Spontan, weil mir bei längerem Überlegen sicher noch zig andere Stellen einfallen würden (und einige hier bereits genannt wurden) nur einige wenige meiner Favoriten für alle Zeiten:
Mehr davon:
"Ich bezahl dich gut, ich geb dir alles, was ich noch hab! Meinen Charakter, meinen Selbstrespekt, jedes letzte Gefühl von Moral! Ich will mehr!"
Wie viel Verzweiflung, wie viel Resignation und gleichzeitig wie viel Power steckt bitte in dieser Zeile? Auch, weil es im Onkelz-Thread kürzlich thematisiert wurde: diese Textstelle beschreibt so treffend, was mit jemandem passiert, dessen Leben fest von der Sucht bestimmt wird. Das ist lyrisch ganz große Klasse und auch gesanglich haut Campino da alles rein. Laut eigener Aussage hat er den Song ja nur ein einziges Mal im Studio einsingen müssen, bis er im Kasten war. Das unterstreicht noch mal, wie intensiv er diese Worte selbst gespürt haben muss.
Kauf MICH!:
Die ruhige Stelle, in der Campino mehrmals "Kauf mich..." flüstert und der Song anschließend endgültig explodiert - "Ich biete jedem meine Freundschaft an, der Geld dafür hinlegt!" Was für eine absolute Aussage!
Innen alles neu:
Die Gitarre im letzten Refrain, wo die ursprüngliche Textzeile noch lautete: "das bisschen Blut im Stuhl wird vorübergehen!" ist so stark und löst so vieles in mir aus. Innen alles neu ist insgesamt ein sehr unterschätzter Song in meinen Augen, weil er zwei komplett konträre Botschaften enthält. Zum einen kann man ihn wörtlich interpretieren und das lyrische Ich kotzt seinen gesamten Trotz aus, zum anderen kann man ihn auch als Hilfeschrei interpretieren, weil sich das lyrische Ich sein eigenes Leiden nicht eingestehen kann bzw. will. Beides sind sehr starke Emotionen, welche mit dieser Gitarre noch mal richtig an Kraft gewinnen und voll zur Geltung kommen.