Campino distanziert sich von „Ülüsü“

  • „Heute hört sich das entsetzlich an“ „Das ist gefährlich, wenn Texte nicht verstanden werden, weil sie entweder handwerklich falsch sind oder der Empfänger es nicht verstehen will.“


    Uni Düsseldorf: Campino hält Vorlesung als Gastprofessor – er distanziert sich von altem Toten-Hosen-Song
    Punkrocker Campino von den Toten Hosen war Gastprofessor in der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
    www.ksta.de

    Hier kommt der Diktator!
    wer ihm nicht folgt, der wird verbannt.
    Er verlangt absoluten Gehorsam
    von seiner kranken Anhängerschaft.

  • Ja gut, dass irgendwelche Dumpfbacken (gibts ja rechts und links, man denke an "punktoo") den Text falsch verstehen KÖNNTEN mag sein.


    Der Song ist in etwa wie bei Die Ärzte "Eva Braun" wenn man den falsch verstehen will, kann man das. Natürlich ist Ülüsü eher plumpe satire. Den Song aber wegzuignorieren da jemand den falsch verstehen könnte?.


    Man hätte Ülüsü in dem Rahmen, genau wie 5 vor 12 ja mal spielen können. So Songs wie Ülüsü kann man echt nur auf Wohnzimmergigs und so auspacken.

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Das ist das Problem, einige Empfänger möchte den Text nicht verstehen wie er gedacht ist, da braucht man sich nun nicht klein machen.

    Der Text wurde geschrieben und vor 40 Jahren waren sie davon überzeugt das es in dem Moment die richtige Art war mit dem Thema umzugehen.

    Die Handwerklichen Möglichkeiten die Ihnen mit Anfang 20 zur Verfügung standen haben sie genutzt, ob die gut waren oder nicht sei dahingestellt.

    Bei Walkampf bspw. hätten sie aufgrund mehrjähriger Berufserfahrung auch mehr Handwerkliches Geschick an den Tag legen können, auch da waren sie davon überzeugt, zumindest kurzzeitig, das das nun das große Ding wird, Pustekuchen.

    "Ich bezahle dich gut,
    ich geb dir alles, was ich noch hab.
    Meinen Charakter, meinen Selbstrespekt,
    jedes letzte Gefühl von Moral"

  • Das ist das Problem, einige Empfänger möchte den Text nicht verstehen wie er gedacht ist, da braucht man sich nun nicht klein machen.

    Aber bei den Hosen oder den von Gabumon genannten Ärzten müsste doch eigentlich auch der letzte erkennen, von welcher politischen Seite es kommt (links) und wie es daher nur gemeint sein kann.
    Zumal die Hosen ja ständig Systempunks oder dass sie gar keine Punks mehr seien in den Kommentaren geschimpft werden, deren Background ist also weitestgehend bekannt.
    Aber in einer Welt, wo immer noch Pandemien oder Kriege geleugnet werden, ist leider jeder Gedankengang möglich. X/

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Aber bei den Hosen oder den von Gabumon genannten Ärzten müsste doch eigentlich auch der letzte erkennen, von welcher politischen Seite es kommt (links) und wie es daher nur gemeint sein kann.

    Der Song wurde ja auch zur Zeit der Veröffentlichung gern falsch verstanden, das ist auch durch Ansagen in frühen Mitschnitten teilweise dokumentiert, wo Campino es offenbar notwendig findet, darauf hinzuweisen, wie der Text nun wirklich gemeint ist.

    Und Rechten heute macht es ggf. Spaß, einen Song aus der Frühphase so umzudeuten, dass sie mit dem Finger auf die Hosen zeigen können und sagen "Ha, früher fanden die Türken auch doof. Soviel zum Gutmenschentum." Das passiert durchaus.


    Eine Distanzierung von dem Song halte ich dennoch für unnötig, eine Einordnung des Textes kann aber natürlich sinnvoll sein, wenn es jemand nicht versteht oder nicht verstehen will. Wobei in letzterem Fall vermutlich die Erklärungen auch wenig nützen.


    Ich finde aber auch, dass das Wort "distanzieren" in dem Zusammenhang vom KSTA bewusst etwas überzogen gewählt wurde. Er kommentiert das Stück halt mit 41 Jahren Abstand und findet es dann handwerklich nicht mehr gelungen. Fair enough.
    Ich mag das Stück nachwievor, kann aber die Einschätzung im Nachgang auch durchaus nachvollziehen. Es ist halt auch ein Unterschied, ob man sowas in einer gewissen Bubble schreibt, wo alle es verstehen (da gibt es im Punkrock ja auch andere Fälle), oder ob man irgendwann ein Millionenpublikum erreicht, das nicht durchgängig so sozialisiert wurde, dass sie diese Art von Ironie zwingend verstehen und einordnen können.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

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