Vom Klang her gebe ich dir ein großes "jein"
Wenn vernünftig für Vinyl gemastert wurde, im Idealfall sogar analog aufgenommen & analog gemastert, dann ist der Sound wirklich besser. Auch bei digitalen Aufnahmen mit nem anständigen Vinylmastering klingt das sehr anständig, aber es gibt leider auch Beispiele, wo da einiges in die Hose ging... spontan fällt mir da eine 10" einer Bremer Band namens Free Range Timebomb ein; das war eine wirklich coole Band, aber der Sound auf der 10" war leider total seicht mit viel zu vielen Höhen etc. Der Sänger war seinerzeit auch nicht zufrieden damit, wie das Endprodukt geklungen hat und schätzte das genauso ein. Er hat die digitale Aufnahme verantwortlich gemacht, ich denke aber mal eher, dass der Fehler beim Mastern lag.
Auch wird es fies, wenn Überlängen gepresst werden; durch die immer schmalere Rille geht da auch schnell viel verloren und so klingen bspw. die 2002er Re-Issues ("Dunkle Straßen" Doppel LP, enthielt beide Alben und Bonustracks) von Chaos Z alles andere als gut, die aktuellen Re-Releases (jeweils eine Doppel LP pro Album mit Bonustracks) klingen da wesentlich besser.
Langer Rede kurzer Sinn: Vinyl klingt nicht immer besser, hat aber definitiv das Potenzial dazu, mal ganz vom haptischen Aspekt abgesehen. Wobei ich auch an CDs klanglich grundsätzlich nichts auszusetzen habe, wenn da alles richtig gemacht wurde. MP3s sind da eine andere Geschichte...
Was das längere Leben angeht, vermute ich das auch. CDs werden ja mehr und mehr zur Wühltisch-Ware, neue Releases sind schneller als früher zum Ramschpreis zu haben, die Auflagen sind massiv zurückgegangen etc. Andererseits sind die Produktionskosten für CDs niedrig genug, als dass man sie auch weiter als Nischenprodukt nebenher existieren lassen könnte. Erstmal gibt es ja noch einen Markt, die Ü30er sind ja eher nicht die Generation Download und nicht alle davon wiederum sind Vinylliebhaber.