Alles anzeigenDas ist deine Meinung und die ist auch in Ordnung..
Aber merkst du was? Du haust hier 220'000 Leute in einen Topf, tust sie ab (indem du ausführlich erklärst, wie dumm die Musik ist und du nicht verstehen kannst wie man da hin gehen kann) und im nächsten Absatz bezeichnest du die WM als Quatsch, die Fans als Trottel - wo ist denn da deine Toleranz? Es gibt einfach Menschen die Freude haben an etwas - sei das nun dem Onkelz Konzert an HHR oder der Fussball-WM... Du findest beides scheisse, das ist ok, tust aber ALLE als Trottel, indirekt als Verlierer etc ab! Findest du das richtig? Findest du das gut?
Was die Frage über Kevin angeht, wie man dem zujubeln kann, nachdem er Drogenabhängig war und diesen Autounfall provozierte:
Ich juble nicht Kevin zu, ich feiere die Songs, geniesse die Stimmung, bin froh dabei gewesen zu sein und einen fabelhaften Tag erlebt zu haben mit guten Freunden. Ohne Ärger, ohne Stress, ohne Streit, ohne irgend eine Sekunde was Negatives.
Und - und das ist noch wichtiger: Ich verlor vor 10 Jahren meine Schwester, im Endeffekt auch an Drogen wie Heroin und Koks, Tabletten und Alkohol nach 14 jahren Konsum... Nur weil jemand süchtig ist und in seiner Sucht extrem (!!!) viel Scheisse baut, die auch Andere, Unschuldige tangiert, ist er kein grundsätzlich schlechter Mensch, den man nur hassen kann... Im Gegenteil, ich liebe meine Schwester, ich weiss was in ihr steckte, bevor der Drogenbeton sie überschüttet hat. Ich vermisse sie und ich würde unendlich jubeln, applaudieren und glücklich sein, könnte ich sie noch einmal sehen.. Aber es hängt wahrscheinlich mit Lebenserfahrung zusammen, solche Dinge zu verstehen!
EDIT:
Ich möchte gerne noch anmerken, dass mein Absatz über meine Schwester kein Onkelz-Verlierer-Gejammer ist. Ich würde nie behaupten, dass mir die Onkelz in irgendeiner Form geholfen haben mit der Sucht und dem Tod meiner Schwester klar zu kommen.
OK, du hast recht, "Trottel" und "Quatsch" in Bezug auf WM und Party-Patriotismus hätte ich mir sparen können. Ich bin bei dem Thema nur sehr emotional und reizbar, weil ich es traurig finde, wie die Massen für den runden Gott auf die Straßen rennen und gleichzeitig angesichts drängender sozialer Probleme (TTIP, Snowden-Asyl, Europäische Krisenpolitik, Mindestlohn-Debatte etc.) nicht in die Gänge kommen. Aber das hat ja nun wirklich nichts mit den Onkelz zu tun, sorry für Off-Topic.
Es ist sicherlich auch nicht sonderlich klug von mir gewesen, die Bezeichnungen "Dorfproll", "niedriger Bildungsgrad, schmaler Horizont" und "gescheiterte Existenzen" ausschließlich zur Charakterisierung der Onkelz-Fans zu verwenden (klar gibt es auch gebildete, weltoffene Menschen wie Dich unter den Fans!) - nur machen solche Leute einfach den Löwenanteil dieser Fans aus, das kann doch keiner bestreiten. (Auf die meisten der mir persönlich bekannten Onkelz-Fans trifft mindestens eines der drei Kriterien zu.) Und dagegen habe ich ja auch absolut nichts - ich möchte solche Menschen nicht stigmatisieren, ich sage einfach nur, dass mir der Stil dieser Band, daraus Kapital zu schlagen (sicherlich aufgrund eigener Lebenserfahrung, das mag ja sein), ohne diese Wut über ihre Lebensverhältnisse in eine produktive Gegenreaktion umzulenken, absolut nicht gefällt.
Zum Thema Kevin Russell:
Ich gebe mir ja Mühe, die Onkelz nicht auf Kevin Russell zu reduzieren. Nehmen wir mal an, bei den Hosen wäre Kuddel rückfällig geworden und hätte im totalen Rausch nicht nur einfach "einen Autounfall provoziert", sondern 2 Menschen lebensgefährlich schwer verletzt: Dann könnte ich nur noch guten Gewissens diese Band abfeiern und Konzerte besuchen, wenn er sich anschließend voller Demut, Aufrichtigkeit und vollem Reflexionsvermögen präsentiert und sich nicht bei nächster Gelegenheit (wie Kevin in seinen Blogeinträgen und Video-Botschaften) als der größte Macker inszeniert, der in seinem Leben zwar viel Scheiße gebaut hat, jetzt aber auf dem richtigen Weg ist und seinen Anhängern "die Augen öffnet, zeigt wie's geht"...