Auf Reise
3 Uhr Ortszeit und leichte Träume. Paar Taxis und Hotels und
Einflugschneisen. Und im Fernsehen ein Flimmerbild das kleine Blitze durch das Zimmer
schickt. Endlich wieder auf Reise ans andre Ende der Welt, die ewig gleichen
Kreise, Weltreise zu sich selbst. Am nächsten Morgen Stadtrundfahrt, man macht
Fotos, es ist wunderbar. Fremde Kulturen, man ist interessiert um dann dumm wie
immer nach Hause zu kehren. Auf welchen Berg will man noch steigen nur um zu
sehen wie klein die anderen sind? Man ist wieder auf Reise ans andre Ende der
Welt. In ewig gleichen Kreisen Weltreise zu sich selbst. Man liest die Zeitung
von gestern, fragt sich wie spät es zuhause ist. Mobil immer erreichbar, man
war niemals wirklich weg. Man kommt nach Hause, was bringt man mit? Einen
Koffer Erde aus dem Paradies. Man ist zurück von der Reise von der man gerne
erzählt. Von fremden Völkern und Weisen, am andern Ende der Welt. Endlich
zurück von der Reise, der Reise zu sich selbst. Und man sagt zu sich leise, man
will nie wieder dorthin.
Spazieren
Sie geht in meinem Kopf spazieren, einfach so wie es ihr
gefällt
Was sie daran so lustig findet hat sie mir nie erzählt
Sie geht durch meine Kopf, immer wenn sie will.
Sie zieht sich nie die Schuhe aus, trägt den ganzen Dreck
von der Straße rein, sie gießt keine Blumen,
sie räumt kaum auf und wenn sie raucht nebelt sie mir den
Schädel ein. Sie geht durch meinen Kopf
immer wenn sie (will)
Wenn sie bei mir
spazieren geht, bekomme ich Angst, dass sie hinfällt, irgendwann geht was
kaputt,
ich frage mich was sie bei mir sucht.
Es raschelt leise und wird ganz still als sie sich auf
einmal nackt auszieht, sie löscht das Licht, sie setzt
sich hin um durch meine Augen fernzusehen, solange bis es
mir in den Augen (brennt)
Wenn sie bei mir bei mir spazieren geht bekomme ich Angst,
dass sie hinfällt, irgendwann geh ich
kaputt, ich frage mich was sie bei mir sucht.
Sie fängt an zu toben, sie weint und brüllt, ich halt das
nicht mehr lange aus. Wenn das die ganze Zeit
so weiter geht schmeiße ich sie bald raus. Sie macht mit
meinem Kopf einfach was sie (will)
Ich schließ meine Augen, such ein Versteck, egal wo ich bin
sie findet mich. Es wird Zeit das jemand
anders kommt um sie da oben rauszuholen.
Kopf zu vermieten, unmöbliert, ist irgendjemand
interessiert? Ruhige Lage, Hochplateau, ich bin
frisch gestrichen und steh‘ meistens leer.
Unter den Steinen
Ungefragt kommt manchmal die Wahrheit in großen Stücken
unaufhaltsam aus unsrem Mund. Es sind die selben Worte mit denen wir sonst
lügen, warum sollten wir uns nochmal vertrauen? Wir haben uns enttäuscht trotz
all den Chancen, die uns immer wieder neu gegeben warn. Wir brechen ständig ein
unter der Wahrheit als wären es Steine die man auf den Schultern hat. Erst wenn
es zu spät ist, mit dem Rücken zur Wand, gestehen wir uns ein wo unsre Fehler
warn. Dann können wir zugeben warum es uns so schwer fällt zu erkennen, dass
wir nicht sind wie wir gern wären. Wir brechen ständig ein unter der Wahrheit
unter den Steinen, die jeder von uns trägt.
Haben wir uns enttäuscht, nach all den Chance oder wussten
wir von uns schon immer wer wir warn, wir brechen ständig ein unter der
Wahrheit, unter den Steinen, die man auf den Schultern hat. Wir brechen ständig
ein, unter den Steinen, unter den Steinen, die mal unsre Hoffnung warn.