Leidenschaft vs. Fan-Kult

  • Ja, na klar bin ich das! Aber ich mag auch andere Bands und gehe zu deren Konzerten. Fan-Sein heißt für mich nicht unbedingt, dass neben einer bestimmten Band keine anderen mehr existieren dürfen bzw. man sich zwingend für einen Favoriten entscheiden muss ;)

  • Ich finde du sprichst vor allem einen entscheidenen unterschied zwischen leidenschaft und fankult an,der mich sehr nervt:das überhöhte vergöttern einer band/person,welches keinerlei kritik mehr zulässt,sondern zu der aussage führt: Fan sein heißt alles bedingungslos gut finden und nichts hinterfragen.man kann diese spaltung auch hier im forum sehr gut beibachten:da gibts inzwischen die fraktion der motzkis wie maik,bammbamm,meine wenigkeit und einige andere,denen die band sehr am herzen liegt,die aber mit bauchschmerzen ihre entwicklung begleiten.auf der anderen seite stehen die jubler und alles-ab-feiernden,die in jedem pups der band ne heroische althruistische superaktion sehen.weiß nicht ob das ne entwicklung der letzten jahre ist,aber das macht sich inzwischen auch auf konzerten bemerkbar,dass man völlig unterschiedlich feiert,zuhört und loyalität zu einer band definiert.

  • WIe sollte man das auf Konzerten sehen?


    Ich vermute, dass es diese Unterschiede IMMER gab. Der eine findet alles gut, der andere hinterfragt/ zweifelt. Spätestens seit der Abkehr vom reinen Punk wird es dasgegeben haben. Inzwischen sind die Lager eben entsprechend größer geworden.



    btw:
    Ich möchte die Liste um MegnJ..., Voms Band, den jungen Von Holst noch um TV Smith ergänzen.

    NEIN :!:

    Einmal editiert, zuletzt von RackerJ ()

  • Naja meines wissens gab es dieses exklusive und irgendwie auch narzistische ultras-ding mit fahnen hinterherreisen usw nicht schon immer,zumindest nicht so als erkennbare und definierte unterscheidung zu anderen fans.und das merkt man schon auch auf konzerten,wie bammbamm ja auch treffend anhand der fahnenschwenker beschrrieben hat.

  • Ich würde mich binda da ziemlich genau anschließen, super beschrieben.
    Ich liebe Musik und sammle im "normalen" Rahmen die offiziellen Veröffentlichungen. Live-Mitschnitte (nicht-offiz.) und ähnliche extremen "Raritäten", an die man nicht rankommt oder wahnsinnige Beträge bezahlen muss, haben mich nie interessiert. Ich gehe sehr gern auf Konzerte, das monatelange Hinterherreisen über eine ganze Tour lang kommt für mich aber nicht in Frage. Ich frage mich auch wirklich, wie das manche Leute hinkriegen, schon allein beruflich??? Man kann doch nicht monatelang Urlaub bekommen? Naja egal, es sei ihnen gegönnt. Ich gehe oder fahre zu den Konzerten, die für mich erreichbar sind, in den Ferien oder am Wochenenden liegen.
    Mit dem Kritisieren sieht man teilweise auch den Charakter der Person. Es gibt Leute, die sind grundsätzlich eher kritisch veranlagt, hinterfragen alles, eben auch bei Musik und der Lieblingsband. Man muss aber nicht gleich stets und ständig nörgeln. Ich mag nicht jeden Song, den meine Lieblingsbands je gemacht haben. Das sage ich dann auch so: "Song XY ist grottenschlecht!" oder "Das Konzert war schlecht!" Andererseits bin ich auch realistisch und denke mir oft, wenn man alles nur noch schlecht findet, warum nicht andere Musik für sich entdecken? Ich würde mich in meiner Freizeit nicht ständig mit dem Nörgeln über eine Band beschäftigen wollen, dafür wäre mir meine Freizeit zu schade.
    Musik ist für mich ein Hobby, mein liebstes Hobby vermutlich, es nimmt schon viel Raum ein. Aber ich habe noch Job, Familie, Freunde und andere Hobbies, die dazugehören.

    Einmal editiert, zuletzt von melly80 ()

  • Toller Beitrag von binda - da schliesse ich mich auch voll an…


    Noch ein paar Kommentare:


    1. Die Band hinterher reisen


    Ich würde das nicht als “hinterher reisen” bezeichnen. Ich sehe das eher als “kulturelle Auswärtsspiele”. Wenn zum Beispiel neue Tourdaten angekündigt werden, gucke ich als allererste, welche Städte im In- oder Ausland mich interessieren bzw. wo ich noch nicht gewesen war und streiche grundsätzlich Riesenveranstaltungen von der Liste. Ich schaue dann welche Locations noch was zu bieten haben, z.B. mit Krakau habe ich einen Besuch nach Auschwitz kombiniert, mit Kempten Wandertouren in den Alpen, Bielefeld die Teutoburger Wald, Dresden die Semper Oper und, und und.. Für das nächste sommerliche Konzert in Dresden will ich den Elbradweg von HH nach Dresden erobern ;) Die Hosen spielen natürlich auch in Hamburg, da gehe ich meistens auch hin aber es ist halt ein Arena….. (versteckter Hinweis: die Markthalle hat noch Termine frei in diesem Jahr … :D )
    Ich verreise umheimlich gerne und durch die Hosen habe ich schon sehr viel von Deutschland gesehen, auch Städte/Orte, die ich sonst wahrscheinlich nicht besucht hätte (z.B. FFO oder Bielefeld)… Ich lerne neue Leute kennen, lerne mehr über Geschichte und Gegenwart des jeweiligen Ortes und gewinne auch den für mich wichtig nötigen Abstand vom Alltag. Für mich ist ein Konzert nicht nur halt ein Konzert….…. jeder muss es aber für sich selber entscheiden…


    2. Und jetzt springe ich in die Höhle des Löwen


    Ich habe mich schon ausführlich in anderen Threads zu diesem Thema geäußert. Trotzdem sage ich as nochmals. Die Setliste-Diskussion! Zum Teil empfinde ich sie als Fanatismus.


    Ich höre die Hosen inzwischen seit ca. 29 Jahren. Auf Konzerten will ich auch Hits und Perlen hören aber egal wie die Setlist ausgeht, komme ich meistens grinsend und klatschnass heraus und habe die nötige Energie aufgetankt, die mich in meinem Alltag begleitet. Was will Frau mehr..?
    Wenn ich aber die Konzertberichte lese, ziehen sie mich manchmal total runter. Ich habe nur wenig Verständnis für diese ewige Nörgelei und erst recht keins für Leute, die aufgrund ihrer langjährigen Beziehung zu den Hosen, und/oder der Tatsache, dass sie selbst so viel Zeit und Geld investiert haben, etwas zurück fordern und versuchen die Setliste zu bestimmen.


    3. Die Hosen als private Personen


    Das einzige, das ich dazu schreiben möchte, ist, dass die Hosen auch das Recht auf eine Privatsphäre haben. Sie geben ohnehin schon sooo viel von sich, besonders Campi. Wenn man sie zufällig irgendwo trifft (kein offizieller Anlass), bitte ich euch sie in Ruhe zu lassen… Ich kenne das aus meinem beruflichen Umfeld und kann echt davon ein Lied singen….die meisten Leute denken gar nicht daran, wie es der Person geht (egal ob “vom öffentlichen Interesse” oder nicht)…Manche lieben diese Aufmerksamkeit, andere halt nicht!

    3 Mal editiert, zuletzt von Minnie ()

  • Moinmoin.


    ich finde mich persönlich nicht so recht in diesen Kategorien wieder aber das Thema finde ich spannend.


    die frage ist wo kippt das positive leidenschaftliche tun ins negative.


    Ich glaube daß man da schlecht erwarten kann dass jemand sagt " ich schlage da über die stränge und gehe bestimmt meinen idolen und den anderen fans auf die nerven und überhaupt hat mein Partner die faxen dicke..."


    Also kommt man nur über die Hintertür an das Thema und die heißt "wann ist das Verhalten nicht mehr ok?" Und da kann manja mal sagen "wenn jemand drunter leidet wie sich einer verhält, ist das mist."


    so weit akzeptabel? Dann wäre die nächste Frage wem fan verhalten schaden könnte. Vier Gruppen an betroffenen fallen mir da ein.


    1. Die Person selbst


    2. Das persönliche Umfeld


    3. Das Idol


    4. Andere die die Leidenschaft teilen



    1. Sich selbst könnte man sich schaden wenn man aufgrund dem Fan verhalten gesundheitliche oder finanzielle Einbuße erleidet . solls geben. Leute die ihren job verlieren oder so? ich denke da findet sich ein urteil relativ leicht


    2. Gibt sicher oft bei vielen diese Diskussion. "Du und deine Hosen..."oder ähnlich. Da sind wir bei ďer Thematik des allgegenwärtigen Egoismus. Wer stellt sich und seine Interessen so weit vor die Wohlbegründeten Erwartungen aus seinem Umfeld. Ich kenne niemanden hier so gut das ich da urteilen könnte. Aber wir können uns wohl alle selber die Antwort darauf geben wenn wie ehrlich zu uns selbst sind.


    3. Da ist wohl für den einzelnen schwer einzuschätzen was ok ist und was zu viel. Weil das Idol kennt man ja nur in seiner öffentlichen Rolle und weniger in seinen privaten Einstellungen. Und da gibt es dann die vielen Fans und nur ein oder wenig Idole. Das Mengen Verhältnis ist asymmetrisch. Auf der anderen Seite hat das idol den weg in die Öffentlichkeit selbst gewählt. Das macht es nochmal zusätzlich schwer einzuschätzen was für das Idol erträglich ist. Auch hier geht es doch wieder im Richtung wie sind die eigenen Interessen abzuwägen gegen die Interessen der Idole. schwer zu sagen wo da die grenze ist.


    4. Auch hier kommt es eher zur allgemeinen frage wie man mit anderen umgeht.


    Naja, ich hoffe das war ein später Anstoß für den einen oder anderen Gedanken.


    have fun

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • Ich kann der Diskussion nix abgewinnen, da sie am Ende doch wieder in einem Werturteil endet. Grundsätzlich sollte jeder so oft auf ein Konzert gehen wie er will wenn aus dieser Tatsache keine "Rechte" abgeleitet werden wie "Ich stehe immer in der ersten Reihe mitte links, das ist mein Platz". Fotos mit der Band nach den Konzerten finde ich legitim und muss eine Band auch aushalten wenn es eben nicht in eine Art Stalking endet, z.B. in den Backstage Bereich mogeln. Auch gehört es zum "Berufsrisiko" von Fans angesprochen zu werden.


    Ich persönlich kann damit nix anfangen. Ich will kein Foto mit Campino und wüsste schlicht keine einzige Frage die ich ihm persönlich stellen könnte, der entweder nicht schon dutzendfach gehört hat oder die eine relevante Antwort erwarten ließe. Ich fühle mich von mehreren Konzerten nacheinander extrem gelangweilt weil eine große Tour eine routinierte Sache ist ohne Spontanität. Ich habe drei Konzerte der Machmalauter Tour gesehen und ich wusste beim dritten Mal genau welche Ansage kommt, wann Campino ins Publikum springt und wann welcher Song kommt. Das gibt mir ehrlich gesagt überhaupt nix.


    Kurz gesagt: Mir reicht die Musik als solche und hin und wieder ein Livekonzert. Das war´s. Jeder kann das aber anders handhaben und hinreisen wo er will wenn er oben genannte Regel einhält.

    Einmal editiert, zuletzt von KevinB ()

  • Ohne mir jetz hier alle Seiten (naja, die erste richtig, die zweite noch überflogen) durchgelesen zu haben, mal ein paar Buchstaben von mir dazu ...


    Auf Konzerte hinterherreisen:
    Anfangs hab ich nur Konzerte in meiner Umgebung mitgenommen (nicht nur DTH, auch allgemein), inzwischen fahr ich Freitag/Samstag auch gerne mal weiter weg um mir ein Konzert anzuschauen.
    Alles innerhalb von Deutschland und ein paar angrenzende Städte anderer Länder sind da für mich ok. Über's Meer fliegen wegen einer Band?! Hmmm, da müsste ich mir schon einen coolen Urlaub drum rum buchen (also keine "Touri-Scheisse" bitte, sondern Land und Leute wirklich kennen lernen). Aber bisher kommt das für mich nicht in Frage (auch Finanziell nicht).


    Cryssis, Meg'n Jez:
    Cryssis hab ich das erste Mal als Support-Band bei den Dropkick Murphys 2013 in Mannheim gesehen und gehört. Ich fand sie ab da ganz cool, daher nehm ich da auch bisschen was mit an Konzerten. Aber nur was in meiner Umgebung ist oder mal einen Gig in Düsseldorf. Unplugged (auch wenn da Vom mit dabei ist) mag ich die Band garnicht, ist nicht mein Fall. Daheim ok, aber auf Konzerten hab ich am liebsten E-Gitarren.
    Was Meg'n Jez angeht ... auf den DTH Konzerten zwischendrin war das ja mal ok (für die zwei bestimmt ganz cool vor so einer Menge an Leuten zu spielen), aber so wirklich brauchen tu ich das auch nicht. Hab sie jetzt zwei Mal abseits auf "eigenen" Shows (zusammen mit Cryssis) gesehen, reicht mir. Ist auch nicht so wirklich meins.


    Fotos, Autogramme:
    Fotos hab ich genau einmal mit den Hosen (mit Kuddel und Vom) gemacht, am 11.06.2013 in München auf der Aftershow-Party. Das reicht mir bis heute auch. Wenn ich an deren Stelle wäre, wäre ich froh wenn man mich in Ruhe lässt. Autogramme hab ich mir noch nie von einer Band geholt. Irgendwie find' ich es albern ... und auf 'nem Cover machen sie das schöne Cover-Bild eben kaputt ...


    Ich seh Bands einfach als Menschen, wie jeder andere auch. Und dann geh ich dabei von mir aus was mir auf den Sack gehen würde und was nicht.

  • Ich seh Bands einfach als Menschen, wie jeder andere auch. Und dann geh ich dabei von mir aus was mir auf den Sack gehen würde und was nicht.


    Hm, die Einstellung ist zwar ok und teile ich auch, andererseits stehen wir "No name Menschen" ja auch nicht im Rampenlicht und stellen uns das deshalb wsl ätzend vor, wenn da ständig i-ne Pappnase ankommt und was von einem möchte.
    Wenn man eine bekannte Person ist, in der Öffentlichkeit steht und sowas Teil seines Lebens/Berufes ist, kann man da mit der Zeit wsl mit umgehen und findet es vllt auch angenehm, wenn einem so der Bauch gepinselt wird. Oder man stumpft ab und macht es automatisch, ohne zu überlegen, dass es einen im Prinzip nervt.
    Was nicht heißen soll, dass in nem "Star" nicht auch ein 'normaler' Mensch aus Fleisch und Blut steckt.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • ein "star" muss damit leben, dass er erkannt wird und Autogramme geben/Fotos machen muss/sollte. Man muss seine Käufer als Selbstständiger ja bei Laune halten. Dafür verdient er auch viel mehr als ich z.B. (ein All Inclusive Paket sozusagen)


    aber das eine sensible künstlerseele auch mal ihre ruhe haben will, kann ich gut verstehen... deswegen bin ich auch keine 2. helene geworden (smilies funktionieren hier nicht, denkt euch einen dazu...).


    köln

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Was die Leute auf gutefrage.net so alles bedrückt (und danke auch an die saudumme Suchfunktion, bei der bei mir immer nur Müll rauskommt):
    https://www.gutefrage.net/frag…ten-nicht-mehr-so-oft-aus




    Jetzt mal im Ernst: Inwiefern ist das wichtig? Jeder hat natürlich andere Erwartungen, Meinungen etc. und ich will hier auch niemandem zu nahe treten, den sowas interessiert, aber ich persönlich kann's nicht nachvollziehen. Darauf zu achten, ist in meinen Augen rein thematisch schon fast wieder Boygroup-Niveau.
    Wie gesagt: Wenn jemand Wert darauf legt, sich mit derartigen Fragen auseinanderzusetzen, dann nur zu. Ich kenne das auch aus meiner Familie, da gucken die meisten Frauen auch sehr genau hin, wenn mal ein Konzert im Fernsehen gezeigt wird. Ich finde allerdings, dass es das Allerletzte ist, was mich auf 'nem Hosenkonzert interessiert, ob Campino da jetzt oberkörperfrei rumrennt oder nicht. Ändert ja an der Musik nix und ich finde, dass durch dieses Fangirl-Gehabe vieles untergeht, was an einem Konzert wirklich cool ist.


    Ist für mich halt auch so ein Fall von "Muss das sein?" und passt nicht so richtig ins Bild.

    "On the other hand, what I like my music to do to me is awaken the ghosts inside of me. Not the demons, you understand, but the ghosts."
    — David Bowie

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