Bremerhaven 06.06.09

  • Hier ein Artikel aus der Nordsee Zeitung vom 08.06.2009


    Bereit für ein bisschen Lärm
    Lehe. „Guten Abend, Bremerhaven!“ Der Gruß von der Bühne hallt, mit 320 000 Watt verstärkt, über den Wilhelm-Kaisen-Platz. „Seid ihr bereit für ein bisschen Lärm?“ Das „Jaaa“ aus Tausenden biergeölter Kehlen geht bereits unter in den krachenden Gitarrenriffs von „Strom“ – die Toten Hosen fragen nicht lange, sie rocken drauf los. Titel der Tournee: „Machmalauter“. Von Christoph Barth



    Sänger Campino gab wie immer alles. Foto: ScheschonkaAnderthalb Stunden vor Konzertbeginn, in den Katakomben der Stadthalle: Ein entspannter Campino lässt die Beine über die Tischkante baumeln. „Ich hab’ mich mit dem Zug verfahren“, plaudert der Sänger und Vorturner der Gruppe. „Irgendwie Richtung Weimar.“ Aber nun ist er da, freudig erwartet von mehr als 12 000 Fans draußen vor der Freilichtbühne, die sich zur Musik der Vorgruppen warmtanzen.


    Nervös? „Ne, man versucht das zu kanalisieren“, sagt er, „guckt mal raus: Wie ist die Stimmung?“ Und obwohl das Büfett draußen in der Halle verlockend gut riecht: „Nicht zuviel essen.“ Schließlich wird er gleich mehr als zwei Stunden lang mit dem Mikrofonständer in der Hand über die Bühne hüpfen und sich die Kehle aus dem Hals schreien.


    Draußen ziehen ein paar bedrohlich dunkle Wolken über das Festivalgelände. Aber es bleibt trocken. Zumindest von oben. Dafür rinnt das Bier hektoliterweise die Kehlen der Fans hinab.


    Sänger Campino gab wie immer alles. Foto: Scheschonkazurück 1 von 24 weiter


    Am Eingang verteilen Ordner vorsorglich Ohrenstöpsel. Wer direkt vor der turmhohen Lautsprecherbatterie steht, bekommt die volle Dröhung aufs Trommelfell. Kitty und ihre Freundinnen Veronica und Andrea aus Ahlen-Falkenberg sind trotzdem entschlossen, auf überflüssige Schutzmaßnahmen zu verzichten: „Ohrenstöpsel? Ne, brauchen wir nicht“, sagt die 31-jährige Tote-Hosen-Anhängerin. „Ich hör’ die seit 15 Jahren – so geil. Mein erstes Konzert.“ Und ab geht’s ins Pogo-Getümmel vor der Bühne.


    Kaum haben die Hosen ihre Lärmmaschine bei diesem Tourauftakt angeschmissen, gibt es dort die ersten Opfer. Im Laufschritt schaffen die freiwilligen Helfer des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) Bremen-Ost Tragen herbei und wuchten die kollabierten Hosen-Fans zu Dutzenden ins Sanitätszelt. „Das Übliche“, sagt Rettungsdienstleiter Kay Bultmann gelassen. „Kreislaufzusammenbrüche, Schürf- und Platzwunden, Unterkühlung, zu viel Alkohol.“ Zur Hälfte des Konzerts hat er bereit 45 Verletzte versorgt. Einige müssen ins Krankenhaus, „die meisten päppeln wir hier wieder auf“. Um 23 Uhr ist Schluss


    Wer den Abend nicht im Sanitätszelt beendet, kommt dagegen voll auf seine Kosten. Campino & Co geben alles – von ihren Gassenhauer „Hier kommt Alex“ und „Eisgekühlter Bommerlunder“ aus den 80ern bis zu neuen Stücken wie „Innen alles neu“ oder „Teil von mir“. Doch um kurz vor elf ist Schluss, behördlich verordnet. „Die Ordnungsämter werden immer strenger“, hatte Campino schon vor dem Konzert beklagt. „Und da muss man sich dran halten, die Strafgelder sind hoch.“ Dagegen kann man wohl auch als Punkrocker nichts machen


    Gruß aus HH
    Iris

    "Fingerabdrücke, die man auf den Seelen anderer hinterlässt, verblassen nicht!"
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    „Fast alles, was du tust, ist letzten Endes unwichtig. Aber es ist sehr wichtig, dass du es tust. Denn niemand sonst wird es tun.“

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