Interessant, sehe das ein wenig anders als die meisten und mehr wie Sascha. Ich mag sowohl die Hosen als auch die Ärzte und ehrlich gesagt sehen ich mich auch ein wenig nach einem die Ärzte Konzert. Natürlich ist das Publikum ein wenig verschieden und auch ich muss den Ärzten ankreiden, dass das Gesabbel das ein oder andere mal nervig ist, aber so schlimm wie hier alle tun ist es doch gar nicht. Habe seit der Geräusch Platte auf jeder Tour mindestens ein Konzert besucht und wenn ich das so in Gesamtheit sehe wurde ich auch nicht groß enttäuscht. Wenn ich zu einem Ärzte Konzert gehe weiß ich i.d.R. auch was mich erwartet. Und ich gehe ja nicht auf ein Konzert um Album X oder Y zu hören. Dann hätte ich nach der ein oder anderen Platte der Hosen auch nicht mehr zu nem Konzert gehen dürfen. Bin ich trotzdem liebend gerne. Den Punkt mit den Interviews sehe ich auch ein wenig anders. Klar ist nicht jedes Interview der drei eine echte Perle, dass sind dann aber auch meist Interviews von x-beliebigen Zeitungen/Zeitschriften etc.. Ich habe in den letzten Jahren auch sehr gute Interviews der drei gesehen/gelesen. Im Unterschied zu den Hosen, lassen sich die Ärzte aber auch nicht für jede x-beliebige Sache ausschlachten. Da gibt's kein Deutschland deine Künstler (Was durchaus sehenswert war) etc.. Bei den Ärzten ist das immer eine gewisse Schizophrenie. Da gibt es die sehr ernste Seite (wenn es bspw. um politische Statements und Aktionen geht) und die lustige Seite. Das ist sicher nicht immer angebracht und auch nicht immmer wirklich lustig, aber die Ärzte sind nunmal vom Ursprung "Funpunks" und das Repertoire gerade in den Anfangszeiten spricht für sich (Man denke an Lieder wie Sommer, Palmen Sonnenschein etc.). Und auch eine gewisse Band aus Düsseldorf kann da durchaus mithalten (Hofgarten, Bommerlunder etc.). Für mich muss nicht immer alles ernst und niveauvoll sein. Und ein Hosenkonzert is zwangsläufig auch nicht immer eine Niveauvollere Veranstaltung als ein Ärztekonzert. Zum Glück!
Zum Topic:
Da fallen mir zwei, drei ein, wobei davon auch Auftritte auf nem Festival dabei waren. Nummer eins war der Auftritt von Tocotronic 2010 bei Rock am Ring. Hatte die Band vorher noch nie live gehört, bin aber riesen Fan des Albums "Digital ist besser". Für mich eine der Topplatten der 90er. Mit der Erwartung bin ich dann da auch hin. Leider wurde ich heftig enttäuscht. Habe mich vor dem Auftritt schon gewundert, das der Platz vor der Bühne (und das war immerhin um 17 Uhr) nach der vorherigen Band extrem schnell leerte (die meisten wussten wohl was kommt). Das habe ich so nie wieder erlebt. Als dann Tocotronic anfingen, war Platz zum liegen vor der Bühne, auch in den Wellen drin. Und es wurde noch leerer als die Band ein paar Sonsg spielte. Der Auftritt war so grandios schlecht. Die Songauswahl ein absoluter Festivalkiller, kaum flotte Songs, eine Avangarde Körpersprache, ekelhaft. Dirk von Lowtzow war gefühlt auf nem anderen Planeten. Musste nach 10 Songs die Flucht egreifen.
Ebenfalls schlecht war MCFitti 2014 In Frankfurt. War interessiert wie der live ist und hatte Karten für umme. Batschkapp nur mäßig geüllt. Fast nur Kiddie-Hippster mit Sonnenbrille im Raum. Musikalisch bis auf wenige, bekannte Songs, grauenhaft. Bühnenshow etc. war nicht vorhanden. Der Typ ist mir nicht unsymphatisch, aber für mehr als ne Vorband bzw. Festivalopener taugt der einfach nicht.
Auch Nine Inch Nails, 2013 in Hockenheim haben mich derbe enttäuscht, lag aber auch mehr an einer falschen Erwartungshaltung. Hatte mir ein flotteres Set erhofft, aber endete wie Tocotronic, war mir zu "künstlerisch".