Learning English, Lesson 1: 1991 – 2021 / Die 30 Jahre-Jubiläumsedition

  • Ich glaub nicht, dass Musiker ganz normale Menschen sind und einen normalen Job haben. :/ Wenn ich mich selbst als genormten Menschen beschreiben darf, da ich pupsend auf meinem Schreibtischsessel sitze... Ich habe bei der Stempeluhr am Morgen kein Lampenfieber, ich darf bei der Arbeit nicht in ein Mikro schreien und mir sehen auch keine 15.000 Leute bei der Arbeit zu. Ich kann meine Gefühlswelten nicht in Visionen formen und ich bekomme auch keinen Applaus. Der Preis für die Kopien meiner Arbeit ist verschwindend gering und es interessiert maximal 5 Personen.


    Also, wenn ich die Norm bin, ist der Musiker außer der Norm. 8o ...und ich stinke sicher nicht nach Bier, wenn ich meinen Arbeitsplatz verlasse. ^^

    Und was ist nun an Gabus Aussage falsch? Er schrieb von größtenteils und nicht von den Weltstars. Die meisten Musiker haben vielleicht 10 Auftritte im Jahr vor 50 Zuschauern und arbeitet ansonsten ganz normal von 9to5 und machen das als Hobby.

  • Ich denke in diesem Thread geht es um entsprechende Punkrock-Musiker. Die mitverantwortlich waren für den Punkrock-Movement in den 1970ern. Die werden grösstenteils nicht so sein wie ein Versicherungskaufmann oder Reisebüro-Mitarbeiter und spielen nicht vor 30'000 Leuten.

    Man sehe sich zB John Plain oder Charlie Harper an. Allein schon optisch nicht genormt.

    Ich kann mich erinnern, dass Campi erzählte, dass da viele dieser Musiker sich hier Geld pumpten um dort was zurückzuzahlen und so ähnliches.


    Dennoch unterscheiden sich diese Musiker mit ihrem Erlebten von einem Normalarbeitnehmer/Bürger. Und darum ging es mir. Ich konnte mich 1992 mit Nick Cash, John Plain, Arturo Basick, Knox oder auch schon mit Wattie von Exploited oder Charlie Harper unterhalten. Da ging es jedenfalls nicht um eine verkaufte Reise auf die Balearen.

  • normal von 9to5 und machen das als Hobby.

    Hmmm, Hobbymusiker sind vielleicht Freizeikünstler und normal von 9to5. :saint: Die Schnittmenge zur Norm ist da sicher größer, als zur Abnorm. Wäre meine Theorie. 8)

    Auf da Alm gibt´s ka Sünd!

    "… Nimm nichts mit, wir brauchen nichts. Lass alles hier und schmeiß es weg. All die Souvenirs, unsere Biographien.

    Alles lästiges Übergewicht… "

  • Ich denke in diesem Thread geht es um entsprechende Punkrock-Musiker. Die mitverantwortlich waren für den Punkrock-Movement in den 1970ern. Die werden grösstenteils nicht so sein wie ein Versicherungskaufmann oder Reisebüro-Mitarbeiter und spielen nicht vor 30'000 Leuten.

    Man sehe sich zB John Plain oder Charlie Harper an.

    Charlie Harper ist längst in Rente und war vorher, Friseur oder sowas.


    Viele der Bands von damals existieren ja heute (wieder) nur das hat mit einem bestimmten "PunkrockRevival" zu tun. Vielel Leute die damals die Bands live gesehen haben sind jetzt Familienväter mit einem gewissen einkommen. Die gerne ihre Musik von damals wieder hören wollen und dafür auch mittlerweile ziemlich viel Geld bezahlen.


    Viele dieser Bands existierten in den 80ern/90ern oder gar in den frühen 2000ern schlichtweg nicht. Ich kann als beispiel TV Smith anführen, der hatte zwar noch einen gewissen erfolg mit den Exploers aber als die sich 1981 trennten kam... nichts, TV Smith Adlib oder Party Line spielten vor vielleicht 50 Leuten, Plattenfirma? Guter Witz. TV Smith Cheap? Die spielten vor Teilweise 10 Leuten, und TV hielt sich nur mit tantiemen für den Advertskram und Nebenjobs über Wasser, erst so 1992 nachdem er angefangen hatte Solo zu spielen wurd das wieder etwas entspanner. Leben konnte er davon aber auch erst wieder 1998 nachdem er sich den Arsch abgetourt hatte. Richtig Geld verdienen war dann auch erst so wieder ab der Useless möglich. DTH sorgten für einen ziemlichen Zuschauerboost auch wenn damals wohl viele nur darauf hoften die Hosen zu sehen. DAs merkt man immer noch, da Düsseldorfkonzerte sehr mit "DTH Fans" überrannt sind die irgendwie gar nichts von TV kennen, aber oweh einer von den Hosen ist da...


    Was noch dazu kommt, viele der "Punkbands" die heute noch spielen haben stellenweise nur noch 1 Originalmitglied. Teilweise ja gar keines mehr. Was die jetzt machen kann man sich denken. Einen normalen Job nachgehen und gar nichts mehr mit Musik zu tun zu haben.


    Sieht in Deutschland doch nicht anders aus, oder denkst du echt ein Zwakkelmann, Claus von Knochenfabrik oder ein ehemaliger Sänger von Slime könnten alleine von ihren Bands leben?


    DTH und DÄ (und auch die Onkelz) stammen aus dem Punk, sind aber keine Punkbands, DÄ wurden gar gegründet um Geld zu verdienen, was mit Soilent Grün ja nicht ging, auch die Hosen waren sehr schnell (schon 1983) auf der "Wir müssen Gewinn machen" schiene. Sons hätte man ja nicht die Opel Gang verkaufszahlen manipuliert um an einen Plattenvertrag zu kommen

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • auch schon mit Wattie von Exploited

    Ganz ernsthaftes Interesse: wie war der so?
    Ich fand in jungen Jahren Exploited total genial, irgendwann ist das dann etwas abgekühlt, dann kamen noch ein paar komische Geschichten über Wattie dazu...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Gabumon, das mag alles stimmen. Ändert aber nichts daran, dass diese Leute als Gesprächspartner anders ticken mit ihrem Background und um etwas anderes ging es mir nie. Um die Gespräche. Verstehst du das? Plain, Cash, Knox und wie sie alle heissen sind für mich als Geschichtenerzähler interessanter als der Typ des örtlichen Reisebüros, der mir in epischer Länge erzählt, dass die 74 jährige Oma nach einem Hundeklo für ihren Pudel im Doppelzimmer auf Gran Canaria gefragt hat. Immer das Ganze sehen und zur Not nochmals nachlesen, wie der Austausch entstanden ist.


    Dth86:

    Zu Wattie. Das war zur Zeit von The massacre, anfangs der 90er. Er gab sich sehr überheblich und von oben herab. Kann gut sein, dass ich in diesem Moment für ihn die "Reisebüro"-Tussy war, mit der er nicht reden wollte. Er wirkte aggressiv und unruhig. Womöglich war er auf Kokain oder so. Möchte keine Gerüchte streuen.

    Da ist ein häufig kritisierter Lars Ulrich aber wesentlich freundlicher oder dankbarer den Fans gegenüber. Habe ihn 1998 zu Reload interviewen dürfen und nach dem 25 minütigen Interview nahm er sich noch sicher 30 Minuten Zeit für ein anschliessendes Privatgespräch mit mir und meinem Kollegen.

  • (...)

    Ich kann meine Gefühlswelten nicht in Visionen formen und ich bekomme auch keinen Applaus.

    (...)

    Für diesen Satz feiere ich dich grad mega ab, Alpengucker. :]


    Prost an alle Bürohengste, -stuten und -fohlen dieser Welt. Ohne uns liefe nichts... 8)


    Künstler, ob Teilzeit oder Vollzeit, sind mir immer etwas suspekt. Und zwar weil sie nicht nur für ihr Tun, ihre Tätigkeit oder Arbeit respektiert und bewundert werden, sondern auch (zu großen Teilen) für ihr Wesen, ihre Person, oder schlicht für ihre Berühmtheit ohne dafür groß etwas tun zu müssen. Und manche sind einfach zu faul oder zu doof, nen richtigen Job zu lernen und machen.


    Noch eine Anmerkung: Dies bezieht sich für mich alles auf die Arbeitswelt. Ich hoffe sehr, dass auch Normaljob-Inhaber*innen privat Applaus bekommen und als Person respektiert und bewundert werden. Sollte jedenfalls so sein.

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Köln ()

  • Womöglich war er auf Kokain oder so. Möchte keine Gerüchte streuen.

    Ich glaube Koks ist bei Wattie kein Gerücht, sondern ein bestätigter Fakt, zumindest in früheren Zeiten.
    Aber dein Eindruck entspricht dann in etwa dem Bild, das ich von ihm habe. Exploited waren halt immer irgendwie mehr die prolligen Randale-Punks...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Zu Wattie. Das war zur Zeit von The massacre, anfangs der 90er. Er gab sich sehr überheblich und von oben herab. Kann gut sein, dass ich in diesem Moment für ihn die "Reisebüro"-Tussy war, mit der er nicht reden wollte. Er wirkte aggressiv und unruhig. Womöglich war er auf Kokain oder so. Möchte keine Gerüchte streuen.


    Ich glaube Koks ist bei Wattie kein Gerücht, sondern ein bestätigter Fakt, zumindest in früheren Zeiten.
    Aber dein Eindruck entspricht dann in etwa dem Bild, das ich von ihm habe.

    Habe Wattie auch Ende der Neunziger interviewt und ihn als arrogantes, aggressives und verpeiltes A........ erlebt. Damals war laut eigener Aussage aber Ecstasy seine Wahldroge. Später hat er dann noch Tommy, den damaligen Gitarristen von Kreator angepöbelt...:rolleyes:


    Am selben Wochenende hatte ich übrigens noch Jaz Coleman von Killing Joke im "Gespräch" - danach hatte ich erst mal die Schnauze voll! :D

  • [...]

    Einmal editiert, zuletzt von dummy ()

  • Lustigerweise haben auch Die ÄRzte (und Soilent Grün) schon 12xu gecovert

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • [...]

    Einmal editiert, zuletzt von dummy ()

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