Zu der vorherigen Diskussion:
Dass Bayern Lewandowski nicht braucht, empfinde ich als gewagt. Gomez ist nicht so stark, wie er immer gemacht wird. Wenn man Müller, Kroos, Ribéry oder Schweinsteiger als Vorbereiter hat, sind über 20 Tore nichts, was nicht auch ein anderer Spitzenstürmer geschafft hätte. Zum Beispiel Claudio Pizarro. Der ist nur leider zu alt, um langfristig eine Lösung zu sein. Und Mandzukic ist zwar verdammt stark, in meinen Augen aber schwächer als Lewandowski. Es würde mich nicht wundern, wenn Guardiola Gomez verkauft und dafür Lewandowski holt, was in meinen Augen alles andere als eine bloße Schwächung des BVB wäre. Damit würde sich der FC Bayern immens verstärken.
Bei vielen anderen "Zwecktransfers" muss ich auch widersprechen. Nils Petersen kam von Energie Cottbus aus der 2. Liga. Also schon mal nicht von einem direkten Konkurrenten. Zudem erhielt er durchaus seine Einsätze. Petersen war neben Gomez und Olic der einzige Stürmer im Kader. Bei allem was recht ist, aber selbst in einem System mit nur einer Spitze sollte man wenigstens 3 Stürmer im Kader haben. Jetzt, da kein Bedarf besteht, hat man ihn ohnehin ausgeliehen, nach Bremen, wo er theoretisch einen Konkurrenten des FCB verstärkt, auch wenn Bremen nicht um die Meisterschaft mitspielt.
Die Transfers von Baumjohann, Schlaudraff oder dergleichen wären vielleicht nicht zwingend notwendig gewesen, aber ich glaube, da wird eher versucht, ein Schnäppchen zu landen, bevor die Spieler irgendwann 20 Millionen wert sind. Man hätte auch auf Sosa, dos Santos und Breno verzichten können, die hätten gewiss keinen Liga-Konkurrenten stark gemacht. Der FCB geht einfach mit Talenten von außerhalb schlecht um und deswegen schaffen die meisten nicht den Durchbruch (Breno bildet eine Ausnahme, ohne seinen Kreuzbandriss wäre das ein Bomben-IV geworden). Das ist zwar schade, aber nicht verachtenswert. Dazu muss man nur einmal die Kadergröße betrachten: Der FCB gehört zu den Vereinen mit den wenigstens Spielern im Profikader. Nicht nur in dieser Saison, schon seit längerem. Dabei hätte man die geringsten Probleme, 35 Vollprofis zu bezahlen, nur damit sie bei keinem anderen Club auf dem Platz stehen können. Stattdessen füllt man die Lücken mit vielversprechenden Talenten aus der eigenen Jugendabteilung, die es, anders als die meisten fertig ausgebildeten Profis, seltsamer Weise in der Vergangenheit oft schafften, sich durchzusetzen.
Ein letztes Beispiel:
Man hätte Hummels zurückholen können, was dieser nicht wollte. Das war schon damals ein guter Spieler, der allerdings hinter van Buyten, Demichelis und Lucio nicht zwingend als Verstärkung notwendig gewesen wäre. Wenn man jedoch immer zum Teil die Schwächung der Konkurrenz im Sinn hätte, wieso hat man ihn nicht einfach trotzdem zurückgeholt und auf der Bank versauern lassen? Wieso sind immer nur die Leihspieler zurückgekehrt, die auch weiterhin eine Chance beim FCB hatten, (z.B. Lahm, Kroos und Alaba) während Ottl, Görlitz und Baumjohann nicht mehr zum FC Bayern zurückkamen?
Die Transfers des FC Bayern haben oft den Nebeneffekt, Konkurrenten zu schwächen. Aber wie sollte das auch anders sein? Man sucht Verstärkungen und die findet man nun mal am effizientesten in den Leistungsträgern anderer Vereine. Solange das mit dem selbst erwirtschafteten Geld passiert und auch in dem Rahmen bleibt, wie er zur Zeit ist, sehe ich daran nichts verwerfliches. Auch wenn ich es zum Teil durch die Bayernbrille sehe.