mike: Nun widersprichst du dir aber selbst, indem du zunächst sagt, dass "der Gott" in diesem Text nicht von der Bibel losgelöst betrachtet werden kannst um dann am Ende dazu zu kommen, dass es Gott vor der Kirche gab.
Zudem: ein zorniger Gott im alten Testament ist Fakt, keine Frage, und diese Auffassung führt das vermeintliche Vergeben Gottes (ebenso wie jedweden Glauben an einen gütigen Gott!) ad absurdum. Da bin ich absolut bei dir. Aber die Pfaffen als "irdische Stellvertreter" kann man doch nicht ernsthaft komplett aus der Diskussion ausklammern, wenn der Text nahelegt, dass es sich um einen Christen handelt. Dass es dann auch noch um Katholizismus geht, ist zwar rein spekulativ, liegt aber bei dem "Vergeben" einfach näher.
Dass "Gott vergibt, doch das Leben nie" ein Widerspruch in sich ist, weil Gott zornig ist, ist darüber hinaus eher Kritik an der Auffassung des Verfassers als an den Interpretationen hier.
Ich habe kein Problem damit, dass du den Text anders liest, aber dass du die relativ wörtliche Deutung bei einem Text, den du selbst ja als zu simpel betrachtest (und der somit vermutlich nicht so viele Sinnebenen haben dürfte) als falsch ablehnst, erschließt sich mir nicht.