Tage wie diese - 23.03.2012

  • 90er war "Alles aus Liebe" und "Jägermeister" (93 und 96).
    "Alex" war 1988 - Unterschied: Damals war die Band noch "gefährlich" genug, dass eben nicht jeder Arsch Hosen hören wollte, obwohl man den Song kannte. Geschweige denn zu den Konzerten gehen!! Nicht-Punks kamen schon 1983 mit "Bommerlunder" dazu.. Das hat die band selber gesagt, dass sie nun ein Klientell bedienen, das sie sich DAMALS nicht gewünscht hatte!
    1988 waren die Hosen aber keine Schönwetterband, benahm sich nicht so und sah auch nicht so aus - wer sich um 1988 zu den Hosen bekannte, war meist kein "Normalo". Und grad im zarten Alter von 12 wie ich es war, tat mir das aus meiner Klasse keiner gleich.. Die waren immer noch bei Bros. und Rick Astley. Klar waren es nicht mehr nur Punks, doch es waren zumeist Menschen, die etwas ab der Norm waren - Metaller, Punks und Menschen mit Hang dazu. Kann man 0,000 mit der heutigen Situation und "Tage wie diese" vergleichen! Wer 1988 zu den Konzerten der Hosen ging, regte sich nicht auf, wenn er mal einen Ellbogen in die Rippen bekam oder ne Bierdusche. Wer 1988 zu den Hosen ging, suchte das Chaos, trotz Chartsplatzierung! Ganz, ganz krasser Unterschied zu heute, also bitte nicht vergleichen!


    Was den Rest betrifft; siehste, Katastrophenkommando: Und genau gegen solche Leute, deren diese "Krach der Republik"-Tour die erste war und die sich mit "Tage wie diese"/"Ballast.." nun endgültig zu den Hosen bekennen (klar kannten sie sie schon davor, geht ja auch nicht anders bei einer band, die seit 1990 auf die 1 geht), muss ich mich hier im Forum teilweise abmühen und diskutieren. Mit Fans, die ich zwar ernst nehme und ihnen abnehme, dass sie die Hosen sehr mögen - aber die halt nicht mitgekriegt haben, wie die Hosen mal waren, WER sie hörte und wofür sie standen. Und in manchen Threads hier könnte man auch meinen, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen... Und deswegen wurde ich nicht müde, mich immer und immer wieder zu wiederholen, damit es in den Schädeln ankommt, respektive damit gewisse Leute ein paar Facts zulassen und annehmen, vielleicht darüber nachdenken, dass da einer schreibt, der schon seit Jahrzehnten dabei ist und die Dinge vielleicht ein bisschen detaillierter reflektieren kann. Das heisst - und diese Anmerkung muss man ja geben, damit nicht wieder jemand beleidigt ist - nicht, dass ich ein BESSERER FAN bin.. Es heisst nur, dass ich länger dabei bin, immer mit 100% Herzblut und deswegen vielleicht mehr VERGLEICHE habe als Fans, die neu dazu gekommen sind, deren Tour die "Krach.." vielleicht die erste war oder die sich erst jetzt 100% den Hosen anschlossen, auch wenn sie schon 1993 "Alles aus Liebe" kannten!
    Bei mir verstehst du das irgendwie nicht, hast 1000x dagegen gehalten - und jetzt, bäm, sagst du auf einmal dasselbe, was dich ärgert..? Ist vollkommen ok, doch für mich auch irgendwie strange!

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • @ Mike:
    zu deinem letzten Abschnitt: ok, es gibt den ein oder anderen Neu-Hosenhörer hier, dem du das zu verklickern versuchst. Du versuchst es aber auch den alten Hörern zu verklickern, die durchaus mit der jetzigen Situation leben können. So wie ich eigentlich auch, geb ich ja zu.
    Gut, ich brauche auch keine 30.000er Stadien, habe aber im Prinzip nix dagegen, wenn neben mir die Stöckelschuhhandtaschenfrau steht, denn die pogt nicht, was mir zugute kommt... ;)
    Nur wär mir das Lamentieren - auch beim Fußball - die Mühe nicht wert. Allenfalls ein müdes Lächeln und ein ja, nee is klar, sag nur, käme mir da über die Lippen. Man kann die Zeit nun mal nicht ändern geschweige denn anhalten oder zurück drehen.
    Und wie ich das hier schon mal i-wo geschrieben habe: ich hänge nicht so vehement an dem was mal war, wenns schön war ok, vllt ist es aber auch nur die Erinnerung an das schöne, was noch so stark ist, und es kommt rückwirkend schöner rüber, wie´s eigentlich war - die Erinnerung verklärt ja so manches - so dass ich da nicht weiter drauf rumreiten muss.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • ..."lamentieren" ist in meinem Fall natürlich Quatsch. Den Rest lass ich so stehen!

  • Also wer allen Ernstes die massentaugliche Ausrichtung und Wirkung von HKA und TWD vergleichen will, sollte sich doch nochmal den Alex-Text anhören. Das Lied wurde doch aus Versehen ein Hit, der Text verstörte beim Nebenbeihören doch eher ("...irgendwann platzt jeder Kopf..."), als dass er einen in schunkellaune versetzt. TWD dagegen war von Beginn an als gemeinschaftsstiftende Hymne für die Massen angelegt. Den Rest zu diesem Vergleich hat Maik ja schon bestens erläutert.

  • Ich finde TWD nach wie vor ganz schlimm. Am Anfang habe ich es nur nicht gemocht ( einfach nicht meins), inzwischen, nachdem man sieht, was es bewirkt hat, hasse ich es aus vollem Herzen.Ich hab in diesem Forum oft den Vorwurf gegenüber den Kritikern der ganzen Entwicklung gelesen, dass sie so tun, als ob die Hosen ihnen gehören würden, als ob ihnen was weggenommen wird, wenn neue (TWD) Fans dazukommen. Der zweite Teil trifft ein wenig auf mich zu. Ich höre die Hosen seit fast 25 Jahren, seit meiner frühen Jugend. 25 Jahre lang war ich zumindest privat für fast alle die Chaotentante, die son Scheiß hört. Erst ist man irritiert, dann hats (zumindest mir) gefallen, anders zu sein und nicht zum Einheitsbrei zu gehören. Für mich war es ein Lebensgefühl. Diese Band hat mir soviel bedeutet und ich gebe zu, dass ich ein Problem damit habe, dass ihre Musik weichgespült geworden ist, dass sie massenkompatibel geworden ist, dass sie auf einmal fast jeder toll findet und es fast jeder cool findet, mal bei nem Konzert gewesen zu sein. Es ist für mich einfach lächerlich, wenn die selben Leute, die mich bisher für meine Musik belächelt haben, auf einmal das Radio auf Arbeit bei TWD aufdrehen und mit mir zum Konzert wollen. Es nervt mich, wenn es, wie in Berlin, inzwischen Cocktails gibt. Es nervt mich, wenn irgendwelche Tanten in der S Bahn auf dem Weg zum Konzert ihre einzige CD besprechen. Es nervt mich, wenn solche Leute mich beim Konzert anmachen, ob ich bitte ruhig stehen bleiben kann. Klar ist eine Weiterentwicklung der Hosen normal und auch wünschenswert. Ich würde es heute auch nicht mehr lustig finden, wenn Campi während des Konzerts besoffen ins Schlagzeug fällt. Insofern Weiterentwicklung: Ja, danke. Und der Erfolg sei ihnen sicherlich auch vergönnt. Für mich PERSÖNLICH geht die Entwicklung trotzdem in die falsche Richtung. Diese neue Musik und Einstellung ruft für mich Fans aufs Programm, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. Hosen-Konzert war für mich immer auch nette Leute kennenlernen. Hosen Fans waren irgendwie anders, umgänglich, offen etc. Keine Ahnung, wie man das ausdrücken soll und mich hat besonders dieses Zusammengehörigkeitsgefühl fasziniert. Beispiel: in Frankfurt / Oder beim warm up Konzert vor der großen Tour hat einer seine Eintrittskarte im Biergarten im Hotel liegen lassen. Sie wurde nicht geklaut, er hat sie wiederbekommen. Klar gibts auch andere nette, ehrliche Menschen, aber ich fands bezeichnend. Die einzigen Konzerte, bei denen dieses Gefühl aufkaum, waren Frankfurt/O, Huxleys und Dresden.Für mich ist TWD der Grund allen Übels, auch wenn es unfair neuen Fans gegenüber klingt.

    Umwege erweitern die Ortskenntnis 8)

  • Echt ne interessante Diskussion.
    Die Leute, die ich kenne, die WIRKLICH Fans sind und es auch in den 80ern geworden wären sind wirklich irgendwie anders. Ich weiß nicht genau wie ich das beschreiben soll, vielleicht versteht ihr ja was ich damit meine. Mir ist eben keiner davon jemals unsympathisch gewesen. Egal ob sie jetzt zu meinen besten Freunden gehören oder ich nur mir ihnen im Bus gesprochen habe (wie auch immer die Unterhaltung zustande gekommen ist). Es ist einfach nen tolles Gefühl jemanden zu finden, der "gleichgesinnt" ist und nicht nur Ballst mag. Leute, die auf nen Konzert gehen und dann nur Ballast und nen paar der großen kenne sind für mich auch nicht wirklich Fans.
    Wenn dann Leute in nem Jacket auf nen Konzert kommen und als erstes den Stuhl abputzen :kotz:


    Mir hat Tage wie diese das alles irgendwie kaputt gemacht. Ich will die Hosen, die nicht im ZDF auftreten. Ich will die Fans, die mich nicht verklagen würden wenn einem nen Bier auf ihr Shirt kippt. Ich will die Musik, die nicht auf jedem Schützenfest läuft.
    Auch wenn das nicht wirklich mit meiner Meinung zu Ballast übereinstimmt (Ist kein schlechtes Album, aber nicht das was ich von den Hosen will!).
    Aber immerhin wurde einer, der Paradies nicht mitsingen konnte auf die Bühne geholt.
    :s_thanks: Campi. Wenn jemand auf die Bühne will sollte er den Song ja schon kennen :D

    Es treibt mir die Tränen in die Augen wenn ich drüber nachdenke was aus den Hosen geworden ist ;(
    Und wenn jetzt wieder jemand schreibt "Tu nicht so als ob die Hosen dir gehören", dann fällt mir nur ein: Ich darf als Fan meine Meinung sagen und wenn die ist, dass ich enttäuscht bin und mich die Entwicklung traurig macht dann ist es eben so.
    Aber man kann auch nicht wirklich erwarten, dass sie 30 Jahre lang 20 bleiben :think:

  • Aber man kann auch nicht wirklich erwarten, dass sie 30 Jahre lang 20 bleiben :think:

    Ich glaube, das erwartet auch niemand. Ich möchte gar nicht, dass sie das versuchen.
    Die Sache ist einfach nur die: Die Hosen haben durch ihre typische Art, zwar immer auch ein bisschen Pop-Musik einzubauen, aber nie an Brisanz und textlicher Härte zu verlieren, einfach viele von uns geprägt. Mir geht es zu mindest so - sie haben mich ein Stück weit mit 'erzogen' und ich finde es einfach schade, zu sehen, wie genau die Werte und Eigenschaften, die ich davon mitgenommen habe, bei den Jungs bzw. viel mehr ihrer (Einstellung zur) Musik immer weniger vorhanden sind bzw. verloren gehen.
    Die gewisse Kompromisslosigkeit im Bezug auf manche Dinge, die Ungeschliffenheit - sich trotz Etablierung in der Gesellschaft, nicht von ihr vereinnahmen zu lassen...Das sind Dinge, die ich an den Hosen vermisse - und die haben in meinen Augen nichts mit dem Alter zu tun.



    I
    mmer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.

  • Ich glaube ich muss nicht mehr erklären, wie meine Wahrnehmung von und Einstellung zu der Entwicklung der Band seit BDR ist.
    Allerdings sehe ich es mit dem ach so seelenverwandten Publikum auf Konzerten oder anderen Treffpunkten ehrlich gesagt anders:
    Schon in den frühen bis mittleren Neunzigern liefen auf den Konzerten so einige Vollprolls und Idioten rum, die mit den Grundwerten und dem Spirit der Band nichts zu tun hatten.Das war ja auch ein Grund, warum Bands wie die Zitronen so eine Abkehr vom Fun-Punk vollzogen.Die Hosen haben schon immer - neben den netten und tollen Leuten - auch und zunehmend mehr Honks und Idioten angezogen.Kann mich an das letzte der 5 Weihnachtskonzerte in D´dorf auf der vorletzten Tour erinnern, das habe ich das so krass wahrgenommen, dass ich mir geschworen habe, nicht mehr zu den Hosen zu gehen, auch wenn ich es nicht durchgezogen habe. So viele Megaprolls in Jägermeistershirts und Trainingsbuxe, da konnte einem schlecht werden.
    Und auf die Gefahr hin, für ewig als arrogant abgestempelt zu werden: Nein, ich sehe mich nicht als was Besseres, aber ich möchte in diesem Falle nicht Teil dieser Gruppierung sein, oder um es mit Farin Urlaub auf den Punkt zu bringen:
    Ich gehöre nicht dazu!
    Insofern finde ich nicht, dass die neueren Fans seit TWD ein "Problem" darstellen, was es so oder so ähnlich nicht schon vorher gegeben hätte, Im Gegenteil:eigentlich war es schon sehr früh das Ziel der Band, auch und gerade Leute aus dem Mainstream für sich zu begeistern.Oder will mir ernsthaft jemand erklären, die Verkaufszahlen seit der ersten Nummer-1-Platte Anfang der 90er seien nur und ausschließlich durch nette, kritisch denkende und Punk-beeinflusste Leute zustande gekommen?

  • Insofern finde ich nicht, dass die neueren Fans seit TWD ein "Problem" darstellen, was es so oder so ähnlich nicht schon vorher gegeben hätte, Im Gegenteil:eigentlich war es schon sehr früh das Ziel der Band, auch und gerade Leute aus dem Mainstream für sich zu begeistern.Oder will mir ernsthaft jemand erklären, die Verkaufszahlen seit der ersten Nummer-1-Platte Anfang der 90er seien nur und ausschließlich durch nette, kritisch denkende und Punk-beeinflusste Leute zustande gekommen?

    Das stimmt schon, wenn ich an mein erstes Konzert denke (Dortmund 1990) da waren einige "normalos" da. Auch der, mit dem ich hingefahren bin - ein ganz normaler (spießiger) Anwalt ^^ aber die Leute haben trotzdem gut mitgemacht.
    Es war auch HKA, was so viele anlockte ( auf Konzerte und den Plattenverkauf) und dann warteten, alle auf die neue Scheibe, weshalb ich denke; dass genau deshalb die "Kreuzzug" auf 1 ging. Aber ich fands gut dass da, nicht probiert wurde, wieder ein Hit zu zaubern. Die Singles waren und sind alle sehr Gut. Jetzt kann ich mir vorstellen, dass es wieder ähnlich wird, das alle auf das nächste Album warten. Ich hoffe, das sie es auch so machen wie damals, das kein Hit gezaubert wird oder es versucht wird.


  • bei den weihnachtskonzerten lag das aber auch an dem "kultstatus" selbiger. und dass in düsseldorf genug idioten rumlaufen, die die hosen hören weil sie ja die heimat heros sind ist eh klar. vom publikum fand ich die konzerte in düsseldorf schon immer grenzwertig. dortmund gefiel mir jedes mal besser.


    aber nichts desto trotz hast du natürlich recht, dass das publikum schon vor twd teilweise seltsam war. das hat sich aber schon enorm verstärkt und vor 5 jahren war vor allem die 1. welle immer größtenteils mit guten leuten gefüllt, so dass man die anderen gar nicht bemerkt hat...


    aber um ehrlich zu sein wär das publikum nur ne nebensache für mich (schließlich gehts mir hauptsächlich um die musik und ein paar gute leute sind ja eh immer da, mehr braucht man auch nicht), wenn die hosen das ganze nicht bewusst in die richtung befeuern würden, dass so honks da auftauchen. das ist für mich das traurigste. diese ominöse schon oft benannte anbiederung an diee masse.

  • wsv: Stimmt, Xmas- bzw. D´dorf-Konzerte hatten schon per se immer nen Event-Charakter, außerdem kommen da auch immer viele Fortuna-Fans, das tut dann sein übriges.Ebenso stimme ich Dir zu, dass man zumindest vorne früher immer noch ahnen konnte, dass die meisten da ok sind.
    Hat sich eben einiges verändert.

  • Allerdings sehe ich es mit dem ach so seelenverwandten Publikum auf Konzerten oder anderen Treffpunkten ehrlich gesagt anders

    Ich spreche hier sicher für mehrere: Das waren MEINE Erfahrungen mit den Hosen Fans (die mehr als TWD kennen). Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt.


    vom publikum fand ich die konzerte in düsseldorf schon immer grenzwertig. dortmund gefiel mir jedes mal besser.

    Auf den 2 Konzerten auf denen ich war, war es GENAU so. Düsseldorf war irgendwie nicht so super (vom Publikum) und Dortmund einfach nur genial :daumen:

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