9.9.25 Paris Élysée Montmartre
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- [Europe 2025]
- [F]
- Wehende Bayernfahnen
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Habe keinen YT-Account und will auch keinen, deswegen hatte ich schicken geschrieben.
Aber es ist wirklich nicht halb so sehenswert, wie es hier klingt.

Egal. Ich schick Dir mal meine Mail. Nehm da alles an Videos

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Wir haben immerhin die erste Strophe und Refrain auf Video. Für euch mein erster Upload bei Youtube. Viel Spaß 😊Glückspiraten Paris
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Habe ersten anderthalb Minuten von Glückspiraten gefilmt. Selbes Prinzip: wenn es jemand möchte kann ich es ihm zum Hochladen schicken. Ich selbst werde nicht, da kein YT Account.
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Habe ersten anderthalb Minuten von Glückspiraten gefilmt. Selbes Prinzip: wenn es jemand möchte kann ich es ihm zum Hochladen schicken. Ich selbst werde nicht, da kein YT Account.
Hast Pn. Danke!
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Preiset den Herrn !
Hier ein Mitschnitt Montmartre - Glückspiraten - komplett:
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Wenn es auch die Version von gestern sein darf, dann hier:
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Kleiner verspäteter Bericht zu Paris:
Für mich war das von vornherein ein besonderer Abend, weil ich den Trip mit meiner Schwester gemacht hab. Mit der hab ich die Hosen vor jetzt schon mehreren Jahrzehnten kennen und lieben gelernt und sie war bei den ersten Touren stets meine Begleiterin. Bei mir wurde es dann irgendwann nochmal mehr - aber wenn es heute ab und zu noch gemeinsam klappt, dann ist das immer ein persönliches Highlight.

An Besonderheiten hats dann ja bei Paris auch sonst nicht groß gemangelt: Niemand wusste eben so richtig, was in der Nacht und am nächsten Tag passiert - und das hat man auch irgendwie gemerkt. Und es hat dem Abend gut getan. Einfach eine ganz besondere Stimmung, so ein bisschen Gefahrgemeinschaft-Feeling.
Und dann - es war mein erstes Konzert der Tour - kam die Band in einer Form, wie ich sie echt schon jahrelang nicht mehr wahrgenommen habe.Eine Wahnsinnspräsenz von allen Fünf, ein Campino, der jeden Zentimeter der Bühne im Griff hat. Man konnte jedem Einzelnen ansehen, wie viel Bock sie auf diese Tour haben - richtig richtig richtig geil. Selbst Kollege Breitkopf hat ab und zu gegrinst.
Und auch das Publikum. Irre, wie rutschig so ein edler Holzboden (wir sprechen ja von einem alten Theater) eigentlich werden kann, wenn er mit Bier geflutet wird. Zum überragenden Set wurde ja schon viel gesagt, aber das tat natürlich sein Übriges: Spätestens bei Glückspiraten war klar, dass das noch ganz besonders wird.
Und das wurde es dann ja auch. Habe viel gelesen über "Gibt es noch einen zweiten Zugabenblock?". Wenns nur der gewesen wäre. Man ist ja danach auch noch auf die „Mehr davon“-Rufe eingestiegen. Ein absoluter Gänsehautmoment: Alle gingen ja nach der zweiten Zugabe eigentlich eher vom Konzertende aus. Man wusste null, ob sie überhaupt und falls ja mit was sie wieder kommen - dann steigt einfach plötzlich aus dem Nichts Vom mit dem Drumbeat von Mehr davon ein und alles rastet aus. Das kam in dem Moment natürlich nochmal viel heftiger als am nächsten Tag in Amsterdam, weil es - wie auch die anderen ganzen Premieren - in Paris noch völlig überraschend war. Das geht natürlich nur einmal (fragt meine Freunde RackerJ und Svetislav!). Selbst Breiti92 war geflasht - und den sollte eigentlich echt nix mehr überraschen.

Das eigentliche Highlight für mich kam dann aber nach dem Konzert.
Wir wollten unbedingt morgens noch durch Paris flanieren und waren daher unter den wenigen, die auf die Zugverbindung gesetzt haben. Also auch unter den wenigen, die überhaupt noch über Nacht in Paris geblieben sind. Ich dachte mir dann "Lass am Kiosk einfach mal bissl Bier kaufen und auf die Verkehrsinsel vor der Location hocken". Die Szenerie aus uns nassgeschwitzen Menschen mit unseren Sixpacks, aber stetigem 5-Sterne-Blick auf Montmartre zwischen den Häusern, war an sich schon absurd genug. Der Kreis ist dann aber vor allem auch ziemlich schnell gewachsen - erst um die ersten Hosenfans (hallo ericdraven99 ), dann um pianostein mit seinem Akkordeon und einigen weiteren Konzertbesuchern. Es folgte der ein oder anderen Pariser Passant, der das Konzept des Bierkreises am Boden zwar nicht kannte aber mochte, schließlich noch zwei sehr nette Pariser Punks. Einer von denen hatte noch zwei ebenso liebe kleine Huskys am Start, die wirklich bestens erzogen und fast anhänglich waren, allerdings immer dezent ausgerastet sind, wenn sie Blaulicht sahen. Aber das war nur eine der zahlreichen kleinen Absurditäten der Nacht.Da dann bis 3 Uhr gehockt, einen wirklich überaus schlechten Döner gegessen und sackglücklich ins Hotel gefallen. Ziemlich zeitgleich hat sich unser Schweizer Mittrinker (Hallo Christian!) noch spontan entschieden, am nächsten Morgen mit nach Amsterdam zu fahren - die Zeit zum Nachdenken ergab sich wohl, weil er nicht ins Hotel kam, weil sein Pförtner eingeschlafen war.

Ach und um das Ganze perfekt zu machen: Der Zug am nächsten Tag ist auch gefahren - obwohl es nach einem sehr ruhigen Morgen in Paris gegen Mittag dann doch noch spannend wurde am Gare du Nord. Und in Amsterdam sind wir auch rechtzeitig angekommen - aber das gehört in einen anderen Thread.
Will das Thema auch gar nicht wieder aufmachen, aber soviel: Menschen sind halt verschieden - ich fand die Ungewissheit darüber, was am Folgetag passiert eher spannend, anderen hätte sie den Abend versaut, alles davon ist völlig okay - alle mal bisschen runterkommen.
Abschließend zu Paris:
Ich hab mit den Hosen schon das ein oder andere erlebt und viele ganz wunderbare Leute über sie kennen gelernt - aber das hier war echt irgendwie magisch und nochmal einer der besten DTH-Abende, die ich bisher hatte.
Hosen, dass ihr sowas noch macht, echt Danke. 
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Anreise. Früh morgen. Noch dunkel. Bahn. Zweimal umsteigen. Verspätung? Nein. Deutsche Bahn pünktlich. Brav. Ankunft Paris. Werbeplakat mit Schwarzenegger. Wo RackerJ ? RackerJ gefunden. Ticketkauf Metro. Ticketkauf Metro schwerer als gedacht. Bus. Gepäck abgeben. Nannybag. Montmartre. Sacre Coeur. Lange Schlange. Zu lange. Viel zu lange. Lieber Triumphbogen. Arc de Triomph. Weiter zu Eiffelturm. Hunger. Wo etwas essen? Baguette? RackerJ Baguette. Mjam mjam mjam. Pipi machen. Eiffelturm erreicht. Burgerstand. Burger 16€. Burger 16€ nicht wert. Nur mjam, aber kein mjam mjam mjam. Egal. Auf den Eiffelturm. Aussicht gut. Schattenwurf schlecht. Schattenwurf bei Breiti92 besser. Wieder runter. Zu Konzert. reiherin getroffen. Burger essen. Burger 3,99 €. Besser als 16 €. Böser 16 € Burger. Ab zum Konzert. 20 € gefunden. Elysee Montmartre. Pilsator2 getroffen. Setlist entdeckt. Setlist fotografiert. Vorband. Pause. BzbE getroffen. DTH. DTH gut. DTH sehr gut. Glückspiraten. DTH
.YNWA. Mag kein YNWA. YNWA blöd. Abmarsch. Gepäck holen. Gepäck geholt. Dritte Zugabe verpasst.
. Metro. Mädchen mit Dönerteller. Wir ohne Dönerteller. Böses Mädchen. Ausstieg. Parkanlage. Kloake. Ratatouille. Flixbus. Sitz zurück. Augen zu. Dösen. Frankreich verlassen. Belgien erreicht. Rastplatz. Bus mit Breiti92 getroffen. Belgien verlassen. Niederlande erreicht. Schöner erster Tag. -
Hat irgendwer irgendwo eine Aufnahme von Glückspiraten gefunden?
Paris und Amsterdam im Youtube Universum bisher leider sehr mau.
Werde noch was die Tage hochladen. Glückspiraten aus Paris ist auch dabei aber nicht vollständig
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Ich hab jetzt einige der Videos von den letzten drei Konzerten gesehen und muss sagen, die Lautstärke vom Gesang aus dem Publikum fällt mir jedes Mal auf. Das war schon ziemlich brachial.
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So, dann kommt hier etwas verspätet aufgrund tagelangen Siechtums, ausgelöst von multiresistenten, internationalen Keimen aus der Punk-Kloake, meine kleine Reiseerzählung namens „Uns bleibt immer noch Paris.“
Vorausgreifend muss ich erwähnen, dass mein bester Freund und ich ursprünglich Tickets für Amsterdam haben wollten, das dann aber erstmal ausverkauft war und Paris die zeitlich und räumlich naheliegendste Alternative dargestellt hat. Ein Plan B, sozusagen. Gott, was bin ich froh, dass wir das so gemacht haben!
Die Nacht davor habe ich zu Hause erstmal richtig beschissen geschlafen. Das waren zusammengerechnet höchstens fünf Stunden, eher drei. Mein Zug ging schon um 6:30 Uhr, während in Freiburg wettertechnisch die Welt unterging, sobald wir dann aber aus dem Rheintal draußen waren, klarte es auf und nur drei Stunden später kotzte mich der TGV dann am Bahnhof Paris Est aus. Bedingt durch den Schlafentzug war bereits auf der Fahrt jeder zweite Gedanke ein Grund zum Totlachen und das wurde nicht besser, als dann mein Freund dazukam. Bis dahin hatte ich mir die Zeit mit Lesen in einem Café und Baguette essen in einem Park vertrieben. Wir machten uns dann also auf zur Unterkunft, die ein AirB’n’B im klassischen Sinne war: WG in Paris, Mitbewohnerin verreist, also Zimmer frei. An dieser Stelle nochmal ein fettes Dankeschön an Jeremy, der ein ausgezeichneter Gastgeber war! Weiter ging es dann erstmal mit ein bisschen Sightseeing, Sacré-Cœur, Eiffelturm, ewige Liebe geschworen, usw., bis wir uns endlich zum Élysée Montmartre aufmachten.
Der Einlass lief richtig entspannt ab, wir waren keine halbe Stunde vor Beginn der Vorband da, kamen aber problemlos mittig nach vorne. Guillotine begrüßten uns dann erstmal mit den Worten: „Guten Abend, Düsseldorf!“, was mich köstlich amüsiert hat und legten richtig ordentlich los. Textlich kann ich leider gar nichts beitragen, wie von fünf Jahren Schulfranzösisch weniger als nichts hängengeblieben sein kann, ist mir bis heute ein Rätsel. Musikalisch war es aber schnell, hart und der Gesang melodisch. Außerdem haben wir die eine oder andere Parallele zu Hosensongs gefunden, unter anderem haben uns Teile der Gitarrenarrangements sehr an Opel-Gang und 1000 gute Gründe erinnert. Mögen wir! Ein bisschen Bewegung kam dann auch schon ins Publikum, aber man spürte, dass man sich die Kräfte für etwas Großes, das noch bevorstand, aufsparte. Hier würde heute Nacht etwas besonderes passieren. Als die Hosen dann überpünktlich auf die Bühne kamen, war es für mich wie Weihnachten und Ostern zusammen. Absichtlich hatte ich mir im Vorfeld keine Setlisten der Tour angeschaut, nur hier und da etwas aufgeschnappt, also ging ich völlig blind rein und freute mich über jeden Song. Schön auch, dass Urknall an Position zwei kam, für mich geht der Song im zeitlichen Kontext von 2017 und als Albumtrack als Opener klar, Live ist der für mich prädestiniert als zweite Nummer. Erstes richtige Highlight war dann Alles mit nach Hause, auf den wurde im Forum ja bereits aufgrund des Paris-Bezugs spekuliert und da ich live noch nicht das Vergnügen hatte, habe ich mich sehr darüber gefreut. Ebenso tatsächlich über Cokane in my Brain, der hat einfach Drive, ist ein sehr gelungenes Cover und noch dazu Albumtrack. Meinetwegen muss der nicht fest ins Set, aber wenn der immer wieder mal kommt, kann ich damit echt gut leben. Die erste faustdicke Überraschung kam dann, als Koljah von der Antilopen Gang auf die Bühne gebeten wurde. Was jetzt? Covern die den Enkeltrick? Stattdessen dann die Ansage zu Freitag der 13., ich war zum ersten (aber nicht letzten) Mal so richtig geflasht auf diesem Konzert und meinte zu meinem Freund: „Wir könnten jetzt auch gehen, es hat sich bis hierhin schon gelohnt!“ Aber dann hätten wir verpasst, was anschließend folgte. Okay, Bonnie & Clyde musste noch sein, mutmaßlich um Koljah schnell von der Bühne zu bekommen, der den Song laut eigener Aussage nicht mag, aber dann… Aber dann! Liebeslied ist für mich schon immer so etwas wie der inoffizielle Startschuss gewesen, dass es bei jedem Konzert jetzt nochmal 10-20% draufzulegen gilt. Ehrlicherweise wusste ich diesmal nicht, wo die herkommen sollten. Ich war sowieso schon den ganzen Tag wegen einer Fußverletzung auf Schmerzmitteln und das Konzert bestand bis dahin nur aus schnellen Nummern bis auf Freitag der 13. und Altes Fieber. Aber half ja alles nichts. Helden und Diebe, zwar in der gekürzten Version, aber was soll’s, mitnehmen, freuen und dann kam es, das herrliche, beklemmend dissonante Intro von Nichts bleibt für die Ewigkeit! Ja zwickt mich mal einer, wo sind wir denn hier gelandet? Allerspätestens ab hier war eine Schwelle übertreten, von der es kein Zurück mehr gab. Was für ein krank-geiler Abend! Mit Glückspiraten direkt das nächste Highlight, so dass mir echt kurz die Luft wegblieb, aber egal, weiter machen, alles in sich aufsaugen, in den Emotionen baden. An der Stelle sei erwähnt, dass das Publikum längst nicht mehr aus tausend Individuen bestand, die unkoordiniert durcheinander sprangen, ich hatte das Gefühl, es ist zu einem Organismus verschmolzen. Ob Vollgas oder Durchatmen, alles geschah kollektiv und aus einem Guss. Es fielen auch kaum Leute, zumindest nicht so, dass ich etwas davon mitbekommen hätte. Nach dem Brett nächsten Brett namens Alle sagen das dann der Standard-Hitblock, aus dem ich jeden Song für sich genommen auch nach all den Jahren noch total mag und nach wie vor gerne auf jedem Konzert genießen kann. Für die anstehende Open Air Tour ist die Unverrückbarkeit dieser drei Songs als aufeinanderfolgend aber dennoch diskutabel. An diesem Abend war mir das aber sowieso scheißegal, zuletzt live gehört hatte ich sie schließlich vor drei Jahren.
Völlig beseelt ging es also in die Zugaben und da kam nur Zeug von 1990 oder früher. Immer wenn man dachte, es geht nicht mehr, packten die fünf Andreasse noch Einen drauf. Klar, Schönen Gruß, auf Wiedersehen hat man schon drölfzigmal gehört, aber grundsätzlich mag ich den Song. Dann Reisefieber, noch so ein Brecher aus dem Frühwerk, gefolgt von Halbstark, zu dem die Stimmung nochmals explodiert ist, Wahnsinn. Als der zweite Zugabenblock in Walk on überging, der kurze Zweifel: was heißt das jetzt? Wirklich schon Schluss? Ich hatte keinen Vergleich zu den übrigen Konzerten der aktuellen Tour. Na dann lieber mal weiter Mehr davon skandieren, wie in allen Pausen zuvor auch! Und irgendwie war es ja klar, dass sie an einem solchen Abend nochmal rauskommen würden. Bis zum bitteren Ende ist auch heute noch einer meiner Lieblingssaufsongs von den Hosen, insbesondere in der Live-Version. Anschließend Campinos Ansage: „Wir haben zuletzt vor 25 (?) Jahren hier gespielt. Niemand hat uns je eingeladen, wiederzukommen. Vielleicht, weil wir uns damals nicht richtig vorgestellt haben. Wir sind die Jungs von der Opel-Gang!“ Wunderbare Ansage und irgendwie auch ein wunderbarer Abschluss des Abends, nochmal alle Kräfte mobilisieren und alles raushauen.
„…wir haben alle abgehängt!“ Knall. Vorhang. Ende.
Oder? Wie auch schon zuvor wurden Mehr davon-Chöre angestimmt, aber während ich bei den vorherigen Blöcken oft das Gefühl hatte, nur einige wenige würden es fordern, war diesmal viel mehr Wucht dahinter. So als wären sich nun alle einig, dass jetzt nur noch ein einziger Song folgen konnte. Schon als die Crew die Bühne wieder verließ, dachte ich mir: „Kann das wahr sein? Passiert das gerade wirklich?“ Die Toten Hosen betraten noch einmal die Bühne und wie! Ohne ein Wort zu sagen gingen sie an die Instrumente und was dann folgte, war die pure Ekstase. Den Moment, als Vom sich hinters Schlagzeug setzte und die Bassdrum durchtrat, werde ich nie, nie, nie wieder vergessen. Ich bin so ausgeflippt, dass die Securities gefragt haben, ob ich raus will, aber nein, da war nur ein Haufen Wahnsinn, der aus mir rauswollte. Genau so muss ich auch ausgesehen haben. Danach war ich im Grunde minutenlang nicht mehr ansprechbar. Was zur Hölle macht dieser Song jedes Mal mit mir?!
Nach dem Konzert wollten wir eigentlich nur kurz duschen und danach nochmal irgendwohin, um etwas zu trinken, aber die Hosen hatten uns so aufgemischt, dass nach der Dusche nur noch an Schlaf zu denken war. Was ein Tag, was ein Abend, was ein Konzert! Danke Hosen, einfach nur danke!
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wie von fünf Jahren Schulfranzösisch weniger als nichts hängengeblieben sein kann, ist mir bis heute ein Rätsel.
Tröste dich. Ich hatte 6 Jahre Französisch und das einzige, was ich noch weiß ist, dass ich 6 Jahre Französisch hatte.
Ich mag die Sprache (und Land und z. T. Leute) allerdings nicht, als Saarländer zuviel genervt davon, da war das vergessen nicht so schwer.

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So, dann kommt hier etwas verspätet aufgrund tagelangen Siechtums, ausgelöst von multiresistenten, internationalen Keimen aus der Punk-Kloake, meine kleine Reiseerzählung namens „Uns bleibt immer noch Paris.“
Vorausgreifend muss ich erwähnen, dass mein bester Freund und ich ursprünglich Tickets für Amsterdam haben wollten, das dann aber erstmal ausverkauft war und Paris die zeitlich und räumlich naheliegendste Alternative dargestellt hat. Ein Plan B, sozusagen. Gott, was bin ich froh, dass wir das so gemacht haben!
Die Nacht davor habe ich zu Hause erstmal richtig beschissen geschlafen. Das waren zusammengerechnet höchstens fünf Stunden, eher drei. Mein Zug ging schon um 6:30 Uhr, während in Freiburg wettertechnisch die Welt unterging, sobald wir dann aber aus dem Rheintal draußen waren, klarte es auf und nur drei Stunden später kotzte mich der TGV dann am Bahnhof Paris Est aus. Bedingt durch den Schlafentzug war bereits auf der Fahrt jeder zweite Gedanke ein Grund zum Totlachen und das wurde nicht besser, als dann mein Freund dazukam. Bis dahin hatte ich mir die Zeit mit Lesen in einem Café und Baguette essen in einem Park vertrieben. Wir machten uns dann also auf zur Unterkunft, die ein AirB’n’B im klassischen Sinne war: WG in Paris, Mitbewohnerin verreist, also Zimmer frei. An dieser Stelle nochmal ein fettes Dankeschön an Jeremy, der ein ausgezeichneter Gastgeber war! Weiter ging es dann erstmal mit ein bisschen Sightseeing, Sacré-Cœur, Eiffelturm, ewige Liebe geschworen, usw., bis wir uns endlich zum Élysée Montmartre aufmachten.
Der Einlass lief richtig entspannt ab, wir waren keine halbe Stunde vor Beginn der Vorband da, kamen aber problemlos mittig nach vorne. Guillotine begrüßten uns dann erstmal mit den Worten: „Guten Abend, Düsseldorf!“, was mich köstlich amüsiert hat und legten richtig ordentlich los. Textlich kann ich leider gar nichts beitragen, wie von fünf Jahren Schulfranzösisch weniger als nichts hängengeblieben sein kann, ist mir bis heute ein Rätsel. Musikalisch war es aber schnell, hart und der Gesang melodisch. Außerdem haben wir die eine oder andere Parallele zu Hosensongs gefunden, unter anderem haben uns Teile der Gitarrenarrangements sehr an Opel-Gang und 1000 gute Gründe erinnert. Mögen wir! Ein bisschen Bewegung kam dann auch schon ins Publikum, aber man spürte, dass man sich die Kräfte für etwas Großes, das noch bevorstand, aufsparte. Hier würde heute Nacht etwas besonderes passieren. Als die Hosen dann überpünktlich auf die Bühne kamen, war es für mich wie Weihnachten und Ostern zusammen. Absichtlich hatte ich mir im Vorfeld keine Setlisten der Tour angeschaut, nur hier und da etwas aufgeschnappt, also ging ich völlig blind rein und freute mich über jeden Song. Schön auch, dass Urknall an Position zwei kam, für mich geht der Song im zeitlichen Kontext von 2017 und als Albumtrack als Opener klar, Live ist der für mich prädestiniert als zweite Nummer. Erstes richtige Highlight war dann Alles mit nach Hause, auf den wurde im Forum ja bereits aufgrund des Paris-Bezugs spekuliert und da ich live noch nicht das Vergnügen hatte, habe ich mich sehr darüber gefreut. Ebenso tatsächlich über Cokane in my Brain, der hat einfach Drive, ist ein sehr gelungenes Cover und noch dazu Albumtrack. Meinetwegen muss der nicht fest ins Set, aber wenn der immer wieder mal kommt, kann ich damit echt gut leben. Die erste faustdicke Überraschung kam dann, als Koljah von der Antilopen Gang auf die Bühne gebeten wurde. Was jetzt? Covern die den Enkeltrick? Stattdessen dann die Ansage zu Freitag der 13., ich war zum ersten (aber nicht letzten) Mal so richtig geflasht auf diesem Konzert und meinte zu meinem Freund: „Wir könnten jetzt auch gehen, es hat sich bis hierhin schon gelohnt!“ Aber dann hätten wir verpasst, was anschließend folgte. Okay, Bonnie & Clyde musste noch sein, mutmaßlich um Koljah schnell von der Bühne zu bekommen, der den Song laut eigener Aussage nicht mag, aber dann… Aber dann! Liebeslied ist für mich schon immer so etwas wie der inoffizielle Startschuss gewesen, dass es bei jedem Konzert jetzt nochmal 10-20% draufzulegen gilt. Ehrlicherweise wusste ich diesmal nicht, wo die herkommen sollten. Ich war sowieso schon den ganzen Tag wegen einer Fußverletzung auf Schmerzmitteln und das Konzert bestand bis dahin nur aus schnellen Nummern bis auf Freitag der 13. und Altes Fieber. Aber half ja alles nichts. Helden und Diebe, zwar in der gekürzten Version, aber was soll’s, mitnehmen, freuen und dann kam es, das herrliche, beklemmend dissonante Intro von Nichts bleibt für die Ewigkeit! Ja zwickt mich mal einer, wo sind wir denn hier gelandet? Allerspätestens ab hier war eine Schwelle übertreten, von der es kein Zurück mehr gab. Was für ein krank-geiler Abend! Mit Glückspiraten direkt das nächste Highlight, so dass mir echt kurz die Luft wegblieb, aber egal, weiter machen, alles in sich aufsaugen, in den Emotionen baden. An der Stelle sei erwähnt, dass das Publikum längst nicht mehr aus tausend Individuen bestand, die unkoordiniert durcheinander sprangen, ich hatte das Gefühl, es ist zu einem Organismus verschmolzen. Ob Vollgas oder Durchatmen, alles geschah kollektiv und aus einem Guss. Es fielen auch kaum Leute, zumindest nicht so, dass ich etwas davon mitbekommen hätte. Nach dem Brett nächsten Brett namens Alle sagen das dann der Standard-Hitblock, aus dem ich jeden Song für sich genommen auch nach all den Jahren noch total mag und nach wie vor gerne auf jedem Konzert genießen kann. Für die anstehende Open Air Tour ist die Unverrückbarkeit dieser drei Songs als aufeinanderfolgend aber dennoch diskutabel. An diesem Abend war mir das aber sowieso scheißegal, zuletzt live gehört hatte ich sie schließlich vor drei Jahren.
Völlig beseelt ging es also in die Zugaben und da kam nur Zeug von 1990 oder früher. Immer wenn man dachte, es geht nicht mehr, packten die fünf Andreasse noch Einen drauf. Klar, Schönen Gruß, auf Wiedersehen hat man schon drölfzigmal gehört, aber grundsätzlich mag ich den Song. Dann Reisefieber, noch so ein Brecher aus dem Frühwerk, gefolgt von Halbstark, zu dem die Stimmung nochmals explodiert ist, Wahnsinn. Als der zweite Zugabenblock in Walk on überging, der kurze Zweifel: was heißt das jetzt? Wirklich schon Schluss? Ich hatte keinen Vergleich zu den übrigen Konzerten der aktuellen Tour. Na dann lieber mal weiter Mehr davon skandieren, wie in allen Pausen zuvor auch! Und irgendwie war es ja klar, dass sie an einem solchen Abend nochmal rauskommen würden. Bis zum bitteren Ende ist auch heute noch einer meiner Lieblingssaufsongs von den Hosen, insbesondere in der Live-Version. Anschließend Campinos Ansage: „Wir haben zuletzt vor 25 (?) Jahren hier gespielt. Niemand hat uns je eingeladen, wiederzukommen. Vielleicht, weil wir uns damals nicht richtig vorgestellt haben. Wir sind die Jungs von der Opel-Gang!“ Wunderbare Ansage und irgendwie auch ein wunderbarer Abschluss des Abends, nochmal alle Kräfte mobilisieren und alles raushauen.
„…wir haben alle abgehängt!“ Knall. Vorhang. Ende.
Oder? Wie auch schon zuvor wurden Mehr davon-Chöre angestimmt, aber während ich bei den vorherigen Blöcken oft das Gefühl hatte, nur einige wenige würden es fordern, war diesmal viel mehr Wucht dahinter. So als wären sich nun alle einig, dass jetzt nur noch ein einziger Song folgen konnte. Schon als die Crew die Bühne wieder verließ, dachte ich mir: „Kann das wahr sein? Passiert das gerade wirklich?“ Die Toten Hosen betraten noch einmal die Bühne und wie! Ohne ein Wort zu sagen gingen sie an die Instrumente und was dann folgte, war die pure Ekstase. Den Moment, als Vom sich hinters Schlagzeug setzte und die Bassdrum durchtrat, werde ich nie, nie, nie wieder vergessen. Ich bin so ausgeflippt, dass die Securities gefragt haben, ob ich raus will, aber nein, da war nur ein Haufen Wahnsinn, der aus mir rauswollte. Genau so muss ich auch ausgesehen haben. Danach war ich im Grunde minutenlang nicht mehr ansprechbar. Was zur Hölle macht dieser Song jedes Mal mit mir?!
Nach dem Konzert wollten wir eigentlich nur kurz duschen und danach nochmal irgendwohin, um etwas zu trinken, aber die Hosen hatten uns so aufgemischt, dass nach der Dusche nur noch an Schlaf zu denken war. Was ein Tag, was ein Abend, was ein Konzert! Danke Hosen, einfach nur danke!
Danke. Sitze gerade im 9-5 Office und habe Gänsehaut. Diese Zeilen spiegeln den Abend für mich unglaublich gut. Die Emotionen kann ich alle 1zu1 nochmals nachfühlen. Merci.
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