Beiträge von Wehende Bayernfahnen

    Jup, finde ich auch ein bisschen vermessen. Es ist vielleicht nicht das Thema, zu dem ich ausgerechnet von Campino ein Buch haben muss, bzw. nicht das Thema, das ich auswählen würde, wenn ich mir von Campino ein Buch wünschen dürfte, aber "niemanden" ist ganz sicher ziemlich weit an der Realität vorbei.


    Edit: Da könnte man sich über Thees Uhlmanns letztes Buch genau so äußern und es wäre inhaltlich genau so falsch.

    Klar ist die Gewalt der Hosen eine andere Dimension, das streite ich auch gar nicht ab. Wobei ich allerdings zumindest anzweifeln möchte, ob die immer nur reaktiv war, zumindest die Schlägerei von Campino mit Béla und Sahnie ging nach den mir bekannten Quellen eher vom Düsseldorfer aus. In den Jubiläumsinterviews zu UFF spricht Kuddel auch von einer Keilerei, die er verpasst hat, weil er mit einer Frau getanzt hat, in der er sich ein wenig verguckt hatte. Da klang auch mehr Bedauern als Erleichterung durch, dass er nicht dabei gewesen ist. Das sind jetzt nur zwei einzelne Fallbeispiele und wie gesagt, nicht gleich zu setzen mit dem, was die Onkelz gemacht haben, aber vor 35-40 Jahren waren die Hosen sicherlich nicht die, die immer nur aus Notwehr gehandelt haben. Die waren schon regelmäßig dort anzutreffen, wo es zur Sache ging. Ist wie gesagt Jahrzehnte her, ebenso wie bei den Onkelz, wobei es bei denen vielleicht länger gedauert hat oder in Einzelfällen noch länger bis in die 90er hinein vorgekommen ist, aber nicht umsonst gibt es den Begriff der Verjährung in der Justiz. Dass eine solche Vergangenheit nicht gerade einen Sympathiebonus einbringt, verstehe ich und ist auch gut so. Nur sollte man Menschen vielleicht nicht zuvorderst anhand dessen beurteilen, was sie vor Dekaden getan haben.


    Und natürlich kannst und sollst du bestimmte Inhalte auch anzweifeln, das ist unerlässlich für einen aufgeklärten Leser. Da hast du dich anfangs wohl tatsächlich einfach nur anders ausgedrückt, als es gemeint war oder ich habe dich missverstanden. Spontan fällt mir die Stelle ein, als Gonzo und Pe sich zum ersten Mal LSD gegönnt haben und komplett drauf durch Frankfurt gelaufen sind. So etwas kann 30, 40 Jahre her sein, daran erinnert man sich bis zu seinem letzten Tag lebhaft. Ob jeder Geschichte eine so einprägsame Erinnerung vorsteht? Daran darf man zweifeln, aber zumindest einiges würde ich letztlich so hinnehmen, allein aus dem Grund, dass ich, wenn ich mir an die eigene Nase packe, bestimmte Episoden meines Lebens immer noch sehr genau vor Augen habe, weil sie sich einfach eingeprägt haben. Das sind dann auch tendenziell eher die Sachen, die in einer Biografie landen würden.

    S-Man: Danke für deine Ausführungen. Die vielen Schlägereien, in die die Onkelz verwickelt waren und die sie auch aktiv suchten, sind nicht weg zu diskutieren. Allerdings sehe ich in dem Buch die Stelle nicht, wo sie sich übermäßig dafür auf die Schultur klopfen würden. Im Gegenteil werden die Exzesse doch auch sehr häufig als die hirnverbrannten Dummheiten hingestellt, die sie nunmal waren. Und was hätte man denn auch machen sollen? Diesen Teil der Bandgeschichte aussparen? Die Drogenexzesse werden ja auch beschrieben und wie ich finde, erkennt man bei beidem, Gewalt und Drogen, einen glaubwürdigen Wandel in der Bewertung dieser Dinge seitens der Band. Gerade auch in dem Kontext, dass vieles erst Spaß war und später Ernst wurde. Die Typen hinter den Geschichten muss man nicht gut finden, sollte sie aber im richtigen Kontext einordnen. Was ich auf keinen Fall tun möchte, ist Gewalt irgendwie zu relativieren, allerdings ist es doch immer wieder auffallend, dass diese den Onkelz häufig zum Vorwurf gemacht wird, dass Campino aber ebenfalls nicht gerade zimperlich mit Störenfrieden, auch unter den eigenen Fans, umging scheint viele dann nicht so sehr zu stören. Soll keine Entschuldigung sein, nur wenn man konsequent ist, sollte man bei allen Menschen denselben Maßstab anlegen, egal wie gut einem die Musik gefällt oder wie sympathisch einem die Person ansonsten ist.


    Zum Thema Glaubwürdigkeit der Biografie als Quelle:

    Ein zentraler Teil der Arbeit eines Biografen ist es, mit denjenigen zu kommunizieren, über die er schreibt, ebenso wie mit deren Angehörigen, Wegbegleitern etc. Die Gefühle und Empfindungen werden ihm so mitgeteilt worden sein. Im Sinne der Quellenkritik darf und muss man sich natürlich trotzdem fragen, wie gut sich jede/r Einzelne an Dinge erinnern kann, die teils 20 Jahre zurück liegen, aber die beschriebenen Vorkommnisse einzig aufgrund dessen in Frage zu stellen, weil der Verfasser nicht überall dabei gewesen sein kann, halte ich dann doch für etwas übers Ziel hinaus geschossen.

    Dass es auch teureres Bier gibt, ist mir schon klar. Aber ne DOSE für 1,19? Die Preise für den halben Liter bewegen sich da doch in der Regel eher im zweistelligen Centbereich. Und nur weil "Hosen" draufsteht... Probieren würde ich das schon mal, aber das war's dann auch. Sofern mich der Geschmack nicht völlig in andere Sphären des Biergenusses katapultiert und das bezweifle ich mal stark.

    München ist nicht die schönste Stadt Deutschlands, aber auch nicht die hässlichste. Der Flaucher, das Glockenbachviertel, der Olympiapark, der englische Garten, diverse wirklich coole Kneipen und aufgrund der hohen Dichte an Restaurants und Imbissbuden eine wirklich enorm große culinarische Vielfalt. Abgesehen davon hat München den FC Bayern - da kann eh nichts mithalten.


    Überfüllt ist die Stadt allerdings. Die Taktung der U-Bahnen ist manchmal ein Graus und erinnert fast an Willkür. Als besonders grün habe ich München auch nicht empfunden. Sicher, es gibt sehr schöne, ruhige Orte, aber die meiste Zeit läuft man durch graue Straßen. Und 1860 München existiert dort ebenfalls noch. Pfui.


    Alles in allem eine okaye Stadt. :thumbup:

    Aufgrund von Schumachers Dominanz hat man einst das Punktesystem geändert, um die WM ein wenig ausgeglichener zu gestalten. Irgendwann war Schumacher weg und man kam wieder auf den Trichter, dass ein Sieg sehr viel höher gewichtet werden sollte. Da gab es dann diese Erhöhung auf 25 für den 1. Platz, 18 für den 2. usw. Mittlerweile schaue ich die Formel 1 gar nicht mehr und bin deswegen auch nicht im Bilde, wie das Punkteverteilungssystem momentan aussieht. Aber wäre es nicht an der Zeit, mal wieder über eine Reduktion des Abstandes zwischen erstem und zweitem Platz nachzudenken? Ist so etwas auch im neuen Reglement drin? Hamilton ist heute ähnlich dominant wie Schumacher damals...