Zum Thema Setliste...
Wer die Ansage in Wiesbaden zu Hier kommt Alex anhört, dem werden die Fragen nach dem Warum glaub ganz gut beantwortet. Hab sie jetzt nicht wortwörtlich im Kopf und kann gerade nicht nachhören, aber in etwa so: "Man überlegt ja, die haben dort ja auch Internet und wenn die so rumklicken, was finden sie dann. Und: was wollen die hören - wollen die Hofgarten hören?" Deswegen ist ja klar, dass sie vorrangig die bekannten Lieder spielen. Man landet nun mal zuerst bei diesen, wenn man die Band nicht kennt und im Internet recherchiert. Sie haben sich also sehr wohl Gedanken gemacht, auch wenn es nicht so zu sein scheint.
Zum Thema "Präsentieren" der Band: ich denke, es ging bei der Sache nicht darum, sich als Band zu präsentieren. Es ging um viel mehr, als sich als möglichst rotzige Punkband darzustellen. Das wird sicher auch den Bands aus Myanmar, bzw. manchen Konzertbesuchern bekannt sein, dass das keine 20-jährigen Punks mehr sind, die die Bühne auseinandernehmen (überspitzt gesagt ). Gerade durch das, was im Internet kursiert. Es war den Hosen daher sicher sehr wichtig, auf die Sache an sich Wert zu legen, nicht auf top Setlisten oder besonders rotzige Ansagen. Es repräsentiert eben dort das ganze Land. Dessen waren sie sich sicher bewusst.
Ausserdem hatten so die Leute vor Ort die Chance, mitzusingen. Wie Grauer Panther geschrieben hat, ist es doch ein ganz anderes Konzerterlebnis, wenn man zumindest bei einem Teil der Lieder mitsingen kann, bzw. sie wenigstens schon einmal gehört hat. Deswegen sicher auch Hang on sloopy.
Ich finde wegen der guten Sache eine Diskussion um die Setlist und "wie wird sich die Band dort präsentieren" völlig fehl am Platz. Einerseits haben sie uns mit Wiesbaden und Bochum gezeigt, sie können und wollen (!) auch anders und haben so richtig Spaß auf der Bühne. Andererseits gibt es mittlerweile eben auch die gewissenhafte und professionelle Seite der Hosen. Was ich sehr gut finde. Sie haben eine "Stellung", mit der man viel bewirken kann. Sowas dann zu versemmeln mit kompletten Texthängern oder anstössigen Texten wäre ja nur noch lächerlich. Daher war die Wahl der sicheren Seite meiner Meinung nach ganz gut. Klar hätten sie auch nen Tick mutiger sein können, aber eine Hammersetlist hätte in dem Fall keinem was gebracht (ausser der Beruhigung mancher Nerven hier ) und hätte auch nach hinten losgehen können. Ich glaube, den Fans, die dort waren, war die Setlist sowas von egal.
Richtig gute Sache, dass sie dort gespielt haben. :thumbup: Hoffentlich kommen bald die ersten Berichte.