[Fortsetzung 2...]
Weiter geht's mit "Reiß Dich los", einem Plädoyer nicht still zu stehen, sondern hungrig aufs Leben zu bleiben und aus der lähmenden Routine auszubrechen. Ein vielleicht etwas unterschätzter Song. Nicht ganz klar an wen genau er gerichtet ist. Musikalisch eingängig, an einigen Stellen unbequem und doch nicht ganz vollendet. Geht leider etwas unter auf dem Album.
Das anschließende "Drei Worte" ist dann wieder etwas kraftvoller und unbequemer, auch wenn das akustische Intro zunächst etwas anderes antäuscht. Wenn man hier mal den Refrain völlig ausblendet, dann könnte der Text von Campinos Schreibblockade handeln. Vielleicht hat er das auch unterbewusst verarbeitet. Die Auflösung im Refrain macht dann aber klar worum es geht. Musikalisch und textlich wenig versöhnlich.
Mit "Schade, wie kann das pasieren" schließt sich wieder ein eingängiger Song an. Als leicht verdauliche Nummer im Stile eines Sauflieds. Gut zum mitgrölen. Bei mehrmaligen Hören nutzt es sich aber ab und nervt ziemlich schnell. Gehört zu den schwächeren Momenten.
Der Kontrast zum folgenden "Draußen vor der Tür" könnte nicht größer sein. Die Verarbeitung einer ambivalenten Vater-Sohn-Beziehung, die im kürzlich erschienen Buch "Hope Street" noch mal thematisiert wurde. Das Stück erzeugt seine emotionale Kraft durch das minimale musikalische Arrangement mit akustischer Gitarre und Cello und dem intensiven Gesang. Eines der ausdruckstärksten Stücke auf dem Album.
[Fortsetzung 3 folgt...]