Wenn man auf das neue Album seiner Lieblingsband wartet, wird das Warten mit jedem Tag schwieriger wenn es dann auf den Erscheinungstag zugeht. Gestern war am Schlimmsten. Ich war so sicher, dass es ein gutes Album werden würde. Aber jetzt einfach zu sagen, es ist ein echt richtig gutes Album geworden, wäre eine Untertreibung. Dieses Album ist ein Schwarzes Loch, es hat mich verschlungen. Es ist musikalisch so vielschichtig, JS spielt zudem unglaublich mit seiner Stimme. Es geht auf und ab, rennt zickzack und wechselt dann wieder die Richtung und am Ende passt eins zum anderen. Wunderbar!
„Passing Through“ ist irgendwie ein sehr trauriger Song und hat gleichzeitig auch etwas sehr beruhigendes. Und so wie der Songtext mit meinen Gefühlen Achterbahn fährt, erfindet er sich auch musikalisch immer wieder neu. Wenn nach dreieinhalb Minuten die Gitarren einsetzen und der Song dann von den Drums weiter getragen wird, spiegelt das auch meinen Sturm der Emotionen wider. Und dieses „It will be over soon“ am Ende ist einfach nur zum Heulen traurig.
Bei „Never Arriving“ mag ich den Refrain sehr gerne. Besonders dieses „And for cowards like me, the safest place that we know is here between departing and arriving, but never arriving“.
Bei “The Weather” finde ich den Vergleich zwischen der Klimaveränderung und dem Verhalten der Menschen sehr spannend.
Zu „End Of Days“ habe ich ja schon etwas geschrieben. Es hat sehr viele sehr gute Textpassagen. Und passt thematisch auch irgendwie zu „The Weather“. Menschen! Immer wieder spannend zu beobachten.
„Great Disguise“ ist einer meiner Lieblingssongs. Fantastischer Text in dem ich mich sehr gut wiederfinden kann.
Zu „Conversation“ könnte ich gerade einen halben Roman schreiben. Aber ich lasse das mal lieber. Das ist ein Song, der mich und meine Gedanken weit weg trägt. Und um diese 2-3 Zeilen zu schreiben, habe ich den Song gerade dreimal hintereinander gehört. Er tut es einfach. Nimmt mich weg aus dieser Welt.
Und hier kommt mein zweiter Lieblingssong „Where I Am“. Kleiner Exkurs: ich habe 2 T-Shirts beim letzten Weihnachtskonzert gekauft auf denen hinten Songzeilen stehen, die ich nicht zuordnen konnte. Ich kam mir schon richtig blöd vor, weil ich mich nicht entsinnen konnte, aus welchen Songs sie stammen. Und dann diese Erleichterung „ I am where I am, I‘m not so hard to find“. Sehr guter Text mit dem ich ebenfalls viel anfangen kann und musikalisch sehr einfach zu betreten. Ich freue mich schon darauf ihn live zu hören. Da ist definitiv ein Live-Song!
„Hard Way“ ist meiner Meinung ein sehr typischer NMA Song. Beginnt etwas sperrig, aber nicht unangenehm und wechselt dann und endet musikalisch als Supernova. Sehr interessante Zeile „If we can forgive ourselves, then we must forgive the others“. Auch davon abgesehen ein Text zum Nachdenken.
“Watch And Learn” habe ich vorab in der Live-Version auf YouTube gesehen/gehört und fand den Text sehr gut. Musikalisch konnte ich dem Song in diesem Video noch nicht so viel abgewinnen, aber auf dem Album gefällt er mir gut. Ich vermute, das Video hatte einfach nur einen miesen Ton, weil ich mir jetzt sehr gut vorstellen kann, dass der Song live gut rüber kommt. Viel Gebrüll am Ende.
Bei „Maps“ bin ich noch nicht so ganz sicher, was er mir erzählen will. Ich habe eine Idee, aber auch nur deshalb, weil das Damoklesschwert auch ständig über meinem Kopf erscheint. Der Song hat etwas sehr düsteres. Vielleicht geht es tatsächlich um Menschen, die ständig ihr Glück herausfordern.
„Setting Sun“ ist ebenfalls, wie ich finde, ein typischer NMA Song und hat ebenfalls einige gute Textpassagen, denen ich mich direkt sehr verbunden fühlte, z.B. „There’s a swollen river running through our lives, of course it’s faster every day. Takes familiar things that we know and love and carries them away“. Die Musik, so ungefähr in den beiden letzten Minuten, lässt mich irgendwie an Apokalypse denken. Könnte meinetwegen 10 Minuten so weiter gehen.
Der Titeltrack „From Here“ ist fantastisch. Was für ein genialer Text, was für Wortspiele. Und endlich Drums ohne Ende.