07.06.2022 Flensburg

  • 98% besuchen nur ein Konzert? Ich würde eher sagen 60% besuchen mehrere Konzerte pro Tour. Manche schaffen es sogar alle mitzunehmen. Siehe allein die Ultras. Die sind überall dabei. Auf einem Konzert treffe ich mindestens 10-20 Leute und mehr die öfters auf einem Konzert sind.

    Aber ich finde die Diskussion um die Setlist echt nervig. Seit 10 Jahren immer wieder die gleiche Leier. Wir sollten erstmal zwei, drei Konzerte abwarten, bevor wir über die Standard-Setlist diskutieren. Für mich liest es sich gut. Vorallem es sind keine Covers dabei bis auf Walk on. Aber ich finde das gehört dazu. Wie oft kam es schon vor, dass die Hosen überhaupt keine Covers gespielt haben? Sehr selten.

    Zu einem guten Konzert gehört viel mehr als nur eine Setlist. Stimmung, das Umfeld, die Leute, Organisation. Wie oft hört man von Konzertbesuchern das die Setlist Standard war aber die Stimmung sensationell geil. Also chillt mal und abwarten.

    60% von was besuchen mehrere Konzerte der Tour? Vielleicht 60% der 100 Forennutzer hier. Aber da ist ja das Echo auch eher das man erst garkeine Karten kauft bzw. wieder verkauft :D


    Aber statische Setlists halten bei anderen Bands auch nicht die Leute ab zu mehreren Konzerten zu gehen. Nicht falsch verstehen. Auch ich würde mich über längere Setlists mit mehr Variation freuen. Aber den normalen Hosen Stadionbesucher interessieren die Hits und bei dieser Tour und da schließe ich mit ein. Forderungen die Gassenhauer von der Setlist zu streichen finde ich total deplatziert. Ich kann mit Tagen wie diesen nicht viel anfangen, aber vermutlich warten die Hälfte der Konzertbesucher auf dieses Lied. Ich bezweifle nämlich das man ohne die Radioerfolge von 2005 bis heute das Stadion in München halbwegs vollbekommen würde.

  • Würde ich zwar so nehmen, wäre dennoch nicht spektakulär. Alle Songs davon wurden immer wieder mal gespielt die Jahre. Aber leider müsste man mit sowas schon zufrieden sein, da es besser wie aktuell wär. Leider weiß man schon meistens davor was kommen wird. Sowas wie "Die Letzte Schlacht" oder "Streicholzmann" is da die totale Ausnahme.

  • Nur noch wenige Augenblicke bis das Konzert beginnt. Die Halle ist komplett gefüllt. Vom Band läuft "Blitzkrieg Bop". Hey Ho Let's Go, Hey Ho Let's Go. Alle sind bereit. Das Licht geht aus. Links und rechts von der Bühne werden die Knochenadler Fahnen zu "You'll Never Walk Alone" hochgezogen. Die Leinwand fängt an zu leuchten. Alles aus Liebe - 40 Jahre die Toten Hosen. Dann beginnt das "Drei Akkorde für ein Halleluja!" Intro. Auf der Leinwand sieht man eine Prärielandschaft. Im Stile eines Western werden nach und nach die Schauspieler des Films eingeblendet. Andreas Meurer als "Andi", Michael Breitkopf als "Breiti", Stephen George Ritchie als "Vom", Andreas von Holst als "Kuddel" und Andreas Frege als "Campino". Alle stilvoll in Western-Romantik-Outfit. Dann stürmen sie auf die Bühne. Lärm. Kein direkter Übergang in "Alle sagen das". Gänsehaut. Nach mehr als zwei Jahren endlich wieder ein Konzert wie man es von früher kannte. Die Fahrt geht los. "Die Hosen sind kein Punk-Rock mehr - alle sagen das". Durchdrehen. Ein Auftakt, der zumindest mich sofort mitreißt.


    Die Probleme die ich auf der Anreise hatte, sind für die nächsten 2,5 Stunden komplett vergessen. Und auch, dass die Vorband bei mir überhaupt nicht zündete spielt nun keine Rolle mehr. "Auswärtsspiel". "Hey Hey Hey, mach das Flutlicht an". Alles klar. Hier bin ich richtig. Die Show kenne ich. Auf diesen Scheiß habe ich Bock. Und auch wenn sich die Setlist nüchtern betrachtet recht vorhersehbar und auf die breite Masse ausgelegt liest, so spielt das für mich an diesem Abend nur eine untergeordnete Rolle. Die Stimmung ist gut. Und wenn man sich mal umdreht und sieht wie bspw. bei "Schönen Gruß, auf Wiedersehen" die ganze Halle die Hände in die Luft wirft, dann sieht das schon sehr geil aus. Muss nicht jeder drauf stehen. Aber die Band hat Spaß dabei. Und das überträgt sich.


    Und sicher gab es auch einige Stellen im Set, die sich aus Sicht eines Hardcore-Fans etwas in die Länge zogen. Beispielsweise "Alles aus Liebe". Wobei die Story, die Campino zur Einleitung erzählte, noch mal eine weitere Facette dieses Song zum Ausdruck brachte. Wenn ich das richtig behalten habe, ging es da um eine Begebenheit in Zürich, wo jemand den Song auflegte und auf seine gerade von ihm getrennte Ex-Freundin schoss. Am Ende der Ansage hat Campino dann selbst gemerkt, dass er mit dieser Story gerade die Stimmung in der Halle gekillt hat. Die Ansagen scheinen also noch nicht standardisiert zu sein. Beim Song selber musste ich dann auch eher nur den Kopf schütteln. In den Momenten fiel mir auf, dass es die Open-Air-Setlist der letzten beiden großen Open-Air Touren ist. Dann war aber Zeit, sich mal auf die Filme auf der Leinwand im Hintergrund zu konzentrieren. Da gab es auch so viel zu entdecken. Und die meisten Klassiker habe ich dann nach der langen Konzertpause abgefeiert - "Hier kommt Alex", "Wünsch Dir was", "Wie viele Jahre (Hasta La Muerte)", "Liebeslied" (mit Thees Uhlmann im Pogo in der dritten Reihe), "Wort zum Sonntag" und natürlich das ewige "Tage wie diese".


    Und die neuen Songs? Man hat gemerkt, dass die noch erprobt werden. Die breite Masse konnte noch nicht so viel damit anfangen. Und für mich bleibt "112" ("Wir sind bereit seit 40 Jahren") auch live ein schwacher Song. Das anschließende und fast nahtlos übergehende "Wir sind bereit" hat es dann aber wieder rausgerissen.


    Letztendlich vergingen die zwei Stunden wie im Rausch. Und dann lief auch schon "You'll Never Walk Alone". Noch mal einschwören auf die nächsten gemeinsamen Konzerte. Die Show ist zu Ende. Die Security klatscht sich ab. Licht aus. Allerdings baut niemand die Bühne ab. Noch mal "Mehr davon" und "Zugabe" brüllen. Und tatsächlich. Sie sind noch keine 60 und kommen noch mal für "Opel-Gang" und "Verschwende Deine Zeit" auf die Bühne. Noch mal das letzte geben. Abriss. Ende.


    "Das Kennzeichen des unreifen Menschen ist, dass er für eine Sache nobel sterben will, während der reife Mensch bescheiden für eine Sache leben möchte" Wilhelm Stekel

    4 Mal editiert, zuletzt von binda:re ()

  • Einfach hier unrealistische Wunschsetlisten zu posten macht wenig Sinn. Dafür gibt es einen eigenen Thrad. Als "Setlist-Meckerer" habe ich mal anhand ein paar einfacher Regelen (Grundgerüst Flensburg, nur Songs von der neuen BEst ofs, Stadionshow...) eine Setlist gemacht, mit der ich trotz Mainstream- und Stadionausrichtung sehr happy wäre. Der Weg dorthin ist eigentlich gar nicht so weit ;)

    Hier der Link zum Thread

    Wunschsetlist für kommende Tour

  • An dieser Stell soll nicht unerwähnt bleiben, dass bei "Liebeslied" dann aber auch wieder der Publikums-Mitmach-Part mit eingefügt wurde. Wasser auf die Mühlen der Setlist Hater. Aber es gehört noch zur Konzertbeschreibung mit dazu.

    Ich fand die Ansage zu Alles aus Liebe ein wenig seltsam und planlos.

    Das war Campino auch unangenehm. Hat man gesehen, wie er sich dann in der ersten Strophe über sich selbst kaputt gelacht hat und gleich den Text verhauen hat. Kuddel hat ihn da kurz irritiert angesehen.


    "Das Kennzeichen des unreifen Menschen ist, dass er für eine Sache nobel sterben will, während der reife Mensch bescheiden für eine Sache leben möchte" Wilhelm Stekel

  • So, von mir auch mal ein kurzer Bericht.


    Das Beste am Konzert war eigentlich nach dem ganzen Corona-Mist der letzten beiden Jahre das "sich darauf freuen". Selbst das lange Anstehen vor der Halle war in dem Moment ganz egal - endlich wieder ein Hosen-Konzert! Ich glaube diese allgemeine (Vor-) Freude war insbesondere ab 20.30 Uhr im Publikum zu spüren, hatte man doch endlich all das wieder, was man in den letzten Monaten so sehr vermisst hatte.


    Minuspunkte aus meiner Sicht:


    - Bühnenshow:

    Ich fand die Bildschirme/Leinwände für die kleine Halle recht überdimensioniert, aber das kann man hier nicht zum Vorwurf machen, da es ja letztlich eine Probe für die großen Open Airs war. Dort passt es dann sicher gut hin. Mir persönlich gingen diese "Publikums-Kameras" tierisch auf die Nerven.


    - Handys vor der Bühne:
    Während man in der Vor-Corona-Zeit eigentlich im ersten Drittel vor der Bühne noch relativ sicher vor den "Dauer-Filmern", "Dauer-Fotografierern" und "Ich muss jetzt hier mindestens 20 Selfies mit meinen Freunden machen"-Leuten war, ist es nun scheinbar auch damit vorbei. Schade, ich finde das killt die Stimmung vorne doch sehr.


    - "Steh auf"

    Ich hatte ja gedacht es ist nun endlich, endlich mal vorbei mit dieser unsäglichen "Alle hinsetzen!!!"-Aufforderung. Aber nein, es ist über die Corona-Auszeit leider nicht in Vergessenheit geraten... <XÜberflüssigstes "Show-Element" der Hosen ever, ever, ever.


    Was die Setlist betrifft, hätte ich mir natürlich auch mehr Raritäten gewünscht. Aber aus der Tatsache, dass ich über viele Jahre jedes nur mögliche Hosen-Konzert "mitgenommen" habe und daraus resultierend einfach manches Lied nicht mehr hören mag kann ich der Band nun keinen Vorwurf machen. Gefreut habe ich mich daher vor allem über die "neueren", noch nicht so oft gehörten Lieder, auch wenn gefühlt bei denen die Stimmung immer etwas nachgelassen hat.


    Alles in allem ein toller Abend, der die weite Anreise wert war.

  • Ich erinnere mich dunkel, dass über den ersten Teil der Tour 2017 setlistmässig gemoppert wurde. Und was dann kam (Mai 2018 in Essen z.B.) war ein Träumschen^^.


    Vielleicht funktioniert es diesmal wieder.

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

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