Beiträge von Totenkopfgitarrist

    Naja, auf Facebook/Twitter und Co zu verweisen ist durchaus verständlich, denn es ist die Aufgabe des Veranstalters, die Möglichkeit der Information sicher zu stellen. Dazu gibt es ja auch vor Ort die Möglichkeit "offline" nach den neuesten Informationen zu fragen. Von demher hat der Veranstalter schon was getan. Man kann jetzt sicherlich darüber diskutieren, ob der zwischen den Bands mögliche Warnungen rausgeben könnte, aber gerade mit dem Blick auf die Panik lautet das oberste Gebot dann eben, dass die offiziellen Aussagen vor Ort erst dann kommen, wenn es unbedingt sein muss. Und wer sich dann beim Blitzschlag und nach Aufforderung sich von Metall fernzuhalten unter einer metallischen Rampe vor dem Regen versteckt... ich könnte jetzt hart sein und auf "natürliche Auslese" verweisen.



    Um das Ganze aber etwas ruhiger zu betrachten, muss ich sagen, dass ein Kumpel vor Ort eines der verletzten Mädels zum Rettungsdienst brachte und nach ihrem Krankenhausaufenthalt dann erfuhr, was passiert ist. Die hatte nen leichten Schock, weil der Knall vom Blitzeinschlag so laut ist und war überfordert, weil sie die Situation so noch nicht erlebt hat. Die wurde nur aus Sicherheit ins Krankenhaus gefahren, weil niemand der Rettungskräfte vor Ort entscheiden wollte. Die hatte 0,0% an Verletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt überhaupt rechtfertigen. Im Normalfall gibt es da nen Glas Wasser, 10 Minuten ruhiges Gespräch beim Puls/Blutdruck messen und danach nen freundlichen Klaps auf den Rücken mit "Setz dich halt bisschen in Schatten und erhol dich bei guter Musik!". Bei Regen und Gewitter ist das jetzt eine der 70 Personen, die ins Krankenhaus gekommen ist. Und dann wird bei Facebook diskutiert, dass es sich dort um eine tödliche Hölle handelt.



    Ich verstehe durchaus jeden, der sich Sorgen macht. Bin dieses Jahr auch net da und hab dann erstmal Kumpels informiert, aber was ich nicht abkann ist diese Panik. Wenn ich meine 19jährige Tochter trotz Gewitterwarnung zum Festival fahren lasse, dann kann ich nicht hinterher dem Veranstalter mit ner Klage drohen, den Abbruch fordern und gleichzeitig alles und jeden beleidigen. Der Veranstalter ist nicht für die Dummheit der Besucher verantwortlich und das Sicherheitskonzept vom Ring gehört - trotz aller Mängel - mit zu den Besten überhaupt. Jetzt da "noch mehr" zu fordern trifft dann auch nicht mehr den Punkt. Und die Kommentare der Leute will ich erst mal hören, wenn der Ring abgebrochen wird und die merken, dass sie dann ihr Geld trotzdem nicht zurückbekommen.


    Für mich am Ende zu viel Panikmache und Unwissenheit gebündelt. Das hatten wir auch schon durchaus öfter, auch am alten Ring, wenn die jungen Mädels bei Gewitter durch den Wald zu ihren Zelten laufen. Und da ist am Ende auch nicht mehr der Veranstalter, sondern auch die Erziehung Schuld...