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Der neuen 5. ist Felix und ist wohl von Eschenbach "ausgeliehen". Er spielt durchweg die 2. Gitarre und auch hier und da Keyboard. Stephan macht dann ab und zu noch die 3. Gitarre. Finde ich aber persönlich Live überflüssig. ...also die 3. Gitarre durch Stephan. Aber was soll´s, stören tut es auch nicht.
Er wurde auch nirgends wirklich "vorgestellt". Er war aber wohl auch schon auf der letzten kurzen Clubtour dabei.
Ich fands nur etwas komisch, weil doch sonst um dieses ganze "Der W ist eine Band" so ein Gewese gemacht wird. Vielleicht waere es mir live auch gar nicht aufgefallen.
Kurz mal Frau und Kinder küssen, die Wunden lecken und schnell wieder die Kurve kratzen, die Onkelz warten schließlich schon. Stichwort „Wunden lecken“: Dirk hat an seinem Knie ordentlich zu lecken: "Bänderriss, Meniskusabriss und das Innenband am Arsch" lautete die Diagnose am Morgen nach dem letzten Konzert. Scheiß Gitarrenkabel! Ohne Verletzte wohl keine W-Tour oder was?
Aber: Trotz der W-Wehchen:Was war das für eine schöne Konzertreise! Bandintern sprechen wir von der besten W-Tour ever und eure Kommentare im Netz und nach den Shows schlagen in die gleich Kerbe. Perfekt! Dass alle so zufrieden und euphorisch die Heimreise angetreten haben, ist zum größten Teil euer Verdienst. Danke für’s Mitsingen, fürs Tanzen und Unterstützen. Auch wenn die wenigsten Shows ausverkauft waren, die Säle waren ordentlich gefüllt und eure Performance zu jeder Zeit großartig. Cheers!
So, ich muss jetzt Koffer packen und Onkelz-Songs schreiben.
Jesses, hier wurde ja schon seit 29.04.16, also seit mehr als 612 Tagen, nix mehr gepostet! oO Dann ist es ja gut, dass nicht nur die Onkelz Neuigkeiten auf FB gepostet haben, sondern auch der Weidner (wobei die weniger ergiebig sind):
Zitat
Das Ende und der Anfang
Liebe W-Dianer, danke für’s Zuhören und danke für euer Verständnis.
Heute Nacht setze ich mich raus und zähle die Sterne, und morgen fange ich DER W fünf an.
DER W wünscht euch einen guten Rutsch und ein denkwürdiges 2018.
Alles anzeigen
Also ich hätte ja schon so´n biscchen Böcke auf ein neues Weinder-Album und vor allem ne Tour...
(Btw.: ich wäre immer noch dafür, den Threadtitel endlich mal umzubennen. Der Zusatz ab "Album" ist mittlerweile so dermaßen überholt...)
Ich wusste gar nicht das das geht, und verdammte Hacke, jedesmal wenn DER W auf meiner Agenda steht, gibt es eine auf den Deckel.
Was für ein Abturn!
Ab zum Spezialisten und unters Messer. OP ist super gelaufen. Sehne wurde mit Knochenankern am Unterarm fixiert und der Bizeps sitzt wieder da wo er hingehört. Danke Dr. Ritsch!
6 Wochen Armschlinge und nicht bewegen. 10 Wochen nicht belasten. 3 Monate bis ich wieder auf Gitarren und Bässe eindreschen darf.
Ich wollte mein Dilemma erst gar nicht öffentlich machen, das Ganze ist auch schon wieder 4 Wochen her, aber klar müsst ihr wissen, das sich das neue W Album dadurch erheblich verzögert. Auf die Onkelz Termine hat das zum Glück keinen Einfluss.
Ich mache nun aus der Not eine Tugend und beginne mit den Texten. Ich spiele mit dem linken Arm Klavier um die Zeit kompositorisch nicht ganz ungenutzt zu lassen. Sehen wir es positiv, vielleicht entsteht aus dieser ungewohnte Herangehensweise kreatives Neuland und motorisch hebt der Unfall meine linke Seite gar auf eine neue Ebene.
Ein Leben als Rockstar kann verdammt gefährlich sein: "Auch Verschleißerscheinungen an der Sehne durch ein fortgeschrittenes Lebensalter können beispielsweise bei aktiven Golfern zu einem Bizepssehnenriss führen."
So kurz nach dem Tod von Thomas Hess ist mir eigentlich nicht nach feiern zumute, dennoch frage ich mich, wo ist die Zeit geblieben? Heute jährt sich tatsächlich das Erscheinen der ersten DER W-Platte zum - ich mag es kaum aussprechen - zehnten Mal. Ich denke an Thomas, höre „Zwischen Traum und Paralyse“ werfe einen Blick in die Vergangenheit.
Als wir, Rupert und ich, damals mit den Arbeiten zu "Schneller, höher, Weidner" ernsthaft anfingen, stand noch gar nichts. Spiele ich komplett den Bass oder wer? Und Schlagzeug? Wer spielt Schlagzeug? Schauen wir dann, erstmal anfangen. Die meisten Texte standen im Rohformat, vor allem gab es Ideen zu Themen, die verhandelt werden mussten. Und die waren bekanntlich nicht alle positiv damals, im Gegenteil. Es gab die Trennung der Onkelz - und vor allem die Nachwehen - , die ich vor aller Augen verarbeiten wollte. Mein Freund Markus Löffel war gestorben, diesen schweren Ballast wollte ich mir von der Seele schreiben, dazu hatte ich mich von meiner Frau getrennt.
Zum Glück fing das massive Frankfurter Felsgestein, in das ich ein paar meiner damaligen Überzeugungen für die Ewigkeit eingemeisselt hatte, irgendwann an zu bröseln. Normalerweise lasse ich mich gerne für sehr lange daran messen, was ich mal aufgeschrieben habe, aber bei ein paar Nummern auf dem Album bin ich heute heilfroh, dass die Ewigkeit doch nur eine handvoll Jahre anhielt. Und es ist verdammt gut so, wie es gekommen ist. Aber das war seinerzeit noch kein Thema. So gar nicht.
Alles Themen also für die schwarze Tinte, die damals reichlich floss. Und doch war die Produktion selbst das exakte Gegenteil von dieser schweren Seele, die auf vielen Tracks fühlbar gemacht wurde. Ich erinnere mich daran, dass ich völlig euphorisiert und ein bisschen beschwippst nächtelang durchgeschrieben habe, um einen Text zu Papier zu bringen, der dann am nächsten Abend direkt aufgenommen wurde. Es waren mitunter zähe Themen, die aber am Ende einfach und leicht auf die Platte flossen. Und die sollte perfekt sein. Rundherum - und jeder sollte es mitbekommen.
Ich habe damals sogar unter meinen Mitarbeitern ein gediegenes Abendessen ausgelobt, wenn es uns gelingt, das Booklet mal frei von kleinen Fehlern zu halten - was traditionell nie gelingt, niemandem. Uns natürlich auch nicht. Und die Platte ist natürlich nicht perfekt geworden, also insgesamt. Wenn ich mir das Album heute anhöre, gibt es zahlreiche Stellen, die ich mit ein bisschen Abstand doch gerne nochmal ein bisschen anders gemacht hätte. Und ich als Sänger? Man hört dem Album einfach an, dass da jemand hart auf der Suche nach einer neuen stimmlichen Identität war. Und dennoch: Das war eben DER W 2008. Ich bin uneingeschränkt stolz auf dieses Album. Und ich denke immer noch gerne an die Produktion zurück, die war nämlich etwas ganz besonderes.
An eine Sache erinnere ich mich rund um "SHW" besonders gerne zurück: Den Geist! Den Pioniergeist, um genau zu sein. Für das DER W-Debüt herrschte absolute Gedankenfreiheit. Alles sollte möglich sein und so haben wir einfach mal alles ausprobiert, ohne Masterplan, dafür mit Zeit und Bier. Zum Beispiel "Bitte töte mich", das entstand so ganz dynamisch im Prozess. "Sagt mal, ich hab da so ein Stück über Liebe, aber auf ´ne krasse Weise. Wäre das vielleicht was für ein Duett? Und wer kann das machen", habe ich in die Runde gefragt. "Doro vielleicht?" Das war nicht mein Vorschlag, aber der erste Kommentar. Stattdessen kam dann jemand mit dem Hinweis, es gebe da diese Band Skew Siskin aus Berlin und deren Sängerin wäre doch vielleicht vom Typ und vor allem der Power genau die richtige Besetzung. Ein paar Tage später saßen Nina und Jim nach ein paar Mails und Telefonaten schon im Studio und wir haben das Teil an einem Abend eingenagelt. Was für eine pure Energie, was für eine ehrliche Freude über das Ergebnis. Die Nummer halte ich nach wie vor für eine der stärksten im W-Kosmos.
Oder dass Jacob Binzer, Gitarrist von D-A-D und damit einer meiner absoluten Lieblingsbands, vorbeigeschaut hat, um ein Solo für "Ein Lied für meinen Sohn" einzuspielen. Das war schon etwas Besonderes, das könnt ihr mir glauben. Zunächst hat mir - ganz ehrlich - die Wertschätzung, die mir und vor allem dem Material entgegengebracht wurde, viel gegeben. Wir dürfen nicht vergessen: Ich bin zwar durchaus selbstbewusst, aber "SHW" war kein Selbstgänger, der sich einfach so ganz selbstverständlich ergeben hätte. Da schwang schon durchaus auch immer ein bisschen Verunsicherung mit. Und dann steht Jacob Binzer bei uns im studio23 und spielt nicht nur ein wunderbares Solo und diverse weitere geschmackvolle Gitarrenparts ein, sondern bereichert unsere Produktion auch noch mit so vielen Geschichten, einem ganz speziellen, dänischen Vibe. So hat er nach dem perfekten Take, während wir schon das Ergebnis feierten, immer noch einen draufgelegt. Getreu dem alten dänischen Motto "Noch einen für Prinz Knut", was soviel bedeutet wie: "Immer lieber nochmal einen mehr machen als nötig". Ich kann immer noch völlig unprovoziert ins Schwärmen geraten, wenn ich an diesen begnadeten Multiinstrumentalisten denke.
Und eines Tages während der Produktion kam der Geist dieser Produktion dann tatsächlich ganz physisch in 3/4-Hosen, mit einer New Yor Yankees-Cap auf dem Kopf und drei Bandkollegen im Schlepptau ins Nordend, um zu verkünden, dass man gerade Zeit habe und ob nicht vielleicht noch ein paar Musiker gebraucht würden, um mein Solodebüt in trockene Tücher zu bringen. Man stelle sich das mal vor: Gary Meskil, seines Zeichen selbst Hardcore-Legende und Musiker mit einem legendären Arbeitsethos, offeriert mir unaufgefordert seine Hilfe und die seiner Bandkollegen. Ohne Gegenleistung, ohne Bedingungen, nur aus alter Freundschaft und der Aussicht auf eine gute gemeinsame Zeit. Ich konnte die Jungs noch nicht einmal davon abhalten, einfach im Studio zu pennen, wo wir bis in die frühen Morgenstunden gejammt haben, uns gemeinsame und neue Geschichten erzählten, hin und wieder fünf oder zehn Bier tranken und vor allem zusammen Musik machten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie es dazu kam, aber auf einmal waren sie ganz einfach da, die Los Propanos, und haben sich für ewig in die W-Annalen gespielt - und mich auf ewig in ihre Schuld. Gary hat mir bei vier Songs den Bass abgenommen, Tom Klimchuck hat auf fünf Stücken eine geschmeidige New Yorker Gitarre drauf gelegt und was aus dem damaligen Pro-Pain-Drummer JC Dwyer wurde, ist ja inzwischen bekannt. JC hat damals auf sieben "SHW"-Stücken getrommelt und ich bin heilfroh sagen zu können, dass sein späterer Abschied von Gary und Co. nichts mit mir und DER W zu tun hatte. Am legendärsten sind allerdings die mächtigen Backing Vocals der drei und ihrem Kollegen Marshall Stephens, die sie mit dieser großartigen Lautschrift vorbereiteten: "Here compt da vey, tzwo, trey". Es waren großartige Tage mit den Jungs und das Album würde anders klingen und sich für mich anders anfühlen, wenn sie nicht eines Tages einfach aufgetaucht wären. Der Geist des Albums, frisch aus dem Bus und in 3/4-Hosen und NY-Cap. Ich kann ihnen nicht genug danken.
Über etwas ganz anderes muss oder vielleicht eher: kann ich heute ein bisschen schmunzeln oder vielleicht sogar eher den Kopf schütteln: Ich habe damals tatsächlich geglaubt, ein paar neue Menschen erreichen zu können, so ganz unauffällig durch die Hörmuschel ins Herz. Leute, die die Onkelz nicht kannten oder vielleicht sogar aufgrund unseres Rufes ablehnten. Ich hatte den festen Ehrgeiz, mit dem DER W-Debüt was zu reissen. Es ging mir gar nicht um Verkaufszahlen oder große Hallen oder Rehabilitation oder so etwas. Nein, ich wollte vor allem, dass möglichst jeder es mal gehört hat und dann ganz unvoreingeonkelt entscheidet, ob er die Sachen in seine Seele lässt. Ich gestehe freimütig: Es hat natürlich an mir genagt, dass uns mit den Onkelz von vornherein so viele Türen und Herzen verschlossen waren, bevor wir zumindest mal anklopfen konnten. Wenn man Musik macht, will man auch gehört werden. Also habe ich ein hochkarätiges Team an Promoprofis versammelt und einmal, nur einmal, den ganz großen Aufschlag zu versuchen. Einmal Deutschland zeigen, was da in Frankfurt eigentlich zusammengebraut wird. Mich erklären, gerne auch nochmal die Onkelz erklären und so vielleicht den einen oder anderen in seinen gelernten Überzeugungen zu erschüttern und vielleicht sogar ein bisschen zu beschämen. Was soll ich sagen? Es ist grandios in die Hose gegangen. Die Leute haben einen grandiosen Job auf eine Weise gemacht, wie sie es von ihren "normalen" Klienten gewohnt waren. Ein mehrseitiges Interview im Spiegel? Mit Geld kaum zu bezahlen! Das Video bei MTV platziert? Andere Künstler würden dafür töten. Und was mache ich? Das Spiegel-Desaster ist ja bekannt: ich durfte ein paar Takte über DER W erzählen, musste dann die Onkelz verteidigen und wurde dann zum Experten für rechtsradikale Strukturen in Ost-Deutschland ernannt. Toll. Und die MTV-Sache? Als man mir stolz berichtete, dass dieser Coup gelungen ist und ich fortan hin und wieder bei MTV laufen würde, habe ich den armen Mitarbeiter angeschrien, das SOFORT rückgängig zu machen und mir dann bitte erstmal nichtmehr zu begegnen. Sorry dafür. Also: Das Projekt "Wir versuchen mal was..." ist auf dieser Ebene vollends gescheitert und ich war danach heilfroh, mich wieder im gelernten heimischen Kosmos zu bewegen.
Und hier bleibe ich, während die ersten Ideen für "W V" eintrudeln. In einer Welt, die groß genug ist für uns alle und die so viel Platz lässt für neue Gedanken, alten Ärger und vor allem: Neue Ziele. Ich freue mich drauf!
P.S: Netter Funfact: Das "Welche Tränen, warum vergossen, ich will allein sein, vergessen, den Schnee von gestern eingeschlossen", das ihr Jahre später als Teil von "Kafkas Träumen" kennen gelernt habt, war eigentlich schon zu "SHW"-Zeiten ein ziemlich weit ausgearbeitetes Demo. Damals habe ich es wieder in die Schublade zurück gelegt, weil ich es einfach nicht rund bekommen habe.
Wow, schon 10 Jahre alt, das Album. Ich hab mir mal grad mein erstes Fazit dazu von damals hier durchgelesen, ich war von Anfang an begeistert und bins heute noch. Die CD an sich hab ich zwar (wie üblich) schon ewig nicht mehr aufgelegt, aber das Album hab ich nach wie vor auf allen mp3-Playern (seine Nachfolger auch) und skippe da nie was. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich langsam wieder Lust auf ein (oder 2) W-Konzerte hätte? 8)
Habe das gestern auch gelesen - und war mega berührt ab der Ehrlichkeit und dem Witz des Textes! Stepahn ist ein megasympathischer Kerl, etwas eigen, jedoch sympathisch! Mit feinem Humor und Selbstironie - kommt in dem Text wieder super durch.
Ich habe im Mai 2008, also ca. 2 Wochen nach Release des Albums eine Rezension verfasst, die ich hier mal reinstelle (sofern den Schrott jemand lesen möchte):
07.05.2008 13:55 pillermaik Member
****** "Der W" - alberner Nickname, soll wohl cool sein... Ich persönlich nannte Stephan Weidner immer nur "Weidner". Als Bassist der Kultgruppe "Böhse Onkelz" war er vor allem in den vergangenen 20 Jahre für die Texte und Melodien der Band verantwortlich und unterstützte den wegen Drogen und Stimmproblemen oft schwächelnden Sänger Kevin - die Band war definitiv SEIN Baby, die Texte tragen die Weidner-typische Handschrift, die die Onkelz sehr eigen gemacht haben... Im Juni 2005 verabschiedete sich Band gefeiert mit dem 2-tägigen Festival am Lausitzring vor 125'000 Besuchern, die Zeugen des Abschlusses einer einzigartigen Karriere wurden.
Danach war es erstmal still - Weidner meldete sich erst zur Fussball-WM 2006 im Sommer jenes Jahres mit dem Projekt "Nordend Antistars" zurück, die Online-Single "Unser Stadion, unsere Regeln/Gewinnen kann jeder" war für mich DIE Hymne zur WM in Deutschland. Gerüchte hielten sich, dass Weidner, der oft als DJ tätig war, mit einer Soloscheibe rumkommen wird - seine im Jahr 2006 gestartete Webseite bekräftigte dies. Jedoch nahm man an, dass das Projekt eher in Richtung elektronische Musik geht - umso "überraschender", dass die vorliegende Scheibe nun doch wieder verdächtig nach seiner alten Band klingt - eigentlich jedoch logisch, da Weidner ja zum Schluss fast alles im Alleingang für die Onkelz gemacht hat... Dazu sein eigenwilliger Schreibstil, der ihn von anderen Songschreibern unterscheidet.
Nach dem ersten Durchlauf hatte ich etwas Mühe mit der Scheibe; viele Texte wirkten auf mich irritierend selbstverliebt, aus Verletztheit auf Stolz getrimmt und irgendwie unreif. Dazu viele moderne Einflüsse wie etwa der tiefe, oft etwas albern wirkende Sprechgesang... Allerdings fiel mir nach dem 2. oder 3. Durchlauf auf, wie pointiert die Lyrics eigentlich in Wirklichkeit doch sind und wie nackt sich Weidner wahrhaftig zeigt; viele Texte sind von Unsicherheiten, Ängsten und Trauer gezeichnet. So wird eine endgültige Hymne zum Thema "Böhse Onkelz" verfasst; "Asche zu Asche" - für mich sicher ein Highlight der Scheibe, intensiv und wunderschön. Ein Zeugnis der Vergangenheit und für sich selbst. Desweiteren verursacht "Zwischen Traum und Paralyse" Gänsehaut - ein Song den Weidner für seinen verstorbenen Freund Marc Spoon (Markus Löffel) geschrieben hat. "Töte mich", ein Duett mit Skew Siskin-Sängerin Nina, gehört sicher auch zu den Favoriten des charmanten Albums. Neben Nina halfen auch die Jungs von PRO-PAIN mit und setzten in Sachen Drums, Bass und Gitarre Akzente. Ebenso wirkte Jacob Binzer der Dänen D : A : D, die beim Onkelz-Abschied-Festival auch auf der Bühne standen, gitarrentechnisch beim Song "Ein Lied für meinen Sohn" mit. Der kraftvolle Opener "Der W zwo drei" und das folgende "Geschichtenhasser" oder auch "Schatten" klingen arg nach den Onkelz der neueren Zeit, doch das ist auch gut - oftmals vermisst man bei solchen Songs die einzigartige Stimme von Onkelz-Sänger Kevin Russell, der mit seiner gebrochenen und trotzdem wütenden Stimme für unendlich bewegende Emotionen gesorgt hat - Weidner macht seinen Job zwar solide, doch Emotionen kann er nicht sonderlich bewegend vermitteln, diese Intensität verpackt er dann gekonnt in den Lyrics. Onkelz-Gitarrist Matthias "Gonzo" Röhr, mit dem sich die Band nach der Trennung etwas überschlug, kriegt sein Fett weg; "Mein bester Feind" spricht ohne den Namen zu nennen eine deutliche Sprache. Der tonnenschwere, in sich gekehrte und geknickte Rausschmeisser "Pass gut auf dich auf" wirkt wie der Moment vor dem einschlafen; man befindet sich in einer fast komatösen Zwischenphase aus Wachsein und aufkommendem Schlaf - dem Moment, wo man mit sich selber spricht und in angehende Träume eintaucht - krasser Abschluss eines bewegenden Albums... Es fällt auf, dass Weidner versucht den Songs eine möglichst dichte Atmosphäre zu verpassen - ein Versuch der auch tatsächlich gelingt. Gepaart mit den vielsagenden Texten ergibt das eine anzüglich melancholische Schwere, die eben nicht auf einen überheblichen, arroganten Menschen zurück führen. Eher in Gegenteil... Schon sehr offen wie Weidner sich gibt - klasse!
Was soll man gross dazu sagen? Weidner schafft den Sprung aus dem übergrossen Schatten, den die Onkelz geschaffen haben - er füllt die Fussstapfen aus, brilliert mit Ideen; musikalisch, sowie auch textlich. Natürlich polarisiert er dabei wie immer... Das gehört nunmal zu diesem Mann. Manche hassen ihn, viele lieben ihn. Für mich letztendlich ein reifes Werk, das einige Durchgänge benötigt um es in seiner Schönheit zu verstehen - sicher besser als das letzte Onkelz Album "Adios" --- knappe, jedoch sympathische 6/6 Punkte!
Ich hab damals mit "Schneller, höher, Weidner" angefangen mich so wirklich mit ihm und den Onkelz zu beschäftigen. Geschuldet dem, dass ich das Album sehr gut fande bzw. noch immer finde.
Das dies jetzt schon 10 Jahre her ist... krass, wie die Zeit vergeht.
und war mega berührt ab der Ehrlichkeit und dem Witz des Textes! Stepahn ist ein megasympathischer Kerl, etwas eigen, jedoch sympathisch! Mit feinem Humor und Selbstironie - kommt in dem Text wieder super durch.
Jepp, das mit dem Witz und der Selbsironie empfand ich beim lesen seines Textes auch wieder so. Irgendwie hat er die "Angewohnheit", geschriebene Sätze zwar zu verschwurbeln, aber so bildhaft und wortgewandt, dass man quasi schon drauf wartet, wie er denn den nächsten Satz gestaltet. Wobei ichs manchmal aber auch nur überfliege und mir denke "jetzt komm doch mal zum Punkt", weil ichs lieber kurz und bündig mag und nicht auf ellenlange Referate stehe.
Wobei ichs manchmal aber auch nur überfliege und mir denke "jetzt komm doch mal zum Punkt", weil ichs lieber kurz und bündig mag und nicht auf ellenlange Referate stehe.
Kommentiert der, der selten ohne 200-Zeiler auskommt...
Mit dem signifikanten Unterschied, dass ich - der lange Texte schreibt - im Gegensatz zu dir - die ebenfalls lange Texte schreibt, sie bei anderen jedoch nicht gerne lesen mag - keine Probleme mit 200-Zeiler habe ;)!
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