Beiträge von Karl Arsch

    Aus dem Film "Japlan" (Bundesrepublik Deutschland 1984, Regie: Wolfgang Büld) mit Trini Trimpop -> http://www.imdb.com/title/tt0396070/

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    Leute, das ist ein Musikvideo, nicht mehr und nicht weniger. Ich finde es übrigens ganz nett anzuschauen.
    Jetzt wissen wir ja auch, wann bei den Stadionkonzerten bei welchem LIed und bei welcher Stelle ein Konfettiregen auf das Publikum regnen wird oder vielleicht sogar ein Feuerwerk abgefackelt wird.
    Nett auch, beim Videoclip ein bekanntes Gesicht zu erblicken.

    Als ich gehört habe, dass die Single "Unter den Wolken" heißen soll, fand ich das erstmal einen ziemlich guten Titel. Er bezieht sich nämlich auf das Diesseits, es geht um einen Realitätsbezug. Es geht um das Hier und Jetzt, auf das unter, nicht um das über den Wolken. Also nicht um irgendwelche Träumereien, Religion, Jenseitiges oder irgendwelchen postmodernen Blödsinn; Insofern deutete sich da schon eine politische Ansage an. Und politisch kann man den Song auch deuten.
    Man muss es aber nicht. Den Text an sich - das Lied gefällt mir übrigens wirklich ziemlich gut - finde ich dann aber doch etwas zwiespältig.
    Zwar gefällt mir die Grundstimmung, die rumkommt. Die sagt mir schon sehr zu.
    Es sind im Text auch einige Anspielungen, die man aus einer politisch linken Perspektive bestens interpretieren kann und die auch den aktuellen Zustand der Linken ziemlich gut treffen: den allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Rechtsruck auf allen Ebenen, mit dem umzugehen man als Linke scheinbar völlig überfordert ist, der uns völlig überrannt zu haben scheint und auf den man keine Antwort findet, geschweige denn eine Gegenstrategie: "Die Welt steht grad' auf ihrem Kopf / Der Wind hat sich gedreht / Ein grauer Schatten liegt auf unserem Weg". Gut gefällt mir gleichzeitig auch die Kampfansage an die "Himmelhunde", genau richtig hier auch das militärische Vokabular, wenn es heißt, dass wir "die Stellung" halten und "längst nicht abgetaucht" sind. Also sinngemäß: Egal, wie autoritär ihr den Staat umbaut und innen- und außenpolitisch aufrüstet, wir stehen noch im Feld und geben nicht auf.
    Auch, dass noch längst nicht aller Tage Abend und Licht am Ende des Tunnels ist, finde ich einen wichtigen Aspekt, also dass nach einer Phase der Defensive auch wieder eine der Offensive denkbar ist.
    Im weiteren Lauf verflachen die Lyrics aber zusehends und erschöpfen sich in Allgemeinplätzen. Es wird halt dann ein Song, den jeder aus jeder Lebenslage irgendwie für sich deuten kann: sehr schwammig und unkonkret (v.a. nervig auch die ganzen Helene Fischer-mäßigen Wortbilder: "gibt's keine Starterlaubnis mehr", "klitschnass", "machen wir uns selbst ein Licht am Meer aus all den Träumen");
    So bleiben auch folgende Fragen bleiben offen: Wer sind denn "wir", aus deren Perspektive der Text geschrieben ist? Was setzen wir den "Himmelhunden", denen gegenüber wir "die Stellung" halten, überhaupt entgegen? Was eint uns denn? Hier wird es dann sehr schwammig: "all unsere Träume" (-> denn träumen tun wir alle, egal ob rechts oder links, oder liberal), "geben wir die Freiheit noch nicht her / Weil sie uns heute alles bedeutet" (-> das Wort "Freiheit" wird im tagtäglichen Diskurs von Allen und Jedem benutzt, maßgeblich aber auch von Neoliberalen und Rechtsradikalen, die ihre Parteien sogar z.B. "Die Freiheit" nennen).
    Hier wird der Text also dermaßen unkonkret: Mehr als Floskeln wie "Freiheit" und "Träume" fallen den Hosen dann als positiver Bezugsrahmen nicht mehr ein.
    Manche mögen so eine Unkonkretheit vielleicht noch für eine Stärke halten. Ich kann den Text ja auch für mich deuten. Dennoch finde ich dass ein Titel wie "Unter den Wolken" mehr verspricht, als nur auf "Träume" hinzuweisen. So kann auch der neoliberale "Himmelhund" den Song für sich beanspruchen.
    Nichtsdestotrotz gefällt mir der Song: guter Popsong mit schöner Stimmung;

    Noch mal ein paar Gedanken von mir zur LE2. Die Diskussion gab es ja schon vor mehreren Jahren ob noch eine Fortsetzung der LE1 kommt. In diesem Zusammenhang habe ich eigentlich eher vermutet, dass, wenn es noch mal eine Fortsetzung geben sollte, man bestimmt nicht wieder klassische Punkbands der ersten Stunde covern würde. Ich dachte eher, dass man sich vielleicht an Bands, die Anfang der 90er Einfluss auf die Musik der Hosen hatten, abarbeitet. Bands wie Red Hot Chili Peppers, Rage Against The Machine, Nirvana, Faith No More o. ä. waren da meine Idee. Jetzt ist es doch anders gekommen und ich weiß nicht so richtig, ob das ein gewisser Stillstand ist, da es nicht wirklich eine Entwicklung dokumentiert. Letztendlich freue ich mich auf das Album, aber es hätte auch anders sein können. Ich befürchte bei den Hosen von heute könnte ein bißchen die Authentizität der gecoverten Songs verloren gehen. Und das auch vor dem Hintergrund, dass Campino meinte viele der Songs würden heute poppig klingen. Da bin ich mal wirklich gespannt.


    Eigentlich sind ja ganz viele der gecoverten Bands nicht die aus der ersten Welle (v.a. des) britischen Punkrocks wie noch auf der Learning English Lesson 1, sondern ganz viele Songs aus der zweiten britischen Punkwelle sind dabei (Anfang der 1980-er); also nicht mehr Sham 69, sondern The Adicts, Angelic Upstarts und Cock Sparrer. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
    Vom Crossover sollen die Hosen die Finger lassen. Wenn sie selber versuchen, einen auf Red Hot Chili Peppers oder Rage Against the Machine zu machen, klingt es eigentlich fast immer grauenhaft.
    Was die Aussage Campinos, die es da wohl gab, dass viele Punkrocksongs eigentlich gute Popsongs sind: Da würde ich mir jetzt nicht allzuviele Gedanken drüber machen. Denn 1.) hat er Recht, 2.) hat er Ähnliches immer wieder mal gesagt, 3.) bin ich überzeugt, dass die Hosen die Songs aus Ehre und Anstands- und Ehrfurchtsgründen nicht vergewaltigen werden, 4.) die Hosen Songs fast immer nur 1:1 covern usw..
    Ein moderner Sound muss auch überhaupt nicht schlimm sein, eigentlich ganz im Gegenteil: Ich höre privat sämtliche Varianten von Punkmusik. Der ursprüngliche Punk mag, als er frisch war, vielleicht das heftigste gewesen sein, was es überhaupt nur gab. Viele gerade der melodischeren der alten Sachen (z.B. die Adverts-LP) sind heutzutage für jüngere Zuhörer kaum mehr von frühen Beatles zu unterscheiden. Die Hörgewohnheiten haben sich dermaßen gewandelt. Und moderne Punkrockbands (vielleicht jetzt nicht diejenigen auf der Retrowelle) haben in der Regel auch einen viel deftigeren Sound als alte. Auch bei den Hosen ist das so: "In aller Stille" hat ein viel deftigeren Sound etwa als die "Opel-Gang", oder "Schweineherbst" von Slime hat einen viel deftigeren Sound als noch "Alle gegen Alle". Schon auf der ersten Learning English hatten die Songs häufig einen anderen Sound als die Originale, und zwar nicht nur moderner, sondern durchaus härter: Vergleicht doch mal "Blitzkrieg Bop" von den Hosen mit dem Original der Ramones von deren erster LP, oder "Gary Gilmore's eyes" mit der Adverts-Single!
    Ich freue mich jedenfalls Bombe auf die Learning English 2 und eigentlich auch auf das neue Album. Ich würde mir nur wünschen, dass Campino mehr die Schnauze hält, wenn es um Politik geht. Da kommt ja nur noch dummes Zeug heraus, das man von FDP-Leuten und rechten Grünen gewohnt ist.

    Kein Müll; Er legt mit dem Wort "Rechtsrockkonzert" (Xavier, Frei.Wild) dieselben Maßstäbe an, die andernorts auch angelegt werden.
    Ansonsten bedient er sich natürlich der Onkelz-Masche: "Alle sind gegen uns. Aber Eure Feindschaft macht uns stark."

    Der Song gefällt mir mit jedem Mal hören besser. Irgendwie schön, die Mischung aus Melancholie und Euphorie, die rüberkeommt.
    Der Text ist sehr allgemein, kann man viel reininterpretieren. Sicher kann man ihn auch politisch deuten.


    Ja, wenn der Beitrag "durchaus beleidigend" oder sogar "bewusst ehrverletzend" gewesen ist, dann ging er ja wohl auch wirklich zu weit...

    Ich freue mich sehr, dass man mit "Gegenwind der Zeit" voll in die politische Kerbe schlägt, aber das ist textlich zuweilen so billig und schwach, dass es wirklich nach ner Punkkapelle von 15jährigen klingt. Zeilen wie "Sauerkraut und Bier ab jetzt im Grundgesetz, vom Griechen bis zum Dönerstand" oder "
    Braucht man jede Menge Aspirin" klingen für mich einfach sehr billig und unreif.


    Eben nicht: Ein solches plattes, unreifes und billiges Denken unterstellen sie dem rechten Mob. Sie befürchten nicht, dass diese Gefahr bevorsteht. So wie der Gegenwind der Zeit nicht uns, sondern den Faschisten entgegenschlägt.
    Mein erster Eindruck war auch derselbe. Aber hör Dir den Text nochmal an!