Single: "Teufel" 29.04.2022

  • Ja. Aber desto öfter ich ihn höre, umso mehr wird er wirklich schrecklich. Der Song wird in Zukunft, zumindest bei mir, kein Dauerbrenner sein... Es tut mir leid sowas zu sagen.

    Man MUSS ja nicht jeden Song super toll finden, da die Geschmäcker verschieden sind…

  • Ich möchte NICHT morgen aufwachen und denken, dass es nur ein Scherz gewesen sei. Ich freue mich, „Teufel“ live zu hören.

  • Ein kleines bisschen muss ich ja schon schmunzeln ab all den fachkundigen Kommentaren hier, die von "zu weich, Musikantenstadel, poppig" schwadronieren. Wir machen uns einfach mal bewusst, dass es die Hosen seit 40 Jahren gibt und es sie längst nicht mehr geben würde, hätten sie sich immer wieder neu formatiert. Oder hättet ihr gerne 12 Mal "Opel Gang" gehabt?


    Ich stelle mir gerade vor, wie hier viele klargekommen wären, hätten sie in den 70ern gelebt und wären 1977 auf Punk gekommen. Wie sie die Entwicklung zu New Wave Ende des Jahrzehnts oder gar Pop Mitte der 80er bewertet hätten. Nehmen wir The Stranglers.


    Oder noch deutlicher: The Clash. Zweifelsohne eine der meistgeschätztesten Punkbands, oder? Bei den meisten in diesem Forum sicher positiv verbucht.

    1977 und 1978, auf den ersten beiden Alben, gab es Punkrock. Bereits auf "London calling" mischte die Band unzählige Stile dazu und ein Stück wie "White riot" fehlte komplett. 1980, 3 (DREI) Jahre nach dem ersten Album, folgte "Sandinista". HipHop mitdrauf. Oh Schreck. 1982 "Rock the casbah", purer Pop. 1985 "North and south", poppig, balladig, süsslich.

    8 Jahre existierte die Band auf Tonträgern und keine CD klingt wie die andere. Fast kein Musikstil wurde ausgespart. Von tief bis seicht, alles drin. Und dennoch werden The Clash verehrt und abgefeiert.


    Und bei den Hosen im 41. Jahr werden solche Töne angeschlagen. Etwas lächerlich, ne?

  • Ja du hast recht. Veränderungen sind Wichtig. Insbesondere in einer Band. Nur so kann eine Band bestehen bleiben. Würden die Hosen immernoch so eine Musik wie vor 40 Jahren machen, würde es die Band nicht mehr geben. Ich bin Dankbar für jede einzelne Minute, die man mit den Hosen genießen kann.


    "Teufel" ist so ein "Naja Song". Irgendwo ganz coole Idee, trifft aber nicht meinen/unseren Geschmack. Trotzdem freue ich mich auf die Songs die noch kommen werden.

  • Man muss "Teufel" nicht gut finden. Der persönliche Geschmack regelt das. Doch die hier angewandte Rhetorik einzelner Schreiber ist sowas von überzogen und in keinem Verhältnis von Respekt. Einer schrieb, er würde sich für die Band schämen. Was ist das denn bitte für eine selbstgerechte, despektierliche und charakterschwache Aussage?

  • Respekt? Ja, für die Hosen, die vor gerade mal 5 Jahren „Totes Meer“ (Komposition Andi, Text Campino) als B-Seite rausgebracht haben. Geiler Schei**!


    Aber nur weil Hosen draufsteht wird ein Griff ins Klo nicht besser. Und da kann jeder seinen Unmut drüber äußern. Die Bierhol- und -wegbringlieder nehmen leider immer mehr zu und leider verkauft die Band sich immer mehr unter Wert, schade :wall: .

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Nachdem mir Songs wie "Feiern im Regen" und "Scheiss Wessis" nicht so wirklich gefallen haben, finde ich Teufel recht gelungen. Völlig in Ordnung für die Hosen im Jahr 2022 und kann man sich an sommerlichen Konzertabenden gut geben denke ich. Ich höre die Hosen gefühlt seit schon immer und mittlerweile bin ich einfach froh und dankbar, dass es die Band noch gibt, dass es Konzerte gibt und dass man diese Reise noch mitmachen darf. Große musikalische Würfe erwarte ich da gar nicht mehr, die sollen machen, worauf sie gerade Bock haben oder was ihnen gerade so einfällt oder was Marteria ihnen aufschreibt oder ihnen im Münsterland hinproduziert wird oder was auch immer die Band zufrieden zusammenhält.


    Ich glaube, es ist ja der Anspruch der Hosen, auf Tour immer "was Neues" zu präsentieren und kein "Best of"-Act zu werden und wenn sie dann eben teils auch alibimäßig noch ein paar neuen Nummern aufnehmen, von denen wohl keine mehr an die Großtaten früherer Jahre heranreichen wird, ist das doch in Ordnung. Mir gefällt "Teufel" jetzt mal wieder besser, davor gefiel mir länger mal nix und beim nächsten Lied sieht alles wieder anders aus.


    Die Hosen sind Teil meines Lebens, werden es immer sein, ob sie am Ende das Tages dann auch noch bei Silbereisen oder im Fernsehgarten landen, dann soll es eben so sein. Ich kann mich ja bei allem darauf verlassen, dass die Grundhaltung der Hosen immer stimmen wird und deshalb bleibe ich der Band auch bis zum bitteren Ende treu.


    Ist ja nicht so, dass die gesamte Hosenvergangenheit vor "Tage wie diesen" nur mit ruhmreichen TV-Auftritten, Liedern und sonstigen PR-Aktionen gepflastert ist. Wer die Hosen liebt, der nimmt ein gewisses Maß an Peinlichkeit (teils von den Hosen gewollt, teils auch nicht) einfach mit in Kauf. Man erinnere sich an gewisse AC/DC Cover auf Tour, "Wetten dass", Preisverleihungen, Campino und Johannes B Kerner Gesänge und und und ... von daher mag "Teufel" für die einen eine neue Peinlichkeit sein, für mich ist es ein locker-leichter Sommersong zur Einstimmung auf die Tour und mehr soll es wahrscheinlich auch gar nicht sein.

  • Man muss "Teufel" nicht gut finden. Der persönliche Geschmack regelt das. Doch die hier angewandte Rhetorik einzelner Schreiber ist sowas von überzogen und in keinem Verhältnis von Respekt. Einer schrieb, er würde sich für die Band schämen. Was ist das denn bitte für eine selbstgerechte, despektierliche und charakterschwache Aussage?

    Ich glaube das hast du etwas in den falschen Hals bekommen und überziehst in der Reaktion jetzt auch selbst. Es ging ja um "einem peinlich sein". Ich finde jetzt nicht, dass das etwas völlig unnachvollziehbares ist.


    DTH sind eben eine Band mit mehreren Seiten, die aber gerade irgendwie nur eine davon auszuleben scheint - und das irritiert natürlich sehr, wenn man selbst (wie wohl viele hier) eigentlich für die andere Seite brennt und sich fragt, ob es die überhaupt noch gibt.


    Vielleicht hat man sich als Fan vor kürzerer oder längerer Zeit ein Hosenshirt gekauft weil man die Opium oder Urknall oder generell diese "So36, Magical Mystery, Argentinien"-Seite der Hosen geliebt hat, die bisher trotz jeglicher Entwicklung immer ganz automatisch mit an Board war.

    Aber ist das heute noch so? Von den Hosen 2022 gabs an "vorwärts"-output bisher eine kommende Stadiontour, eine poppig-sprechgesangige Marteria-Doppelsingle und ein sehr sehr schlagerlastige Teufel-Single. Der Rest (die DDR-Doku, die Wort zum Sonntag-Neuaufnahme) war zwar geil, aber an sich doch ein reiner Rückblick auf Vergangenes. Was wirklich neu und aktuell ist, sind unterm Strich zwei radiokompatible Popsongs mit jeweils ganz dickem Marteria-Einschlag, die viele auch einfach als peinlich empfinden.


    Sprich: Das Hosenshirt, das für dich vielleicht für Argentinien, Magical Mystery und Punkrock steht, steht heute getragen für dein "Durchschnittsgegenüber" für eine reine Stadion-Band, die mit ihren Singles der letzten Jahre irgendwie näher an Bourani war als an Slime. Irgendwie will man da heute manchmal fast dazusagen, dass man mit dem Shirt eigentlich was ganz anderes meint - und ich glaube um genau das Gefühl gehts.


    Ich hoffe auch sehr, dass uns die Tour eines besseren belehrt. Und klar muss nicht jeder Song einem gefallen und klar muss man froh sein, dass es die Jungs und die Tour überhaupt noch gibt. Und das bin ich auch und ich freue mich auch tierisch drauf. Aber das schliesst ja nicht aus, dass der bisherige Status Quo 2022 als Fan wehtun und ein "Ist das noch meine Band?" oder auch mal eine gewisse Scham im oben genannten Sinne auslösen kann. Wenn man viel mit einer Band verbindet ist die Fallhöhe eben auch sehr hoch.

    "Mit 15 schrieben wir noch Parolen an die Wand,
    die keiner von uns damals...so ganz genau verstand."

  • Köln


    Der Ton macht die Musik. Da ist eine Band, die seit 40 Jahren arbeitet. Für sich selbst, sicherlich. Aber auch für uns. Damit wir durch ihre Musik und Konzerte Freude haben. Und das nehmen wir gerne in Anspruch. Sonst würde niemand nach Argentinien reisen. Es kommt dann nicht darauf an, ob gerade "Schwimmen" oder "Teufel" auf dem Produkt steht. Der Ton macht die Musik.

    Soweit mitgekommen, Köln? Gut. Wenn nicht, auch gut.


    BzbE


    Man sollte genug Vertrauen zur Band haben, auch das beinhaltet den Respekt, dass sie von den 7 Songs auch noch diese "anderen Seiten" parat hat.


    Ich höre die Hosen seit der Damenwahl und nach deiner Argumentation hätte mir manches "peinlich" sein können, müssen, sollen.

    Mein 1986-Shirt stand nicht mehr für 1996 Jägermeister. Nicht für Frauen dieser Welt. Nicht für Schön sein, Bayern oder weiß der Deibel was.

    Man kann eine Band begleiten und muss nicht alles gut finden. Gegessen.


    Doch jedes Mal, wenn das Licht ausgeht und ich da unten stehe, passiert in mir dasselbe. Egal ob in Argentinien, Deutschland oder England. Egal ob wie 1986 vor 1000 Leuten oder 2018 vor 50'000 Menschen. Wenn ich mich um mich gucke, scheint es nicht nur mir so zu gehen. Und auch wenn die Band nicht meine Lieblingslieder spielt, habe ich 5 Männer gesehen, die sich nicht selbstgefällig inszenieren, sondern ihren Allerwertesten abspielen und in gut 2 Stunden Tausende Menschen glücklich gemacht haben. Egal, ob die letzte Single gerade mit Frauen dieser Welt, Was zählt oder Teufel angeschrieben war. Das sollte einfach keine Rolle spielen, wenn man das grosse Ganze im Blick hat!


    Es geht um den Ton, der die Musik macht. Um Respekt gegenüber einer Band, der man nach Argentinien nachreist, auch wenn es Singles gab, Songs gab oder ganze Alben gab, die mal nicht so zündeten. Ging jedem mal so. Auch mir in den 36 Jahren mit den Hosen.

    Wem bei diesem Konsum nun diese Band "peinlich" wird, nur weil einmal wieder eine Single da ist, die man gerade im Moment nicht mag, aber er dennoch wieder da vorne mitdabei ist und für sich eine gute Zeit einfordert und beansprucht, wie auf Bestellung, der sollte sich mit Dankbarkeit, Respekt und vielleicht sogar Demut mal etwas beschäftigen. Der sollte seinen subjektiven Geschmack nicht über Anstand stellen. Der sollte Vertrauen haben, dass seine Lieblingsband auch 2022 diese "anderen Seiten" am Start haben wird. Nach Das ist der Moment kam schliesslich auch Urknall. Nicht bloß abkotzen im Moment, weil er sich selber eine Hoffnung skiziert hat, die gerade nicht erfüllt wird.

  • Solarangel da gebe ich Dir größtenteils Recht. Allerdings ist es für mich nicht nur Teufel, der mir nicht zusagt. 2019 wurde Feiern im Regen als Single ausgekoppelt ich kann mit dem Song nicht viel anfangen

    fand es allerdings nicht so schlimm, denn es war einer von fünf neuen Songs.


    Wie Du schreibst kam nach Das ist der Moment, Urknall. Allerdings wurde dann 2022 Scheiss Wessis veröffentlicht, dieser Sprechgesang gefällt mir bei DTH gar nicht, dieser könnte allerdings deshalb entstanden sein weil der Song in direkter Kooperation mit Marteria produziert wurde in diesem Zusammenhang für mich okay.

    Gestern wurde Teufel veröffentlicht und wieder dieser Sprechgesang bei Teufel und Parasit!

    Man sollte genug Vertrauen zur Band haben, auch das beinhaltet den Respekt, dass sie von den 7 Songs auch noch diese "anderen Seiten" parat hat.

    Das denke, bzw. hoffe ich auch, aber weswegen wurde bei drei von den sieben neuen Songs welche genommen mit dem Hosen untypischen Sprechgesang? Wieso keine Mischung der verschiedenen "Songarten"?

    Bei "112" sind ja schon folgende Textzeilen bekannt:

    "Manchmal, wenn es sein muss, fahren wir bis nach Buenos Aires

    Doch meistens haben wir Schicht bei Rock am Ring Wir ziehen euch aus dem Moshpit, durchtrainiert und Topfit Schwimmen mit euch im Jägermeistersee..."

    Die Zeilen lesen sich wieder so, als ob Marteria da mitgeschrieben hat, klar gibt es auch gute Songs in denen es geholfen hat das er mitgeschrieben hat, meiner Meinung nach allerdings nicht bei den drei letzten Song Veröffentlichung der Band. Die Zeilen von "112" finde ich jetzt auch nicht super bin allerdings gespannt ob es wieder ein typischer Hosensong wird von der Musik her, oder wieder dieser Sprechgesang.


    Von den acht neuen Songs, sind es drei mit denen ich nicht viel anfangen kann,

    (wobei ich Parasit da noch am besten finde.) Bleiben also fünf Songs die richtig was werden könnten, ich finde die Mischung allerdings nicht gut gelungen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Linus ()

  • Solarangel

    Ich sehe das ja eigentlich genauso, deswegen sind wir ja alle noch da. Nur warum einem einzelne Songs nicht trotz genereller Dankbarkeit peinlich sein könmen sollen, das erschliesst sich mir nicht. Für mich schliesst sich das nicht aus. Vielleicht verstehst du unter dem Wort einfach mehr als wir.


    Was das Vertrauen angeht: Guter Punkt, der ist auch irgendwo da. Die Hosen stellen das aber durchaus gewaltig auf die Probe mit den letzten 3 Singles. Das sieht schon sehr mach Gesamtentwicklung in diese eine Richting aus, bei der die "andere Seite" der Band nicht mehr zum tragenden Part, sondern zum seltenen Leckerli für alte Fans wird. Schaun wir mal!

    "Mit 15 schrieben wir noch Parolen an die Wand,
    die keiner von uns damals...so ganz genau verstand."

  • Komischerweise.


    Teufel in Verbindung mit dem Video funktioniert sogar recht gut. Aber einzelnd ohne Videobezug ist der Song furchtbar.


    Ich befürchte die anderen neuen Songs sind auf dem selben Level, da ist es doch gut das DTH nicht kreativ genug für ein ganzes Album war, stellt euch mal ein Album vor wo das die "Singles" gewesen wären und das ganze Album auf dem Niveau...

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Gerade den Song zum ersten Mal gehört und ich finde ihn grauenhaft. Die ersten 30 Sekunden habe ich immer noch gedacht, so jetzt kommt gleich der Punch und der Song geht richtig los, habe ich mich wohl getäucscht. Trotzdem kein Weltuntergang, halt ein beschissener Song einer tollen Band, so what.

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