Beiträge von Fincher

    Ein paar Worte noch zu Campino. Ich saß seitlich neben der Bühne und konnte sowohl Campino, als auch die Dame beim Sound sehr gut sehen. Campino hat etwas mit den Händen rumgefuchtelt, die Dame hat das aber sichtbar nicht in Aufregung versetzt oder sonst wie gestört, sie haben das so ein, zwei Lieder lang gemacht und dann lief es und Campino sagte dann ja auch so was wie "Über unsere Art der Kommunikation müsste man mal einen Film drehen". Also ich habe Campino da überhaupt nicht so wahrgenommen, als dass er "ausrastet" oder sonstwie ungehobelt reagiert hätte. Und der König in Sachen Gesten Richtung

    Soundmann/frau war, ist und bleibt immer noch Liam Gallagher, an den kommt so schnell keiner ran. Das hat Campino also nicht exklusiv, das machen viele Musiker, denn es ist ja schließlich auch ihr Werkzeug für ein Live-Konzert.


    Dann zum Teleprompter. Ich finde das völlig in Ordnung. Dass er seine Ansagen abgelesen hat, fand ich sogar mehr als sinnvoll. Hätte er frei gesprochen und sich an so einem Abend bei so einem ernsten Thema vielleicht unglücklich ausgedrückt, wäre das sofort zerpflückt worden, hier im Forum wohl auch.


    Das Konzert wurde ja nun wirklich aus der nahezu komplett kalten Hose gespielt, bevor er da einen Texthänger nach dem anderen hat, ist es mir lieber, er liest ab und singt vor allem weiter live. Und wenn es immer heißt "Ja hier, wieso kann der seine eigenen Texte nicht auswendig". Wenn man überlegt, wie selten Campino seine Lieder mittlerweile live singt. So viele Konzerte geben die ja nun auch nicht mehr, mit langen, langen Pausen zwischen den Touren/Probephasen, und ich denke, dazwischen wird er nicht von morgens bis abends an seine alten Texte denken, sondern manches auch einfach komplett vergessen. Da finde ich das völlig in Ordnung, wenn da ein Teleprompter zur Absicherung mitläuft.


    Fazit: Ich bin froh und dankbar, dass ich in der Halle live dabei sein durfte und genau so froh und dankbar, dass die Hosen sich das alles noch für uns antun, sich auf Bühnen zu stellen und auch im Alter versuchen, ihr Bestes zu geben. Wenn es nach mir geht, können die es gerne so machen wie die Stones, ich werde den Hosen bis zum bitteren Ende treu bleiben, je länger sie live zu meinem Leben dazu gehören, umso mehr würde es mich freuen.

    Ich war da. Ich bin dankbar, dass ich Karten bekommen habe. Für mich ein Heimspiel. Aber selten ( oder eher noch nie? ) habe ich es auch so gespürt. Es war Familie, die da gemeinsam ein unglaubliches Konzert erlebt haben. Vielen Dank an alle, die auf der Bühne waren. Vielen Dank an Campi, der die richtigen Worte gefunden hat, und doch immer wieder angefasst war. Und vielen Dank an Vom für sein Geschenk an uns und seine Kraft! Was bleibt ist immernoch Dankbarkeit.

    Genau das. Wie die Hosen da ganz am Ende standen, emotional völlig fertig, Campino am weinen, die anderen Tränen in den Augen, Kuddel humpelt auf und von der Bühne. Da sieht man irgendwie auch, wie viel uns diese Jungs körperlich und emotional in den letzten Jahren gegeben haben und wie viel Kraft das dann doch auch kostet. Es war ein großer Zusammenhalt und ich wüsste kaum eine andere Band/Stadt-Verbindung wie Düsseldorf und die Hosen, mit den befreundeten Bands, die da noch drum herumschwirren, die einem so ein Gefühl von musikalischer Heimat und Familie vermitteln.


    Ich habe gestern zum Beispiel durchgehend Maske getragen, weil ich mich damit einfach besser fühlte und es hat exakt niemand, irgendwas gesagt. Auch sonst, die Leute die da waren, es war eine großartige familiäre Atmosphäre in der Halle, ob beim Einlass, bei den Getränken, im Umgang miteinander, ob einer auf dem Sitzplatz steht oder sitzt oder ob man dann eben irgendwie tauscht, dass doch alle gut sehen und so weiter. Einfach ein wundervoller, menschlicher Abend, auf und vor der Bühne und das tut verdammt gut in diesen Zeiten.


    (Köln lasse ich mal weg, was da an Verbundenheit zwischen Musik und Künstlern (auch durch den Karneval) abgeht, das ist ja noch mal was ganz anderes und quasi in der DNA der Stadt drin.)

    Ein sehr würdevoller und wundervoller Abend. Vielen Dank an alle in der Halle, an Thees, die Donots, Sammy und natürlich die Hosen. Campino am Ende komplett in Tränen aufgelöst, Kuddel humpelte auf und von der Bühne, Thees nach Reisefieber nachher neben der Bühne gejubelt ohne Ende, dass ihm das gelungen ist oder er das machen durfte. Ein sehr runder, würdiger Abend mit sehr guten Ansagen von Campino. Passte aus meiner Sicht alles und war dem Anlass angemessen.

    Ein weiteres MTV Unplugged werden die garantiert nicht machen weil MTV zuviel Kohle da abzieht. Auch DÄ werden das nie mehr machen weil der Schrottsender den hals nicht vollbekommt.


    Die haben das nur damals gemacht weil MTV noch eine gewisse "Reichweite" hatte. Unplugged geht auch ohne MTV ...

    Ja, das ist natürlich ein guter Punkt. MTV Unplugged ist nicht mehr das, was es mal war. Ich würde sogar sagen, dass in Deutschland die Marken "Toten Hosen" und "die Ärzte" bedeutsamer sind mittlerweile als MTV. Also dass eher MTV diese beiden Bands bräuchte als anders herum. Außerdem ist Unplugged mittlerweile ja auch total verwässert worden, wenn ich sehe, wer da alles so mitmachen durfte aus Deutschland in letzter Zeit. Früher war das ja mal der heilige Gral, rund um die Nirvana-Zeit und dass überhaupt jemand aus Deutschland das machen durfte war für eine Zeit gar nicht vorstellbar.

    und war da nicht die Rede, dass sie Bock hätten das ohne-Strom mal noch nachzuholen.

    Das kann ich mir nicht vorstellen. Passt irgendwie nicht zu den Hosen nach dem Motto "Wir hatten ja damals das 'Ohne Strom'-Album gemacht, dazu holen wir jetzt die Tour nach." Was die Hosen machen ist doch meist mit einem aktuellen "Produkt" verknüpft. Wenn sie noch mal irgendwas Neues ohne Strom machen oder ein weiteres MTV Unplugged oder was auch immer, dann könnte ich mir so eine Tour vorstellen. Eine "Konzertsaal-Tour" wäre da auch fein. Konzerthaus Dortmund, Elbphilharmonie, Kölner Philharmonie, Tonhalle, Burgtheater und so weiter. Da müssten die Ticketpreise aber wohl richtig hoch geschraubt werden, damit sich das lohnt (wenn Orchester dabei wäre und so).

    Ich verstehe diese vermeintlichen Verträge was den Ring und Park angeht nicht, nachdem die Dinger ausverkauft sind (und das ist immer der Fall) kann man doch weitere Auftritte in Deutschland bekannt geben.....?!


    Verstehe den Sinn nicht

    Der Sinn dürfte ganz einfach sein: Mehr Geld für die jeweilige Band. Hosen und Ärzte sind ja beide exklusiv an verschiedene Festivals gebunden nächstes Jahr.


    Und wenn du vorher mit "einzige Konzerte in Deutschland" wirbst, dann sollten sich euch alle Beteiligten daran halten, sonst glaubt einem das ja keiner mehr und dieser Marketing-Effekt ist dahin für die Zukunft.

    2024 ??...da wird die Weltlage es kaum mehr zulassen dass ne Tour gespielt wird

    Ich denke, vor dem Hintergrund der Weltlage ist das mit den exklusiven Festivalterminen geschäftlich gesehen sehr schlau. Die Ärzte machen es ja genau so. Ich denke beide Bands werden da ihre garantierten Summen bekommen, egal wie viele Tickets verkauft werden oder was sonst so passiert. Die brauchen sich um nix kümmern, können da einfach aufschlagen und dann Kontoauszüge ziehen :-) Dann haben beide Bands das Jahr erst mal finanziert, ich denke mal, die Hosen haben da einen deutlichen größeren "Apparat" am Laufen als die Ärzte, weiß ich aber auch nicht.


    Bis dahin können Hosen und auch die Ärzte schauen, wie die Welt sich so entwickelt, wie sehr die Alterszipperlein durchschlagen und wozu sie überhaupt noch Bock haben und darauf basierend weiter planen. Ich denke die großen Touren mit mehreren Durchläufen, also Winter große Hallen, Sommer Stadien, Winter kleinere Hallen und so weiter, die wird es bei beiden Bands nicht mehr geben.


    Ideal wäre es wohl so, wie die Stones das machen. Eine Mischung aus den Locations wo es die meiste Kohle gibt und "historischen" Stätten, die sie einfach noch mal besuchen möchten, wie Liverpool oder die Waldbühne Berlin, immer ordentlich Pausen zwischen den Konzerten, immer so 10 bis 20 Konzerte pro Tour und dann erst mal wieder zur Blutauffrischung in die Schweiz oder so :-)

    Ich würde mal sagen, alles wie immer im Hosen-Universum. Ganz theoretisch müsste nach RaR und RiP dann ne Hallentour für 2024 angekündigt werden, vielleicht mit etwas mehr Pausen dazwischen und nur in den "großen" Märkten. Theoretisch müsste dann auch irgendwann eine neue Single zu einem neuen Album rauskommen.


    Oder die Jungs nehmen noch mal schön die Exklusiv-Headliner-Kohle mit, machen da noch mal einen auf Geburtstagsparty und gönnen sich danach eine Auszeit und überlegen ganz in Ruhe, wie sie weiter machen wollen und wie die Weltlage dann so ausschaut. Kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

    Sehr unwahrscheinlich, das DÄ und DTH auf gleichen Festivals spielen werden.

    Du meinst, so unwahrscheinlich wie, dass die Ärzte plötzlich bei den Hosen auf der Bühne stehen und einen Zugabenblock spielen :-) In diesen Zeiten kann man wohl gar nix mehr ausschließen denke ich, die Spielregeln bei Konzerten sind erst mal andere und alle müssen schauen, wie sie Geld und Zuschauer anziehen. In der Schweiz und in Österreich kann ich mir das gut vorstellen, dass die Hosen und die Ärzte jeweils an unterschiedlichen Tagen Headliner bei gleichen Festivals sind 2023.


    Und was die Frage nach der Bezahlung angeht: Headliner wird es sowieso geben und ob du nun Iron Maiden, Coldplay oder sonst wen holst oder die Ärzte und die Hosen beim gleichen Festival. Das "Headliner-Budget" dürfte in etwa gleich bleiben, wobei ich glaube, dass weltweit bekannte Acts da womöglich noch etwas mehr fordern in diesen Zeiten, wo Reisen, Logistik etc. alles teurer wird.

    DIE ÄRZTE sind 2023 für Nova Rock, Greenfield, Hurricane, Southside und Highfield bestätigt ;)

    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Hosen und die Ärzte beim Nova Rock und Greenfield aufschlagen werden und sich in Deutschland die beiden großen Zwillingsfestivals untereinander aufteilen. Also Hosen dann RaR/RiP, entweder dann als exklusive Festivalauftritte oder noch ein, zwei dazu, Deichbrand im Norden vielleicht oder so was. Die Ärzte und die Hosen stimmen sich doch so eng ab mittlerweile, dass die das vermutlich im Sinne der beiderseitigen Einnahmenmaximierung schon passend hingeplant bekommen haben das Jahr 2023 :-)

    Kann ich bestätigen, war in Düsseldorfer Tonhalle und es war einfach fantastisch.

    Ich hatte ebenfalls das Glück eine Karte zu ergattern und das war wirklich sehr sehr schön in Düsseldorf. Aber ich glaube nicht, dass "die Leute" nach all den Entbehrungen und Krisen Interesse an so einer doch eher, ich sag mal anstrengenderen Sache haben. 2 Stunden Akustik-Set, das mag in einer Zeit, in der manche Leute ein lautes Konzert nach dem anderen besucht haben, eine gute Idee gewesen sein und die Leute hätten mal was anderes gehört oder gesehen. Aber jetzt oder in den nächsten 1-2 Jahren, und es scheinen ja noch ein paar Krisenwochen oder -monate zu kommen, da wollen die meisten Leute doch einfach raus und richtig was auf die Ohren haben und sich dabei bewegen oder zumindest nicht "still" sitzen. Ich kann mich da aber auch täuschen.

    Wenn ein neues Album kommt, wird die Tour eher so wie diese oder der Open-Air Teil der Laune der Natour sein. Also etwas weniger Konzerte über einen längeren Zeitraum, dafür aber größere Locations. Bei dem was die Jungs auf der Bühne leisten, kommt für ne Hallentour wie sie früher war, dann doch irgendwann das Alter dazwischen.

    Guter Punkt mit dem Alter. Das haben sie dieses Mal ja echt schlau gemacht, die allermeisten Termine an Wochenenden, was ja denke ich mal automatisch mehr Leute anzieht und viele Pausen und sogar eine kleine Sommerpause in der Mitte. Ähnlich machen es die Rolling Stones ja auch, nur denen ist der Wochentag egal :-) Jedenfalls kann man mit so einem schlankeren Tourplan das alles noch sehr lange machen.

    Eine „richtige“ Hallentour mit 10+ Konzerten sehe ich nicht. Ich erwarte eher Festivals plus 2-3 kleinere Geschichten. Eine richtige Pause würde mich überraschen.

    Das denke ich auch. Wenn sie Rock am Ring und Rock im Park verkünden, muss das ja erstmal marketingtechnisch angeschoben werden. Dann dürfte erst mal gar nix mehr angekündigt werden, vielleicht kurzfristig ein paar Aufwärmkonzerte. Und dann ist der Klassiker ja eigentlich, dass in der Woche nach Rock am Ring (wenn das angedacht ist) neue Termine rauskommen. Ich sehe da auch eher, dass dann eine Tour für 2024 angekündigt wird, einmal um den RaR-Schwung mitzunehmen und um reichlich Vorlauf für den Ticketverkauf und das Weihnachtsgeschäft mit drin zu haben.


    Ich habe ja "nur" ein Konzert dieser Tour besucht und irgendwie fehlt da was. Normalerweise wusste ich beim Rausgehen direkt, wann ich die Hosen wieder sehe und habe so 2 bis 4 Konzerte pro Tour geschafft und dann fühlte sich das irgendwie runder an alles. Mal hatte man einen schlechteren Abend dabei, mal einen grandiosen und alles zusammen war dann immer eine tolle Erfahrung.

    Während im Ärzte-Forum schon fleißig spekuliert wird, kann ich hier gar nix finden in Sachen Hosen live 2023. Was meint ihr denn so oder hat irgendjemand schon irgendwas gehört? Ich selbst rechne fest mit Rock am Ring und Rock im Park und jeweils ein Festival in Österreich und der Schweiz. Und dann ist die große Frage, wenn das so käme, ob das dann exklusiv wäre oder ob die Hosen sich, neben ein paar kleinen Aufwärmkonzerten, noch was anderes zutrauen.


    Auf der einen Seite denke ich, die sind froh und dankbar, dass sie die Stadiontour dies Jahr überstanden haben und so viele Tickets verkaufen konnten. Der extreme Run wie zu den "Tage wie diese"-Zeiten war das ja nun nicht mehr, aber dennoch haben die Hosen natürlich ordentliche Massen bewegt an Menschen und Geld. Nächstes Jahr ist ja auch alles noch nicht wirklich sicher was Corona, Energie, Rezession, Kaufzurückhaltung und was weiß ich angeht. Auf der anderen Seite machen Rammstein natürlich wieder alles voll und ich glaube auch Grönemeyer 2023 läuft sehr gut. Also die Großen ziehen dann doch auch im Vorverkauf. Beim letzten Hosenkonzert gab es auch keine Andeutung, oder? Nach dem Motto "Wir sehen uns nächstes Jahr!". Ich habe nur irgendwo "Wir sehen uns in Argentinien" gelesen.


    Aber trotzdem kann ich mir eine Hallentour nächstes Jahr irgendwie nicht vorstellen. Eher Festivals um sichere Einnahmen für die Band zu erzielen und dann vielleicht irgendwas in Düsseldorf zu Weihnachten? Obwohl die Broilers ja gerade, wenn ich das richtige sehe, eher Probleme haben zweimal die Mitsubishi-Halle vollzubekommen vor Weihnachten.

    Ich habe mir als mein zweites großes Konzert diesen Sommer (nach den Hosen in Düsseldorf) noch die Broilers in Essen gegeben. Auch weil Social Distortion mit dabei waren. Man kann von den "neuen" Broilers und dem eingeschlagenen Soundweg halten was man will. Aber so ein Stadionkonzert, das haben die wirklich drauf. Aus allen Rohren gefeuert, genau die richtige Mischung aus "Publikums-Mitmachspiele", Laberei und durchgezogenen Songs. Kreator-Mille als Gast war natürlich sensationell.


    Also wenn es nur darum geht, ein paar Stunden Spaß mit einer ganzen Mengen Leute in einem Stadion zu haben, sind die Broilers top und könnten das Ding weitertragen, wenn die Hosen mal altersbedingt aufgeben. Ich wüsste keine andere deutsche Band, die das so hinbekäme, vom Gesamtpaket her, familiäre, gute Stimmung, gute Laune, fetter Sound, jede Menge "Hits" und alle haben einfach einen schönen Abend und mehr soll es gar nicht sein.

    Ich war ja auch "nur" am Freitag da und habe laut offiziellem Social-Media-Urteil den besten Abend der Menschheitsgeschichte damit um 24 Stunden verpasst. Ich fühle mich bis heute ein wenig trübselig seit dem Konzert, auch schon bevor ich das mit die Ärzte überhaupt wusste, also Samstag war irgendwie schon komisch und ich überlege die ganze Zeit warum. Dann fiel es mir auf: Für mich war es das wieder mit den Hosen. Ich mache bei dieser Tour genau 1 Konzert und das ist vorbei und keine Ahnung, wann ich die Hosen wiedersehen werde.


    Sonst habe ich immer so drei bis fünf Konzerte mitgemacht bei den Touren, also aufgeteilt auf die einzelnen Etappen, sagen wir mal Westfalenhalle, ISS Dome, Stadion Essen, Stadion Düsseldorf usw.. Und meistens wusste man beim Rausgehen des ersten Konzertes so einer Reihe schon, dass man Karten für in vier Wochen in Dortmund hat oder so. Das fehlt dieses Mal völlig und ist ein sehr ungewohntes Gefühl für mich. Bei mir war es immer so, dass ich beim ersten Konzert einer Tour immer super angespannt war, ob alles klappt, man gesund bleibt, also fit auflaufen kann und so weiter. Beim zweiten Konzert war der Druck dann weg und man konnte ab da einfach genießen.


    Da ich keine Stehkonzerte mache, also nicht in diesen Dimensionen im Sinne von Betonwüste/Rasenfläche umzäunen, Tür auf, alle rein, fertig, war da sonst nicht mehr viel im Angebot für mich bei dieser Tour, die ja noch bis September geht. Und das schmerzt mehr, als es sollte, dass die Hosen bis dahin noch an mir vorbei durch die Lande ziehen. Na ja, gibt schlimmere Probleme, aber das nehme ich Corona übel, man wartet und wartet und wartet, dann stehen auf einmal die Hosen 2,5 Stunden vor einem, dann ist alles vorbei und der nächste Coronaherbst droht schon wieder in voller Missmutigkeit. Das noch als letzte gefühlsmäßige Nachbetrachtung von meiner Seite zum Freitagskonzert, jaaahaaa, ich weiß, die Ärzte waren nicht da und Marteria auch nicht, es war aber trotzdem toll.

    Schade, damit hat sich die Hoffnung auf eine im Herbst stattfindende Hallen- oder Clubtournee dann doch frühzeitig zerschlagen...

    Ich hatte ja auch noch ein ganz klein wenig auf eine Art offiziellen Tourabschluss in Düsseldorf gehofft. Aber damit scheinen die Pläne klar zu sein. Minden ist wohl tatsächlich Tourabschluss in Deutschland, dann etwas Pause und auf Argentinien vorbereiten, Proben, Proben, Proben und dann den "richtigen" Tourabschluss in Argentinien abfeiern, ich denke da wird dann auch das übliche Live-Album/DVD produziert und dann ist wohl erst mal wieder Schluss. Dann tippe ich auf exklusiv bei Rock am Ring/Park 2023 plus einmal Österreich/Schweiz, dann haben sie das Jahr finanziell abgesichert und können in Ruhe schauen, wie sie weiter vorgehen und was Corona so macht.

    Ich frag mich, wenn ich Facebook so lese, auch ob Leute für die Hosen hingefahren sind, oder für Marteria...

    Wie gesagt, heutzutage geht es, und so ein Publikum haben sich die Hosen seit "Tage wie diesen" nun mal auch herangezogen, um das Event. Und alle die Freitag da waren, können sich heute im Büro von denen die Samstag da waren vorhalten lassen, dass sie quasi die Landung der Außerirdischen und das größte Ereignis der Menschheitsgeschichte verpasst haben und die Stimmung am Freitag ja nieeeemals so gut gewesen sein kann wie Samstag. Alle die Freitag da waren, können sich jetzt quasi ihre Insta-Stories und WhatsApp-Protzereien in die Haare schmieren, weil die selbst von Leuten die gar nix damit zu haben gesagt bekommen "Das war jetzt aber nicht der Tag, an dem die Ärzte da waren oder?"


    Ganz nüchtern betrachtet wird es von der Stimmung her nur einen minimalen Unterschied gegeben haben zwischen den beiden Tagen. Freitag hat Ingo Donot vor Ergriffenheit geweint und Campino, als er über seinen Vater sprach und Samstag war wohl "Nur zu Besuch" sehr sehr emotional und am Ende läuft es eben auf die Ärzte raus, die das vielleicht auch einfach als Geburtstagsgeschenk für Campino gemacht haben.


    Ich habe nach dem Konzert Freitag noch gedacht, dass sich das alles irgendwie wie ein Endpunkt anfühlt. Also generell was die Hosen angeht, was das Erleben von Dingen angeht, also diese Eventisierung, dass immer alle den superduper Event erlebt haben müssen, um das auf Social Media und per Whatsapp zu teilen und dies ganze "Ihr glaubt nicht, was ich für ein tolles Leben habe". Irgendwie scheint mir diese Phase der Menschheit vor dem Hintergrund von Corona, Klimawandel, Krieg in Europa zu Ende zu gehen und das jetzt noch mal das letzte Zucken zu sein. Das sich so äußert, dass Menschen die freitags bei den Hosen waren quasi kurz davor sind zur Verbraucherzentrale zu rennen, weil samstags die Ärzte da waren und da müsste es doch ein Formular für geben, wie man jetzt was erstattet bekommt.


    Und, das noch zum Schluss, was auch dazu beiträgt und da sind die Ärzte und Rammstein ja eine wohltuende Ausnahme, dieses elendige gehype von Bands/Festivals und was auch immer auf deren eigenen Social Media Kanälen. Jeder Abend war der allergrößte, immer war alles kaum zu glauben und beim nächsten Mal wird noch eine Schüppe drauf gelegt und man glaubt es ja kaum, was hier alle verpasst haben, die nicht da waren.


    Und die Wahrheit ist doch ganz einfach: Am Ende entscheidet das eigene Gefühl und die Tagesform. Wenn ich mich samstags auf dem Weg zu den Hosen im Auto mit meiner Frau streite oder mir fährt nachher einer auf dem Parkplatz in die Karre, dann ist der Tag für mich gelaufen oder ich esse an der Raststätte eine gammelige Bockwurst und mir ist durchgehend übel beim Konzert. Dann nützt mir das alles nix ob da die Ärzte, die Hosen und Rammstein gemeinsam auflaufen. "Der Mensch" muss scheinbar erst mal wieder lernen, dass es ein Wert an sich ist, wenn etwas gelingt und das zu schätzen wissen. Sorry, aber ich bin gerade leicht genervt von "die Menschen", auch dieses ganze Gehype vom Sommerurlaub, als ob da irgendein Leben dran hängt, wenn Vatti und Mutti einmal nicht nach Malle kommen. Gibt andere, denen geht es deutlich schlechter, die waren nie und kommen nie irgendwohin. Man, man, man ...

    Also auf meiner Uhr war es 20:29 bei Ansage 20:25. Ich will jetzt unbedingt mein Geld zurück! 🤣


    Also bis +4 Minuten gilt eine Bahn als pünktlich, das akademische Viertel war nicht mal ansatzweise erreicht ;)

    Du solltest direkt mal bei Kaufmich nach dem Konzertgastrechteformular fragen. 4 Minuten, das sind ein Lied! Vielleicht musste das gestrichen werden aufgrund der Verspätung. Gut, dass ich Samstag nicht doch noch mal gefahren bin, Freitag war wenigstens pünktlich, haha :-)

    Ich habe gerade mal, was man ja nie tun sollte, in die Facebook-Kommentare geschaut. Unter dem Post der Hosen zum Ärzte-Besuch. Was sich die Leute da teilweise einbilden, die Freitag da waren und Samstag nicht. Dass das manche nicht noch ihr Geld zurück verlangen ist auch alles, weil bei ihnen weder die Ärzte noch Marteria waren. Einer schrieb was nach dem Motto "Danke für nichts. Ich bin extra Freitag 600 Kilometer angereist und ihr macht Samstag die Party und Freitag ist gar nichts". Da fragt man sich doch, mit welcher Haltung und welcher Einschätzung über ihre eigene Wichtigkeit mache Leute so durchs Leben gehen.


    Ich war ja auch "nur" Freitag da, habe Samstag schon fast im Auto nach Düsseldorf gesessen und wollte vorm Stadion Karten kaufen, es dann aber doch gelassen. Ist nun mal so, natürlich bekommt man da einen Schreck, wenn man gefühlt selbst fast schon da war und dann liest man die Ärzte spielen. Was den Freitagabend nun aber in keinster Weise entwertet. Dass die Hosen da jetzt lustlos ihr Set runtergenudelt hätten, wie es auf Facebook auf einmal heißt, das stimmt ja nun nicht.


    Das ist aber auch die Seuche mit der "Eventisierung" der Gesellschaft, dass jeder immer meint, er darf keinen einzigartigen Moment verpassen und falls bloß droht irgendwas anderes noch besser zu sein, als das eigene Erlebte, wird das eigene auf einmal wertlos. Social Media befeuert das natürlich noch ohne Ende, dass manche Leute, die meinen was Besonderes erlebt zu haben, noch mal komplett freidrehen, als hätte man das größte Ereignis der Menschheitsgeschichte verpasst und andere damit bewusst neidisch machen wollen.


    Ich ärgere mich natürlich auch, aber eher nach dem Motto "Wärst du mal doch noch losgefahren" und nicht "Ich hatte jetzt nur den schlechten Freitag, wie konnten die Hosen mir das nur antun".


    Und ein Gedanke noch: Jetzt haben die Hosen die Latte für die restliche Tour natürlich verdammt hochgelegt, auch mit der Abfeierei auf Social Media. Alles, wo jetzt nicht mindestens Marteria aufläuft, wird von den Eventfans wahrscheinlich schon mal kritisch gesehen :-)