Beiträge von Solarangel

    Kannst du ganz einfach für dich machen, indem du den Thread einfach "überspulst" und ignorierst.

    Ich habe Spass an dem Lied und freue mich über einen Austausch darüber. Dein bescheidenes Empfinden ist dann halt doch nur dein bescheidenes Empfinden...;)

    Man hätte bei "Teufel" gerne etwas mehr Wucht in den Chorus geben dürfen. Schlagzeug härter, Gitarren lauter und krachender. Nur schon das hätte dem Lied gut gestanden und hier einige Stimmen beruhigen können. An der süffisanten Melodie und somit Radiotauglichkeit hätte das wenig verändert.


    Dennoch gefällt mir "Teufel" ausserordentlich gut. Ohrwurm.

    Nein, die Metapher ist hier eine andere: Der Parasit ist der innere Schweinehund der den Menschen befällt und ihn davon abhält die Dinge zu tun, die ethisch angebracht wären. Als Konsequenz zerstört zwar der Mensch den Planeten, aber das ist nicht die eigentliche Bildsprache als Wechselspiel zwischen Parasit und Wirt.


    Der Text ist ausserdem ganz klar auf Deutschland gemünzt, wie Begriffe wie Adolfs Autobahn, Deutsche Wohnen und das Gas von den Russen verdeutlichen. Das macht auch Sinn, da die Zielgruppe des Songs auch in Deutschland liegt und die Intention ist, auf unsere Trägheit hinzuweisen, Dinge zu verändern, die notwendig wären.

    Der innere Schweinehund ist Teil von uns. Vielleicht passen insofern Teufel & Parasit bestens zusammen, beide Lieder thematisieren unsere bösen Seiten. Der Mensch mit seinem egoistischen, destruktiven Verhalten ist der Parasit, der den Planeten besiedelt und aussaugt. Kannst du gerne anders sehen.


    Natürlich singt Campino aus deutscher Perspektive, jedoch ist Deutschland und seine Bürger:innen nur ein Teil des Weltgeschehens, der Zerstörung des Planeten, des egoistischen Verhaltens. Gas aus Russland bezieht ja auch nicht bloß Deutschland. Das Problem ist so global wie der Mensch und auch "deinen" Schweinehund gibt es über die Landesgrenze hinaus.

    In "Parasit" geht es ganz klar um den Menschen, der mit seinem Tun alles daran setzt, den Planeten zu zerstören, ihn zu besiedeln und auszusaugen wie ein Parasit. Parasit als Metapher für das Verhalten des (kapitalistisch handelnden) Menschen. Das auf Deutschland allein zu reduzieren ist wenig weitsichtig ;).

    Wurde auch nicht aufgeführt, um den Song besser zu machen, sondern um aufzuzeigen, dass es bei den Hosen von Anfang an Singles gab, die abgelehnt wurden. Angefangen bei "Eisgekühlter Bommerlunder", die noch vor dem ersten Album erschien.


    Nun gab es damals keine Foren, keine sozialen Medien. Jeder war mit seiner Meinung mehr oder weniger für sich und konnte sie nicht in die Welt hinaus tröten. Es war stiller, dennoch gab es schon 1983 die Diskussion, ob das noch Punk ist, ob das zu prollig ist. Beim "Altbierlied" 1986 ähnlich. Dazwischen "Kriminal Tange" und "Faust in der Tasche".

    Es ist mir völlig suspekt, wie manche unter uns diesen Song abfeiern.

    Weil Musik Geschmacksache ist. Sie löst in uns Emotionen aus, triggert Gefühlslagen, steuert Bedürfnisse an, die meist aus Erlebtem resultieren. Und da erreichen Lieder uns Menschen individuell.

    Was ist nur geschehen in den letzten 10 Jahren???

    Nichts. Es gab immer schon Singles, die man verrissen hat. "Sascha" 1992. "Alles aus Liebe" fanden 1993 viele furchtbar. "Jägermeister" 1996 ebenso. "Frauen dieser Welt", "Schön sein", "Bayern", "Alles wird vorübergehen", "Alles was war", "Ertrinken". Teilweise 30 Jahre her und immer wieder verrissen. Nichts Neues im Hosen Universum. 1983 wurde schon bei der 3. Single "Bommerlunder" abgekotzt.

    Ich weiss nicht, was ihr habt.

    Finde das Lied sehr gut gelungen, hat sogar den Groove von "Alles mit nach Hause" in den Strophen. Refrain ist poppig, jedoch ein absoluter Ohrwurm. Es macht, das sagte ich treffenderweise schon auf den ersten Seiten des Themas, einfach keinen Sinn, eine schnelle, harte Nummer als Single zu bringen, wo man mit Airplay Hörer akquirieren möchte, die dann den Song streamen. Da war doch klar, dass kein Pogo-Song kommt.


    Finde den Text von "Teufel" großartig. Dieses Toxische in uns, mit dem wir andere gewinnen wollen, sie beeinflussen und in den Abgrund ziehen wollen, weil wir allein mit einem Schattendasein oder einer Negativrolle nicht klarkommen. In uns haben wir Göttliches, jedoch auch Teuflisches, durch das wir verführen und böse sind. Jeder hat diese zwei Seiten und wenn der Teufel in uns Überhand gewinnt, ziehen wir Unschuldige in den Abgrund. Das so locker, harmlos, fast schon naiv zu vertonen und damit die böse Absicht zu kaschieren, ist großartig.


    "Parasit" ist selbsterklärend.

    Ich nehme was kommt, ohne mir Gedanken machen zu wollen, ob es jeweils das letzte Produkt ist. Damit würde ich dem Album/der Single die Freiheit nehmen das zu sein, was es im Moment ist. Die Angst etwas loslassen zu müssen, gibt eine schiefe Perspektive auf die Gegenwart. Nicht hilfreich.


    Am Tag, an dem die Hosen ihr Ende bekannt geben werden, wird es schmerzhaft und hart.

    Bis dahin: genießen, abfeiern und dankbar sein.

    Mitgefilmt wurde.

    Man sieht Szenen davon im "Hier kommt Alex" Videoclip und in "3 Akkorde für ein Halleluja". Ob eine gesamte Aufführung mitgeschnitten wurde, entzieht sich meinen Kenntnissen.

    Es gab damals eine kleine TV-Reportage über die Hosen und das Theater. Vielleicht wurden nur Sequenzen für diese Reportage gefilmt.


    Auch mir ist keine komplette Aufnahme bekannt.

    Ihr könnt doch Songs von 1982/1983 wo man quasi noch ne Schülerband war nicht mit aktuellen vergleichen...


    ich glaube kaum das Wir sind Bereit und Reisefieber mit "ohohoho" ausgestattet wurden damit das Publikum das Mitsingt...

    Die Hosen hatten immer diese Fussball-Affinität. Beim Fussball gibt es in den Fankurven Stadiongesänge, die für Stimmung sorgen, die leicht mitsingbar sind. Davon ist die Musik der Hosen von Anbeginn weg geprägt. Was denkst du, ist der Sinn eines Liedes wie "Wehende Fahnen", das zu 80% aus "ooh" besteht? Das soll Publikum einen und zum Mitsingen animieren. Das ist ja auch ein Punkt, der den Hosen früh vorgeworfen wurde, sie wären prollig, zu nah am Fussball-Fan dran.


    Die Hosen waren ab Tag 1 eine Mischung aus Punk, Fussball und Alkohol. Das sind sie teilweise heute noch.