Interview von Campino: Merkel wird die Wahl gewinnen

  • Wieso "wählen muss man"?? Demokratie heißt, die freie Wahl zu haben,wählen zu DÜRFEN, nicht wählen zu MÜSSEN. Ich finde, jede Partei muss sich jede einzelne Stimme erarbeiten und verdienen, sonst werden diese Stimmen entwertet. Habe zwar selbst bislang immer noch mein Kreuz gemacht, kann aber auch die Leute verstehen, die sich inzwischen desillusioniert davon verabschiedet haben. Wenn ich im Restaurant nur die Wahl zwischen ungenießbaren Gerichten habe, kann ich mich doch auch entscheiden, nichts davon zu nehmen/wählen. Bin inzwischen selber soweit, nur noch kleine Parteien zu wählen, letztmalig DIE PARTEI. Die haben zumindest den richtigen Blick auf viele Politabläufe und demaskieren diesen ganzen widerlichen Zirkus.

  • Ich werde definitiv wählen. Ich bin eigentlich gleicher Ansicht wie Campino. Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht die Grünen wählen. Die Politik, die sie zusammen mit Schröder gemacht haben, steht meinen Wertvorstellungen diametral gegnüber. was sie das für Mist gebaut haben, Stichwort Neuorientierung des Finanzmarktes (Der heuschreckenkapitalismus, den Münte beklagt, hat rot-grün erst so richtig möglich gemacht)Stichwort Agenda, Stichwort Einführung von PPPs, Afghanistan-Einsatz. Und ich sehe nicht, dass die Gründen sich von derlei Themen distanziert haben. Mal ganz abgesehen davon, dass z.B. Joschka Fischer ganz üble Lobbyistenposten angenommen hat, u.a. für Goldman Sachs. Ebensowenig teile ich seine Meinung zu SPD Politikern mit Format. Ja gut, Brandt war nicht der schlechteste.


    ich bin parteiverdrossen, Marionetten besonders der großen Lobbygruppen (lest mal unbedingt Die Deutschlandakte oder Der gekaufte Staat), und mache politische Arbeit lieber in Nichtregierungsorganen.


    Aber ich werde mein Kreuz machen

  • [...]

    Einmal editiert, zuletzt von dummy ()

  • allerdings weiß ich, dass meine Stimme nicht reichen wird um eine Veränderung herbeizuführen.


    Woher soll die Veränderung denn auch kommen, wenn man nur die Wahl zw. Pest und Cholera hat? Dann müsste schon jeder i-ne Spaßpartei wählen, damit eine gravierende Änderung eintreten würde.
    Alles andere macht mMn doch nicht wirklich was aus, egal wer "an der Macht" ist.


    Darf ich meine evtl. Nichtwahl damit begründen, dass ich in meinem alten Bundesland wählen müsste, dann aber schon im neuen wohne. Das würde ja die Wahl verfälschen, wenn ich was wählen würde, was in meinem künftigen Bundesland gar nicht zugelassen/aufgestellt ist - und das will ich ja bestimmt nicht... :whistling:

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Zitat

    Woher soll die Veränderung denn auch kommen, wenn man nur die Wahl zw. Pest und Cholera hat?


    Ich glaub Pest ist momentan recht gut mit Antibiotika behandelbar, sofern rechtzeitig erkann. Aber frag mich jetzt bloß nicht welche Partei Pest und welche Cholera darstellt. :D


    Die Medien berichten immer von Politikverdrossenheit, ich glaub es handelt sich momentan eher um Politikerverdrossenheit.


    Meine Stimme werd ich wohl abgeben...aber bringen wirds eh nix, da sowohl Union als auch die asoziale Partei nicht wählbar sind X(


    Suche:

    2015.08.24 Leipzig, 2015.08.12 Kempten, 2015.06.02 Frankfurt/O, 2015.05.12 Dresden, 2014.12.02 Wiesbaden, 2013.10.12/11 Düsseldorf, 2013.08.24 Neu Ulm, 2012.04.10 Bremen - 30 Jahre DTH - Magazinkeller

  • Was mich wundert, dass hier noch keiner auf folgenden Satz eingegangen ist:


    Campino:

    Zitat

    Jedoch sind auch unsere alten Fans wichtig, sie erteilen uns quasi die Absolution und zeigen uns, dass unser Weg in Ordnung ist und wir in den Achtzigern nicht stehen geblieben sind....


    Da sollte der liebe Campino wohl mal besser hier im Forum lesen... ;);)

  • Stimmt, der Satz bildet wohl nur einen Teil der Realität ab...Denke aber, aus ihrem Selbstverständnis heraus können sich die Hosen gar keine andere Meinung erlauben, denn dann müssten sie sich ja eingestehen, dass sie sich doch sehr von Teilen ihrer (Fan-)Basis entfernt haben. In dem Moment aber, wo man einfach behauptet, man stelle sowohl alte als auch neue Fans mit dem aktuellen Weg zufrieden, muss man sich nicht hinterfragen bzw. unangenehmen Fragen stellen. Schade, ein bisschen mehr Selbstkritik wäre hilfreich. Aber dazu müsste man auch mal auf andere Leute hören als auf (gewinnorientierte) Manager, neue (Pop-)Freunde und alte (Ex-)Partner...oder vielleicht sogar mal wieder nur auf die eigene Erfahrung vertrauen, ohne irgendwelche Einflüsse von außen.

  • Wieso "wählen muss man"?? Demokratie heißt, die freie Wahl zu haben,wählen zu DÜRFEN, nicht wählen zu MÜSSEN.

    Prinzipiell hast du Recht, aber wenn keine Partei deinen Vorstellungen entspricht (was ABSOLUT nachvollziehbar für mich wäre), dann geh wenigstens hin und wähle ungültig. Nichtwählen bedeutet "is mir doch egal", Ungültigwählen bedeutet, nicht einverstanden zu sein. In meinen Augen doch ein großer Unterschied ;-)

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Prinzipiell machen sich die Leute das Leben auch sehr leicht wenn sie denken es reicht einmal in vier Jahren ein Kreuz zu machen und dann erwarten dass ihre Stimme konkret gehört wird, die sie politisch außerhalb von Diskussionsforen, Freundeskreis und der Stammkneipe aber niemals äußern. Hat jetzt allerdings mehr was von nem Politikdiskussionsthread.


    Ansonsten: Ich finde Lord Merkel kommt in dem Interview ein bisschen zu gut weg. Und Grüne finde ich absolut inakzeptabel.

  • wir müssen doch gegen die cdu kämpfen!!! jeder muss zur wahl! alle vier jahre hat man die möglichkeit dazu. es ist wichtig!!! wir wollen doch nicht, dass die schere zwischen arm und reich noch mehr auseinander klafft. natürlich regiert uns die wirtschaft, aber grün/rot versucht doch immer wenigstens etwas für den normalen bürger raus zu holen. die meisten reden sich doch nur aus, damit sie nicht zur wahl gehen müssen, weil sie sonntags lieber auf dem sofa liegen. wahlprogramm der parteien anschauen, dann entscheiden. einiges wird dann schon umgesetzt.
    bitte gehts wählen. :s_thanks:

  • oh man, vogelfrei: rot-grün versucht etwas für die Bürger herauszuholen. Ja, was denn?
    Ich möchte daran erinnern, dass rot-grün es war, die die Agenda durchgesetzt haben, die den Spitzensteuersatz drastisch gesenkt hat, dem Finanzmarkt Tor und Tür geöffnet hat, und und und.
    Die Politik dieser Regierung war so neo-liberal, das hätte sich die FDP nie getraut


    Und diesen Menschen, die damals verantwortlich waren, sollen etwas für den Bürger herausholen. Eher für Hypo real estate...



    Das soll nicht heißen, dass ich die Politik von schwarz-gelb billige. Aber ich wehre mich vehement dagegen, dass rot-grün eine gute Alternative wäre. Das habe ich 1998 gedacht und für die Grünen gestimmt. Ich bin so etwas von enttäuscht worden.

  • Eine gute Alternative sind sie sicherlicher nicht. Aber eine Alternative. Und für mich die bessere! Auch wenn ich weder SPD noch Grüne wählen kann und werde. Für mich gibt es momentan nur eine Partei mit sozialen Zielen, der ich eine Chance geben möchte.

    04.06.04 Rock im Park/ 11.12.04 FFM/ 27.05.05 Würzburg/ 13.08.05 Open Flair/ 10.09.05 Düsseldorf/ 06.06.08 Rock im Park/ 26.12.08 FFM/ 12.05.09 Bamberg/ 09.08.09 Taubertal/ 23.08.09 Highfield/ 19.12.09 Düsseldorf/ 02.06.12 Rock im Park/ 18.11.12 FFM/ 20.07.13 Schweinfurt/ 12.10.13 Düsseldorf/ 06.06.15 Rock im Park / 02.06.17 Rock im Park/ 09.07.17 Ludwigsburg/ 01.12.17 FFM/ 20.05.18 Braunschweig /25.06.22 Düsseldorf

  • rot-grün ist meiner meinung nach keine gute, aber eine bessere alternative zu schwarz-gelb zur zeit. wir haben nicht 1998 oder 2002. klar ist, dass sich an den großen problemen unserer zeit nichts ändern wird, dazu ist politik wahrscheinlich auch nur noch begrenzt fähig bzw. zu abhängig, wobei die noch vorhandenen spielräume trotzdem zu wenig genutzt werden. trotzdem muss ich nur auf die wahlprogramme schauen um zu wissen, dass mir da rot-grün deutlich näher steht als schwarz-gelb. klar ist, dass nicht alles umgesetzt werden wird, aber forderungen sind ja erstmal maximal verhandlungsziele für die bildung entsprechender mehrheiten.
    und die von campino gewünschte koalition "schwarz-grün" ist ja wohl ein schlechter witz. politik für besserverdiener und sich dann kräfte wie die pflaume kretschmann durchsetzen werden.


    bammbamm hat mit seiner einschätzung zur unmöglichen regierung schröder recht (wobei das raushalten aus dem irakkrieg eines der dinge ist, die unter der cdu so nicht passiert wären). aber wie gesagt, war das eine zeit in der der neoliberalismus auf seinem höhepunkt war. nach der weltwirtschaftskrise dürften sich diese kräfte bei spd und grünen schwer tun sich durchzusetzen, was sich ja auch in den wahlprogrammen widerspiegelt.


    insgesamt wünsche ich mir ein parlament ohne fdp, dafür mit piraten und linken, die ich beide nie wählen würde, die aber trotzdem immer wieder für gute anträge und ausschussarbeit gut sind und wichtige oppositionelle kräfte sind. eine rot-grüne minderheitsregierung unter dieser parlamentszusammensetzung wäre für mich immer noch das bestmögliche resultat, dass aber leider schon wieder von der kaputten spd spitze ausgeschlossen wurde. minderheitsregierungen sind deutlich besser als ihr ruf. es wird konzentrierter und auch besser gearbeitet, da man sich nicht auf seiner mehrheit ausruhen kann, sondern auf stimmen von oppositionsparteien angewiesen ist, die man erst überzeugen muss.

  • wir müssen doch gegen die cdu kämpfen!!! jeder muss zur wahl! alle vier jahre hat man die möglichkeit dazu. es ist wichtig!!! wir wollen doch nicht, dass die schere zwischen arm und reich noch mehr auseinander klafft. natürlich regiert uns die wirtschaft, aber grün/rot versucht doch immer wenigstens etwas für den normalen bürger raus zu holen. die meisten reden sich doch nur aus, damit sie nicht zur wahl gehen müssen, weil sie sonntags lieber auf dem sofa liegen. wahlprogramm der parteien anschauen, dann entscheiden. einiges wird dann schon umgesetzt.
    bitte gehts wählen. :s_thanks:



    Menno, wollte ich doch auch grade schreiben.... :D


    Das Tragische ist, dass es der SPD, aber vor allem den Grünen in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch gelingt, sich als "Beschützer" der sozial Schwachen zu inszenieren, die der bösen Allianz aus CDU und FDP die Stirn bieten. Insofern bist du, vogelfrei, deren Propaganda vollends auf dem Leim gegangen.
    Wenn ich lese, dass Rot-Grün soziale Gerechtigkeit durch höhere Besteuerung hoher Einkommen herbeiführen will, dann kann ich mich nur totlachen. Als sie in der Regierungsverantwortung waren, haben sie nämlich genau das Gegenteil durchgesetzt (z.B. Senkung der Unternehmenssteur sowie steuerfreier Weiterverkauf von Unternehmensanteilen), wie Mr.BammBamm schon sagte. Daher spielt es überhaupt keine Rolle, was eine Partei vor der Wahl verspricht, das ist alles nur unverbindliches Geschwätz. Es kommt bei der Bewertung von Menschen, hier insbesondere bei Parteien, wie immer nur auf deren Taten an. Und da fällt die Bilanz für Rot-Grün vernichtend aus.


    Ob ich jetzt DIE LINKE, DIE PARTEI wähle oder gar den Stimmzettel ungültig mache, weiß ich noch nicht. Ganz sicher werde ich jedoch nicht die Grünen wählen, wie ich es vor 4 Jahren noch getan hätte.

    Campi: "Jetzt muss ich mal von Amateur zu Amateur fragen: Wollen wir hier stimmen an dieser Stelle? Breiti muss die Gitarre wechseln! Das hätten wir uns früher nicht erlaubt so ne Scheiße!"
    Andi: "Früher hatte Breiti nur eine Gitarre!"


    S036, 2. September 2009

  • Ich finde die Grünen inzwischen eben auch nicht mehr wählbar, obwohl sie für mich auch jahrelang immer das kleinste Übel darstellten. Aber neben den schon von BammBamm und Pilsator aufgelisteten Gründen kotzt mich bei denen inzwischen am meisten an, dass die sich dauernd als "Öko- Faschisten" und Missionierer gerieren und jedem ihr persönliches Weltbild aufzwängen wollen, notfalls mit Gesetzen und Verboten. Das ist in meinen Augen unerträglich und oftmals überhaupt nicht die Aufgabe von Politik bzw. Staat, sich in das Privatleben der Menschen einzumischen. Ebenso verstörend finde ich deren damaligen und jetzigen Umgang mit ihrer früheren Haltung zum Thema "Pädophile". Unglaublich, was da früher unter dem Deckmantel der sexuellen Befreiung abging und von Parteiverantwortlichen toleriert wurde. :kotz:

  • Es kommt bei der Bewertung von Menschen, hier insbesondere bei Parteien, wie immer nur auf deren Taten an. Und da fällt die Bilanz für Rot-Grün vernichtend aus.

    die frage ist halt wo die bilanz eventuell noch vernichtender ausfällt. eigentlich ist jede partei unwählbar. aber manche parteien sind halt noch unwählbarer als andere. ;)

  • Die Glaubwürdigkeit der SPD wäre meiner Meinung nach eine größere, wenn die SPD deutlich machen würde: Wir haben Fehler gemacht, Steuern gesenkt usw. usw. Wenn wir wieder die Regierung bilden, dann machen wir manches wieder rückgängig.


    Ansonsten ist es doch immer das gleiche Spiel: Die jeweilige Opposition verkündet: Wenn wir ran kommen, dann senken wir die Steuern! Und die jeweilige Regierung antwortet dann: Das ist nicht finanzierbar...


    Walter

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