Böhse Onkelz

  • zeig mir die stelle, hab die doku nicht gesehen. und ist ersichtlich, ob es ein alkfreies bier ist oder eben nicht?

  • Ich habe zwar keine Doku gesehen, aber sie haben auch mal auf FB ein Bild mit Bierpulle gepostet. Das war nach meiner Erinnerung gewöhnliches Becks - aber auch alkoholfreies Becks ist nicht vollständig alkoholfrei (anders als manch anderes alkfreie Bier). Sucht ist individuell, es gibt aber viele Suchtexperten die auch vom alkoholfreien Bier abraten, teils wegen des Restgehalts, teils aus psychologischen Gründen.
    So oder so: Auch in all den Jahren vor dem "Karriereende" war immer von clean die Rede, Alkohol wurde dabei aber immer ausgeklammert. Also auch vor den berühmten Rückfällen war Kevin alkoholtechnisch alles andere als clean.

  • vielleicht ist mit clean bei einem substanzen-junkie auch was anderes gemeint als wir darunter verstehen. kein koks, kein heroin, keine benzos etc! vielleicht geht bei so jemandem alkohol nicht wirklich um das, was das problem darstellt.. keine ahnung.

  • Steck ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich drin, allerdings wirken diverse Drogen die er geschmissen hat auch neurobiologisch völlig anders als Alkohol, in sofern kann der Begriff schon zutreffen. Die Frage ist halt, in wie weit er vorher alkoholabhängig gewesen ist. Psychisch war er das sicherlich zu seinen Hochzeiten, aber ob das körperlich der Fall war können wir nicht wissen. Das wäre in der Debatte wohl der entscheidende Faktor.


    Das finde ich übrigens in Kifferdebatten immer ganz spannend. Wer kifft, will high werden oder eine anders geartete Drogenwirkung erzielen. Alkohol KANN man auch ohne Wirkungsabsicht konsumieren.

  • Es gibt verschiedenes "Clean"


    Auch gibt es z.b. Alkoholiker die man soweit kriegt das die auch mal ein Bierchen trinken können

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Naja....aber gerade so ein Kevin...da kommt es mir extrem komisch vor wenn der auf einmal genüsslich an ner Pulle nuggelt...hier bei Minuten 21:14 gehts ca los


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  • So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein; ich finde die ersten 10 Sekunden zum totlachen... Kevin weiss genau, dass nicht nur Fans sich dieses Video anschauen werden und provoziert damit vom Feinsten, was ja augenscheinlich gelingt :D!
    Des Weiteren ist es richtig, dass man als Musiker Fan seiner Musik sein sollte. Wenn man einen Song selber schreibst, hat man den Anspruch das zu schreiben, was bisher noch keiner geschrieben hat und einem persönlich gefällt - man macht ja keine Musik die man selber scheisse findet, wer sollte denn so was kaufen? Nimmt man sich dann ja selber nicht ab. Ich rede jetzt nicht von Charts-Einerlei. Insofern ist es vollkommen in Ordnung, dass Kevin sagt, er würde Onkelz hören, wenn er kein Onkel wäre. Es ist zudem eine Verneigung gegenüber denen in der Band, die den Songs Leben einhauchen - in der Regel sind das Stephan und Gonzo. Völlig ok!


    Dass er das natürlich wieder so prollig macht - so isser halt, so war er schon immer und die Aussage ist ebenfalls nicht neu.


    Ich kann gut verstehen, dass man Kevin nicht mag und ihn sogar widerlich findet. Liegt sicher auch an der Unfallgeschichte, bei der er himmeltraurig gehandelt hat. So was lastet ein Leben lang auf den Schultern. Das vergisst man nicht - nicht als Fan, nicht als Feind und selber schon mal gar nicht.
    Zuerst war er Vorzeige-Skin, was widerlich ist. Dann war er ein Drogen-Wrack, was auch nicht erstrebenswert ist, dann eben dieses Arschloch mit dem Unfall und den Grimassen vor Gericht... Damit macht man sich keine Freunde, dafür viele Feinde! Und das zurecht.


    Ich will ihn nicht in Schutz nehmen, wüsste nicht warum. Dennoch bin ich persönlich froh, dass er wieder ein Leben zu haben scheint, dass es ihm besser geht und er Halt hat. Das wünsche ich jedem Menschen, der sich so verloren hat wie Kevin Russell. Und davon gibt es viele, nur sind sie halt nicht so prominent. Man kennt ihre Schattenseiten nicht.
    Wenn ich die Bilder aus der Zeit von Kevin sehe, wo der schreckliche Unfall passierte und er vor Gericht auftauchte, sehe ich einen todkranken Mann, der nicht bloss ein Schatten seiner selbst ist - nein, der Mann war mit Sicherheit nicht Herr seiner Sinne! Die fahle, blasse Haut, ausgemergelt, ausgezehrt, nur noch Haut und Knochen - so sieht kein Mensch aus der gesund ist. Kevin wurde zu jener Zeit ferngesteuert und sein Verstand, soweit vorhanden, war zubetoniert von Drogen, die sein Lebensinhalt waren.
    Junkies/Süchtige leben und handeln für gesunde Menschen nicht nachvollziehbar. Sie handeln sehr egoistisch und verlogen, sie schämen sich in klareren Momenten dafür was sie sind, was sie ihrer direkten Umwelt antun und ballern sich deswegen dann wieder doppelt und dreifach zu, um sich dem nicht stellen zu müssen. Sie leiden täglich, weil sowohl Körper und auch Geist nicht im Einklang sind und beides nicht gesund funktionieren kann. Es geht ihnen nur um die Befriedigung ihrer Sucht - einen anderen Inhalt haben Junkies nicht. Dafür lügen, betrügen, stehlen und verarschen sie... Jeden! Und häufig leiden die Menschen am meisten darunter, die ihnen noch am nächsten stehen. Ich kenn das, meine Schwester war ein Heroin-Junkie! Es tut ihnen dann unheimlich leid und diesen Schmerz müssen sie wieder kompensieren. Das ist die pure Hölle. Ein Leben zwischen komplett ausgeschaltet sein und purem Leid. Kann man als Gesunder nicht nachvollziehen und deswegen kann man auch ihre Aktionen nicht nachvollziehen. Man kann selber nur froh und dankbar sein, dass man diese Hölle nicht durchleben muss! Sucht ist eine Krankheit, nur eben wird sie selten als das angenommen, weil man dem Süchten mangelnde Eigenverantwortung vorwirft. Nur ist es halt nicht so einfach. Jeder Süchtige war vielleicht mal ein glückliches Kind, das im Sandhaufen wie ich und Andere gespielt hat – und irgendwann ist etwas passiert und es ging bergab. Diese Menschen sind gebrochen. Und ich bin froh, dass mir das nicht passiert ist.


    Insofern sehe ich Kevin Russell einfach aus einer anderen Perspektive als viele hier. Keiner will so sein wie er, keiner will dort hin. Wollte er selber sicher auch nie.


    Dennoch kann er auf Dinge stolz sein; die Dinge, die er selber geschafft und erschaffen hat! Das ist seine Musik und Kunst, das ist sein Clean werden. Und zwar jeden Tag, solang es anhält. Er - und jeder Junkie/Süchtige - weiss, dass er jeden Tag geprüft wird und versagen kann. Dämonen der Sucht wird man ein Leben lang nie los. Seine Motivation wird die Band sein, vielleicht mittlerweile auch seine Familie, die er nun wieder rafft. Seine Schuldgefühle gegenüber Frau und Kind in Suchttagen müssen niederschmetternd gewesen sein.


    Wie gesagt; ich will ihn und keinen anderen Junkie in Schutz nehmen.

  • Schön geschrieben, auch wenn es mir persönlich irgendwo vorbei geht.
    Was denkst du zum Bier und zum rauchen was ja beides auch Suchtmittel sind.


    Was mir persönlich am meisten auf den zeiger ging, dass kevin bei den Hockenheimkonzerten als der* Typ zu dem man aufsehen soll* hingestellt wurde weil er das alles geschafft hat.
    Für mich persönlich wird er die arme Wurst bleiben.


  • Was denkst du zum Bier und zum rauchen was ja beides auch Suchtmittel sind.

    Die Frage ging zwar nicht an mich, aber trotzdem: Rauchen ist da schon noch was völlig anderes. Tabak ist zwar ein Suchtmittel, führt aber in erster Linie zu einer körperlichen Abhängigkeit ohne jegliche psychische Veränderungen des Süchtigen. Das gilt für Alkohol und härtere Drogen definitiv nicht, da verändert sich auch das Verhalten der betroffenen Person und das je nach Suchtgrad eben bishin zur völligen Unkenntlichkeit der eigentlichen Persönlichkeit.


    Was den Alkoholgebrauch angeht, hat Conse das ja schon angerissen. Da müsste man näher dran sein, um beurteilen zu können, ob Alkohol da wirklich problematisch ist oder er da mit umgehen kann und einfach andere Substanzen zur Eskalation geführt haben.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • rollmopspunk:
    Das darfst du auch so sehen. Und auf eine gewisse Weise ist er das auch, das wird er auch selber wissen. Dennoch kann er stolz darauf sein, dass sein Leben weiter geht!


    Was auf dem HHR etc passiert ist - dieses Abfeiern - ist doch nicht seine Schuld; wenn Fans, und die der Onkelz können fanatisch sein, ihn zu 'nem Halbgott hochstiliseiren, kann er eigentlich wenig dafür. Dass er sich feiern lässt, liegt in der Natur eines Bühnengängers. Soll er mit gesenktem Kopf auftreten? Soll er nun jeden Tag vor Demut und Scham im Boden versinken? Glaub mir, der wird innerlich mit seinen Vergehen kämpfen - aber das muss er ja nicht gegen aussen tragen zu jeder Sekunde. Was da mit den Opfern im Hintergrund alles gelaufen ist, werden wir nie wissen! Vielleicht darf das auch gar nicht an die Öffentlichkeit. Ich habe jedenfalls seitens seiner Opfer nie wieder was gelesen. Das entschuldigt natürlich das Geschehene nicht!


    Was sein Auftreten angeht: Er geht nach jahrelanger Gefangenschaft nun halt wie ein Frontmann auf die Bühne. Das muss er. Das wollen die Fans sehen, dafür haben sie bezahlt. Er will auch was zurück geben, seine Schuldgefühle sind auch in diesem Bereich ausgeprägt. Er hat auch da der Band Schaden zugefügt und sie im Stich gelassen - und damit auch die Fans. Dessen ist er sich bewusst und deswegen will er halt alles gut machen, eine Show liefern und kann sein, dass er dadurch manchmal etwas über's Ziel hinaus schiesst. Da spielt sicher auch eine Art von Unsicherheit mit und obendrauf ein Kompensieren im Sinne einer fast mantrahaften Erwähnung des Cleanseins, um sich das täglich einzureden als Durchhalteparole.

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • wenn man bedenkt dass er da auch schon clean gewesen sein soll, dann hat das aber nichts für mich damit zu tun als*Frontmann* auf die Bühne zu gehen

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