfahrungen, die wir dort gemacht haben. Wir nehmen nicht immer nur die großen Städte mit, sondern auch Fleckchen wie eben Tandil. Ein argentinischer Freund von uns hat uns Tandil ans Herz gelegt; er kennt den Ort, die Location, in der wir spielen. Das hat uns gefallen. Eine Einladung zum Bratenessen haben wir auch! Es sollen auch viele Leute aus BA und Deutschland kommen, das gefällt mir! Man trifft alte Freunde und lernt neue kennen.
F: Tandil ist eine Stadt des Punk. Man erwartet mit großer Vorfreude euren Auftritt, der als Ereignis des Jahres gehandelt wird. Eine internationale Band hatten wir schon seit mindestens 7 Jahren nicht mehr hier!
A: Auch wir sind voller Erwartungen. Aber das beste ist doch, das wir zusammen alle Spaß haben werden.
F: Als Rockgruppe, die schon so lange im Geschäft ist, was haltet ihr von der "neuen" aktuellen Musik?
A: Ich und auch die anderen hören uns viele verschiedene Arten von Musik an. Mit 20 Jahren war es damals wichtig, sich abzuschotten und sich mit seiner Art von Musik zu identifizieren. Das war dann der Punk und auch Reggae. Danach haben wir uns aber immer weiter musikalisch geöffnet. Heutzutage hören wir alles, HipHop, tradition. Musik, klass. Musik. Es gibt so viele gute Musik! Auch Flamenco ist toll. Im Dezember fahre ich wieder nach Sevilla, eine unglaubliche Stadt mit einer wahnsinnigen und gehobenen Musikkultur und einer beeindruckenden Geschichte des Gitarrenbaus.
Wir als Hosen machen aber auch Experimente. In 1983 haben wir mit FF Freddy einen Song aufgenommen; auch mit klass. Musikern haben wir Akustikkonzerte zusammen gespielt. Das alles waren Abenteuer für uns. Wir haben auch im Reggae versucht, das haben wir aber aufgegeben. Es war gar nicht so einfach, das zu spielen, aber letztendlich fehlte uns für diese Musikrichtung das "Feeling". Mir als Musikhörer gefällt an Musik vor allem, dass sie Gefühle in mir selbst auslöst. Und wenn ich selbst auf der Bühne stehe, mag ich es sehr zu sehen, wie die Leute eine große Party zu unserer Musik feiern und alle eins werden.
F: Nicht nur in Europa sondern auch hier bei uns sieht man ein Aufflackern rechten Gedankengutes. Wie geht ihr als Band damit um?
A: Unsere Eltern lebten damals in einer Zeit der Diktatur und der Kriege. Wir selbst sind mit diesen Geschichten aufgewachsen, daher waren uns allen diese Dinge noch sehr präsent als wie in den 70er Jahren anfingen, Musik zu machen. Damals waren noch viele wichtige Posten in Deutschland mit ehemaligen Nazis besetzt, ein unhaltbarer Zustand. Uns war die Idee der Demokratie und der Menschenrechte immer sehr wichtig, auch wenn wir diese nicht als selbstverständlich hinnehmen dürfen. Man muss sich tagtäglich für diese einsetzen. Daran hat sich auch heute nichts geändert. Gerade Pil war und ist ein Vorbild für uns mit seiner Band und auch andere Bands, die sich während der Diktatur in ARG gründeten.
Wir sollten trotzdem jeden guten Moment genießen und uns weiterhin für die Freiheit und Demokratie tagtäglich einsetzen. Uns als Band fällt es dann zu, politische Lieder zu schreiben und Organisationen zu unterstützen, die sich ebenfalls dafür einsetzen. Es gibt genügend Möglichkeiten.
F: Als ihr das erste Mal nach ARG kamt, habt ihr Euch ja mit Pil getroffen. Nun ist er ja leider bereits verstorben. Wie geht es Euch damit?
A: Zum Anfang war das ein komisches Gefühl. Zum ersten Mal war er nicht da, als wir ankamen. Sonst war er ja immer dabei gewesen. Der leere Platz, den er hinterlassen hat, wird langsam durch die Gespräch über ihn mit Weggefährten und Freunden gefüllt. Man spricht über seinen Mut, die Lieder, die er hinterlassen hat; alles das gibt einem immer noch Inspirationen mit. Es hat sich was geändert, aber auf eine bestimmte Art und Weise ist Pil immer noch da. Auch wenn es befremdlich für uns war, Lieder der Violadores oder Pilsen ohne ihn als Sänger zu spielen. Man wird sich aber immer an ihn erinnern.
F: Tandil ist heiß auf Euch!*
A: Wir auch!*
*frei nach Köln
Zur Übersetzung allgemein: Wenn ihrs genauer wissen wollt, fragt bitte Euren Rhythmusgitarristen
Das Interview war mit Breiti, dem politischen Gewissen der Band. Campino kann ja kein Spanisch und das Management wohl auch nicht. Von daher wundert mich die Aussage nicht.
"Gefällt" hat er auch nicht gesagt. Eine Band hätte halt die Möglichkeit, sich über das Schreiben politischer Lieder in die Menschenrechts- und Demokratie-Debatte einzubringen. Wie ich meine, tun sie das viel zu selten bzw. seltener als früher. Gesetzte alte Herren halt :think: