Böhse Onkelz


  • Was sagt er dort dazu?


    Alle anderen Bandmitglieder sprechen da vorher von Domizil, Restdröhnung, Drogenrausch, Absteige und Sachen in der Richtung. Kevin hingegen sagt, dass das Lied dieser schönen Partystimmung gewesen gewidmet sei und redet davon, was für tolle Partys das gewesen sind.


    Und irgendwie glaube ich rein musikalisch, dass die Aussagen der anderen drei da etwas besser passen :)

  • valdezz:
    Die Zufälle passierten ja nicht in kurzer Zeit, das mit der 28 ist schon seit den 80er Jahren so. Bleiben also 2 Zufälle, von dem 1 eben für ganz eindeutig ein Zufall ist und man beim zweiten nicht sicher sein kann. Ich will deinen Vorwurf mit der Marketingstrategie auch nicht abschmettern, zumindest Gedanken machen sollte man sich darüber. Aber als Beweise reichen mir diese 3 Fälle einfach nicht.
    Über Kevin: Naja, der Hellste war er wohl noch nie. Aber wer kann schon wissen, ob 28 für ihn nicht auch bedeutet, dass er dort nie wieder hin will? Ich persönlich war noch nie auf Entzug und weiß nicht aus eigener Erfahrung, welche Wirkung das haben kann, aber ich habe Bücher von Drogenabhängigen gelesen. Da helfen teilweise Banalitäten, um einem Kraft zu geben. Ich kann mir gut vorstellen, dass das bei Kevin auch so ist.

    Wir sind übrig.

  • Hier wird übrigens drauf hingewiesen, dass die 28 zum Zeitpunkt des Liedes 28 noch nicht wirklich mit B&H behaftet war:


    http://web.archive.org/web/200…/guide/songinfo.php?id=50


    Den Gedanken hatte ich ehrlich gesagt auch schon, wurde laut meinen Recherchen das Netzwerk ja auch erst in den 80ern und zunächst nur in England gegründet.

  • Hier wird übrigens drauf hingewiesen, dass die 28 zum Zeitpunkt des Liedes 28 noch nicht wirklich mit B&H behaftet war:


    http://web.archive.org/web/200…/guide/songinfo.php?id=50


    Den Gedanken hatte ich ehrlich gesagt auch schon, wurde laut meinen Recherchen das Netzwerk ja auch erst in den 80ern und zunächst nur in England gegründet.

    Und Kevin sein Vater ist Engländer! Da haben wir den Beweis :s_iro:

    Der Hund an der Leine
    der hat keine Beine,
    darum ist der Hund
    auch untenrum wund!

  • Ja logo, aber das ist doch der Punkt. Da wird erst garnicht drüber nachgedacht weil es da kein Anlass gibt. Nur bei den Onkelz wegen der Vergangenheit, aber warum? Jeder weiß dass sie nicht mehr rechts sind, und da kann man auch darüber kein Gedanken verschwenden.

  • An all diejenigen, die es nicht verstehen können oder wollen: Das ganze Thema ist doch eins, dass man in den (Band-)Kontext setzen muss.Natürlich geht es nicht per se um die böse Zahl 18,28,88 oder irgendeine Rune.Würde so eine Rune am Kragen von Udo Jürgens weißem Bademantel auftauchen, würde wohl keiner Vermutungen anstellen.Aber bei den Onkelz ist es nun mal anders, und da sind sie selbst für verantwortlich.
    Wenn ich mich auf einen Spielplatz setze, mach ich mich auch nicht direkt verdächtig, wenn dasselbe ein verurteilter Päderast macht, wäre ihm die Aufmerksamkeit sicher, egal, was er da vorhat.Wenn ich mit einem Feuerzeug vor einem Haus stehe, ist alles ok, wenn ich schonmal der Brandstiftung beschuldigt wurde, sieht es direkt etwas anders aus.
    Und es gibt auch einen gewaltigen Unterschied zwischen zufälligen Geburtstagsdaten und selbstgewählten Zeichen auf Albumcovern.
    So, sorry, falls es etwas polemisch wurde, aber diese Blindheit einiger hier nervt mich.Und nein: Das heißt nicht, dass ich glaube, das die Onkelz noch rechts sind.Aber ich finde ihren Umgang und ihr Kokettieren mit rechten und rechtsbesetzten Symbolen dumm und fahrlässig.

  • Exakt so sehe ich das auch.


    Und noch was zu "Blood & honor": Gründung irgendwann in den 80ern ist zu schwammig. Genauer gesagt gründeten sie sich im Juni 1987. Also knapp 1 1/2 Jahre vor "Kneipenterroristen". Ich weiss selber nicht, was ich damit aussagen will, denn ich will ja eigentlich, dass diese 28 so harmlos bleibt wie beim Geburtstag von meiner Patentante... Aber die Dinge sollen ihre Richtigkeit behalten.


    Anhand dessen, dass sowohl der Punk-, als auch der Oi!- und der Skin-Kult aus GB übernommen wurde in Deutschland, wird man immer auf die Insel geschielt haben. Ich sage nicht, dass das die Onkelz taten und sich um "Blood & honor" kümmerten - es gab damals ja noch kein Internet, wo man Infos so auf die Schnelle kriegte.
    Aber 1988, als "28" entstand, hätten die Onkelz THEORETISCH schon von "Blood & honor" wissen können. Solche neuen Gruppierungen mit einem gewissen Ziel verbreiten sich bei Insidern extrem schnell und "Kneipenterroristen" erschien Ende 1988... Möglich wäre also alles.
    Die Onkelz selber waren 1987 nicht mehr in der Szene und machten schon sehr metallastige Musik (Onkelz wie wir).. Ich denke und nehme es ihnen ab, dass sie die Schnauze voll hatten von dem Korsett, dass eine Subkultur mit sich bringt! Dennoch werden sie noch Freunde oder Bekannte gehabt haben, die in der Szene verkehrten und von "B&h" wissen konnten... 4 Menschen wechseln im seltensten Fall von heute auf morgen jeder seinen gesamten Freundeskreis.


    Ansonsten finde ich es, anhand von sonst sachlichen Diskussionen und Durchleuchtungen, schade, dass nun Vieles in's lächerliche gezogen wird.
    Ich fing mit dem Scheiss an und meine Intension ist es bestimmt nicht, den Onkelz irgendwie was noch Rechts-Behaftetes anzudichten oder nachzusagen. Dennoch will ich dahinter kommen, WARUM diese komischen Zufälle immer wieder auftauchen. Es macht mich wütend, um ehrlich zu sein, denn ich verteidige die Onkelz hier wirklich schon lange intensiv... Aber da muss selbst ich mich fragen, was das soll.


    Mit der brisanten Bandveregangenheit SOLLTE man eigentlich ALLES meiden, das irgendwie mit Nazis/Rechtsextremismus/rechten Skins/rechtem Gedankengut in Verbindung gebracht werden könnte. Und wenn das eine harmlose Zahl wie die "28" ist: Wie gesagt, ich würde drauf scheissen, wenn ich wüsste, dass sie so missverstanden werden könnte!

  • Ich denke, dass Valdezz auf der richtigen Spur ist: Das gehört zur Marketing-Strategie der Band. Die Diskussion um die ehemalige rechte Band, die das jetzt gar nicht mehr ist, wird so am Laufen gehalten, und hält sie im Gespräch. Das Konzept hat sich als erfolgreich bewährt und wurde ja auch erfolgreich von Frei.Wild kopiert, die dazu noch nicht mal gute Musiker (und Songwriter usw.) sein müssen. Die negative Folge, welche die Onkelz damit geflissentlich in Kauf nehmen ist, dass sie dem rechten Pack, das die Band z.T. immer noch liebt (es ist nämlich nicht so, wie hier vor einiger Zeit geschrieben wurde, dass man in der Nazi-Szene die Onkelz einhellig als Verräter ablehnen würde. Da ist man im Onkelz-Forum ehrlicher, weil man da weiß und das benennt, dass ein Haufen Pack auf den Konzerten rumläuft), einen Brocken hinwirft, einen Hoffnungsschimmer, dass sie eigentlich ja doch noch dazugehören würden.
    Ich freue mich ja wiederum auch über jeden Brocken, den die Hosen mir hinwerfen, über jedes vermeintliche Bekenntnis der Hosen zur politischen Linken, obwohl die tatsächlichen politischen Kommentare Campinos der vergangenen Jahre (u.a. seine zahlreichen Hinweise, die Kriegsverbrecherpartei Bündnis 90/ Die Grünen zu wählen) das Gegenteil belegen. Ansonsten baut aber die Marketingstrategie der Hosen weniger auf eine politisch linke Haltung, sondern eher auf die fünf bodenständig gebliebenen Jungs von um die Ecke, die nachwievor zusammen in den Urlaub oder zum Fußball gehen. Da ist man dann als Fan, der sich irgendwie mit der Band identifiziert, dann sogar enttäuscht, wenn man erfährt, dass Campino oder JKP aus dem Arbeiterstadtteil Flingern weggezogen sind. Obwohl man eigentlich klug genug ist, es peinlich zu finden, wenn man sich derart mit einer Band identifiziert.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

  • es ist nämlich nicht so, wie hier vor einiger Zeit geschrieben wurde, dass man in der Nazi-Szene die Onkelz einhellig als Verräter ablehnen würde. Da ist man im Onkelz-Forum ehrlicher, weil man da weiß und das benennt, dass ein Haufen Pack auf den Konzerten rumläuft)


    Ich frage mich mittlerweile echt, was genau dein Problem ist: Ist es Ignoranz? Ist es das nicht verstehen was man schreibt? Oder ist es schlicht Provokation?


    KEIN Mensch hier redet dagegen, dass auch anno 2014 auf Onkelz-Konzerten noch Gesindel rumlümmelt, geschweige denn in der Vergangneheit. Kein Mensch hier würde es wagen zu behaupten, dass keine Rechten mehr Onkelz hören. Kein Mensch ist so naiv zu glauben, dass die Onkelz in der rechten Szene keinen Kultstatus haben.


    Es ging - und das meintest du wohl mit dem Versuch deines Postings - um das Jahr 1986, wo sich die Onkelz aus der Skinszene verabschiedeten. Sie liessen sich die Haare wachsen etc pp - alles bekannt! DAMALS waren sie im harten Kern der Naziskins (und es war damals halt definierter, da gab es nicht die Masse an Normalos, die solche Musik hörten wie heute) grosse Verräter.
    Auch heute sind sie das bei Hardlinern noch.. Nur nicht jeder Rechte ist ein Hardliner.


    Viele jüngere Fans der harten Musik, die politisch eher rechts stehen, hören die Onkelz. Nachdem es die Presse wunderbar geschafft hat, durch ihre "Hetze" die Onkelz landesweit zu thematisieren, wurden viele damals Jugendliche auf sie aufmerksam und hörten sie - eben gerade viele der Fans, die ich höchst uncool finde. Angefangen bei rechtem Pack oder auch diese Jammeropfer, die dann von "Familie" sprechen.
    Und so blieb das bis heute... Rechtslastige "Anfänger" hören erstmal Onkelz. Und es ist halt so, dass die Onkelz musikalisch mehr drauf haben als 99,9999% aller Rockbands mit deutschen Texten, deswegen bleiben sie häufig dabei, auch wenn sie noch tiefer in den braunen Sumpf gezogen werden. JEDER - und dazu gehören auch Skins, Nazipack, Linke, Punks, Metaller, HipHopper - kann sich in den Texten der Onkelz finden. Es gibt viele Songs, die einfach von Schicksalen handeln, die jeder kennt, der nicht immer den genormten und bequemsten Weg des Lebens ging. Oft sogar verwöhnte Studentengören ohne irgendeine Strassenerfahrung, die es schon krass finden, wenn sie vom Lehrer mal vor die Tür geschickt werden...

  • Ja natürlich, das steht ja auch ganz genau so, wie Du das schreibst, in der Onkelz-Autobiografie. Ihre eigene Geschichtsschreibung hast Du ja auch ganz gut wiedergegeben. Nur deshalb stimmt das so aber noch lange nicht.
    Tatsächlich ignorant ist es übrigens, die gegensätzliche Realität nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen: dass es den Bruch der Skins wie Du ihn wieder und wieder herschreibst, damals eben nicht gegeben hat, und schon gar nicht so radikal. Das kannst Du etwa auch (andere Beispiele habe ich hier schon x-fach angeführt) daran sehen, dass nicht nur Rockorama nach ihrem Erfolg mit den Onkelz auf Rechtsrock setzte, sondern auch ihr nächstes Label Metal Enterprises nach dem Onkelz-Singning. Und das war nach ihrer Skin-Zeit. Und beiden Firmen lag zunächst noch nicht einmal rechtsradikale Propaganda im Sinn, sondern Geld auf einem Markt zu verdienen, in dem die Onkelz sehr wohl noch eine Hausnummer waren. Dass die Onkelz davon wegwollten, nehme ich ihnen auch ab. Den Bruch der Skins mit den Onkelz hat es aber andersherum nicht gegeben, auch wenn die Onkelz und Du Gegenteiliges behaupten. Die Onkelz sind halt größer geworden und die Skins wurden nur noch ein kleiner Teil ihres Publikums. Und manche sind tatsächlich auch nach und nach weggeblieben. Es gab aber nicht den radikalen Bruch 1986/ ´87. Den gibt es, wie Du ja selbst auch zu wissen scheint, noch nicht einmal bis heute. Wenn es den denn so gegeben hätte, wie das die Onkelz in ihrer selbstherrlichen Vergangenheitsbewältigung darstellen (die nehme ich ihnen nämlich mit vielen Anderen krumm, die sie eben nicht für Nazis halten), dann hätte es Anfang der 1990-er nämlich auch nicht die ganze Diskussion um die Onkelz gegeben. Es waren nämlich nicht nur die "Lügen" und die "Ignoranz" "der Medien". Im Gegenteil waren die Kritik an Teilen der Onkelz-Fans und dem Umgang der Band mit ihrer Vergangenheit und ihrer Rolle in gewissen Teilen leider nachwievor allzu berechtigt. Die Onkelz haben diese Position dann zugleich geschickt für sich genutzt, anstatt unmissverständliche Ansagen zu bringen ("niemals eine politische Band gewesen"). By the way: Viele Onkelz-Fans sehen die Sache mit dem Verhältnis zu den Hosen ja etwa so: "Früher war Campino ein bösartiger Hetzer. Dann hat er erkannt, dass er Lügen verbreitet hat und seine Lügen zurückgenommen. Deshalb ist er heute in Ordnung und man darf die Hosen jetzt auch hören." Das ist dermaßen blöd und platt. Von dieser Warte aus hat man noch nicht mal ansatzweise verstanden, worum es in der Kritik an den Onkelz ging.
    Übrigens sind mit den Onkelz viele Skins älter geworden und haben sich die Haare wachsen lassen. Und die Skinheads in sich waren in den 1980-ern übrigens auch breiter als man annehmen sollte. Das war zwar im großen und ganzen eine Szene (nichtrechte Skinheadbands wie heute gab es in Deutschland fast gar nicht, von antifaschistischen und linken ganz zu schweigen), aber in der Szene gab es alles vom stramm organisierten FAP-Nazi bis hin zum gefühlsrechten Dumpfspacken, der zwar meinte, dass zuviele Ausländer in Deutschland seien, sich für Politik aber nicht groß interessierte und auch keine Lust darauf hatte, ständig von FAP und Konsorten vollgelabert zu werden. Und auch musikalisch spiegelt sich das wieder von Nazipropagandarock bis hin zu nur patriotischem Oi!. Gefeiert hat man trotzdem zusammen (s. Onkelz, die sicher nie eine der politisch extremsten Skinbands waren, im KDF-Bunker).
    Ich bin hier jetzt auch erstmal draußen.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl Arsch ()

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