Auf welcher Grundlage sollte man denn da einen Anwalt einschalten? Unsinn, unterm Strich schreibt da nur einer, dass er die Platte scheiße findet, mit Rufmord hat das nichts zu tun, da schreibst du hier manchmal härtere Sachen über die Hosen
Ende der 90er, Anfang der 2000er war es in der Punkszene und Fanzine-Landschaft (das Plastic Bomb schlug da in die gleiche Kerbe, Jahre später gab es dann aber auch Interview samt Titelstory; man sollte auch nicht vergessen, dass so ein Review ja auch erstmal die Einzelmeinung des Rezensenten ist) sehr en vogue, die Hosen zu verreißen und ganz ehrlich: als "Unsterblich" rauskam, war es aus einer Punkrock-Perspektive auch ein sehr dankbares Stück Musik für diesen Zweck.
Das Album ist über weite Strecken sehr ruhig, wo es härter wird, wirkt das teilweise eher gezwungen ("König der Blinden"), die Vorab-Single, die den ersten Eindruck gebracht hat ("Schön sein") war ein katastrophal schlechter Song, "Bayern" hatte außerhalb von München durchaus Bierzelt-Qualitäten und das Cover hat mich damals aus irgendeinem Grund eher an eine Volksmusik-Platte erinnert (was im Übrigen damit auch für das Ox-Cover gelten würde).
In der Rückschau finde ich das Album zwar nicht mehr so furchtbar, wie beim Erscheinen, aber zu meinen Favoriten zählt es auch heute nicht.
Bei der Kritik an "Helden und Diebe" merkt man dem Review aber wirklich an, dass Abel Gebhardt das Teil verreißen wollte. Den Vergleich zum Onkelz-Pathos finde ich da schon sehr bemüht; wenn überhaupt hab ich das Stück damals ein bisschen auch als Antwort auf den Onkelz-Song "Ihr sollt den Tag nicht vor dem Abend loben" interpretiert. Natürlich nur in Teilen, da der Text deutlich weiter gefasst ist.
Milhouse "Straßenpunk" trifft da aber glaube ich weniger zu, 25 war der Rezensent zum Zeitpunkt des Releases immerhin auch schon und an anderer Stelle nennt er die Hosen neben den Goldenen Zitronen, Pistols, Slime, Lukers und Ramones als seine Initialzündung in Sachen Punkrock. Hintergrund dürfte also eher enttäuschte Fanliebe gewesen sein als straßenpunkiges Pöbeln