Beiträge von Munich

    Hab die Zahl auch schonmal gelesen und sehe das wie Du, Sascha.
    30.200 - schön und gut, aber bei der Masse die auf der Tour bei Hosen-Konzerten war verkommts irgendwie doch zu nem Bruchteil.
    Aussagen wie du sie hier schilderst hab ich zum Glück nicht mitbekommen.

    Bericht aus unserer Tageszeitung zu der Konzertreihe.




    Die Toten Hosen spielten „entartete Musik“



    Gedenken Gemeinsames Konzert von Punkrockern und Düsseldorfer Sinfonikern begeistert ein zumeist junges Publikum


    Von Andreas Rehnolt




    M Düsseldorf. „Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor“, das Lied der Häftlinge des Konzentrationslagers Börgermoor aus dem Jahr 1933, war am Samstagabend der Einstieg in eine ungewöhnliche dreitägige Konzertreihe: Die Punkrock-Band Die Toten Hosen erinnert bis Montag gemeinsam mit den Sinfonikern der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf an die von den Nationalsozialisten als „entartet“ geächtete Musik. Auf dem Programm stehen Arnold Schönbergs Zwölftonmusik, Lieder aus Konzentrationslagern, aber auch aktuelle Songs gegen rechts.

    Vor 75 Jahren hatten die Nazis in Düsseldorf aus Anlass der Reichsmusiktage die Propagandaschau „Entartete Musik“ veranstaltet. In der Düsseldorfer Tonhalle, in der zumeist Klassik geboten wird, überwog am Samstagabend ein überwiegend junges Publikum. Einer der jungen Zuhörer des ausverkauften Konzerts sah den Abend als „eine späte Entschuldigung“ an die damals verfemten, verfolgten und teils ermordeten Musiker und Komponisten. Kurt Weill, Alban Berg, Anton Schönberg, Hanns Eisler, Paul Hindemith, Anton Webern, die Comedian Harmonists oder Igor Strawinsky wurden verfolgt, weil sie Juden waren oder ihre Werke als „undeutsch, hässlich und krank“ diffamiert wurden. Sänger Campino brachte den „Kanonensong“ aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“, daneben „Mackie Messer“ und die „Zuhälter-Ballade“ aus dem 1928 uraufgeführten Stück mit der Musik von Hanns Eisler. Andere Lieder erinnerten an die Comedian Harmonists, vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten ein höchst erfolgreiches Vokalensemble. Weil drei der sechs Sänger Juden oder „Nichtarier“ waren, wurden sie mit Auftrittsverboten belegt und konnten nur noch im Ausland Konzerte geben.

    Die Gruppe um Campino, die sich seit ihrer Gründung 1982 immer auch als Band gegen rechts versteht, brachte auch Songs aus dem eigenen Repertoire. Für Hosen-Fans gab es den Song „Sascha, ein aufrechter Deutscher“ sowie „Willkommen in Deutschland“ von 1993. In diesem Lied thematisiert die Band die Scham, Abscheu und Wut angesichts brennender Asylbewerberheime und offenen Fremdenhasses. Unter anderem heißt es darin: „Das ist ein Land, in dem man nicht versteht, dass fremd kein Wort für feindlich ist.“

    Im Konzert wurde zudem „Ein Überlebender aus Warschau“ von Arnold Schönberg aufgeführt, ein siebenminütiges Opus für Stimme, Chor und Orchester aus dem Jahr 1947, das die Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Getto im April 1943 thematisiert. Campino, Frontmann der Toten Hosen, schlüpfte im Düsseldorfer Konzert in die Rolle des Erzählers, der sich, halb totgeschlagen, in den Untergrund retten konnte und Augenzeuge der Ereignisse ist.

    Die von den Nazis entrechteten Juden wurden niedergeknüppelt und erschossen oder nach dem Appell mit dem Befehl zum Abzählen in die Vernichtungslager deportiert. Inmitten all dieser Brutalität besannen sich die Juden auf ihre religiösen Wurzeln und begannen, das „Höre Israel“, das Glaubensbekenntnis der Juden, zu singen. Am Ende des nachdenklich machenden Gedenkkonzerts gab es langen, verdienten Applaus für alle Beteiligten.

    Thomas Leander, Prorektor der Robert-Schumann-Hochschule, hatte im Vorfeld der drei Konzertabende erklärt, man wolle als Düsseldorfer Musikschule „an dieses dunkle Kapitel erinnern und so den wieder stärker werdenden subtil agierenden rechtsradikalen Strömungen begegnen“. Im Januar nächsten Jahres soll eine kritische Rekonstruktion der Ausstellung „Entartete Musik“ in der Tonhalle in Düsseldorf gezeigt werden.

    Nahe Zeitung vom Montag, 21. Oktober 2013, Seite 29 (0 Views)

    Bin ebenfalls recht zufrieden.


    Die hier gewünschten Songs, wären natürlich klasse. Bin aber ebenfalls der Meinung, dass die wohl zu wenig, oder sogar nur bei nicht aufgenommenen Konzerten gespielt wurden.


    Europa fehlt tatsächlich und da hoffe ich, dass es so kommt wie von Ewiggestriger und BammBamm beschrieben. Die Umsetzung wäre mal ein ganz feiner Zug!!

    Erstmal stimm ich pillermaik hier komplett zu.
    Weiterhin lässt mich die Aussage von Campino hoffen, die Ewiggestriger in seim Post drin hatte.


    Campi hat ja auf der letzten PK in Düsseldorf sinngemäß gesagt, dass er bzw die Band diesen Hype und Megarun um TWD erstmal einordnen müssten und überlegen, wie sie darauf musikalisch reagieren


    Dann schwirrt mir irgendwo im Hinterkopf noch ne Aussage rum, dass das Album ohne Mitschreiberlinge wohl zu düster für ein 30-jähriges Jubiläum geworden wäre (weiß nicht mehr welches Interview das war. Wurde aber hier im Forum glaub ich auch schon erwähnt). Irgendwo versteh ich die Band, dass man zum Jubiläum was fröhlicheres liefern will, andererseits hätte ich ne düstere, dunkle, härtere Platte mit Kusshand genommen, wenns dann "knapp" 100 % Hosen gewesen wäre.
    Daher zieh ich auch daraus ne nicht mal geringe Hoffnung, dass die nächste Platte - ohne Hilfe von außen - wieder ein Hosen-Werk ist und härter klingt. Wenns denn gerade die Stimmung is eben auch mit düsteren, dafür aber ehrliche und tiefgehende Texte.
    Wir werdens sehen

    Das ganze Thema is selbst in mir drin ne einzige Kontroverse.


    Ich brauch die Dinger nicht, sie haben mich aber am Samstag auch nicht gestört. Auf der anderen Seite verstehe ich irgendwo, wenn die Leute davor Angst haben und nur zu sagen "Verpisst euch nach hinten, oder auf die Ränge" ist viel zu einfach.
    Hier und da mag das auch mal gut aussehen, hab mich aber auch schonmal hier geäußert, dass ich als total störend fand, als ich beim Fußball im Qualm stand.
    Was für mich allerdingst zu 100 % feststeht: Die Stimmung auf dem Konzert steigt, oder fällt nicht nur weil einer so en Ding zündet. Wären sie nicht da? Na und? Die Stimmung kann trotzdem am Kochen sein!!


    Letztendlich nervt mich dieser gewaltige Medienaufschrei.

    Eigentlich alles gesagt.
    Ein fantastischer Abend. Geniales Set...
    Computers musste ich noch für ne halbe Stunde Schlaf nutzen, da Freitagabend leider ne Grippe bei mir eingeschlagen hat. Donots, stark, aber mittlerweile auch nur noch auf Konzerten.
    Madness, SENSATIONELL. Hat mal einer die Setlist von denen?


    Die Hosen waren wie schon gesagt fantastisch! Mit dem Konzert darf man sich gut und gerne in ne Pause verabschieden (mal von den 3 nächste Woche abgesehen), vielen vielen Dank dafür!