Erfahrungen mit "Rechten" bei Konzerten

  • Ich bin aus dem Alter raus, wo ich anderen meine Gedankengänge aufdrängen will. "Eine Demokratie muss das aushalten", heisst's doch immer so schön. Und wenn sie keinen Stress machen, ist es doch okay.
    Ich geh zu Konzis um Party zu machen, nicht Politik.


    Okay, ich muss hier echt mal ein wenig schlucken.
    Manchen Leuten werfe ich schon emotionslosigkeit vor, ganz ehrlich.
    Ihr hattet ja sicherlich den Zweiten Weltkrieg zumindest in der Schule.
    Und dann werden linke immer mit rechten gleichgesetzt, so als wenn jede_r mit linker Weltanschauung auf ein totalitäres Regime aus wäre.
    Als ob es nicht zig Gruppierungen geben würde, z.B. die Antiakwbewegung, Aufklärungsarbeit gegen rechts etc.


    Ich finde es wird immer so getan als wären alle linke reaktionäre Steineschmeißer und natürlich potentielle Gewalttäter_innen.
    Gleichzeitig wird man dann immer wieder dazu gedrängt die eigene Meinung klar zu stellen, alleime um Vorurteile ab zu bauen.
    Muss ganz ehrlich sagen ich habe bei deinen beiden Post´s nur an den Song hier gedacht
    http://www.youtube.com/watch?v=VvLsw3dxEPY


    Meiner Meinung nach sollte jede_r so gut es geht versuchen den eigenen Möglichkeiten nach für eine bessere Welt ein zu treten.
    Das Mensch nicht mit allen befreundet oder konform sein muss, ist normal, aber deswegen muss man niemanden ausgrenzen.
    Eine Gesellschaft ohne Faschismus, Rassismus, Sexismus, mit aktiver Demokratie wäre wünschenswert.
    Wir entwickeln uns aber eher zurück und unser Wirtschaftssystem und der daraus resultierende ewige Konkurrenzkampf trägt nicht unwessentlich dazu bei.

  • Dass man vom ursprünglichen Spirit des Rock'n'Roll beim Publikum der Rolling Stones oder Bon Jovi nicht mehr viel finden wird, war mir ja schon lange klar. Aber dass es selbst bei den Hosen mittlerweile so dunkel aussieht, hatte ich nicht erwartet. So naiv, zu glauben, dass dort nur Linke zum Feiern hinkommen würden, war ich natürlich auch nicht, aber mit dem Tolerieren der Rechten Szene durch manche hätte ich niemals gerechnet. :kotz:


    doch, das war mir leider klar. von "feiern, party, i don't care" publikum, die sich für nichts außer sich selbst interessieren, bis zu leuten bei denen mir schon mehrmals ausländerfeindliche tendenzen aufegfallen sind, ist da bei dieser tour leider alles vertreten. ich kenne leider aus beiden gruppen leute persönlich, die auf nem hosenkonzert bei dieser tour waren, oder noch hingehen.
    das sind aber so eigentlich die typischen gruppen der gesamten heutigen gesellschaft in meinen augen. es gibt doch immer wieder studien, wonach 35% (oder so) der deutschen schüler latent ausländerfeindlich sind.
    viele sind weit von nazis entfernt, beleidigen sich aber gerne mal gegenseitig als juden, oder reden von den scheiß kanacken, obwohl sie dann danach differenzieren wollen und meinen "ich hab ja auch ausländische freunde und kollegen, aber diese ganzen... blabla." ich bin der hundert prozentigen überzeugung, dass die große masse auch heute noch für sowas empfänglich wäre wie vor mittlerweile 80 jahren.
    aus verschiedenen gründen wird sowas heutzutage in europa trotzdem natürlich nicht mehr möglich sein, nicht dass wir uns falsch verstehen. aber man schaue nach österreich und die schweiz. der rassismus kann es trotzdem noch schaffen auch in den regierungen anzukommen.

  • Lass sie das doch denken, wo ist das Problem? Oh, bin ich jetzt kein Gutmensch oder was?
    Israel hat sich seinen Platz mithilfe von Deutschland gelieferter Waffen geschaffen und die Palestinenser massiv verdrängt:

    Soll man sowas guit finden oder wie?
    Oder als es um die Beschneidung von Jungen geht: wer hat denn da gleich wieder die "Opfervolk-Karte" gespielt? Das waren NICHT die Islamisten, sondern nur die Juden die sich da massiv beschwert haben um ihre Kinder weiter verstümmeln zu dürfen.


    Israel profitiert vom schlechten Gewissen Deutschlands und das schon viele Jahre.


    Das mit dem zitieren schein ein Problem zu sein.


    Die letzten Sätze sind jetzt nicht von vampyrella - oder doch?
    Wenn ja, dann passt das auch zusammen ständig irgendwas aus der Bild zu posten...
    Wenig Ahnung, aber davon jede Menge
    Oder falle ich da auf eine Provokation rein?


    Juden und Israel gleich zu setzen und als Synonyme zu benutzen halte ich für dumm, aber auich für gefährlich.


    Ich frage mich, ob es sich eine Diskusion überhaupt noch lohnt.
    Es werden zig Sachen in einen Topf geworfen, die nichts miteinander zu tun haben.
    Es gibt nicht "die Juden", genau so wenig, wie es nicht "die Deutschen" gibt.


    Wenn der Staat handelt, sind es nicht "die Deutschen", sondern der deutsche Staat, vertreten durch die Staatsgewalt.
    Bei israel ist es der Staat Israel der handelt.
    Rchtsextreme Siedler (ja, rechtsextreme gibt es auch unter Juden) tragen noch ihren Teil zu den Spannungen im nahen Osetn bei.

  • Naja, aber die Menschheit neigt leider dazu sich immer irgendwen zu suchen...


    Auf der einen Seite wird immer soviel Toleranz und Verständnis geheuchelt.


    Ausländer sind ein beliebtes Thema in der allgemeinen politischen Gesellschaft. Keine Ahnung, aber DIE sind schuld.


    Aber selbst im kleineren Umfeld erlebt man sowas, auch ohne Ausländer.


    Mein Sohn ist 8 Jahre alt und leidet aufgrund ungeklärter Ursache an Depressionen. Mit 8. Aktuell ist er seit 2 Monaten mit Wochenendbesuchen Zuhause in einer Kinderpsychatrie, weil wir gerade versuchen alle Weichen zu legen, dass wir in der Pubertät nicht ganz den Faden zu ihm verlieren, wenn er darin zu ertrinken versucht. Es haben ja soviele Menschen soviel Verständnis für psychische Erkrankungen. Von wegen. Mein Sohn ist noch ein Kind. Der reagiert nicht wie depressive Erwachsene. Der macht komplett dicht, wenn es um negative Gefühle geht. Da er das nicht tragen kann, kommen die an unvorhergesehener Stelle völlig unangemessen aus ihm raus. In massiver Aggression. Verständnis? Null. Wir als Eltern machen alles erdenkliche, um in erster Linie meinen Sohn zu helfen, aber dadurch natürlich auch seinem Umfeld. Er ist an sich ein echt lieber Kerl. Aber in dem Moment wo er schwierig wird, ist er einfach nur ein "Scheißblach". Egal ob bei den Eltern seiner Freunde (wobei er die Aggressionen eher Zuhause zeigt bzw. uns gegenüber, selten auf dem Schulhof, da reagiert er gerne mit Totalverweigerung von Regeln), die Lehrer oder sonst wen.


    Dicke Menschen. Jaaa, die sind eklig, oder? Nichts wert. Fressen zu viel, bewegen sich nicht und kosten nur. Auch wenn die wenigsten das Idealgewicht haben, ist das das Maß aller Dinge. Und selbst die Übergewichtigen lassen es sich nicht nehmen über andere herzuziehen und Menschen nur auf ihr Gewicht zu reduzieren. Magersüchtige dagegen sind ja "nur doof". Sowas muss man doch sehen, dass das zu dünn ist. Verständnis? Null. Hier gilt genauso wie oben. Nicht jeder, der aggressiv oder anders ist, muss krank sein. Nicht jeder der dick ist, ist gleich eine Seele von Mensch. Aber es sind Menschen und auch die haben eine Chance verdient.


    Arbeitslose sind grundsätzlich faul, arbeitende Menschen sind gleich überheblich und prahlen mit ihrer Kohle. Hundebesitzer sind rücksichtlos, Autofahrer und Fahrradfahrer sind wahlweise in welcher Position man steckt auch Feindbilder.


    Das kann man ewig so weiter führen. Und im Kern ist es für mich auch alles rassistisch. Du bist nicht Ideal- oder Normalmaß - du bist scheiße, sowas wollen wir nicht. Du "tickst" nicht richtig, du denkst anders? Du bist scheiße sowas wollen wir nicht. Du bist nicht "normal". Du bist krank? Das ist scheiße, sowas wollen wir hier nicht.


    Es ist total lustig, was man alles gesagt bekommt, wie man meinen Sohn richtig erzieht. Mit Härte und Strenge kann man den hinbekommen. Wäre mein Mann oder jetzt noch Türke, Albaner oder sonst was (sichbar ausländisches), dann wäre es wahrscheinlich typisch, dass mein Sohn anders ist. Rechtes Gedankengut fängt soviel eher an...

    1997 1000. Konzert

    2005 Dortmund - 2005 Düsseldorf
    2008 Dortmund - 2008 Hannover
    2009 Bielefeld - 2009 Düsseldorf

    2012 Köln - 2012 Düsseldorf - 2012 Hannover - 2012 Dortmund

    2013 Bielefeld - 2013 Bochum - 2013 Köln - 2013 Minden - 2013 Düsseldorf

  • das sind aber so eigentlich die typischen gruppen der gesamten heutigen gesellschaft in meinen augen. es gibt doch immer wieder studien, wonach 35% (oder so) der deutschen schüler latent ausländerfeindlich sind.


    in den 80ern waren es 17 % wenn ich mich nicht irre.
    Bei einem Migrantenanteil von 56% der Schüler in meiner Stadt frage ich mich, welche Nation gegen welche "ausländerfeindlich!" ist...
    :s_iro:
    Also das mit den Statistiken lassen wir mal besser, aber Fakt ist, dass es Rassismus, Antisemitismus und Schwulenfeindlichkeit überall gibt.
    Nicht immer steht dahinter ein geschlossenes rechtes Weltbild, aber der Schoß ist fruchtbar...


    Meiner Meinung nach sollte jede_r so gut es geht versuchen den eigenen Möglichkeiten nach für eine bessere Welt ein zu treten.
    Das Mensch nicht mit allen befreundet oder konform sein muss, ist normal, aber deswegen muss man niemanden ausgrenzen.
    Eine Gesellschaft ohne Faschismus, Rassismus, Sexismus, mit aktiver Demokratie wäre wünschenswert.
    Wir entwickeln uns aber eher zurück und unser Wirtschaftssystem und der daraus resultierende ewige Konkurrenzkampf trägt nicht unwessentlich dazu bei.


    ... und da es mächtige Leute gibt, die von Ungerechtigkeiten profitieren, haben die ein Interessae daran, dass es noch schlimmer wird.


  • in den 80ern waren es 17 % wenn ich mich nicht irre.
    Bei einem Migrantenanteil von 56% der Schüler in meiner Stadt frage ich mich, welche Nation gegen welche "ausländerfeindlich!" ist...
    :s_iro:
    Also das mit den Statistiken lassen wir mal besser, aber Fakt ist, dass es Rassismus, Antisemitismus und Schwulenfeindlichkeit überall gibt.
    Nicht immer steht dahinter ein geschlossenes rechtes Weltbild, aber der Schoß ist fruchtbar...


    warum lasse wir das mal besser? statistiken haben zwifelsfrei schwächen, aber sie sind eine gute orientierung wenn man die gesellschaftliche lage beurteilen möchte.
    hier mal eine studie der friedrich ebert stiftung aus dem jahre 2011:


    Die Abwertung der Anderen.
    Eine europäische Zustandsbeschreibung
    zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung


    http://library.fes.de/pdf-files/do/07905-20110311.pdf


    sehr interessant und beunruhigend.
    so finden 50% der deutschen, dass es zu viele zuwanderer in unserem land gibt.
    30% der deutschen sagen, dass juden im allgemeinen sich um nichts und niemanden kümmern.


    weiter:


    "Was ein Land am meisten braucht, ist ein starker Mann an der Spitze, der sich weder um das Parlament noch Wahlen schert." 32 % zustimmung.

  • Zitat

    Wenn selbst Leute in diesem Forum darauf hereinfallen, wie schlimm muss es dann erst um die konservative Gesellschaft bestellt sein?

    Zitat

    Mich schockt es aber, dass ich es hier lese. Im Hosenforum


    Weil es immer Leute geben wird wie mich und ich bin froh das auch sollche Themen hier besprochen werden.
    Ich zB war nur bis zur 7 Klasse in Hauptschule(und da mehr weniger als dort) fakt bis zum 30jährigen Krieg im Geschichtsunterrricht
    alles was danach gekommen ist kenne ich von Medien Filme ect. Ich habe eine Großmutter die zu den Sinti gehört hat.
    Jetzt bin ich aber auch mit älteren HalbBrüder(anderer Vater) gesegnet die der Ultrarechten Szene angehören (früher regelmässig jetzt, immer weniger Kontakt zu mir )
    Sagen mir mal so Brüder egal welche Gesinnung sie nehmen doch einfluß auf einen.
    Gerade seit dem ich die Hosen höre hinterfrage ich so manches was ich früher nur wie einen Schwam aufgesaugt habe.
    Und genau deshalb finde ich auch die diskusionen so wichtig auch wenn ich nur einen Bruchteil davon verstehe wie zB das posting mit der Landkarte oder wo ich dann angeregt werde über dies oder das google zu befragen.
    Und ich bin jetzt ganz ehrlich ohne das es hier im Forum immer mal hochkommt würde ich mich doch gar nicht mit dem Thema beschäftigen bzw würde es an mir vorbeigehen wie auch die meisten Wirtschaftlichen oder Politischen Themen weil ich sie eh nicht richtig verstehe und ich mich da raushalte
    Auch die Umfrage von WSV wird mich noch beschäftigen auch die hätte ich nie zu gesicht bekommen wäre es nicht jetzt Thema hier im Forum


    @ Shajana
    ich habe auch einen Sohn der war mit 8 Jahren das erstemal stationär in Kinderpsychatrie.
    5 Selbstmordversuche unternommen bei drei hat er so einen dussel gehabt hat lag auch mal im Koma deswegen.
    Jetzt ist er 13 lebt jetzt in einer Therapeutische Wohngruppe und soll im Sommer in die 5Tagegruppe


    Ich kenne das Gefühl mit dem abrutschen auch die Aggression (sie werden im laufe der Zeit weniger brechen ganz selten aber immer mal wieder durch) Bei uns war es so das er schon mit 4 jahren die ganze Familie im Griff hatte extrem eifersüchtig ist und seine kleinen Schwestern bis zum heutigen Tag haßt. Es war dann so extrem das ich mich entscheiden mußte Sohn oder die Mädchen .Die Mädchen hatten einen Vater Sohn nicht und ich habe mich schwerenherzens entschieden ! für Sohn
    Wenn du Lust hast tauschen wir uns per PN aus müßen das nicht hier machen.
    Ich wiege selber über 120kg bin mit 47 Jahren in Rente (unfreiwillig) kein Reinblut
    Und würde es mal wirklich so weit sein wüste ich wer eine der ersten wäre die in ein VernichtungsLager kommen würde .

  • Was ich damit ausdrücken wollte
    ist das man oft rassistisch Gedanken Sprüche ect übernimmt ohne das es einem direkt Bewust ist
    und solange es einem selber auffällt ist das Kind noch nicht ganz in den Brunnen gefallen.



    Ich oute mich jetzt kürzlich beim Einkaufen lange Warteschlagen an der Kasse (PEP)
    hinter mir ein sichtbarer Ausländer (türkisch) ich vor ihm und er fährt mir mehrmals mit dem Wagen drauf nach zwei giftigen Blicken von mir und eh schon sehr schlecht gelaunt was ihn nicht störte .Fauchte ich ihn beim neunten mal dann lauthals schreiend an
    " Du scheiß Türk wenn´st scho net dei Wagerl beherscht dann geh horm(Heim) " und dann habe ich noch nachgesetzt " von mir aus ins hinterste Anatolien "


    Was du so schreibst macht mir echt Angst! Das sind die gleichen Leute die jemanden oder etwas abwertend als schwul oder Spasti oder sonstwas bezeichnen. Natürlich gibt es auch unter unseren ausländischen Mitbürgern Arschlöcher (getreu den Hosen: Auch lesbische, schwarze, behinderte können ätzend sein!). Und wenn man denjenigen dann anfährt kann man das von mir aus machen, aber man sollte auch auf sein Worte achten. Ich sag ja auch nicht zu jemanden: "Dich müsste man vergasen!" Kommt echt nicht gut! Ein freundliches "Geh kacken du Arschloch!" ist da eher angebracht und man macht seinem Ärger trotzdem Luft ohne von seiner Umgebung direkt als Nazi deklariert zu werden.


    Ansonsten finde ich es schon sehr beunruhigend wie viele hier es tolerieren würden wenn sich Nazipack bei den Konzis rumtreibt. Ich habe bisher selber keine Erfahrung in die Richtung gemacht. Aber KEIN FUSS BREIT DEN FASCHISTEN!!!

  • Ich glaub wir sollten hier mal eine Forumsbildungsreise unternehmen. Wenn es hier erwachsene Leute gibt, die keine Ahnung von Geschichte haben, dann sollten wir das mal auffrischen.


    @Medusa wenn du aus München kommst, dann besuche mal das KZ Dachau, da kannst du sehr viel über die Geschichte erfahren.

  • In Dachau war ich noch nicht
    aber in Mauthausen (weil ich da eben einen persönlichen Bezug dazu habe ) und weil die Steinbruchtreppe dort eine Rolle gespielt hat.


    Ich habe mich schon darüber infomiert bzw habe ich eine nette Buchserie gefunden die aber größenteil auf München bezogen ist
    Buchendorfer Verlag erschienen


    Die Stadt München veranstalltet ja jedes Jahr einen Geschichtswettbewerb zu einem Thema
    Münchner Bürgerinnen und Bürger schreiben ihre Geschichten
    Sie sind einfach zu verstehen und nicht so wissenschaftlich einfach menschlich halt
    Und es ist kein ganzes Buch sondern lauter Kurzgeschichten so das man Pausen machen kann.


    1985/1986 Verdunkeltes München ISBN 3-927984-41-8
    1993/1994 Jüdisches Leben in München ISBN 3-927984-38-8
    1995/1996 Münchner Nachkriegsjahre 1945-1950 ISBN 3-927984-68-X
    Ich wuste es wird schlimm / Die Verfolgung der Sinti und Roma in München 1933-1945 ISBN 3-927984-16-7
    Für mich ist der Krieg aus / Deserteure des zweiten Weltkriegs in München ISBN 3-927984-36-1


    was ich gut finde es sind Fotos drin und Orginalbriefe


    Ich habe mal die ISBN dahinter geschrieben die auf den Büchern drauf sind falls sich jemand für eins intressiert
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    Aber ich bin noch nicht so weit das ich immer gleich "Rechtes" erkenne im Altag

    Einmal editiert, zuletzt von Medusa1599 ()

  • Mir fällt grad noch ein: Als ich in Hamburg beim Konzert im Unterrang stand und die "Nazi raus"-Rufe mitintoniert habe, wurde ich sogar schief angeguckt von einigen. Wohlgemerkt von den selben, die vorher alle Liedtexte mitgeröhlt haben - paradoxer Weise auch "Madelein" ?( . Verstehe das wer will. Auf alle Fälle ist eine klare Haltung gegen Nazis bei sehr vielen Hosen-Anhängern nicht vorhanden, was mich echt ankotzt. Auf dem Konzert hätte ich ja noch gedacht, das wären Leute, die wegen "Tage wie diese" da sind. Aber hier im Forum sind ja wirklich richtige Fans von den Jungs, die diese "lass die doch machen"-Auffassung vertreten... X(

  • Oh, das könnte ich sein, die komisch guckt. Das liegt aber daran, dass ich in einer heiklen Umgebung aufgewachsen bin.


    In meinem Elternhaus (Reihenhaus) ist jemand aufgewachsen, der dürfte deutschlandweit bekannt sein. Vielleicht nicht beim Otto-Normal-Verbraucher. Aber linke wie rechte Szene auf jeden Fall. Das heißt, ich war permanent in unmittelbarer Umgebung von der rechten Szene. Das war Anfang der 90ér. Heißt bis zu meinem 15. Lebensjahr. Danach habe ich sämtliche Freundschaften in meinem Stadtteil hinter mir gelassen (nicht aus der Szene, sondern überhaupt, die dort wohnten) und bin dem entgangen.


    Mein Elternhaus wurde von der Polizei observiert, Telefonate abgehört usw. Alles erst zu einem Zeitpunkt, wo ich nicht mehr Zuhause wohnte, aber das Thema war permanent in der Luft.


    Ich habe tatsächlich eine Zeit gehabt, in der ich mit denen Kontakt hatte. Allerdings war ich 12 und einige von denen auch. Bevor ich 13 wurde, war das aber schon gegessen. Erstens haben meine Eltern ganz massiv dagegen gearbeitet, zweitens habe ich die Einstellung nicht geteilt. Es waren halt einfach die Kinder, mit denen ich schon immer befreundet war und die auf einmal zu einer "Szene" gehörten. Es dauerte ein paar Monate, bis ich geschnallt habe, dass das einen Weg nimmt, der mir nicht gefällt und auch nicht meiner sein soll.


    Trotzdem muss ich gestehen, dass ich nicht dagegen angegangen bin. Nicht aktiv. Ich habe mich rausgezogen, habe durch den Sport woanders Fuß gefasst und das hinter mir gelassen. Aufgrund der immer bestehenden Präsenz habe ich aber in einer der wichtigsten Entwicklungsphasen gelernt, dass es gesünder ist, wenn man nicht umbedingt auf die Straße geht und laut raus schreit, was man denkt.


    Noch heute fällt es mir schwer bei Konzerten die "Nazi raus" -Rufe mitzusingen. Es ist total bescheuert, weil ich bin alt genug und auch nicht labil oder so. Aber irgendwo sitzt es immer noch im Nacken, dass das jemand sehen könnte, der mir einen Strick draus drehen könnte. Ich bewunder die Leute, die in dem Thema ganz frei ihre Meinung äußern. Ich bin dagegen, ich arbeite auch massiv dagegen, aber nicht offensichtlich. Ich habe damals die falschen Spritzen bekommen. Das ganze hat sich zugespitzt, als eine bekannte Gruppe, die Motorräder mag, durch unsere Straße gefahren sind, weil sie jemanden gesucht haben, den ich aus Nachbarschaftsgründen (oben erwähnt) kannte, nicht weil Kontakt besteht oder bestand. Auch ich habe im Visier von diesen Leuten und auch von Leuten aus der rechten Szene gestanden, einfach nur, weil ich im selben Haus aufgewachsen bin und uns vorab daraus resultierender Kontakt unterstellt wurde.


    Das ist alles vorbei. Ich sehe heute auch keinen mehr von denen. Aber wenn es offensiv dagegen geht, habe ich immer noch die Angst im Nacken, dass es jemand mitbekommt und das gegen mich oder meine Familie verwendet werden könnte. Mit offensiv meine ich eben so Gesänge, drüber sprechen auf der Straße etc. Nicht so tun als ob man der gleichen Meinung ist!!! Der Unterschied ist mir wichtig!

    1997 1000. Konzert

    2005 Dortmund - 2005 Düsseldorf
    2008 Dortmund - 2008 Hannover
    2009 Bielefeld - 2009 Düsseldorf

    2012 Köln - 2012 Düsseldorf - 2012 Hannover - 2012 Dortmund

    2013 Bielefeld - 2013 Bochum - 2013 Köln - 2013 Minden - 2013 Düsseldorf

  • Leidergottes wird das wohl ein "normales" gesellschaftliches Phänomen sein, welches einen Teil der Gesellschaft ebenso bei Großveranstaltungen abbildet, und nichts anderes sind Konzerte dieser Größenordnung. Vergleichbar mit Fußballspielen. Ich nehme mal an dass der Anteil an "Rechten" auf einem Hosenkonzert zwar unter dem gesellschaftlichen Anteil liegt, aber trotzdem aufgrund der großen Masse wahrnehmbar ist. Das war früher auch nicht viel anders, nur gab es früher einfach mehr Leute die sich ganz klar davon abgegrenzt haben und rechtsorientierte es früher weniger gewagt hätten sich auf einem Hosen-Konzert so zu outen. Die haben dann doch lieber mal "Nazis raus" mitgegröhlt. Heute herrscht aber wie schon treffend erwähnt wurde eher eine Haltung die einen Mix darstellt aus falsch verstandener Tolleranz ("Ist doch Meinungsfreiheit!"), Gleichgültigkeit ("mir doch egal was die denken oder sind") und Befürwortung "ist zwar nicht meine Meinung, aber die haben ja nicht ganz unrecht"). Den breiten Konsens gegen Rechts gibt es heute leider nicht mehr wie früher. Daran nicht ganz unschuldig ist die seit der WM 2006 übertriebene herrschende Schwarz-Rot-Gold-Fähnchen-Kultur, die das alles ziemlich verwaschen hat, vor allem bei Leuten mit etwas weniger Hirnschmalz. Die Folgen sieht man in solchen Beobachtungen wie in diesem Thread geschildert.

  • Ich oute mich jetzt kürzlich beim Einkaufen lange Warteschlagen an der Kasse (PEP)
    hinter mir ein sichtbarer Ausländer (türkisch) ich vor ihm und er fährt mir mehrmals mit dem Wagen drauf nach zwei giftigen Blicken von mir und eh schon sehr schlecht gelaunt was ihn nicht störte .Fauchte ich ihn beim neunten mal dann lauthals schreiend an
    " Du scheiß Türk wenn´st scho net dei Wagerl beherscht dann geh horm(Heim) " und dann habe ich noch nachgesetzt " von mir aus ins hinterste Anatolien "


    Die Situation fiel mir gestern abend ein, als ich in nem Multi-Kulti-Penny (oder Netto?) Laden an der Kasse stand: ich stand ganz normal in der Schlange, hatte nur nen Pfandbon in der Hand, gucke kurz nach rechts zu den Zeitschriften, reiht sich von links eine "sichtliche Ausländerin" (Schleier und indisches Gewand) mit nem Netz Knoblauch (!!) einfach mal so vor mir ein. Da war keine Lücke und kein Abstand (- und kein Anstand. :whistling: )

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

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