Ballast der Republik


  • Und ganzganzganzganz hinten, in die Ecke verbannt, nachsitzen; "Das ist der Moment". Das ist dermassen grottenschlecht - auch die ersten Sätze. Erkenne da keine tiefe Liebe im Verhältns von Vater & Sohn, das hätte sogar ich so schreiben können, der keine Kinder hat.


    Ich glaube, es ist die Zeile "Gibst mir nen Kuss, rufst *Papa, ich muss los*" in Kombination mit der monotonen, sich wiederholenden Gesangsmelodie und der spärlichen Gitarre. Daddy muss heimlich "hinten auf dem Hof" parken und er muss seinen Sohn - ein Trennungskind - laufen lassen, obwohl man eigentlich lieber zusammen wäre.


    Zu meinem persönlichen Bezug zur zweiten Strophe durch eigene Banderfolge schrieb ich oben schon was.



    Der Zwischenteil über Versagen und Neubeginn passt auch auf beide Stropheninhalte.



    Ich kann mich durch meinen persönlichen Bezug zu den Strophen dann auch gut mit dem ansonsten wenig sagenden Refrain arrangieren. Nutze den Moment für die wichtigen Dinge in meinem Leben - Familie zuerst und danach Musik.



    Aber ich lasse Dir trotzdem Deine Missgunst dem Lied gegenüber. ;)
    Da gibt es andere Lieder der Platte, mit denen ich weniger anfangen kann.

    NEIN :!:


  • Ich glaube, es ist die Zeile "Gibst mir nen Kuss, rufst *Papa, ich muss los*" in Kombination mit der monotonen, sich wiederholenden Gesangsmelodie und der spärlichen Gitarre. Daddy muss heimlich "hinten auf dem Hof" parken und er muss seinen Sohn - ein Trennungskind - laufen lassen, obwohl man eigentlich lieber zusammen wäre.


    mann racker, nun haben die perfekten cornflakes für mich erstmals einen sinn! unter dem aspekt trennungskind, wenn der sohn schon mal beim vater pennen darf ist der happy und da muss der vater (der sich wohl eh als familien-loser fühlen muss) nicht auch noch ein perfektes frühstück kredenzen, nein, da sind auch scheiß cornflakes für den sohn trotzdem perfekt solang er weiß dass der vater für ihn da sein will und sich in seinem rahmen bemüht. dann wird die fahrt zur schule bis zum letzten rausgezögert.


    jetzt höre ich den doch mal wieder an :D

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • Kann ich irgendwo nachvollziehen, aber es bleibt zu einfach und oberflächlich geschrieben. Und Musikalisch ist das einfach schlecht.


    Sehe ich auch so - hätte man besser verfassen können. Dennoch ist Rackers Darstellung schön zu lesen - und für Campino, wir kennen seine Gefühle nicht, ist vielleicht genau der Abfuck mit den Cornflakes hohe Selbstkritik. Dass er einfach in dem Moment nicht mehr bieten kann, nichts festhalten kann...
    Racker hat das Ding zumindest mal ganz anders beleuchtet als ich es bis anhin wahrgenommen hatte. Vielleicht trifft seine Einschätzung genau das, was Campino uns damit sagen wollte.


    Aber der Song geht ja dann noch weiter - und das disqualifiziert ihn dann doch wieder mit Sicherheit!

  • Die Aspekte, die Racker benennt, werfen für mich auf jeden Fall ein positiveres Licht auf den Inhalt des Songs; da die beschriebene Situation mir völlig fern ist, hatte ich diese Assoziation schlicht nicht und empfand den Song daher als erschreckend inhaltsleer.
    Die Leere muss ich damit natürlich ein gutes Stück weit revidieren, da fehlte mir offenbar einfach der Bezug.


    Unterm Strich bleibt trotzdem eine musikalische Nullnummer und auch textlich hätte das trotzdem besser umgesetzt werden können, im späteren Verlauf ist dann insbesondere die Zeile "Linkin spielen im Park und wir am Ring" dermaßen schwach, dass sie besser hätte gestrichen werden können.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Ach, kommt Leute... ein verkaterter Campino (so wie in Wien) aka Helmut mit Reibeisenstimme raunend "Oh, fuck, schon achte." serviert einem perfekte Cornflakes und trällert DIDM dazu. Ich glaube, dann wurde sogar ich die Scheißdinger essen :D und das Lied gut finden. Ich finde versifft sieht er immer noch am besten aus. :s_iro:


    Ach so, meine Single ist auch verschickt. Bin gespannt wie Flitzebogen... 8o

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Ich glaube, es ist die Zeile "Gibst mir nen Kuss, rufst *Papa, ich muss los*" in Kombination mit der monotonen, sich wiederholenden Gesangsmelodie und der spärlichen Gitarre. Daddy muss heimlich "hinten auf dem Hof" parken und er muss seinen Sohn - ein Trennungskind - laufen lassen, obwohl man eigentlich lieber zusammen wäre.


    tolle Interpretation, so habe ich das noch gar nicht gesehen.
    Danke! :daumen: :)




    Ich denke der Teil in dem sein Sohn vorkommt ist bewusst so
    knapp gehalten, da Campino ihn aus der Öffentlichkeit heraushalten möchte.




    In einem Interview (leider kann ich es momentan nicht mehr finden) hat er auch
    erzählt, dass Lenny erst mal mit steinerner Miene da saß, als Campino ihm den
    Song zum ersten Mal vorspielte. Erst bei „Radio an, wie immer nur Schrott“ sei
    das Eis gebrochen gewesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Lenny nicht scharf
    darauf ist, Protagonist in einem Song seines Vaters zu sein. Erst recht nicht,
    wenn dieser auch noch sehr gefühlvoll rüberkommt.




    Für mich geht es bei dem Song einfach darum einen tollen Moment im Leben zu beschreiben,
    an den man sich später gerne zurückerinnert. Er hat einfach einen kurzen
    Ausschnitt aus seinem Leben beschrieben. Campino hat in demselben Interview wenn
    ich mich recht erinnere auch gesagt, dass er lange überlegt hat, ob er die Szene
    mit seinem Sohn überhaupt reinnehmen will. Er hat sich dann aber dafür
    entschieden, weil er einfach authentisch sein wollte und sein Sohn eben ein
    wichtiger Bestandteil seines Lebens ist.


    Auch ja, ich mag den Song auch. Ist halt ein gute Laune-Song :)

  • Und wenn man dies als kleinen Wortwitz ansieht, der nicht Farin Urlaub-Niveau erreicht, kann ich das auch mit einem Augenzwinkern hinnehmen.



    Zum Thema Trennungskind:
    Das war für mich sofort so offensichtlich und "vollkommen klar".
    Da sieht man mal wieder wie unterschiedlich/ selektiv die Wahrnehmung ist. Schön, dass es dieses Forum gibt. :)




    --
    btw
    Jägermeister ist klasse und für mich sehr witzig aufbereitet worden. Dass ich den Song nicht mehr hören muss, liegt eher daran, dass er auf Konzerten und in den Medien totgespielt wurde. Feiner Saufsong und ich möchte grds. auch solche Inhalte von den Hosen serviert bekommen!

    NEIN :!:

  • Das ist der Moment mag ich ziemlich. Die Zeile mit dem Kind ist mir ziemlich egal, aber was er da als Musiker beschreibt. Werde nie den Moment vergessen wo bei einem Event mit mehreren Bands ne andere Band zu uns kam und wissen wollte wann wir spielen. Das deren Sängerin dann noch wie im Rausch getanzt hat bei einem ruhigeren Song von uns war grandios. Solche Momente vergisst man nicht. Und daran erinnert mich Das ist der Moment.

  • Ich finde es immer klasse, wenn Songs bei anderen Menschen eine solche Erinnerung hervorrufen ( unabhängig davon, ob ich den Song gut oder schlecht finde ).


    Wenn wir schonmal dabei sind. Von 2014-2015 hab ich den Bundesfreiwilligendienst an einer Schule für Geistig- und körperlichbehinderte Kinder/Schüler gemacht. Zu einem Kind hatte ich eine ganz besondere Bindung durch verschiedene Vorkommnisse, sodass ich schon zwei Wochen vor den Sommerferien ( gleichzeitig auch mein Ende für das Jahr ) mit den Tränen zu kämpfen hatte, wegen des Kindes. 2 Tage vor den Ferien dann, gab es das alljährliche Jahresabschlusskonzert der schuleigenen Band. Ich saß neben dem Kind und als Tage wie Diese gespielt wurde hat es lauthals mitgesungen, sodass ich dann komplett in Tränen ausgebrochen bin :D .. Seitdem hab ich mir nie wieder die Studiofassung von Tage wie Diese bewusst angehört, weil ich es einfach nicht kann.
    So nervig dieses Lied halt auch ist für den einen oder anderen, für mich wird es immer diese Bedeutung haben ..

    Korn, Bier, Schnaps und Wein


    und wir hören unsere Leber schrein'

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