Beiträge von DTH_HB_86

    In dem Lied geht es tatsächlich darum "das Gesetz zu brechen", was übrigens immer noch schärfer klingt als "Gesetzesüberschreiter".

    Sorry für meinen schwammigen Begriff, ich habe das eindeutig nicht genug abgewogen und das Gesetz brechen klingt besser, ja. Können wir das mit dem Überschreiten (auch wenn es synonym ist, lediglich weicher klingt) dann abhaken? Danke.


    Wie würdest Du denn bspw. die erste Strophe übersetzen? Dewotschkas, mit denen man sich amüsieren möchte, oder? Für mich steckt da die Anspielung auf die Vergewaltigung drin.

    Ich finde nicht, dass "mit Devotchkas amüsieren" automatisch eine Vergewaltigung impliziert. Ich kann jedenfalls auch ohne Vergewaltigung Spaß haben, auch mit Frauen.

    Natürlich kann man das so deuten, wenn man einen strengen Maßstab auf den Film anlegt und sich dabei auf bestimmte Szenen (eigentlich nur eine; die zweite Vergewaltigung, die von einer anderen Gang ausgeht, wird durch das Eintreffen der Droogs unterbunden) konzentriert.
    Wenn man allerdings weiß, dass der Film in der Punk- und Skinheadszene Kultstatus genießt und manche Wörter auch ohne allzu großes Hinterfragen übernommen werden, finde ich nicht, dass das eine Vergewaltigungsszene verherrlicht.

    Im Film findet übrigens im Gegensatz zu deiner Behauptung auch einvernehmlicher Verkehr mit "Devotchkas" statt, die Szene beginnt in einem Plattenladen und ist wesentlich ausführlicher als die angedeutete Vergewaltigung.
    Auch in der Schlussszene in Alex Gedankenspielen sieht der Verkehr recht konsensuell aus.

    Also "Gesetzesübertreter" würde man vielleicht vor Gericht verwenden, wenn man Strafverteidiger ist und seine Mandaten doch eigentlich als gar nicht so übel darstellen möchte.

    Ich wollte den Anglizismus "Outlaw" durch das etwas holprige Wort vermeiden.

    Der Kult von Clockwork Orange ist sicherlich nicht durch die, sondern trotz der Vergewaltigungsszenen entstanden (das zeitweise Verbot des Films in England dürfte da einen sehr großen Beitrag geleistet haben und in Deutschland wurde das dann teilweise kopiert, wobei hier sicherlich stärker in der Skinhead- als in der Punkszene, aber eben auch dort).
    Das kann man im Nachhinein unreflektiert finden und über den Film könnte man auch lang und breit diskutieren, klar.

    Nichtsdestotrotz bezweifle ich sehr, dass die argentinische Band sich bewusst "Vergewaltiger" nennen wollte, weil sie die Vergewaltigungsszenen im Film so abfeiern. "Gewalttäter" ist natürlich auch nichts nettes, aber Punkbands haben sich damals wie heute eher selten Namen wie "Die Bienchen und die Blümchen" gegeben (und jetzt bringt bitte nicht "Bärchen und Milchbubis" als Gegenbeispiel, Ausnahmen gehören zur Regel).


    Und auch in "Uno, dos, ultraviolento" wird auf eine Vergewaltigung angespielt.

    Wo genau? Ich spreche kein Spanisch, aber die Internetübersetzer spucken da für mich jetzt nichts aus, was nach Vergewaltigung klingt.

    Individuellen Geschmack beiseite würde ich auch sagen, dass Ed Sheeran eine verdammt große Nummer ist. Das muss man jetzt nicht runterspielen (Warum überhaupt?)

    Dass seine Gage keinen ganz kleinen Teil des Budgets ausmachen dürfte, glaube ich allerdings auch. Apropos:


    dem seine Popularität ist längst nicht mehr so groß.

    und



    Und das Budget ist ja dann wohl eher weg...

    widerspricht sich ja innerhalb weniger Zeilen ;-)

    Das alleine auf die Onkelz zu beziehen ist auch etwas kurz

    Tue ich nicht im Ansatz. Aber einen Exkurs über die deutsche Skinhead- und Rechtsrockszene braucht es hier an der Stelle denke ich nicht.



    Spielst du auf die 1980er Demo an?

    Ich denke es ist ziemlich klar, welche 2 Stücke ich da insbesondere meine, ohne dass ich die Titel hier rein schreiben muss.


    Und auch auf dem ersten Album gab es noch einige Texte oder Textstellen, die das Prädikat "rechts" verdienen, ohne dass das gleich in NS-Verehrung (auch wenn da in zumindest zwei Stücken schon recht bewusst mit gespielt wurde) oder die Radikalität späterer Rechtsrockbands mündet.

    Deshalb ist die Reduzierung auf Kevin in der Zeit Unsinn, der hat sich lediglich etwas später von einer immer klarer nach rechts tendierenden Szene distanziert, als der Rest der Band.

    Also Weidner war mindestens 2x bei DtH zu Gast.

    Wodurch sind die zwei Male denn belegt?
    Nicht, dass ich das kategorisch ausschließe, aber wenn du schreibst "mindestens 2x" müssten ja zumindest 2 Male nachvollziehbar sein.
    Eine Ansage bei RaR kann drauf hindeuten, kann aber auch ohne Anwesenheit getätigt werden. Abgesehen davon ist ein Festival auch nochmal was anderes in meinen Augen.

    Naja ich eigentlich nicht, der Weidner z.b. war ja auch nie direkt selbst in die rechte Szene abgerutscht, dass war Kevin, aber er kam ja davon wieder weg.

    Um "rechts" ging es mir da gar nicht, sondern eher um "Ihr sollt den Tag..." und "Scheiß Tote Hosen"-Gesänge.

    Und auch wenn ich das Fass eigentlich nicht aufmachen will, weil das alles lange her ist und ich der Band die Abkehr insgesamt zumindest zu 3/4 auch abnehme:
    Eine Rechtslastigkeit der frühen Onkelz nur auf Kevin zu reduzieren, ist dann auch ein bisschen wenig.
    Die plumpen Hetzsongs vom Demo hat Kevin weder alleine geschrieben noch alleine eingespielt, auch Konzerte zu Gast bei KdF in Berlin haben sie als Band im Ganzen gespielt, auch wenn das Konzert 1985 laut offizieller Verlautbarung ein Grund war, auf Distanz zur Skinheadszene zu gehen.

    Ich mein warum sollten die da nicht hingehen, da geht eine Anfrage an den Veranstalter wegen Gästeliste und dann kriegen die das auch.

    Weil's nicht passt. Die Vorgeschichte, der Stil insgesamt.
    Auch wenn man sich nicht mehr spinnefeind ist, finde ich das auch nicht unbedingt naheliegend.


    Wissen tue ich es zwar auch nicht, aber die Wahrscheinlichkeit schätze ich auch als ausgesprochen gering ein.

    Rammstein haben sich genau so klar gegen Rechts positioniert wie die Hosen oder Ärzte. Was sollen die bitte noch machen? Also ernsthaft jetzt.

    Falls sich das auf meine Äußerung bezieht: ich habe nicht behauptet, Rammstein seien rechts.
    Genauso klar positioniert die DTH und DÄ haben sie sich allerdings nun wahrlich nicht, unabhängig davon, ob sie das müssten oder nicht, ist das einfach Quatsch.

    Mir ging es nur um die von Alpengucker in den Raum gestellte Vermutung, bei den Vorwürfen handele es sich samt und sonders um eine Verschwörung von rechts, um "linke Promis" mundtot zu machen.
    Selbst wenn es eine solche Kampagne gäbe (was ich stark bezweifle), dann wären da m.E. andere Ziele zur Diskreditierung "der Linken" wesentlich nachhaltiger.

    Durch die vielen Hetzkampagnen der letzten Jahre gegen meist politisch links stehende Personen, die sich fast alle als haltlos und an den Haaren herbeigezogen herausgestellt haben, bin ich da mit dem Glauben sehr vorsichtig geworden.

    Till Lindemann ist jetzt nicht unbedingt die Gallionsfigur der deutschen Linken...

    Ich finde es immer lustig, wenn Bücher veröffentlicht werden und im Promotext dann erwähnt wird, wie schwer das Ding geworden ist (3,8kg in diesem Fall offenbar).

    Als ob das das herausstechende Qualitätsmerkmal wäre...

    Und DÄ brennen gerade eine für größere Konzerte Raritätenshow ab

    Das sind ja keine "größeren" Konzerte. Klar, kein AZ oder so, aber die Läden sind schon deutlich kleiner als das, was die Ärzte sonst so bespielen.


    Die haben ja auch letztes Jahr auf der Berlintour schon sehr viel variiert und teilweise interessante Sachen aus der Versenkung geholt und da waren ja auch nicht nur die ganz kleinen Clubs dabei.

    Ich finde das auch sehr schade, da für mich ebenfalls Rodis Gesang dem Ganzen Herz und Seele verliehen hat. Das wird sehr schwierig sein, das du kompensieren.

    Dass er sich auf großen Bühnen nicht wahnsinnig wohl fühlt, überrascht mich zwar nur bedingt, aber wie groß das Unbehagen sein muss, hätte ich so nicht gedacht.

    So wird der Konzertbesuch auf der Tour dann etwas wehmütig werden...

    Auch dass man einfach den neuen Gitarristen (wie heißt der eigentlich?) "Warten auf das Meer" singen lässt... Was soll das?

    Das fand ich auch extrem befremdlich, als die vor den Hosen in Hamburg letztes Jahr Vorband waren. Ab dem Moment konnte ich das irgendwie alles nicht mehr ernst nehmen auf der Bühne, vom faden Beigeschmack an sich mal abgesehen.

    Die neue Scheibe hab ich mir bisher nicht angehört, das was an neuem Material seinerzeit gespielt wurde (zwei Stücke glaube ich) hat mich da aber auch nicht wirklich angeteasert.

    Bei welcher Band sollte man denn Raritäten erwarten?

    Ich weiß, die Frage ist eher rhetorisch, aber es gibt doch diese eine argentinische Coverband, Name fällt mir gerade nicht ein, die haben durchaus eher unübliche Sachen im Set (ich erinnere mich an einen Youtube-Clip von "Ehrenmann").

    Die spielen hier natürlich aber eher nicht alle Nase lang.

    In den Hochburgen der Burschenschaften singen sie zum Beispiel die Zeile "Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million". Mit Gas und der siebten Million meinen sie nicht horrende Heizkosten

    Das ist auch nun wirklich nicht sonderlich subtil, insbesondere mit der siebten Million ist da völlig klar, wes Geistes Kind da singt.


    Generell ist der Ausdruck "Gas geben" in einem bestimmten Kontext natürlich verdächtig (ich glaube die NPD hat sowas mal auf Plakate gedruckt).

    Aber wenn eine Bookingagentur eine gängige Kulturstätte bucht, die früher mal ein (Heiz-)Gas-Speicher war, dann sehe ich da erstmal kein faschistisches Kalkül. Auch wird sich eine Metalband aus den USA ihre Venues in Deutschland nicht selbst aussuchen, sondern das dem Booking überlassen.

    Auf diese Überstrapazierung von Interpretationsspielraum bezog sich mein "Verfolgungswahn", nicht auf alles, was du danach schreibst.


    Wir leben nicht mehr in der Zeit, wo man sich einfach auf Wissen aus dem 2 Weltkrieg ausruhen kann. Die operieren heute so, dass sie in einer Demokratie und den gegebenen Gesetzen bestehen können.

    Ist mir absolut bewusst. Immer am Rande dessen, was gerade noch geht, Songtexte werden meist von Anwälten vor VÖ geprüft etc. pp.

    Trotzdem gibt es immer noch Unterschiede zwischen organisierten und überzeugten Nazis und Dummdödeln wie Phil Anselmo (oder sogar den frühen Onkelz mit ihren fraglos teils rechten Texten; ideologisch unterfüttert war da nichts).
    Wenn man das ohne Wenn und Aber auf eine Stufe stellt, dann verharmlost man im Zweifelsfall auch die echten Faschos.

    Selbst beim Rammsteinkonzert in Wien fühlten sich die Rechten bestärkt und rufen ihren Judenhass öffenlich in die ORF-Kamera.

    Dass sich Faschos von der Macho-Ästhetik, dem rollenden R, der maskulin-harten Musik und der Riefenstahl-Romantik von Rammstein angezogen fühlen, ist ja leider auch nichts neues.