ZitatOriginal von HoseVoll
Leider werden auch Leute als Türken bezeichnet, die hier geboren wurden und deutsche Staatsbürger sind.
Da fällt einem manchmal richtig auf, welches rassistische Potential noch in den Leuten steckt.
Das würd ich nicht auf das "rassistische Potenzial" zurückführen, sondern eher auf die einfache Beschaffenheit vom Großteil der Bevölkerung. Da denkt man nicht lange nach und bezeichnet eben zB in nem Gespräch mitm Nachbarn den Deutschen mit türkischem Migrationshintergrund von gegenüber als "den Türken", ohne es böse zu meinen.
Zum Thema Prügelei: Wie ja nun schon oft erwähnt, hat das gewiss andere Hintergründe als nun Rassenhass oder Ähnliches. Ich kann aus meiner Erfahrung etwas ziemlich Ähnliches berichten; bei uns in Göttingen gibts den Treffpunkt für die Alternativen, das ist der "Willi" (kurz für Wilhelmsplatz"). Normalerweise war das jahrelang immer ein Treffpunkt für Punks, bis der Willi mehr und mehr in Mode gekommen ist, bis sich auch viele Türkengangs dort getroffen haben. Ne Zeitlang gings auch ncoh friedlich einher, bis die Türken, ums mal so denunzierend zu formulieren, irgendwann meinten den Willi für sich beanspruchen zu müssen. Dann gabs hin und wieder mal ne kleine Schlägerei, hier mal ne Flasche aufn Kopf, da mal blutige Lippen. An einem Tag ist das Ganze dann eskaliert und der gesamte Wilhelmsplatz (geschätzte 150-200 Leute) haben sich geprügelt, Auslöser war da, dass ein paar besoffene Türken die Punks anmaulten, sie sollten sich in ihre asozialen Löcher verziehen. Dann gabs Streit, Bierflaschen sidn geflogen, bla. Riesenschlägerei, bis die Türken ne Schlappe gezogen haben und abgehauen sind (da waren acuh n paar Krankenwagen und ca zehn Polizeiautos zum Schluss da :-/). Seitdem sieht man von denen kaum noch welche beim Willi.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es hat keinen Unterschied gemacht, obs nun deutsche Jugendliche waren, welche meinten sich aufspielen zu müssen und sich für was Besseres hielten, oder nun türkische Jugendliche. In Göttingen ists leider so, dass da n ziemliches "Jallah-Regime" (woe man dortzulande so schön sagt ) herrscht. Wenn man in der Innenstadt angepöbelt wird, dann grundsätzlich nur von solchen Türkengangs, die über Deutsche fluchen und eigene Unzulänglichkeiten anderen ankreiden.
Von daher ists in meinen Augen nicht falsch, dieses Problem anzusprechen, und ich finds immer nervig wenn irgendjemand einwirft "ABER ABER die deutschen Jugendlichen sind genauso schlimm! Jetzt werdet mal nicht rassistisch! Vergesst die deutschen Straftäter nicht!". Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber man muss es nicht jedes Mal wieder aufs Butterbrot geschmiert bekommen, nur um politisch korrekt zu bleiben. Ich kanns nur aus eigenen Erfahrungen sagen: In manchen Städten ist das Problem nun einmal vorhanden, dass die Jugendlichen, die pöbeln und prügeln, fast ausschließlich alle Migrationshintergrund haben. Türken, Albaner, Araber, etc. Das Problem muss man verstehen und begreifen und nicht mit irgendwelchen Anti-Nazi-Reden sofort wieder herunterspielen und relativieren.
Der große Kritikpunkt bei der öffentlichen Debatte, so wie wir sie beim Hessenwahlkampf mitbekommen haben, war dann aber, dass die fucking CDU / fucking Koch das Problem zwar sahen, aber nicht mal den Gedanken zu Ende gedacht haben! "Es gibt kriminelle Ausländer? Ohja, DANN müssen sie härter bestraft werden!!" - DAS ist in meinen Augen das Problem: Die habens nicht bei der Wurzel gepackt. Das Problem ist vorhanden, aber doch nur, weil die Integration in den letzten Jahren furchtbar schief gelaufen ist, seit der Regierung unter Kohl! Härtere Strafen zu fordern bringt da gar nix. Was ich zB für eine sinnvolle Idee halte, ist die Kindergartenpflicht, so dass jedes Kind in den Kindergarten gehen muss um von frühauf Kontakt zu nichtausländischen Kindern zu haben, so blöd und platt das jetzt gerade auch klingt.
Und daraus folgt auch wiederum, um mal wieder Bezug zur Debatte zu nehmen, dass ich Erdogans Vorstoß zur Errichtung türkischer Schulen und Universitäten für völlig inakzeptabel halte. Gott sei Dank sehen das unsere lieben Politiker genauso. Zur Integration trüge das nicht bei, eher eben zur Entwicklung von Parallelgesellschaften, wie's so schön heißt.