Der Tod ist kein Ende – zumindest nicht für den Umsatz. Die Musikindustrie weiß ganz genau, wie sie das Beste aus einem Verlust herausholt. Nehmen wir mal an, einer von den Toten Hosen geht irgendwann von uns. Was passiert dann? Man kann sich ziemlich sicher sein, dass das, was vorher vielleicht nur Staub in ihrem Proberaum war, plötzlich zu einem heißbegehrten Sammlerstück wird. Der Staub von damals wird als Fanbox verkauft, alte Demoaufnahmen oder sogar vergessene Setlists zu ‘historischen Artefakten’.
Der Tod eines Mitglieds einer Band wie den Hosen – oder einer anderen „Ikone“ – ist der ultimative Marketing-Schachzug. Und das Ganze hat nichts mit Respekt zu tun, sondern einzig und allein mit Umsatz. Man kann sich darauf verlassen, dass der Verlust mehr Kohle bringt als die gesamte letzte Tour zusammen.
Plötzlich sind die alten Alben wieder überall, neue Auflagen kommen raus, und jede Kleinigkeit aus der Bandgeschichte bekommt einen besonderen „emotionalen“ Wert, den sie vorher nie hatte. Man wird fast das Gefühl los, als ob der Tod selbst von der Industrie zu einem Produkt gemacht wird. Der Hype, der entsteht, wenn ein Mitglied stirbt, ist größer als jede noch so groß angekündigte Tour – und das ist keine Meinung, sondern pure Realität im Musikbusiness. Der Tod verkauft sich einfach besser als jede Show, jedes Merchandise und jede neue Platte.