Beiträge von binda:re

    Ach Schade. Kein neuer Remix. Keine Neuaufnahme. Keine Demos oder Outtakes. Ich bin aber auch selber schuld, dass ich immer zu viel Hoffnung habe wenn eine neue "Jubiläumsedition" angekündigt wird. Das einzige was mich interessiert, ist das Interview.


    Hier übrigens noch mal fürs Protokoll mein Vorschlag für die Jubiläumsedition:


    40 Jahre Opel-Gang Deluxe Sonderausstattung limitiert auf 1.983 Stück

    aufwendig verpackt in einem Autoreifen, durchnummeriert, unterschrieben


    Das Paket beinhaltet:


    + LP Opel-Gang Original (auf recyceltem Vinyl)

    + LP Opel-Gang Remastered (auf recyceltem Vinyl)

    + LP Opel-Gang Neu eingespielt (auf recyceltem Vinyl)

    + LP A Tribute to Opel-Gang (Tributalbum mit diversen Interpreten / auf recyceltem Vinyl)


    + 7' Reisefieber (je 500 green, red, blue vinyl + ca. 483 Fehlpressungen lila vinyl)

    + 7' Wir sind bereit (je 500 green, red, blue vinyl + ca. 483 Fehlpressungen lila vinyl)

    + 7' Bommerlunder (je 500 green, red, blue vinyl + ca. 483 Fehlpressungen lila vinyl)

    + 7' Kriminaltango (je 500 green, red, blue vinyl + ca. 483 Fehlpressungen lila vinyl)

    + 7' Hip Hop Bommie Bop (je 500 green, red, blue vinyl + ca. 483 Fehlpressungen lila vinyl)

    + 7' Schöne Bescherung (je 500 green, red, blue vinyl + ca. 483 Fehlpressungen lila vinyl)

    + 7' Liebesspieler (je 500 green, red, blue vinyl + ca. 483 Fehlpressungen lila vinyl)


    + CD Opel-Gang Original Album

    + CD Opel-Gang Remastered

    + CD Opel-Gang Neu eingespielt

    + CD Tribute to Opel-Gang (Tributalbum mit diversen Interpreten)

    + CD Opel-Gang Demos + 3 unveröffentlichte Songs

    + CD Bremer Schlachthof live 1982

    + CD Bremer Schlachthof live 2012

    + MCD-Box Musik war ihr Hobby


    + DVD Bremer Schlachthof 2012

    + DVD Die frühen Jahre - Die Toten Hosen erzählen die Gründungsgeschichte


    + Bildband Alles was war 1981 - 1984 300 Seiten

    + Originalflasche Bommerlunder 0,7 l

    + Campinos gestreifter Strickpullover

    + Ralleystreifen in verschiedenen Farben (green-white, red-white, blue-white, violet-white)

    Kurz dazu: um den Text und die von mir an anderer Stelle hervorgehobenen Stellen anzuschauen, bedarf es eigentlich keines Hintergrundwissens, sondern nur eine inhaltliche Reflexion.

    Für den Text von "Alles aus Liebe" gebe ich Dir recht. Obwohl es hier auch um die Entstehungsgeschichte und den Hintergrund geht. Eine Begebenheit, die sich mal in Zürich ereignet hat. Campino hat davon bspw. beim letzten Warm-Up in Flensburg erzählt. Er hat dann recht schnell festgestellt, dass er damit die Stimmung gekillt hat und es dann gelassen.


    Allerdings war meine Formulierung eine allgemeine Aussage. Und natürlich trifft es dann nicht immer auf jeden Song zu, dass es eine tiefere Ebene gibt. Dann ist eben auch das erwähnte Hintergrundwissen zur Entstehung gemeint. Bspw. in wen ein Künstler verliebt war, als er Song xy geschrieben hat. Spielt für die Empfindungen in Bezug auf das eigene Leben keine Rolle.


    Es gibt dann auch immer noch die Frage, wie gut ist dem Künstler gelungen, die Intention in seinem Text rüberzubringen. Und da komme ich noch mal zurück auf "Wünsch DIR was". Hier ist es Campino nicht so gut gelungen das rüberzubringen. Textlich vielleicht noch an einigen Stellen. Wobei wohl die Sehnsucht der meisten Menschen nach der beschriebenen Welt größer ist, als dort die Ironie und den Zynismus eines Helmut Kohl zu erkennen. Und auch der Gesangsstil ist nicht bissig genug um das zu unterstützen. Hängt wohl damit zusammen, dass Campino zu dieser Zeit schon sehr auf seine Stimme achten musste. Schade eigentlich. Aber hier stört es die Hosen überhaupt nicht, dass sich der Song seiner Bedeutung entzogen hat.


    Und bei "Alles aus Liebe" scheint es auch weniger zu stören, als das manchmal dargestellt wird. Denn wenn mich das als Künstler stören würde, dann würde ich den Song einfach nicht mehr spielen.

    Vielleicht auch noch mal als Ergänzung zum Thema richtige oder falsche Deutung. Eine weitere Ebene. Für die einen waren bspw. Störtebeker oder Robin Hood Verbrecher, für die anderen Freiheitskämpfer. Oder Bonnie und Clyde. Das waren Mörder und Verbrecher. Und trotzdem werden sie von vielen romantisiert gedeutet. Oder Jesse James. Das ließe sich unendlich fortführen. Che Guevara. Für die einen Terrorist. Für die anderen Freiheitskämpfer.

    Ähm. Doch! Das schließt zwar offene Interpretationen nicht aus und es gibt durchaus Songs, die man in verschiedene Richtungen deuten kann und es ist auch grundsätzlich legitim einen Song (oder ein Gedicht) anders aufzufassen, als es gemeint war. Aber was, wenn nicht das, was der Texter (oder die Texterin) gemeint hat, kann denn die eigentliche Bedeutung sein?

    Du beziehst Dich offensichtlich nur auf einen Teil meiner Aussage, auf einen Satz, auf ein Wort. Wie aber in den darauf folgenden Sätzen geschrieben, meine ich verstehen im Sinne von interpretieren, also das Auslegen eines Textes. Und da stimmst Du mir ja letztendlich auch zu. Für die Emotionen, die ein Song bei seinem Publikum auslöst, spielt die Intention des Komponisten keine Rolle. Wie man einen Text versteht, ist nicht abhängig von seiner Entstehung.

    Es geht in dem Song dauerhaft um krankhafte Eifersucht, die nicht einfach nur im Tod endet, sondern eben mit einem Mord und anschließendem Selbstmord.

    Kann man ausblenden, klar, aber wenn man so intensiv umdeutet, dann möchte ich nicht wissen, wie das bei politischen Liedern abläuft.

    Auch wenn es mir bei meiner Aussage nicht speziell um "Alles aus Liebe" ging, würde ich an dieser Stelle doch widersprechen. Zunächst ist festzustellen, dass Eifersucht nicht grundsätzlich pathologisch ist. Oft ist das ein Ritt auf der Rasierklinge. Und ich kann eben nachvollziehen, dass viele Verlustängste und Eifersucht kennen und sich mit einigen Zeilen identifizieren können. Und das eben nicht gleich als krankhaft deuten. Es werden sicher bei einigen nur einige Zeilen wie "Ich würde Dir gerne sagen, wie sehr ich Dich mag" oder "alles nur weil ich Dich liebe und ich nicht weiß, wie ich's beweisen soll" eine Rolle spielen. Und ich kann auch nachvollziehen, dass, wie S-Man schrieb, die Zeile "und bringe mich für Dich um", für viele dann nur so viel bedeutet wie "ich würde alles dafür tun um dir meine Liebe zu beweisen". Quasi "Ich liebe Dich bis zum bitteren Ende". Nicht falsch verstehen. Das ist nicht meine Interpretation. Ich kann nur nachvollziehen wie einige darauf kommen.

    Pauschal "keine Ahnung" unterstelle ich niemanden, wenn er einen Song anders auffasst, als ich. Aber einen Song über Eifersucht ("die mich auffrisst"), der damit endet, dass jemand seine Partnerin ermordet, ist nicht wirklich romantisch.

    Eigentlich war das auf die Aussage von Sascha89 bezogen. Aber doch, Du unterstellst den Leuten, dass sie keine Ahnung haben. Und das wahrscheinlich dem Großteil der Leute, die den Song in die Charts gebracht haben. Geh mal zu Rock am Ring und erzähl das den Leuten dort. Wahrscheinlich würdest Du dann denken, dass Du nur von Idioten umzingelt bist. Aber, wie oben schon erwähnt, geht es mir mit der Aussage eher um das generelle Interpretieren von Songs und eine versnobbte Elite, die keine andere Deutungen zulassen, als das eigene Hintergrundwissen zu einem Song. Das hat mich bei einem Artikel im Rolling Stone über Leonard Cohen so sehr gestört. Normalerweise war der Artikel genial. Es ging in mehreren Seiten um einen einzigen Song. Um einen Song! Wie genial. Es hatte alles was guten Musikjournalismus ausmacht und weshalb ich mir solche Zeitschriften kaufe. Aber am Anfang schrieb der Autor, dass die, die vorgeben den Song zu lieben, keine Ahnung von diesem Lied haben und nicht wissen worum es in dem Lied eigentlich geht. Was für ein Arschloch. Obwohl er an anderer Stelle auch schreibt, dass es nun mal Songs gibt, die sich seinem Schöpfer und seiner ursprünglichen Bedeutung entzogen haben.

    Zudem ist die "Interpretation", die Gabumon schrieb, auch die bestätigte Intention des Texters.

    Romantisch verklären kann man den Song eigentlich nur, wenn man pubertätsbedingt im Hormonrausch ist, erwachsene Menschen sollten zumindest das Manische aus dem Text heraushören können.

    Kennt man die Intention des Texters, hilft einem das nicht unbedingt, einen Song zu verstehen. Das ist für die eigene Interpretation auch völlig unerheblich. Was zählt, sind die Gefühle, die ein Song bei seinen Höreren im Hinblick auf das eigene Leben hervorruft. Und vor diesem Hintergrund kann ich die romantische Interpretation schon nachvollziehen. Da wird dann das Manische und der Tod am Ende nicht wörtlich genommen.

    Die haben den Text wohl nicht verstanden... Oder nicht verstehen wollen.


    Aber Hörer verstehen Songs oftmals komplett anders als sie gemeint sind, z.B. auch bei 'Wünsch DIR was', 'Westerland' von den Ärzten, 'Born in the U.S.A.' von Springsteen, etc.

    Gerade zu "Wünsch DIR was" hat Campino doch auch mal gesagt, dass es ihn überhaupt nicht stört, dass sehr viele Hörer den Song anders deuten, als es seine Intention war. Und ich finde auch dass das bissig, sarkastische hier nicht richtig rauskommt. Rein textlich betrachtet noch eher, aber sonst ist der Gesang ziemlich glatt und auch der Kinderchor am Anfang lässt etwas harmloses vermuten. Zum Vergleich ist "Kauf MICH" deutlicher sarkastischer und auch der Gesang unterstreicht das deutlicher.


    Letztendlich finde ich die Stories hinter den Songs immer interessant. Das möchte man als Fan natürlich immer wissen. Und im Idealfall ermöglichen sie einem noch mal einen anderen Blick, wenn man etwas in eine andere Richtung gedeutet hat. Aber all das spielt für die eigenen Empfindungen keine Rolle mehr. Und mit der Veröffentlichung gibt der Künstler den Song auch für Deutungen frei. Man sollte dann nicht immer gleich damit kommen, dass die Leute keine Ahnung haben und den Song nicht verstehen.

    Die Zeile "Es wird alles außer Schulbank gedrückt" ist ein typisches Beispiel. Diese tiefgründige Formulierung, die sich nicht sofort eindeutig erschließt, ist ganz klar Martens Stil. Oder auch der typische Hip-Hop-Flow "Der Rucksack so schwer, der Magen so leer" oder "Die Turnschuhe gefälscht, wie kommt man an Geld" oder im Refrain "Hier ändert sich nichts, Hoffnung zerbricht" sind eher untypisch für Monchis Stil. Ich würde sogar sagen, dass der Hauptreim im Refrain und hier besonders die Zeile "spielen City of God" auf Marten zurückgehen.

    Jetzt wurde viel und ausführlich über Pantera diskutiert, bis man die Band letztendlich gecancelt hat. Kann man bei aller politischer Korrektheit auch mal darüber reden, dass der Nürburgring einem Russen gehört, der Putin nahesteht und der mit seinem Pharmaunternehmen von der Pandemie profitiert hat? Ist es vor diesem Hintergrund und bei der aktuellen politischen Lage denn überhaupt korrekt dort aufzutreten?

    Das läuft doch auf das gleich raus. Dir war in der Zeit, in der Du das Referat oder die Präsentation schreiben solltest, etwas anderes wichtiger. Das deutet daraufhin, dass Du wenig Interesse an dem hast, was Du machst. Ist aber auch egal. Ich kenne Dich nicht weiter. Mach mit meiner Einschätzung was Du möchtest.

    Wenn Du Deine Referate und Präsentationen auf Basis einer KI schreibst, dann solltest Du Dir wohl einen anderen Job oder eine andere Studienrichtung suchen. Denn das zeigt, dass Du nicht genügend Idealismus besitzt um Dich intensiv mit der Materie zu befassen. Sondern das klingt eher so, dass es für Dich ein notwendiges Übel ist, das andere für Dich erledigen sollen. Du wirst damit niemals glücklich in dem was Du machst.


    Edit: Das gleiche gilt übrigens auch für Musiker, die ernsthaft Songs auf Basis dieser KI schreiben.

    Ich bin ein großer Fan von Helden und Diebe. Ist damit gemeint das bei einem Live Konzert das lange Instrumental Intro fehlt?

    Genau. Das bezog sich auf das Weglassen des Intros. Ich kann keinen anderen Grund erkennen, als Rücksicht auf die breite Masse. Nach dem Motto wir spielen den Song, aber nicht zu lang, damit die breite Masse sich nicht langweilt.


    Wobei. Es kann natürlich auch sein, dass Campino sich sonst langweilt und auf dumme Gedanken kommt. So eine Art Schutz, dass er während des Intros nicht auf das Bühnendach klettert.

    Manchmal werden die Songs aber auch einfach nur Massen tauglich gemacht, wie bspw. bei "Liebeslied" oder "Helden und Diebe".


    Oder es gibt einen besonderen Anlass wie die Unplugged Konzerte. Da werden manche Songs noch mal komplett umarrangiert, weil man mehr Musiker zur Verfügung und Spaß daran hat, alte Songs noch einmal neu zu entdecken.


    Es gibt wie eingangs erwähnt viele Möglichkeiten weshalb Songs umarrangiert werden.

    Es gibt viele Gründe. Wobei das bei den Hosen gar nicht so oft passiert wie bei bestimmten anderen Künstlern.


    Am wahrscheinlichsten ist, dass Künstler Songs immer weiter entwickeln. Die Aufnahme für ein Album ist letztendlich nur eine Momentaufnahme. Die Songs entwickeln sich vom ersten Demo bis zur Aufnahme für eine Single oder ein Album doch auch. Bei den Hosen kann man diese Entwicklung am ehesten feststellen, wenn man eine frühe Live Aufnahme hört. Oder wenn man sich die Demos von der Jubiläumsedition der "Kreuzzug ins Glück" anhört. Ich gehe davon aus, dass je mehr ein Song eine Bedeutung für den Künstler hat, um so eher wird daran noch weiter gearbeitet. Muss aber nicht zwingend immer so sein.


    Denkbar wäre auch, dass es um rechtliche Fragen geht. Das wäre die Vermutung bei "Scheiss Wessis". Das wurde hier zumindest mal diskutiert.


    Vielleicht ein bisschen viel Pathos. Passt dadurch aber gut in die Weihnachtszeit. Irgendwie assoziiere ich den Song mit "Do They Know It's Christmas". Aber der Text gibt mehr her als der Sound vermuten lässt. Soundmäßig ist das für den Inhalt der Lyrics zu soft. Soll halt eine Hymne sein. Ist dafür aber ein bisschen drüber.